Ölende Kopfdichtung

Hallo,
immer noch nicht dicht?
Gruß
Pit
Hallo Pit,

bin vor zwei Stunden von der Testfahrt reingekommen:
Yep, jetzt isse dicht! :yeah:


Das schöne Wetter heute hat zum Schrauben verleitet, also bin ich's gleich angegangen.
Aus den veranschlagten 2½ Stunden sind aber locker 5 geworden: Zum Schrauben im Freien gehören ja die Fachgespräche mit (insbesondere älteren) vorbeiflanierenden Nachbarn dazu ;):


  • "Jaaaha, der Schorsch Meier damals!! Dat waa watt ... Kompressor, nä ... ?"
  • "Ich hatt' ja 'ne Horex! Regina!! ... Jeden Groschen vom Mund abgespart! Als Lehrling nur 25 Maak im Monat, davon hat 20 mein alter Herr gekriegt ..."
  • "Mit Mutti und'm Zentner Steckrüben bei minus 28 Grad im Tiefschnee über Torfhaus nach Braunlage, nur mit Lederkappe und Brille ... 's gab ja damals nichts ..."

Abgesehen davon war am zeitaufwändigsten die Demontage des Krümmers. Mit viel WD40, Fluchen und Drohen mit Umbau zum BratStyleBike hat's dann geklappt ...

Der Kopf kam mir bei der Demontage willig, ja zutraulich entgegen, ohne dass sich der Zylinder dabei auch nur einen µ bewegte.
Nix klebte zusammen, Hebeln war nicht notwendig. Zuganker allesamt bombenfest, Drehmomente konnten wieder satt erreicht werden.
Als Ursache für das Leck vermute ich daher, dass sich die Dichtung im Laufe der Zeit einfach noch weiter gesetzt hat.

Am frühen Abend dann die Testfahrt: 20 km aufwärmen, 30 km die sportliche Note mit höheren Drehzahlen und 10 km auslaufen. Fazit: Kopf- und Fußdichtung absolut dicht und trocken.

Nebenbei ist das beschriebene Ruckeln: ...
Zwischen 1.500 und 4.000 U/min ruckelt die Beste. Die Gasannahme ist nicht mehr durchgehend weich und linear, sondern es gibt nach einer minimalen Bewegung der Gashand einen deutlichen Ruck plus Beschleunigung. Außen- und Betriebstemperatur sowie Gangwahl spielen dabei keine Rolle. Der Motorlauf ist rauer mit stärkeren Vibrationen. Ich krieg' auch keine saubere Synchronisierung mehr hin. Das Ganze kam nicht schleichend sondern eher im Laufe von 1-3 Tagen.
merklich besser geworden. Ich denke mir, dass vorher durch die Kopfdichtung während der Ansaugtakte Fremdluft gezogen wurde, was wohl zu einer zu mageren Verbrennung geführt hat. Ganz weg isses noch nicht, aber zumindest kann man wieder von Fahrspaß reden.

Ich schau mal in mein Sparschwein und werde vielleicht mal bei Andreas / redb@ron anklopfen ... Bei 132.000 km Laufleistung ist eine Gaser-Überholung wohl mal angesagt.

Gut's Nächtle @all!
 
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Nächstes Thema wird sein:

Zwischen 1.500 und 4.000 U/min ruckelt die Beste. Die Gasannahme ist nicht mehr durchgehend weich und linear, sondern es gibt nach einer minimalen Bewegung der Gashand einen deutlichen Ruck plus Beschleunigung. Außen- und Betriebstemperatur sowie Gangwahl spielen dabei keine Rolle. Der Motorlauf ist rauer mit stärkeren Vibrationen. Ich krieg' auch keine saubere Synchronisierung mehr hin. Das Ganze kam nicht schleichend sondern eher im Laufe von 1-3 Tagen.

Damit möchte ich aber niemanden hier strapazieren, deshalb habe ich im Forum schon mal ausgiebig recherchiert und hierzu Etliches zusammengetragen:

klick-A
klick-Bklick-Cklick-Dklick-Eklick-Fklick-G.

(Das kann ja was werden :rolleyes:.)

Auch dieses "nächste Thema" – das Ruckeln – konnte ich nun mit Forenhilfe erledigen:

  • Mit Beseitigung der Zylinderkopf-Undichtigkeit ist es um ca. 15 % besser geworden.
  • Mit Ultraschallen von Vorzerstäuber, Nadeldüse, Düsenstock und Hauptdüse, die allesamt schon recht verschmutzt waren, gab es ca. weitere 35 % Verbesserung.
  • Die letzten 50% dürfte Fremdluft am linken Startvergaser an zwei Stellen gewesen sein. Dort war die Dichtung hineingezogen worden; an einer Stelle war sie sogar gerissen.
DSC_3232.jpgDSC_3235.jpg
Vorsorglich habe ich die Dichtungen an beiden Vergasern ausgewechselt.

