Ölfilterdeckel undicht.

Hans-Jürgen

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05. Jan. 2009
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188
Ort
Duisburg
Hallo zu später Stunde,

nach dem letzten Ölwechsel (R80 Bj.92) stellte sich leichter Ölnebel ein, jedoch ohne messbaren Ölverlust. Heute allerdings habe ich eine Ölspur hingelegt und der Ölstand war bei :min. Ort des Übels: Der Ölfilterdeckel. Der Ölfiltersatz, den ich von meinem :D bekommen habe und den ich in dieser Reihenfolge eingebaut habe, besteht aus: Geteiltem Ölfilter, Metallring, weißer O-Ring und Papierdichtung. Die Schrauben waren mit 10 Nm angezogen. Ich meine, irgenwo gelesen zu haben, dass man bei einigen Baujahren den Papierfilter weglässt. Weiß jemand genaueres? :nixw:
 
Hallo Jürgen,
vielleicht hilft dir das oder dieses
hier weiter.
Entscheidend ist der Abstand vom Mantelrohr zum Gehäuse. der muss vom Gummiring abgedichtet werden.
Zum Ausgleich können die Stahlscheiben untergelegt werden.
Du musst also zuerst messen, wieviel Platz zwischen dem oberen Rand des Mantelrohres ist (das setzt sich leider mit der Zeit und dann reicht der Gummiring alleine nicht mehr aus)
Je nach Differenz müssen dann noch Scheiben unter den Gummiring gelegt werden, um richtig abzudichten.
Die Papierdichtung solltest du jedenfalls nach meinem Wissen weglassen.

Zum Mantelrohr in diesem Beitrag noch was Erhellendes ;)
 
Hallo Hans Jürgen,

wenn es sich um eine 'normale' R80 handelt, dann sollte bei diesem Baujahr auch eine Papierdichtung rein. Das ist allerdings unerheblich für deinen Ölverlust.
Das muß einen anderen Grund haben. Wenn's aus dem Deckel raussifft, dann ist der entweder nicht richtig angezogen, die Papierdichtung verfranst oder was ich vermute: beim Einbau hat sich der weisse O-Ring aus seiner Position herausgewunden und du hast ihn beim Zuschrauben des Deckels abgequetscht. Dann kannst du Ölverlust nach aussen haben. Also mal den Deckel abschrauben und nachkucken.

PS: wegen einer fälschlich montierten Papierdichtung hätte man keinen Ölverlust, sondern der Öldruck innerhalb des Schmierölkreises wäre zu gering, was noch dramatischer sein könnte.
 
N'Abend Hans-Jürgen,

hier stehen auch noch einige Infos :link: ließ dir mal die drei Einträge über Ölwechsel durch, vielleicht hilft's.

Viel Erfolg beim Abdichten wünscht...
 
N´Abend,

vielen dank für eure schnellen Tipps. Das mit dem Mantelrohr wusste ich nicht; wieder was gelernt. Die Papierdichtung war eingerissen, wahrscheinlich war das der Grund für die Undichtigkeit. Die Anleitung in der Datenbank ist klasse. Also nochmals Danke. )(-:
 
Hallo Hans - Jürgen,

ich hatte das auch mal bei einem Ölfilter. Es lag daran, dass sich beim Einbau der Metallring, wie auch immer, verschoben hat, saß schief drin, abgeknickt.

Kann schneller passieren als man glaubt.

Ich nehme den gar nicht mehr. Seitdem ist alles dicht.

Gruss Jan
 
Hi,
nur ne Kleinigkeit: beim montieren des weissen Ringes*
Die Metallscheibe auf das Mantelrohr setzen.
Dann den weissen Ring auf den Ölfilterdeckel drücken, da sitzt er Stramm auf. Dann montieren.
? evtl. hilfts.
 
Hei,
Original von strato48
Weiß jemand genaueres?
Nicht mehr fahren!
Erklärung: Es kann sein, dass sich das Mantelrohr gesetzt hat; ist mir passiert.

Moped nach links neigen, Ölfilterdeckel ab und die Tiefe des Mantelrohres nachmessen. Ob eine Papierdichtung reinmuss oder Stahlscheibem, hängt einzig und allein von diesem Mass ab:

gs80oilfilt01.jpg
 
Original von Joerg_H
Hei,
Original von strato48
Weiß jemand genaueres?
Nicht mehr fahren!
Erklärung: Es kann sein, dass sich das Mantelrohr gesetzt hat; ist mir passiert.

Moped nach links neigen, Ölfilterdeckel ab und die Tiefe des Mantelrohres nachmessen. Ob eine Papierdichtung reinmuss oder Stahlscheibem, hängt einzig und allein von diesem Mass ab:

gs80oilfilt01.jpg
Und das Mass ist?
3,7 mm?
?(
 
Original von Karl
Original von Joerg_H
Hei,
Original von strato48
Weiß jemand genaueres?
Nicht mehr fahren!
Erklärung: Es kann sein, dass sich das Mantelrohr gesetzt hat; ist mir passiert.

