Ölwanderung bei meiner GS

Detlev

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Gestern Abend habe ich an meiner 89er Paralever GS Öl auf dem Hinterrad bemerkt.
Ich bin seit Kauf (und anschließender Inspektion) etwa 2500km mit dem Moped gefahren.
Eine genaue Untersuchung brachte zu Tage, dass das Öl aus der Hinterachsgetriebeentlüftung ausgetreten ist.
Der Schwingenarm und die Manschetten waren trocken und, wie sich nachher herausstellen sollte, auch absolut dicht.
Als ich nämlich die Schelle der hinteren Manschette gelöst hatte, trat eine nicht unerhebliche Menge Öl aus. Ich konnte nicht messen wie viel das war, da ich keinen Behälter drunter gestellt hatte und somit mal wieder die Hebebühne einen Rostschutz bekommen hat. mmmm
Ein Blick ins Getriebe zeigte dann, dass dort Öl fehlt.
Aus dem Hinterachsgetriebe konnte ich etwa 150ml Öl entnehmen, ehe der Sollstand erreicht war! :entsetzten:
Weiter bin ich bei der Untersuchung bisher noch nicht gekommen, am Wochenende werde ich mal die Schwinge ausbauen und mir mal den Wedi des Getriebes und das (wohl nicht) verschlossene Belüftungs-V anschauen.

Da das Getriebe sich bei Kilometerstand 80.000 sauber schalten lässt und auch absolut unauffällig funktioniert und dabei euch keine (Klapper-) Geräusche im Leerlauf macht, vermute ich stark, dass da mal was dran gemacht wurde. Und möglicherweise der Wedi falsch herum drin sitzt (wie bei den Monolever- und Zweiarmschwingenmodellen und die Belüftung nicht verschlossen ist.

Interessant finde ich, dass das Lecköl aus dem Kardantunnel durch den Wellendichtring im Eingang des Hinterachsgetriebes regelrecht hochgepumpt wurde! Ich vermute mal, dass dieser Wedi nach Trockenlegung noch OK ist.

Ich werde weiter berichten...
 
Hallo Detlev

Genau das hatte ich bei meiner GS mit ca. 75'000km. Damals war die Dichtfläche vom Abtriebsflansch eingelaufen, sodass das ganze Oel in den Kardan gelaufen ist. Ungünstig war nur, dass ich das nicht bemerkt hatte und dann in der Gegend von Frankfurt schlagartig hässliche Getriebegeräusche hatte.
Der Lagerkäfig des vorderen Abtriebswellenlagers hatte sich infolge akuter Oelnot aufgelöst, die Kugeln flielen raus und die Welle lief sehr schief weiter. Die Gänge 3 und 5 waren nicht mehr zu gebrauchen, so bin ich damals im jugendlichen Leichtsinn dann noch zurück in die Schweiz geruckelt und konnte dann das Getriebe ersetzen.

Beim Ersatzgetriebe verabschiedete sich dieser Abtriebsflansch dann nochmal, jedoch ohne Folgen für's Getriebe.

Greetz Ronny
 
Detlev,

gibs zu - du wolltest dich nur nicht mit dieser Staburags-Schmiererei abgeben. :D
Wenn so viel Öl da durch wandert, vermute ich die Ursache wie du.
Dass 150 ml ins HAG gekommen sind, erstaunt mich aber schon.
 