Komme gerade vom Schrauben, Testfahrt hoch nach Torfhaus in 15 Minuten (bevor's mit den Gewittern losgeht).

Ich stelle zufrieden fest:
Die Lösungen waren unter den oben verlinkten Recherche-Ergebnissen.
Vielen Dank an dieser Stelle an die betreffenden Experten! :gfreu:
 
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Gratuliere, das sie dicht ist.
Soviel ich weiß, ist das Anzugsmoment für den letzten Durchgang
38 NM. Du schriebst eingangs von 35. Das würde schon knapp 10 Prozent ausmachen.
Und auf jeden Fall einen sehr guten Drehmomentschlüssel benutzen!!!-
und den jedesmal entspannt weglegen:oberl:
Ich hab einen von Hazet bis 60 NM und bin sehr zufrieden

Gruss Jürgen
 
einen sehr guten Drehmomentschlüssel benutzen!!!-
... :oberl: Ich hab einen von Hazet bis 60 NM und bin sehr zufrieden
Hallo Jürgen,

danke für den Hinweis.

Ich nutze seit Jahren zwei verschiedene von Tante Louise (bis 24 Nm und bis 120 Nm).

Habe jetzt mal die 12 zentralen Drehmomentschlüssel-Freds hier im Forum überflogen und festgestellt, dass betreffend Empfehlungen alle Meinungen vertreten sind.

Ich werde
  • darüber nachdenken,
  • mir noch diesen Vergleichstest zu Gemüte führen und
  • die Augen wegen Angeboten offen halten.
 
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Bin gerade noch trocken wieder rein gekommen (der Oberharzer Gewitterfront quasi davongefahren).

Das Ergebnis der Testfahrt:

Das Ruckeln ist jetzt fast vollständig weg! :gfreu:
Die letzten (maximal) 10 % hoffe ich, durch gewissenhafte Vergasersynchronisierung beseitigen zu können.

(Als Minimalist habe ich den Dichtungswechsel am Startvergaser natürlich vorgenommen, ohne die Gaszüge auszuhängen. Ich wollte nur schnell eine Probefahrt machen können, um eine grundsätzliche Aussage über Erfolg oder Misserfolg zu bekommen. Bei dem ganzen Gezerre und Gewusel dürfte aber die Feinjustierung dahin sein. Um eine Synchronisierung komme ich aber auch deshalb nicht herum, weil durch die frische Abdichtung und die gereinigten Düsen die Grundvoraussetzungen wieder andere sind.)

Zur Aufzählung der mehreren Ursachen (#35) fällt mir noch ein, was ich hier im Forum schon in vielen Freds gelesen habe:
Auch wenn unsere Kühe kaputt sind: Sie laufen! (Fast immer.) :]
 
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Nö, hat er shon richtig gemacht, siehe auch hier und hier bzw. in den entsprechenden WHB's.

Hans

Danke Hans für den Hinweis.
ich dachte, für die Boxer gelten die gleichen Anzugsmomente.
Wieso eigentlich sind die unterschiedlich?

Ich bin immer nach den Daten aus dem Werkstatthandbuch R 80 g/s gegangen.
Da ist das letzte Moment 35 plus 4 (nicht plus/minus 4).
Habe bei neuen Kopfdichtungen nach dem Einbau mit 35 angezogen.
Einmal kurz warmgefahren-schon fehlt Ventilspiel. Direkt (bei kaltem Motor selbstverständlich) ein zweites mal nachgezogen mit ca. 36-37 NM.
Und dann nach ca. 500 km ein weiteres mal nachgezogen mit 38 NM.

Gruss Jürgen
 

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Danke Hans für den Hinweis.
ich dachte, für die Boxer gelten die gleichen Anzugsmomente.
Wieso eigentlich sind die unterschiedlich?

Ich bin immer nach den Daten aus dem Werkstatthandbuch R 80 g/s gegangen.
Da ist das letzte Moment 35 plus 4 (nicht plus/minus 4).
Habe bei neuen Kopfdichtungen nach dem Einbau mit 35 angezogen.
Einmal kurz warmgefahren-schon fehlt Ventilspiel. Direkt (bei kaltem Motor selbstverständlich) ein zweites mal nachgezogen mit ca. 36-37 NM.
Und dann nach ca. 500 km ein weiteres mal nachgezogen mit 38 NM.

Gruss Jürgen

Hallo Jürgen,

eine nähere Erläuterung, wie die Angabe "35 +4" oder "35 ±4" zu verstehen ist, wird man wohl in keinem Werkstatthandbuch finden.

Als Laie interpretiere ich die Angaben so:

"35 +4":
Das maßgebliche Anzugsdrehmoment beträgt 35 Nm, und zwar sowohl beim ersten Anziehen als auch beim späteren Nachziehen.
Es ist jedoch eine maximale Abweichung nach oben um 4 Nm tolerierbar.
Eine Abweichung nach unten ist unzulässig.

