Prüfstand Hallgeberzündung

hg_filder

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Es wird Winter und der Basteltrieb ist wieder gefragt.

Durch die Messung der aufgenommenen Leistung der Elektrik unserer BMW enstand ja die Frage, ob das Zündsteuergerät "nur ein dummer Verstärker" ist - wir wissen, dass dem nicht so ist. Da ich ja schon einen LiMa-Prüfstand habe, kam die Idee, den für die Aufnahme und Antrieb der Hallgebedose zu nutzen.

Für die Aufnahme steht ein defekter /5 Stator zur Verfügung, welcher als erstes ausgeweidet wurde.

BMW-Zuendung-Test_2023-11-01_02.jpg

Danach die Öffnung auf das Maß der Hallgebedose erweitert und eine Kupplung zum Antrieb gebaut.

BMW-Zuendung-Test_2023-11-01_06.jpg

Ist alles nicht ganz perfekt, aber für den ersten Test könnte es reichen. Zumindest dreht das Teil schon mal bis 3.000 1/min hoch, was 6.000 1/min Motordrehzahl entspricht.

BMW-Zuendung-Test_2023-11-07_01.jpg



Als nächstes ist ein Zündungs-Kabelbaum für die Prüfung anzupassen.

Hans
 
Mal eine Frage an die Elektrik-Front: Um das Steuergerät zu testen, wollte ich eigentlich keine Zündspule samt Kerzen anschliessen. Habt ihr eine Idee, mit wieviel Ohm ich den Klemme-1 Anschluss belasten kann? D.h. was könnte der maximale Ohmwert sein, ohne dass das Teil "aussteigt"?

Hans
 
In der Berufsschule in den Achzigern haben wir gelernt , dass der Sollwert einer 12v Zündspule an Kabel 1 gegen Masse also der Primär Widerstand irgenwas um 0,5 bis 3 Ohm rum sein soll. Zumindest soweit ich mich erinnere.
 
In der Berufsschule in den Achzigern haben wir gelernt , dass der Sollwert einer 12v Zündspule an Kabel 1 gegen Masse also der Primär Widerstand irgenwas um 0,5 bis 3 Ohm rum sein soll. Zumindest soweit ich mich erinnere.

Das entspricht den Zündspulen. Dachte halt, ich könnte einen höheren Wert nehmen, um den Strom zu begrenzen.

Mal sehen, wie viel Watt mein Drehpoti für den LiMa-Test verträgt ...

Hans
 
Hallo Hans,
um diese Frage zu beantworten würde ich erstmal mit Zündspule und Kerzen den Primärstrom und Spannung mit dem Oszilloskop messen und dann entscheiden.
vg Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans,

bei mir liegt seit ewigen Zeiten ein niederohmiger "Monster-Drahtwiderstand" herum, schätze ihn auf > 100W zulässige Verlustleistung. Hab ihn bislang nur einmal als Shunt für die Blinkerstrommessung verwendet. Ich messe den die Tage mal, ob der was für dich sein könnte.
 

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Hi

Dann muß ich mal die ketzerische Frage stellen, ob man für das Steuergerät einfach so den induktiven Widerstand der Zündspule durch einen ohmschen Widerstand ersetzen kann?
Der ohmsche Teil des Zündspulenwiderstands kommt ja erst nach Erreichen der Sättigung des Magnetfeldes zum tragen, davor hat man ja sich ändernde Widerstandswerte.
Ich würde tatsächlich dazu plädieren eine reale Zündspule mit zwei angeschlossenen Kerzen zum testen zu verwenden.


mfg GS_man
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit den Zündspulen und den Kerzen könnte man die ganze Zündanlage, auch als Dauertest laufen lassen. Ein Wäschesprüher kann den Regen ersetzen.
Ein Föhn die Motorwärme beim Hallgeber.
Die Motorvibrationen?

Als Ersatz für die Kerzen könnte eine längere Funkenstrecke die Kompression ersetzen.

Hatte schon mal so was vor. Gescheitert ist es am Mitnehmer auf dem Hallgeber.
 
Guten Morgen,
eine Nacht drüber schlafen hat vielleicht geholfen. Neben vielen berechtigten Einwänden kommt das Totschlagargument für die angeschlossenen Spulen. Ich will ja neben den unterschiedlichen Bestromungszeiten (Schliesswinkel) benötige ich ja auch das absolute Stromverhalten des Gesamtsystems. Das das nicht ganz die Realität widerspiegelt ist klar, aber geht im ersten Schritt ja mal um die Schaltcharakteristik.

Danke fürs Mitdenken.

