R100GS Zündstromstärke bekannt?

R80

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04. März 2007
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Ostelsheim
Liebe Wissende,
plane gerade für meine 92er GS einen neuen Kabelbaum. Bei der Dimensionierung der Kabelquerschnitte soll noch eine Doppelzündung mit 2 Original Zündschaltgeräten vorgehalten werden. Dabei möchte gerne auch den Zündspulenstrom durch den Killschalter leiten.

Hat jemand mal gemessen wieviel Ampere durch Original-Steuergerät und - Zündspule fließen?
Welche Kabelquerschnitte sind bei einer Doppelzündung mit 2 Originalzündboxen im Einsatz?

Danke und Gruß, Micha
 
Hallo Micha,
warum den Aufwand?
Nimm zwei TEC MP10 Zündspulen, schalte die parallel und schließe die ans Original Zündsteuergerät an. Dann brauch man auch keine Gedanken an erhöhte Ströme, Kabelquerschnitte aufwenden.
 
Nimm zwei TEC MP10 Zündspulen, schalte die parallel und schließe die ans Original Zündsteuergerät an.

Hallo Bernhard, Danke für die schnelle Antwort.

EIN Original-Zündsteuergerät für 2 Doppelzündspulen zur Realisierung einer Doppelzündung? - Ist ja interessant.
Ich dachte das BMW-Steuergerät könnte nicht 2 Doppelzündspulen versorgen. Dieses soll ja den Zündspulenstrom auf max. 8 Ampere begrenzen. Dann würden sich 2 Doppelzündspulen die 8 Ampere teilen?

Bin etwas verwirrt, da im Netz extra Doppelzündungssteuergeräte angeboten werden (auch solche mit geändertem Hallgeber) oder genau die Konstruktion mit 2 Original-Steuergeräten wird beschrieben. Das wäre ja alles unnötig.

Dein Vorschlag ist ja eine genial einfache Anordnung. Warum treiben die anderen so einen Aufwand? Nachteile - Vorteile?

Gruß, Micha
 
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Wenn die Stromaufnahme der beiden Spulen nich größer is als die original Zündspule , warum nicht ? Dem Steuergerät is doch egal ob 1 oder 2 dran hängen :]

Den Hallgeber musst du natürlich trotzdem umbauen.
Also in der Frühverstellung begrenzen.
 
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Hallo Micha,
die MP10 haben ca. 2,5Ohm. Zwei parallel geschaltet ergibt dann ungefähr 1,3 Ohm. Das original Steuergerät hat seinerzeit Zündspulen mit 0,7 Ohm bedient, deshalb kann es die beiden Zündspulen ab.
Warum die Doppelzündungssteuergeräte: Es gibt genügend Zündspulen die unter 2 Ohm Widerstand haben.
Im Normalfall sind die MP10 völlig ausreichend. Jörg, GdG hat bei seinen Fahrten bei -20°C festgestellt, daß der Zündfunke der Original Zündspule kräftiger als der der MP10 ist. Da gab es wohl mal ein etwas unwilligeres Startverhalten, kannst Ihn ja mal anschreiben.
Ich nehme mal an, Du willst nicht unbedingt bei -25°C DEin Motorrad starten, obwohl es die ganze Nacht draussen gestanden hat.
 
Hallo Bernhard, Danke für die schnelle Antwort.

EIN Original-Zündsteuergerät für 2 Doppelzündspulen zur Realisierung einer Doppelzündung? - Ist ja interessant.
Ich dachte das BMW-Steuergerät könnte nicht 2 Doppelzündspulen versorgen. Dieses soll ja den Zündspulenstrom auf max. 8 Ampere begrenzen. Dann würden sich 2 Doppelzündspulen die 8 Ampere teilen?

Bin etwas verwirrt, da im Netz extra Doppelzündungssteuergeräte angeboten werden (auch solche mit geändertem Hallgeber) oder genau die Konstruktion mit 2 Original-Steuergeräten wird beschrieben. Das wäre ja alles unnötig.