150ml ist schon viel, aber das kann recht schnell gehen.
Ich hatte das kurz vor meinem Schwingenumbau auch; den hinteren Faltenbalg abgeschraubt und eine halbe Tasse Öl lief raus.
Bis zur Neulagerung und Abdichtung bei Hubi hatte sich nochmal soviel angesammelt, in weniger als 1500km.
 
hallo,

Lese hier schon länger mit nun hab ich mich mal Angemeldet da meine GS80 Basic genau das gleiche Problem hatte als ich sie vor 7 Jahren gebraucht erwarb,
zu Hause angekommen konnte ich erst mal einen Ölversiften Hinterreifen bestaunt.
Bei mir war der Wedi vom Getriebeausgangsflansch defekt obwohl mir der Verkäufer noch sagte daß der bei der letzten Inspektion gewechselt wurde.
Hab dann nochmal selber einen neuen Wedi eingebaut.
Meine Vermutung damals war das der Wedi durch das Scharfkantige Zahnrad auf dem Antriebsflansch beim Einbau beschädigt wurde,
hab das dann etwas Unkonventionell gelöst indem ich das Zahnrad mit Tesafilm umwickelt habe am Ende das Letzte Stück Umschlagen das man den Tesafilm wider Abziehen kann.
Als nächstes Schneckenantrieb für die Tachowelle ausbauen Antriebsflansch einsetzen und Tesafilm über das Lehre Loch vom Schneckenantrieb mit einer Pipette raus ziehen.
Antriebsflash festziehen Schneckenantrieb einsetzen fertig.

Gruß Sepp73
 
Hallo Sepp,
morgen kommt die Stunde der Wahrheit, sprich: Das Getriebe kommt raus.
Ich vermute auch nen defekten Wedi.
Die Idee mit dem Tesafilm ist gut, wahrscheinlich kann man das sogar einfach drin lassen, es dürfte sich in kürzester Zeit im Betrieb zersetzen und auflösen...
 
hallo,

na ja drin lassen würde ich den nicht außerdem den Tachoantrieb bekommt ja auch nicht rein wenn da noch Tesafilm drin ist.
BMW hat da wohl so einen Spreitzdohrn um den Wedi für den Einbau des Flansches vorzubereiten den hatte ich aber nicht, langer rede kurzer Sinn Not macht Erfinderisch. :D

Gruß Sepp
 
Im WHB ist deutlich geschrieben, daß der WeDi vor der Montage vorgeformt werden muss. Dazu nehm ich eine glatte Nuss ohne scharfe Kanten mit 40 mm Durchmesser (entspricht dem Durchmesser der Dichtfläche am abtriebsflansch) und setze den Ring da geölt über Nacht auf. Dann passiert auch nichts beim Einführen des Flansches.
 
Hallo,

von dem Wellendichtring gibt es 2 Ausführungen. Alt = Türkis, Neu = Braun,
grundsätzlich dichten beide Ringe ab. Nur auf die Einbaurichtung achten und die Entlüftung mit Silikon verschließen.

Gruß
Walter
 
Hi Detlev,


Sorry da hatte ich eben was beim ersten lesen falsch verstanden.
Hat sich somit erledigt, viel Spass beim Schrauben


mfg GS_man
 
So, Getriebe ist raus und es scheint so zu sein wie vermutet.

Als erstes: Das Getriebe ist vor nicht allzu langer Zeit mal "gemacht" worden.
Wie schon im Fahrbetrieb von mir festgestellt, funktioniert es wunderbar und geräuschlos.

Die Seite zur Kupplung hin ist sauber, kaum Kupplungsabrieb zu sehen.
Die Längsverzahnung auf der Antriebswelle hat frisch Staburags bekommen.
Ebenso die Längsverzahnung der Kardanwelle, alles noch schön weiß.
Die Kardanwelle scheint auch recht neu zu sein, die Lager laufen noch stramm ohne Rastung und ohne Spiel und die Welle ist nicht im geringsten verdreht.

Der (richtige) Wellendichtring ist auch verbaut, allerdings die die Belüftungsöffnung nicht verschlossen. Das lässt auf eine gewisse Unkenntnis des Reparaturbetriebes schließen und daher wird vermutlich auch die Dichtlippe nicht vorgeformt worden sein und daher beschädigt.