Moped nach links neigen, Ölfilterdeckel ab und die Tiefe des Mantelrohres nachmessen. Ob eine Papierdichtung reinmuss oder Stahlscheibem, hängt einzig und allein von diesem Mass ab:

gs80oilfilt01.jpg
Und das Mass ist?
3,7 mm?
?(
Fast ... klick den o.g. Link, dort verlinkt es dann u.a. auch weiter zu HPN, und die haben ein schönes Flussdiagramm für mit/ohne Ölkuhler etc.
 
VORSICHT : wenn die Distanz zu groß ist und nicht mit

Stahlscheiben auf das korrekte Maß ausgeglichen wird

geht der Öldruck verloren !!!! :entsetzten:
 
Bei der Montage des Metallrings darf man sicher ein wenig Fett zum "ankleben" verwenden.

So stelle ich mir Auszüge aus dem Lastenheft der Konstruktionsabteilung von damals vor:

- Eine aufschraubbare Ölfilterpatrone ist unzulässig. Argument: Unsere PKW-Motoren haben ebenfalls Papierfiltereinsätze. :schock:

- Ein externes Ölfiltergehäuse ist zu vermeiden. Argument: Hierfür ist kein Platz, auch weil das Batteriefach so riesig sein muß. :lautlach:

- Ein stehendes Ölfiltergehäuse (Anm.: in welchen man den Papierfilter bequem von oben reinhängt), ist zu vermeiden. Argument: Vom Platzproblem haben wir doch schon gesprochen. Außerdem führen anwenderfreundliche Lösungen zu keiner Legendenbildung. ::-))

- Das Ölfiltergehäuse soll eine gewisse Agilität aufweisen. Argument: Auch das Ölfiltergehäuse soll dem Anspruch an die Marke gerecht werden. ?(

Dies war so nicht zu erfüllen. Doch die Ingenieure blieben gelassen und konstruierten ersatzweise das Mantelrohr im Klebstoffbett. :hurra: Ja, im Gegensatz zu jedem anderen Motor dieser Erde weißt das Mantelrohr eine bislang unbekannte Agilität und Mobilität auf. :wieder: Allein, nur gebremst von Loctite, wandert es hin und her. Pro Jahrzehnt sind locker 1 bis 2 mm drin, bei plötzlichen Sprints kann diese Entfernung auch in wenigen Fahrkilometern erreicht werden. :yeah: Die Kurvenlage des Mantelrohres konnte aufgrund mangelnder Meßeinrichtungen bis heute nicht erkundet werden. Zukünftig werden wir hier mit Körnerpunkten und (ölfesten) Farbmarkierungen forschen. :oberl:

- Schlußendlich soll das Ölfiltergehäuse zur Werkstatt- und Kundenbindung dienen. ))): Hierzu sorgen erfolgreich und bis heute verschiedenste Einbaumöglichkeiten sowie die dramatischen Folgen bei Nichtbeachtung der hierzu erlassenen Vorschriften sowie der durch die stetige Wanderung des Mantelrohres verursachten Änderungen der eben genannten Vorschriften.

Auch diese letzte Anforderung wurde mit Bravour gemeistert. Die 20 Jahre später verfaßten bis zu über 20-seitigen Anleitungen für die Wechsel von Ölfiltern in der Datenbank bestätigen dies beeindruckend. :respekt: Und falls alle Stricke reissen, reißt das Mantelfilterrohr aus seinem Kleberbett. :entsetzten:

Nach dem Blödsinn möchte ich aber noch danke sagen. An alle, die hier mit leicht verständlichen Tipps und Bildern rund ums Ölfiltergehäuse helfen, teure Fehler zu vermeiden. :respekt:

Beste Grüße

Marcus
Abstand Mantelrohr Gehäuse ca. 4,4 mm
 
Hallo Marcus dein Text hat mir gut gefallen, ich mag Satire!

Nur Bedenken wir haben es hier mit uralt Konstruktionen (einige nenne es auch Oldtimer) zutun. Als der /5 Motor entwickelt wurde waren Ölfilter bei Motorrädern noch die absolute Ausnahme. Meistens beschränkte man sich, wenn überhaupt mit einem schlichten Sieb. :oberl:
 
Moin,

ich habe mit der Mystic jetzt den 7. Boxer und mich noch nie um Mantelrohr und Stahlscheibe gekümmert. So wie ich den Krempel rausgezogen habe, habe ich ihn, mit neuen Dichtungen und Filter natürlich, wieder zusammengesetzt.

Bisher ist kein Motor verreckt, bei der Mystic hab ich mir die Wundertüte mit allen Dichtungen und dem Filter bei Wüdo geholt, habe mir die BA dazu genommen und dann so getan, wie darin beschrieben. Ein Metallring war weder eingebaut, noch in der BA beschrieben oder sichtbar, obwohl sich ein neuer in der Tüte fand.

Aufgefallen ist mir, das beim letzen Wechsel die O-Ringe mit Dichtmasse eingesetzt wurden. Habe ich, weil Unfug, natürlich nicht gemacht.
Nach einer anschließenden 50 km- Runde zeigen sich keine Undichtigkeiten und die Öldruckleuchte verlöscht schon beim Start.

Muss ich mir trotzdem Sorgen machen?

Gruß
Willy
 
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