Dein Vorschlag ist ja eine genial einfache Anordnung. Warum treiben die anderen so einen Aufwand? Nachteile - Vorteile?

Gruß, Micha

Diese Lösung habe auch ich seit 6 Jahren im Einsatz. Ohne jede Probleme. Das Steuergerät weiß ja glücklicherweise nichts davon, daß es jetzt 2 Spulen versorgt. Sonst würde es natürlich sofort verweigern. :D
 
Solange man innerhalb der originalen Spezifikationen bleibt, macht das Steuergerät das.
Aus eigener Erfahrung möchte ich nur auf eine gute Kühlung hinweisen, also Kühlkörper + Wärmeleitpaste. :oberl:
 
So dramatisch mit der Strombegrenzung scheint das auch nicht zu sein. Bei mir ist mal eine GS aufgetaucht, ich musste irgendwas anderes dran machen. Beim Abnehmen des Tanks hab ich nicht schlecht gestaunt, schauten mich da zwei Originalspulen an einem Original-Zündschaltgerät an. Lt. Besitzer hat das bereits seit mehreren tausend km gut funktioniert, ich selbst konnte auch keine abweichende Funktion feststellen.
 
Hallo Micha,
warum den Aufwand?
Nimm zwei TEC MP10 Zündspulen, schalte die parallel und schließe die ans Original Zündsteuergerät an. Dann brauch man auch keine Gedanken an erhöhte Ströme, Kabelquerschnitte aufwenden.

Hallo Bernhard,

tut mir Leid, Dir hier widersprechen zu müssen! Genau diese Konfiguration erprobte ich letztes Jahr mit dem Ergebnis, dass 1. die Kuh lief wie ein Sack nasser Nüsse und 2. die Stromaufnahme doch spürbar höher war als die meiner vorherigen und auch wieder aktuellen Konfiguration.

Ursache: Das Zündmodul begrenzt den maximalen Spulenstrom auf, so meine ich, 7 Ampere. Dieser Strom teilt sich nun jedoch im reziproken Verhältnis der beiden ohmschen Widerstände der Spulen-Primärwicklungen auf beide Spulen auf. Das heißt, es steht jeder Spule nicht ausreichend Strom zum Aufbau eines kräftigen Magnetfeldes - und damit eines kräftigen Funkens - zur Verfügung. Daher der schlechte Motorlauf.

Die höhere Stromaufnahme erklärt sich durch die Parallelschaltung der Induktivitäten, also der Reaktanzen, wodurch das Modul bereits bei niedrigeren Drehzahlen begrenzt als in der Originalkonfiguration.

Meine Zündanlage besteht übrigens seit Jahren aus einer Focht-EDIS-Spule für einen Vierzylinder (gibt es auch von BOSCH)

Ford_EDIS_Zündspule.jpg

bei der ich die beiden Primärwicklungen in Reihe betreibe. Frickelig sind allerdings bei ihr die gar seltsamen Hochspannungsanschlüsse. Man holt vom Verwerter also Spule samt Zündkabel, erwärmt HV-Stecker zur Spule, wonach sie sich öffnen lassen und die Kabel frei geben. Anschließend crimpt man neue HV-Kabel ein, die man wiederum am anderen Ende mit den bekannten und empfehlenswerten NGK-Steckern konfektioniert.

Beste Grüße, Uwe

Edit 1: Sehe gerade, dass es z.B. für den Focht Ka (der mit dem Riesen-Plastiktrumm als hintere »Stoß«stange) EDIS-Spulen mit komfortableren HV-Anschlüssen gibt.

Edit 2: Hatte mir eigentlich für diesen Sommer vorgenommen, Versuche anzustellen, um für unterschiedliche Zündanlagenkonfigurationen Aussagen treffen zu können zur Stromaufnahme, zur HV-Energie und zur Drehzahl, bei der die jeweilige Konfiguration sättigt. Doch es kam alles anders...
 