Ich werde jetzt das Getriebe aus meiner R100S einbauen, es handelt sich dabei um ein relativ frisch gemachtes, perfekt arbeitendes Getriebe mit langem 5. Gang und Paraleverdichtring (huhu, Hubi! :wink1:). Die Belüftungsöffnung habe ich schon mit Dirko HT verschlossen.

Die R100S bekommt dann ein ganz frisch gemachtes Getriebe mit Wedi für 2-Arm Schwinge.

Und das Getriebe aus der GS wird mit neuem Wedi als Reserve ins Regal wandern...

Achja, der Schwingenarm der 89er GS hat Angüsse für Öleinfüll- und Ablassschrauben. Den für die Ablassschraube werde ich durchbohren mit Gewinde und einer Kontrollschraube versehen. Dann kann ich immer mal schnell nachsehen, ob da in der Schwinge alles trocken ist...

P.S. Habe ich schon erwähnt, dass ich gerne schraube? Das Wochenende ist gerettet... :wink1:
 

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Original von detlev
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Achja, der Schwingenarm der 89er GS hat Angüsse für Öleinfüll- und Ablassschrauben. Den für die Ablassschraube werde ich durchbohren mit Gewinde und einer Kontrollschraube versehen. Dann kann ich immer mal schnell nachsehen, ob da in der Schwinge alles trocken ist...

P.S. Habe ich schon erwähnt, dass ich gerne schraube? Das Wochenende ist gerettet... :wink1:


Würde da nicht ein Ölauge in der Form Sinn machen, das da kein Öl zu sehen sein darf? :&&&:
 
Jau, ein Ölauge mit Winkelstück, damit man gleich sieht was Sache ist! Beleuchtet, bitte! :lautlachen1:

BTW: Die GS habe ich wieder zusammen, alles funktioniert. Nun mal abwarten wie es um die Ölstände bestellt ist...
 
Pffff, was seid Ihr doch rückständig! Da baut man bitteschön eine Mini-Kamera in die Schwinge ein, mit LED-Beleuchtung und setzt vorne auf den Lenker einen 3"-LCD-Bildschirm. dann hat man das ohne Bücken jederzeit im Blick :sabbel:
 
Original von hubi
Pffff, was seid Ihr doch rückständig! Da baut man bitteschön eine Mini-Kamera in die Schwinge ein, mit LED-Beleuchtung und setzt vorne auf den Lenker einen 3"-LCD-Bildschirm. dann hat man das ohne Bücken jederzeit im Blick :sabbel:
Ich dachte an einen Tankfüllstandsgeber mit Anzeigeinstrument... ::-))
 
Ich habe übrigens noch einen Werkstattfehler entdeckt: Die kleinen Kegelrollenlager der Hinterachsgetriebeanlenkung an die Schwinge waren so stark vorgespannt, dass in Mittelstellung ein breiter Rastbereich vorhanden war.
Habe die Lager demontiert, zum Glück haben die das überlebt.
Nun sind sie vorschriftsmäßig mit 5Nm angezogen und alles gleitet glatt..
 
Original von detlev
Original von hubi
Pffff, was seid Ihr doch rückständig! Da baut man bitteschön eine Mini-Kamera in die Schwinge ein, mit LED-Beleuchtung und setzt vorne auf den Lenker einen 3"-LCD-Bildschirm. dann hat man das ohne Bücken jederzeit im Blick :sabbel:
Ich dachte an einen Tankfüllstandsgeber mit Anzeigeinstrument... ::-))
Die Kamera könntest Du aber noch mit einem Stroboskop verbinden um die Verdrehung der Kreuzgelenke zeitnah zu erfassen. :lautlachen1:
 