"35 ±4":
Der maßgebliche Anzugsdrehmoment beträgt 35 Nm, und zwar sowohl beim ersten Anziehen als auch beim späteren Nachziehen.
Es ist jedoch eine maximale Abweichung nach oben oder unten um 4 Nm tolerierbar.
 
Ich würde mich bei den Zugankerschrauben eher an der unteren Toleranzgrenze orientieren. Bei mir haben 35Nm jedenfalls immer ausgereicht. Die Zuganker sind schnell herausgezogen und dann wirds doch ärgerlich.
 
[...]
Da ist das letzte Moment 35 plus 4 (nicht plus/minus 4).
[...]

Ziel 35, max 39 NM -> da die Zuganker aber bekannt dafür sind, dass sie gerne aus dem Block "herausbrechen", sollte man bei den 35 bleiben. Und die BMW sind eigentlich nicht für's durchblasen am ZK bekannt.

Hans
 
Da ist das letzte Moment 35 plus 4 (nicht plus/minus 4). ... Direkt (bei kaltem Motor selbstverständlich) ein zweites mal nachgezogen mit ca. 36-37 NM. Und dann nach ca. 500 km ein weiteres mal nachgezogen mit 38 NM.
da die Zuganker aber bekannt dafür sind, dass sie gerne aus dem Block "herausbrechen", sollte man bei den 35 bleiben. Und die BMW sind eigentlich nicht für's durchblasen am ZK bekannt.

Hinzu kommt:

Aus eingestellten 38 Nm können unter Umständen ganz schnell 40 oder mehr Nm werden:


  • wegen zulässiger Abweichungen (selbst bei DIN 6789),
  • wegen weiterer Abweichungen, weil der Drehmo nicht regelmäßig kalibriert wurde,
  • wegen weiterer Abweichungen, weil der Drehmo nicht regelmäßig entspannt zurückgelegt wurde,
  • wegen weiterer Abweichungen durch unsachgemäße Handhabung (Nutzung einer Verlängerung, falsche Handhaltung o.Ä.).

Ich schließe mich deshalb Hans an.

(Die Montage einer neue Kopfdichtung wegen zu schwachen Anziehens der Kopfmuttern ist mir nämlich lieber als die aufwändige Reparatur eines Gewindes im Motorblock wegen zu starken Anziehens. ;))
 
@ Fumus, Hans, Andreas

Gebe euch ja allen prinzipiell recht. Lieber sachte anziehen als zu stark, denn ab ist nunmal ab (meine die Zuganker rausgerissen)
Aber Fumus, unter Tol. Grenze von 35 wäre 31,5, und das ist erheblich in Prozent.

Verstanden habe ich die Angaben 35 plus/minus 4 bzw. 35 plus 4 in verschiedenen Rep. Anleitungen immer noch nicht. Gibt es Abweichungen von Modell zu Modell?

Wenn bei einer meiner BMW`s ein Kopf zu siffen anfängt, fange ich mit dem Hazet-Drehmomentschlüsseel an nachzuregeln bis 38 NM.
Wenn der Kopf dann noch weiter schwitzt, wechsle ich die Kopfdichtung.

Bisher habe ich noch nie einen Zuganker rausgerissen. ( 75/6, 100/7, 80 g/s, 100 RS und aktuell ein GS Motor letzter 2-Ventil-Baureihe). Immer in mehreren Schritten kreuzweise und nie über 38 NM gegangen.

Jürgen
 
Hallo, ich hänge mich hier mal dran und belebe den Fred wieder.

Nach der langen Sommertour mit z.T. erheblichen Außentemperaturen hat die linke Kopfdichtung an meiner Mystic leicht angefangen, im vorderen Bereich Öl zu schwitzen.
Jetzt habe ich den Kopf runter und sehe folgendes Bild:

Kopp1.jpg Kopp2.jpg

Wenn ich so 'ne Menge Kohle in der Tasche hätte, wäre ich zufrieden. Aber hier?
Die Fußdichtung ist trocken und Zuganker sind auch ok.
Darf ich euch bitten mir einen Tipp zu geben?
 
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Hallo Bernhard
Solche Ablagerungen sind nach längere Laufzeit einigermaßen normal. Wann waren die Köpfe denn das letzte mal runter? Ist der Ölverbrauch auffällig hoch?
Wenn du die Ablagerungen entfernen willst, dann solltest du das auf der anderen Seite ebenfalls tun. Da die Kopffuchtung undicht war, würde ich überprüfen, ob die Dichtfläche im Kopf noch plan ist.
LG
Zoltán
 
Ich würde sagen, die Dichtung hat schlicht nicht nur nach außen, sondern auch nach innen geschwitzt.

Schön sauber machen, neue Dichtung, wieder Spaß haben.
 
Jo, danke, bin beruhigt.
Ölverbrauch normal bis kaum, andere Seite mache ich jetzt auch schnell und hoffe, dass die Fußdichtungen dicht bleiben.
Die Köpfe ware meines Wissens noch nie runter, Kilometerstand: 65T.
 
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