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Hallo Bernhard,

tut mir Leid, Dir hier widersprechen zu müssen! Genau diese Konfiguration erprobte ich letztes Jahr mit dem Ergebnis, dass 1. die Kuh lief wie ein Sack nasser Nüsse und 2. die Stromaufnahme doch spürbar höher war als die meiner vorherigen und auch wieder aktuellen Konfiguration.

Ursache: Das Zündmodul begrenzt den maximalen Spulenstrom auf, so meine ich, 7 Ampere. Dieser Strom teilt sich nun jedoch im reziproken Verhältnis der beiden ohmschen Widerstände der Spulen-Primärwicklungen auf beide Spulen auf. Das heißt, es steht jeder Spule nicht ausreichend Strom zum Aufbau eines kräftigen Magnetfeldes - und damit eines kräftigen Funkens - zur Verfügung. Daher der schlechte Motorlauf.

Die höhere Stromaufnahme erklärt sich durch die Parallelschaltung der Induktivitäten, also der Reaktanzen, wodurch das Modul bereits bei niedrigeren Drehzahlen begrenzt als in der Originalkonfiguration.

...
Das stimmt so pauschal nicht.

Ich habe mich anfangs auch gefragt, wie es sein kann, daß dieselbe Input-Energie für doppelt soviele Funken genügt. Das muß an bestimmten Eigenschaften der Zündspulen liegen, da kenne ich die Fachbegriffe aber nicht. Definitiv und nachweislich jedoch sind die von mir verwendeten PVL geeignet. Ich will stark hoffen, daß das mit der Ignitech auch so sein wird...

Zum Thema Kühlung des ZSG: ich habe noch nie eine nennenswerte Erwärmung festgestellt! Das Gesamtsystem ist so ausgelegt, daß bei Nenndrehzahl die ZS grade genug Ladezeit haben, und je niedriger die Drehzahl, umso mehr "Blindleistung" erzeugt letztlich Abwärme. Das mögen andere hier mit der korrekten Terminologie hinterlegen.
 
Hallo Gerd,

gemäß dem 1. kirchhoffschen Gesetz ist der in einen Knotenpunkt fließenden Strom gleich der Summe aller abfließenden Ströme. Letztere wiederum sind proportional der Leitwerte der angeschlossenen Verbraucher, also umgekehrt proportional zu deren ohmschen Widerstände. Gehen wir der Einfachkeit halber davon aus, dass zwei identische Zündspulen auch identische ohmsche Widerstände ihrer Primärwicklungen besitzen, halbiert sich der durch jede Spule fließende Strom. Er kann also maximal die Hälfte des Wertes erreichen, den das Zündsteuergerät vorgibt. Halber Strom ergibt jedoch nach E = ½I²L genau ein Viertel der im Magnetfeld gespeicherten Energie.

Anders ist es bei der Serienschaltung, da hier jede Spule vom selben Strom durchflossen wird. Sie funktioniert jedoch nur bei ausreichend niederohmigen - und niederinduktiven - Spulen, wie z.B. den Bosch-Originalen oder eben meinen EDIS-Spulen. Bei den japanesischen Spulen indes wird die Summe der ohmschen Widerstände zweier in Serie liegenden Exemplare so groß, dass das Steuergerät niemals in die Begrenzung gefahren wird, wodurch auch hierbei das gespeicherte Magnetfeld seine maximal mögliche Energie nicht erreichen kann. Zwei japanesische Spulen erfordern daher im Grunde zwei Steuergeräte.

Beste Grüße, Uwe

Edit: Blindleistung ist ein genau definierter Begriff, der ausgerechnet im Zusammenhang mit Reaktanzen (Induktivitäten, Kapazitäten) steht, also mit Widerständen mit imaginärem Anteil. Das, was Wärme erzeugt, nennt man Wirk-, oder in dem von Dir gemeinten Fall Verlustleistung.
 
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Tach,

der Mittelwert des Zündspulenprimärstroms ist die Energie des Zündfunkens multipliziert mit der Zündfrequenz (in 1/sec),
multipliziert mit dem Kehrwert der Zündspulenwirkungsgrad,
dividiert durch die Bordnetzspannung mal des Wirkungsgrades der Zündanlage.

