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Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxis?

mk66

Nr. 121
Seit
24. Apr. 2007
Beiträge
8.379
Hallo,

war gestern beim aaS wg. diverser Umbaufragen. Das meiste kein Problem, nur bei Polieren der Gabelbrücken und Gabeltauchrohre gab es ein "No". Begründung: Schwächung der Festigkeit durch Materialabtrag. Nur mit Festigkeitsprüfung.

Jetzt kenne ich aber Leute, die haben das halbe Motorrad poliert (Alurahmen) und trotzdem eine Plakette hintendrauf. Bedeutet das dann, dass das nicht eingetragen wird, aber bei der HU wird dann stillschweigend darüber hinweggesehen, wenn nicht z.B. massiv Schweißnähte abgeschliffen wurden? Wie sind hier die Erfahrungen aus der Praxis (insbes. TüV Süd)?

Die Oberfläche der Gabelbrücken ist eh schon relativ glatt. Ich meine, sanftes Drüberpoileren müsste reichen. Ich hab nicht vor da massiv daran rumzuschleifen. Das könnte ich mit Vorher/Nachher-Bildern, Maßen und einem unbearbeiteten Vergleichsteil belegen.

Auf dem Nachhauseweg ist mir dann noch eingefallen:
Wie ist das mit "Festigkeitsstrahlen" z.B. mit Edelstahlkugeln. Das gibt ja auch eine schöne Oberfläche. Fällt das dann auch unter "Materialabtrag"?

Grüße
Marcus
 
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AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Wie ist das mit "Festigkeitsstrahlen" z.B. mit Edelstahlkugeln. Das gibt ja auch eine schöne Oberfläche. Fällt das dann auch unter "Materialabtrag"?

Fällt unter Material- Oberflächenverdichtung.

Manfred
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Fällt unter Material- Oberflächenverdichtung.

Manfred

... und ist im Gegensatz zu - z.B. - Glasperlstrahlen nicht abrasiv. Früher (ganz früher) hieß so was noch "dengeln" ;) - der Hintergrund ist ungefähr dasselbe.
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Je nach dem, um welche Teile es geht, sind drei Effekte zu bedenken:

1. Der reine Materialabtrag mit entsprechender Massen- und damit Festigkeitsreduzierung
2. Die Reduzierung der Haut von Guß- und Schmiedeteilen
3. Die Verdichtung des Oberflächengefüges

Punkt 1 und 2 reduzieren die Festigkeit, Punkt 3 erhöht sie.

Wenn man Standard-Motorradkonstruktionen aus den 70er bis 90er Jahren ingenieurmäßig betrachtet, muss man mit ausreichendem Sachverstand feststellen, dass hier das meiste empirisch entwickelt wurde und definitiv viel Reserven beinhaltet.
Eine dezente Oberflächenbehandlung, die keinen nennenswerten Materialabtrag beinhaltet, ist aus meiner Sicht zu akzeptieren.
Vielleicht nimmst du mal ein altes (defektes) Teil und bearbeitest die eine Hälfte nach deinen Vorstellungen und lässt die andere Hälfte original. Das zeigst du dem Herrn vorab.

Ganz anders sieht das sicher aus bei einer aktuellen Konstruktion mit 130 kg Gewicht und 65 PS oder einem Apparat, der 200 PS liefert...
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Das meiste kein Problem, nur bei Polieren der Gabelbrücken und Gabeltauchrohre gab es ein "No". Begründung: Schwächung der Festigkeit durch Materialabtrag. Nur mit Festigkeitsprüfung.

Da gab es doch mal so ein Sondermodell von BMW. Silber mit den 3 verschiedenen Blaustreifen.
Bei diesem Modell waren die Standrohre, die Ventildeckel, das Achsgetriebe poliert.
Diese Teile sind auch an meinem Modell poliert. da hat noch kein Tüv was dazu gesagt.
Nur bei der verchromten Hinterradschwinge haben sie gemeckert.

Manfred
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Hallo,

danke für die Antworten. Ich denke ich werde die Gabelbrücken entlacken und dezent polieren und die Tauchrohre Festigkeitsstrahlen lassen. Wenn die Gabelbrücken dann nicht gefallen, mach ich halt wieder andere hin, oder lackiere wieder oder lasse auch Strahlen.

Wahrscheinlich kümmert das hinterher eh' keinen. Mein größtes Problem ist derzeit für den Winter ein bisschen Platz zum Basteln zu schaffen. Suche gerade noch eine Garage oder kleine Halle um ein paar Fahrzeuge auszuquartieren, sonst wird das wieder nix.....

Grüße
Marcus
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Mein größtes Problem ist derzeit für den Winter ein bisschen Platz zum Basteln zu schaffen. Suche gerade noch eine Garage oder kleine Halle um ein paar Fahrzeuge auszuquartieren, sonst wird das wieder nix.....