Hans
 
So: Der "Monster-Widerstand" hat 0,56 Ohm. Nach der Typenbezeichnung "ZBS 30/165E" dürfte die Belastbarkeit 150W sein. Datenblatt
 

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Hallo Hans
vor 'zig Jahren hab ich mal die Zündanlage eines
Ford Eskort so überprüft. Ich meine ich hab einen anderen
Impulsgeber verwendet. Den allerdings in einem Maschinenschraubstock
gespannt und das Metallteil in eine Bohrmaschine ,mit Ständer, gespannt.
Die Bohrmaschine dann langsam abgesenkt bis es ausreichte.
Ich weiß noch das es ziemlich nach Ozon roch (im Zimmer.
Es war ein Wärmefehler damals der nur sporadisch auftauchte
und nachdem ich schon Monate gesucht hatte.
Mit dieser 'Konstruktion' hab ich den Fehler dann wirklich gefunden.

Gottfried
 
Guten Morgen,
eine Nacht drüber schlafen hat vielleicht geholfen. Neben vielen berechtigten Einwänden kommt das Totschlagargument für die angeschlossenen Spulen. Ich will ja neben den unterschiedlichen Bestromungszeiten (Schliesswinkel) benötige ich ja auch das absolute Stromverhalten des Gesamtsystems. Das das nicht ganz die Realität widerspiegelt ist klar, aber geht im ersten Schritt ja mal um die Schaltcharakteristik.

Danke fürs Mitdenken.

Hans

Hallo Hans,
in meinen Tabellenbuch (1971) steht:
Spulenzündung Ruhestrom bis 5 A.
Wattverbrauch bei 1000 Umdr. 20-30 Watt.

Das wäre doch mal eine Grundlage zum vergleichen.

Stromaufnahme - Schaltzeiten
 
Hallo Hans,

auch ich plädiere für das Einspannen einer realen Zündspule. Nur hiermit sind valide Aussagen möglich über das Schaltverhalten über das gesamte Drehzahlband (bis zu welcher Maximaldrehzahl wird ausreichend Energie im magnetiaschen Feld gespeichert?) und die Leistungsaufnahme.

Bis zum Einbau von Iginitech-Anlagen trieb mich ein ähnlicher Gedanke um. Allerdings hätte ich gerne messtechnisch belegen wollen, dass bei einer Doppelzündung mit nur einem Steuergerät die Serienschaltung der beiden Spulen angezeigt ist statt deren Parallelschaltung.

Beste Grüße, Uwe
 
Die Frage nach dem Schließwinkel stellte ich vor Jahren bereits. Die Antwort: Durch die Glocke mechanisch vorgegeben, ist das Tastverhältnis des Hallgebersignals t[SUB]off[/SUB]/t[SUB]on[/SUB] 60:40, der Schließwinkel mithin also 72°, da die Glocke zwei Öffnungen besitzt.

Allerdings scheint wohl das Steuergerät den Schließwinkel drehzahlabhängig zu verstellen, was mir neu war.

Beste Grüße, Uwe
 
Wird bei der Hallgeberzündung auch der Schließmuskel verändert?
vg Michael

Wenn man die Spule an die falsche Stelle klemmt ....

Die Frage nach dem Schließwinkel stellte ich vor Jahren bereits. Die Antwort: Durch die Glocke mechanisch vorgegeben, ist das Tastverhältnis des Hallgebersignals t[SUB]off[/SUB]/t[SUB]on[/SUB] 60:40, der Schließwinkel mithin also 72°, da die Glocke zwei Öffnungen besitzt.

Allerdings scheint wohl das Steuergerät den Schließwinkel drehzahlabhängig zu verstellen, was mir neu war.

Beste Grüße, Uwe

Das ist in erster Linie Sinn und Zweck, d.h. die Leistungsaufnahme wird eher ein Nebenprodukt werden.

Hans
 
Wie bereits gesagt, stelle den Strom durch die Spule über den Drehzahlverlauf mit Hilfe des Oszilloskops dar. Einen Präzisionswiderstand 0,01 oder 0,1 Ω ± 1 % 10 W als Stromsensor könnte ich dir zusenden.

Beste Grüße, Uwe
 
Ich hab ne Rogowski-Spule für Dich. Die ganzen Widerstände verfälschen dir mit dem parasitären D-Anteil das Ergebnis . Meld dich einfach.
vg Michael
 
Kann solch eine über den Leiter geschobene Spule auch Gleichströme messen? Immerhin hätte sie den Vorteil der galvanischen Trennung zwischen Arbeits- und Messkreis.

Ich weiß zwar nicht, was genau ein D-Wert ist, doch gehe ich von einer zumindest bei der beabsichtigten Anwendung vernachlässigbaren parasitären Induktivität der niederohmigen Dale-Widerstände aus.

Beste Grüße, Uwe
 
Kann solch eine über den Leiter geschobene Spule auch Gleichströme messen? Immerhin hätte sie den Vorteil der galvanischen Trennung zwischen Arbeits- und Messkreis.

Ich weiß zwar nicht, was genau ein D-Wert ist, doch gehe ich von einer zumindest bei der beabsichtigten Anwendung vernachlässigbaren parasitären Induktivität der niederohmigen Dale-Widerstände aus.

Beste Grüße, Uwe

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Da sie letztendlich einen Transformator darstellt: Nein. (Zum Aufbau einer Rogowskispule siehe z.B. Rogowskispule bei Wikipedia.)