Original von detlev
Achja, der Schwingenarm der 89er GS hat Angüsse für Öleinfüll- und Ablassschrauben. Den für die Ablassschraube werde ich durchbohren mit Gewinde und einer Kontrollschraube versehen. Dann kann ich immer mal schnell nachsehen, ob da in der Schwinge alles trocken ist...
Willst Du den Aufwand wirklich treiben?
Genauso schnell hast Du doch die Schelle am Faltenbalg geöffnet.
Red mal mit Fritz über ungefederte Massen :D
 
was seid ihr doch für Kinder :&&&:

soo liebenswert.... :yeah: :yeah: :yeah:

hatte ich schon erwähnt dass ich gestern bei der vertel meile auf der Solitude im viertelfinale gegen eine sf 750 dann doch verloren habe (die wurde dann dritter) gegen eine RS habe ich, dank Ernst Hoske und dem geilen Motor von Detlev gewonnen :fuenfe: :fuenfe: :hurra: :hurra:

Das war ein Spass, mit dem Krawallheimer mach ich das nicht mehr, Schade um den schönen Motor, war auch gut nur zwei Läufe zu fahren.
Aber irgendwie habe ich Blut geleckt... mmmm mmmm

Detlev wie wär es wenn Du einen Beemer Drag Motor baust und wir lehren den ausländischen Mopeds das Fürchten ???

wir firmieren dann unter 2 V Drag Monsters oder so ))): ))):
Gruß
Herbert
 
Ich komme nochmal auf diesen Thread zurück, da ich in der Schwinge meiner "türkischgrünen" auch Öl vorgefunden habe.
Ich hatte im Sommer schon mal das Belüftungs-V überm Wedi abgedichtet und das Öl aus der Schwinge abgelassen. Da ich in die Schwinge eine Ölablassschraube (Kontrollschraube) eingebaut habe, konnte ich dort heute eine nicht unerhebliche Menge sauberes, klares Getriebeöl ablassen.
Ein Blick ins Hinterachsgetriebe zeigte: alles OK!
Dann die Getriebeöleinfüllschraube raus und da fehlte doch einiges! :entsetzten:
Also Schwinge raus, Getriebe raus und den Abtriebsflansch abgezogen.
Komisch, wieso ist der Wedi schief eingebaut? Wer macht denn sowas??
Ich wollte dann mal die "Schiefizität" erfühlen und merke mit dem Finger, dass da irgendwas lose ist und Luft hat.
Tatsächlich konnte ich die dünne braune Schicht mit der Dichtlippe einfach abnehmen. Der Rest des Wedis saß noch fest im Getriebedeckel. Ungeheuerlich!
Da konnte das Öl also ungehemmt durch die Schichten des Wedi nach draußen laufen!
Im Anhang sieht man das Elend...
 

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ich könnte mir vorstellen, dass beim Einbau eine Nuss benutzt wirde, die im Radius etwas zu klein war und dann sozusagen die Dichtlippe abgestanzt hat.
 
Original von detlev
Ich habe übrigens noch einen Werkstattfehler entdeckt: Die kleinen Kegelrollenlager der Hinterachsgetriebeanlenkung an die Schwinge waren so stark vorgespannt, dass in Mittelstellung ein breiter Rastbereich vorhanden war.
Habe die Lager demontiert, zum Glück haben die das überlebt.
Nun sind sie vorschriftsmäßig mit 5Nm angezogen und alles gleitet glatt..

Hallo Detlev , dieseLager sollte man nicht unterschätzen . Beim Zusammenbau die Zapfen , wie im WHB beschrieben , mit Schraubensicherung sorgfältig einkleben .
5 Nm ist nicht wirklich fest . Wenn sich das löst , entwickelt das Hinterrad ein" interessantes Eigenleben ".
Stolli
 
Hallo Detlev,

es ist einfach unglaublich was da hinten an dem Dichtring alles passiert! Ich hatte eine grünen eingebaut und das war voll daneben. Dann war die Manschette undicht. Ein besonderes Vergnügen eine Neue einzubauen. Jetzt bei Dir wieder so etwas. Noch lasse ich mich nicht zu dem platten Spruch hinreißen "Nie wieder Paralever"

Gruß
Walter
 
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