Grüße
Marcus


Marcus,
Du bist echt ein armes Schwein, mit Dir möcht' ich nicht tauschen :pfeif:
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

...Suche gerade noch eine Garage oder kleine Halle um ein paar Fahrzeuge auszuquartieren, sonst wird das wieder nix.....

Grüße
Marcus

Sag bescheid; dann komm ich und erlös dich gegen eine kleine Entsorgungsgebühr um ein oder zwei Haufen. :D
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

der BOT ist in dieser Beziehung ein armes Schwein, trotz Unterkellerung seiner Garage hat er kaum Platz.:D

Von solchem Luxus kann ich nur träumen. Ich hab einen selbst zusammengezimmerten Carport, den ich mit ein paar Kanthölzern, OSB-Platten und Profilholz um eine Schrauberecke erweitert habe...

Grüße
Marcus
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Von solchem Luxus kann ich nur träumen.

Grüße
Marcus

Brauchst Du nicht, da stehen ein paar Werkzeuge und ein paar Ersatzteile drin und schon ist sowas voll. ;(
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Brauchst Du nicht, da stehen ein paar Werkzeuge und ein paar Ersatzteile drin und schon ist sowas voll. ;(

Tach Dietmar,
ich empfehle dir die Biete-Rubrik hier im Forum, da wirst du schonmal das ein oder andere Teil los, z.B. einen Batteriekasten, eine Achse.... ach komm, du weist Bescheid ;) :D...

Schönen Tach wünscht dir :bitte:...
Ingo

Ein ähnliches Thema:
Wenn ich einen Rahmen vernickeln lassen wollte, der wird doch vorher auch polliert oder?
Wie genau sind die Arbeitsschritte beim Vernickel?
Bekommt man einen vernickelten Rahmen eingetragen?

Schönen Tach wünscht :bitte:...
Ingo
 
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AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Rahmen wird poliert, dann verkupfert, dann poliert, dann vernickelt.

Wenns richtig gemacht wird.

Manfred
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Da gibt es noch den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Galvanisch und Chemisch,das eine wurde von meinem Tüv Prüfer anerkannt und beim anderen (galvanisch) wollte er ein Festigkeitsgutachten.Bei mir ging es um einen Smartadapter.
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Danke, Manfred :fuenfe:

Schönen Tach wünscht dir :bitte:....
Ingo
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Das Problem beim Vernickeln, Verchromen, ... ist die Wasserstoffversprödung.
Hier mal kurz erklärt:
http://www.schraubenfibel.de/Wasserstoffverspr_dung.html


Zum möglichen Materialabtrag beim polieren:
Alle Bauteile haben bei den Maßen eine gewissen Fertigungstoleranz.
Abgesehen von Funktionsmaßen werden die Bauteile meistens nach den Allgemeintoleranzen der DIN ISO 2768 mittel bemaßt.
D.h. für Abmessungen einer Gabelbrücke liegen die Toleranzen im Bereich von +/- 0,2 bis 0,3mm.
Soviel schleifst Du beim polieren nicht runter - nur solltest halt eine Zeichnung von dem Bauteil haben um dies nachzuweißen.
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

http://www.oneidasuzuki.com/store/files/details/d_8543.png

Wenn es der Hersteller (hier GSX-R 1000 2014 editon) macht ist es noch lange nicht das Gleiche als wenns der Wald-und Wiesenpolierer von "um die Ecke" macht.

Der Hersteller gibt ne ABE und übernimmt die volle Verantwortung und die Haftung für alles. Beim Polierer um die Ecke erlischt die ABE nach STVZO, egal welches Bauteil er bearbeitet hat.
Und wenn hier jemand schreibt "erscheint mir nicht sicherheitsrelevant oder wichtig, kann man machen", soll ER doch dafür unterschreiben und grade stehen. Die deutschen Produkthaftungsgesetze setzen allerdings klare Grenzen.

Wenn ich solche polierten Teile an meinem Moped habe, hab ichs selbst gemacht und schwärze keinen Polierer an. Wer Affe sein will , muss auch klettern können ;)
 
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AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Hallo Dirk ,

egal was Dein TÜV-Mensch sagt (sowas hätte ich gern mal schriftlich gesehen!) liegen uns vom www.bdzs.de Schriftstücke aller namhaften Hersteller ( Suzuki, Yamaha, Kawasaki, Honda, BMW und Harley) vor, das Oberflächenveränderungen, die über die Lackschicht- oder Oxydschichtdicke hinausgehen, und das tun Polierarbeiten, absolut unzulässig sind.

gruß
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Soderle - kurzer Anruf beim TÜV Rheinland:

ganz klare Ansage - die Politur der hier diskutierten Bauteile stellt kein zulassungs - oder betriebstechnisches Problem dar.

