Dazu eine kleine Geschichte.
Wie der ein oder andere hier ja weis habe ich bis Mitte letztes Jahr als Fachlehrer für KFZ-Technik an einem Berufskolleg gearbeitet. Immer im 2. Lehrjahr habe ich im Rahmen des Themenkomplexes Motormechanik mit den Azubis an diversen Motoren/Zylinderköpfen mit unterschiedlichen Ventiltriebsbauarten das Warum und jeweilige Wie des Ventilspieleinstellens theoretisch und praktisch durchgenommen.
Vor ca. vier Jahren hatte mein Schulleiter genau deswegen einen offiziellen Beschwerdebrief eines KFZ-Innungsmitgliedsbetriebs auf dem Schreibtisch. Auf so etwas muss er reagieren. Wir wurden daraufhin zu einer denkwürdigen Sitzung in die Räumlichkeiten der Kreishandwerkerschaft mit allen Vertretern der KFZ-Innung vom Obermeister über Lehrlingswart bis zum Prüfungsausschussvorsitzenden sowie dem Beschwerdeführer vorgeladen. Das Ganze hatte fast Züge einer Gerichtsverhandlung.
Der Vorwurf gegen mich lautete sinngemäß wie ich es wagen könne kostbare Unterrichtszeit mit einem derart veralteten, rückwärtsgewandten und in der Jetztzeit für den KFZ-Mechatronikerberuf völlig überflüssigen Thema zu verplempern. Angeblich hätte ich ja WOCHENLANG nichts anderes gemacht.
Mal unabhängig davon ob dieses Thema explizit in der Ausbildungsordnung (die sowieso kaum ein Betrieb zur Kenntnis nimmt geschweige denn umsetzt) und dem Lehrplan steht oder nicht .... die Jungs waren größtenteils ganz wild auf diesen Erkenntnisgewinn weil die häufig Youngtimer ohne automatischen Ventilspielausgleich ihr Eigen nennen und ihnen in den Betrieben niemand das beibringen will oder - noch schlimmer - KANN.
Ach übrigens ... mein jetzt 4-jähriger und damit sicher nicht total veralterter Subaru hat einen Boxer

Motor bei dem in - zugegeben sehr großen, aber immerhin - Intervallen das Ventilspiel kontrolliert und ggf. eingestellt werden muss.