Es geht mal wieder weiter.
Den Wunsch nach einem (breiteren) Reifen in Radialgürtelbauweise, (ich habe auf modernen Maschinen sehr gute Erfahrungen mit dem Metzeler Z6 gemacht), konnte ich nach Sichtung der Metzeler-Seiten vertiefen.
Für das Format des Vorderrades der R100R 110/80-18 ist der Z6 lieferbar.
Nur hinten geht das erst bei 150mm Breite los.
Also mal weiter geschaut, für die R1100GS, R1150GS und die R1200GS gibt es eine Kreuzspeichenfelge mit 4" Breite. Darauf werden standardmäßig 150/70ZR17 Reifen aufgezogen.
Warum sollte die Felge nicht zur R100R Radnabe passen?
Sie passt. Und so sieht das nach dem Einbau des nackten Rades aus:
Dem geneigten Betrachter bietet sich sehr schnell ein Bild des grauens.
Die Unsymmetrie des Auspuffs ist leider nicht weg zu diskutieren.
Und auch nicht weg zu bauen. Rechts geht er nicht dichter an den Endantrieb ran und links würde er zu weit abstehen, wenn man das überhaupt mit dem zur Verfügung stehenden Rohrmaterial einigermaßen hingebogen bekäme.
Da ich einen kurzen Auspuff bei diesem Motorrad beibehalten wollte, habe ich mich für den einseitigen Zach-Endtopf entschieden. Dieser schmiegt sich sehr eng an das Rad und bildet zusammen mit dem Endantrieb auf der rechten Seite ein gewisses optisches Gleichgewicht.
Jetzt, mit dem Reifen und montierter Sitzbank stört noch der für die 4" Felge notwendige Versatz nach links von knapp 2,5cm.
Um den zu "verkaufen" habe ich den Heckrahmen einfach auf der rechten Seite ein kleines Stückchen weiter nach hinten gesetzt, dazu den Tank hinten soweit wie möglich nach links montiert und nun gefällt mir das schon besser!
Hier noch ein Blick auf die durch die außen sitzenden Kreuzspeichen recht breite Felge. Die Felge und die Radnabe sind übrigens nachgebohrt worden, damit die Speichen ohne Knick passen.
Und so sieht das Fahrzeug jetzt von der Seite aus. Der 160/60ZR17 passt doch ganz prima ins Bild. Vielleicht sollte der Auspufftopf noch etwas steiler stehen, aber da warte ich erstmal HM´s Ergebnisse ab.
Die hinteren Fußrastenausleger sind bei der Gelegenheit auch gleich in den Müll gewandert.
Noch ein paar Überlegungen pro und kontra Kreuzspeichenräder:
Ich habe schon einige, sehr gelungene Umbauten mit konventionellen Speichenfelgen an Kreuzspeichennaben gesehen.
Die Felgen sehen klasse aus und lassen sich
viel besser pflegen, als die Kreuzspeichenfelgen mit ihren Winkeln und Nischen.
Zwei Dinge gefallen mir dabei aber nicht:
1. Es ist ohne Trickserei keine Schlauchlosmontage möglich. Schlauchlosreifen bieten aber eine Menge Sicherheit. Ich bin schon 2000km mit einer Spaxschraube im Schlauchlosreifen gefahren, ohne es gewusst oder gemerkt zu haben. Wenn ein Schlauchlosreifen einen Defekt durch einen Fremdkörper bekommt, entweicht die Luft i.d.R. sehr langsam bis gar nicht. Ein Schlauchreifen verliert die Luft sehr schnell! Und das kann bei hohen Geschwindigkeiten nicht ungefährlich sein.
2. Um eine konventionelle Felge an die Radnabe der R100R zu bringen, müssen die Speichen stark gebogen / gekröpft werden. Das funktioniert in den allermeisten Fällen , aber gefallen tut mir das aus maschinenbaulicher Sicht nicht.
Nagut, und aus wirtschaftlicher Sicht noch ein 3. Grund:
Das vordere Rad ist in gutem Zustand vorhanden, den richtigen Reifen dafür gibt es auch, also bleibt das so.
Mit dem TÜV-Ing. ist das alles abgesprochen, nächste Woche ist Termin....