Voraussetzung: Form und Struktur dürfen sich nicht ändern, Angüsse und Guss / Schweißnähte dürfen nicht durch verschleifen entfernt werden.

Laut glasklarer Ansage des leitenden TÜV Ingenieurs gilt die Politur als der Festigkeit zuträglich.

So nun von mir auch etwas aus der Rubrik Kalendersprüche 2014:

Wer mit Bananen bezahlt ist von Affen umgeben...

Herzlichen Gruß

Dirk


Was zum Dazulernen, ein cooler Spruch und alles aus dem Bayerischen Wald.

Scheint ein doofer Urlaub zu sein, aber ein toller Kundenservice ist das schon, so im Urlaub und dann Telefonate mit dem TÜV :D
Alle Achtung!
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Hallo alsterboxer,

ja das mag alles sein, aber wer trägt ein ?

Der TÜV und nicht der Verband - wen fragt man also ?

Und abgesehen davon darf man hin und wieder durchaus technisches Verständnis und gesunden Menschenverstand walten lassen.

Nix für ungut !

Herzlichen Gruß

Dirk

"Davon dass es irgendein Kollege mal eingetragen hat wird es nicht legaler"
Zitat eines befreundeten Prüf-Ing´s des TÜV.

Solch Eintragungen sind bei einer erneuten Überprüfung jederzeit widerruf- und austragbar. Wenn es z.B. der Prüfer bei einer §29 nicht macht- Glück gehabt und freut Euch. Oft hat er dann von diesen speziellen Einzelheiten keine Ahnung oder guckt weg, weil er den Job haben will.

Wir als Verband sind alle öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige, die spätestens dann, wenn es zum Streit und z.B. vor Gericht kommt, beurteilen, ob ein Fahrzeug überhaupt in dem besichtigten Zustand mit den polierten Teilen hätte in den öffentlichen Verkehr gebracht und bewegt werden dürfen. Deswegen haben wir die Herstellerschreiben.

Solange nix passiert oder bricht interessiert es keinen.

technisches Verständnis und gesunden Menschenverstand
interessieren den Versicherer des Unfallverursachers erstmal garnicht. Wenn der SV von der gegn. Versicherung nur ein bischen im Thema ist, hast Du mit dem polierten Teil ein Problem, weil Du nämlich ohne Zulassung gefahren bist. Und er hat ein Superargument Deine Ansprüche zu kürzen und Dir mind. ne Teilschuld zu geben. Das kann bei körperlich bleibenden Schäden, was man niemandem wünscht, seeehr teuer werden.

Nun genug der Infos. Der, der´s machen will, sucht sich einen Prüfer der´s einträgt und weiß nun um das Riskio, der Rest läßt die Finger davon.
 
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AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Servus

Aber fleissig putzen darf man schon noch?!? Grad die Harleyfraktion könnte da ja ruckzuck im roten Bereich sein... :kue: Die RT-Fahrer - naja fast :&&&:

Es grüßt

Dietmar
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

keine Angst haben, Digger :D geh ruhig mal näher ran an die Milwaukees, die tun nix. Dann wirst Du sehen, das ist zu 95% Chrom, das putz sich nicht so schnell weg ;)
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

keine Angst haben, Digger :D geh ruhig mal näher ran an die Milwaukees, die tun nix. Dann wirst Du sehen, das ist zu 95% Chrom, das putz sich nicht so schnell weg ;)

Und je nach Gegend da in den Staaten wird ja Ratz Fatz schon mal Kugelverdichtet... :coool:
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

wirst Du sehen, das ist zu 95% Chrom, das putz sich nicht so schnell weg ;)

Hast Du ne Ahnung wie schnell der wech ist:D

Manfred
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Hab´ich jetzt was falsch gemacht? ;)



R 75-6 Patina 020.jpg R 100 R Gabel 025.jpg
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Das geht doch noch locker unter "gut geputzt" durch.....

Viele Grüße

derdicke
 
AW: Polieren oder Festigkeitsstrahlen tragender Fahrwerksteile: Wie ist die TÜV-Praxi

Ich fahre jetzt bestimmt ohne Betriebserlaubnis rum. :D Erstens habe ich die Gabelbrücken poliert und jetzt nach der Alpentour mit Salzeinsatz auch noch Korrosion drauf. ;(

Nee im Ernst Jungs, macht nicht son Geschiß, der Gabelbrücke ist das gerade mal egal. Bei den Fertigungstoleranzen oder glaubt Ihr BMW habe da auf den Punkt gerechnet ? :---) Tauchrohre dito.

Macht Euch lieber solche Gedanken, wenn Ihr an Euren Pleul rumpoliert, die zudem keiner sieht. :gfreu:

Grüße
Claus
 
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