Gleichströme kannst du berührungslos nur über Hallsensoren oder Fluxgate-Sonden messen. (Siehe z.B. Messwandler#Gleichstromwandler bei Wikipedia.)
Also ich dachte das mit der Rogowski Spule der primärstrom von der Zündspule gemessen wird. Das ist nur AC wenn man einen Puls betrachtet.
die Wirkleistung am Eingang des Steuergerät mit einem Gossen Metrahit Leistungmesser
vg Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich dachte das mit der Rogowski Spule der primärstrom von der Zündspule gemessen wird. Das ist nur AC wenn man einen Puls betrachtet.
die Wirkleistung am Eingang des Steuergerät mit einem Gossen Metrahit Leistungmesser
Hallo Michael,

den Wechselstromanteil zu messen geht natürlich, keine Frage.

Ich hatte auch primär auf Uwes Frage geantwortet, ob man auf diese Weise (induktive Kopplung) auch Gleichströme messen kann.

Was Hans' Messungen angeht: Ich hatte bislang verstanden, dass ihn mehr der "gemittelte Leistungsbedarf" interessiert (relevant für die Energiebilanz des Systems Lima-Akku) und weniger die kurzzeitigen Spitzenströme. Aber dazu wird er wohl noch etwas sagen.
 
Danke @ Michael und Stefan!

Die Dale-Drahtwiderstände sind zwar nicht induktionsfrei, aber, zumindest im Vergleich zur Induktivität der ZSP-Primärwicklung, hinreichend induktionsarm. Es geht doch darum (bzw. mir ginge es darum ;)), den Primärstromverlauf über die Zeit und in Abhängigkeit von der Drehzahl, sprich Frequenz, mit dem Oszilloskop darzustellen und zu prüfen, ob die (magnetische) Sättigung auch am oberen Rand des Drehzahlbands erreicht wird.

Zur Messung der Stromaufnahme der Anlage genügt es, ein DMM als Amperemeter in die Leitung 15 einzufügen und hinter ihm einen ausreichend großen Pufferelko nach Masse zu legen.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo,

ich kann gut verstehen das man die angeschlossenen Zündspulen nicht neben einen Laptop auf dem (Küchen)Tisch haben will. Habe ich nur einmal zum Testen gemacht, jetzt schließe ich dafür einen 30 Ω Widerstand an, wenn es denn sein muß. Einen Philips Prüfspitze für 40 KV habe ich noch.
Von Elektrik verstehe ich fast nix und von der Stromrechnung schon ganix.:entsetzten:

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke @ Michael und Stefan!

Die Dale-Drahtwiderstände sind zwar nicht induktionsfrei, aber, zumindest im Vergleich zur Induktivität der ZSP-Primärwicklung, hinreichend induktionsarm. Es geht doch darum (bzw. mir ginge es darum ;)), den Primärstromverlauf über die Zeit und in Abhängigkeit von der Drehzahl, sprich Frequenz, mit dem Oszilloskop darzustellen und zu prüfen, ob die (magnetische) Sättigung auch am oberen Rand des Drehzahlbands erreicht wird.

Zur Messung der Stromaufnahme der Anlage genügt es, ein DMM als Amperemeter in die Leitung 15 einzufügen und hinter ihm einen ausreichend großen Pufferelko nach Masse zu legen.

Beste Grüße, Uwe
Hallo Uwe,
Die primärspule wird mit über die sekundärspule entmagnetisiert. Und die induktivität im Drahtwiderstand verfälscht das Ergebnis signifikant. Ein drahtwidertand ist nur für DC geeignet.
oder hast du schon di/dt mit deiner Shunt-induktivität multipliziert ?

welchen Strom soll das DMM denn anzeigen? Effektivwert oder Mittelwert?
Vg Michael
 
Hallo Michael,

es geht, denke ich, darum, den Primärstrom bis zu dessen Abschaltung darzustellen. Hier bestimmt die wesentlich größere Induktivität der Spule dI/dt.

Natürlich sind auch beinahe oder völlig induktionsfreie Widerstände erhältlich. Ich habe aber nur die Dale-Teile und hätte sie auch zu Messungen verwendet, wenn ich meine Idee umgesetzt hätte.

Interessant wäre die gemittelte Leistungsaufnahme der gesamten Anlage.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Uwe,
da ich sowas jeden Tag mache, weiß ich das das Signal so verfälscht wird das du nix mehr erkennst.
wenn es mal soweit ist, dann kann ich das ja mal probieren.
die Ansteuer-Elektronik wird auch keine konstante stromaufnahme aufweisen. Ein Elko wird nicht viel nützen, weil keine Zeitkonstante da ist. Das Gossen-Wattmeter bildet den Mittelwert der Augenblicksleistung.
wenn einer der Studenten schreibt, das P=U*I ist, dann ist das danach meistens rot und null Punkte
:D
vg Michael
 
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