Zur Festlegung des Kabelquerschnittes wird der RMS Strom benötigt.

Die Primärenergie in der Zündspule ist 1/2 * L *i^2.

Ich würde es aber einfach machen und mal fühlen wie warm das Kabel wird.

VGMichael
 
Hallo Michael,

um die Verluste möglichst gering zu halten, würde ich die Kabelquerschnitte schon nach den möglichen Maximalströmen auslegen, die vom Zündsteuergerät, oder aber deren zweie, vorgegeben sind. Bei einem Gerät genügen die originalen 1 mm², bei zweien sollten es in den gemeinsamen Plus- und Masseleitungen 1,5 mm² sein, denn man verlegt z.B. in der Elektroinstallation für mit 16 A abzusichernde Stromkreise Kabel eben dieses Querschnittes. Zwischen Steuergerät und Spule genügen aber auch hier 1 mm².

Beste Grüße, Uwe
 
Ursache: Das Zündmodul begrenzt den maximalen Spulenstrom auf, so meine ich, 7 Ampere. Dieser Strom teilt sich nun jedoch im reziproken Verhältnis der beiden ohmschen Widerstände der Spulen-Primärwicklungen auf beide Spulen auf. Das heißt, es steht jeder Spule nicht ausreichend Strom zum Aufbau eines kräftigen Magnetfeldes - und damit eines kräftigen Funkens - zur Verfügung. Daher der schlechte Motorlauf.



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Beste Grüße, Uwe

Hallo Uwe,
ich bezweifle nicht, daß Deine Maschine mit der vorgenannten Konfiguration nicht richtig lief.
Das muss andere Ursachen haben: Der max. Strom kann ja nur bei Zündung an/ Hallgeber richtige Position fliessen. Im Moment des Motordrehens kommt der Schliesswinkel ins Spiel, da werden die Spulen mit max. Ladung+ Sicherheit (Schliesswinkel in Zeit umgerechnet - erforderliche Ladezeit der Zündspule), die dann in Wärme umgesetzt wird, versehen. Sogar soweit, bis der Motor max. Drehzahl hat.
Als Beispiel Igni (3msec Ladezeit) max Stromaufnahme bei Zündspulen mit Ri ca. 2,5Ohm max. Drehzahl vorausgesetzt, 1,6A. Doppelzündung.
Da gibt es keine Aussetzer, sogar der Sack Nüsse ist nicht zu finden.
Die Erfahrungen, die Du gemacht hast, haben andere Ursachen.
Ich bin kein Verfechter der Glaskugel, deshalb spekuliere ich nicht über eventuelle Gründe. Sollte ich mich unverständlich ausgedrückt haben, bitte ich um Nachsicht, ist wohl meine persönlichen Note.
 
Hallo Michael,

um die Verluste möglichst gering zu halten, würde ich die Kabelquerschnitte schon nach den möglichen Maximalströmen auslegen, die vom Zündsteuergerät, oder aber deren zweie, vorgegeben sind. Bei einem Gerät genügen die originalen 1 mm², bei zweien sollten es in den gemeinsamen Plus- und Masseleitungen 1,5 mm² sein, denn man verlegt z.B. in der Elektroinstallation für mit 16 A abzusichernde Stromkreise Kabel eben dieses Querschnittes. Zwischen Steuergerät und Spule genügen aber auch hier 1 mm².

Beste Grüße, Uwe

Hallo Uwe,

Leiterquerschnitte werden nach dem RMS Strom (Root-Mean-Square=Effektivwert) dimensioniert, nicht nach dem Maximalstrom.

Ich gehe davon aus das Du das meinst, es könnte jedoch anders verstanden werden.



VG Michael
 
Hallo Gerd,

gemäß dem 1. kirchhoffschen Gesetz ist der in einen Knotenpunkt fließenden Strom gleich der Summe aller abfließenden Ströme. Letztere wiederum sind proportional der Leitwerte der angeschlossenen Verbraucher, also umgekehrt proportional zu deren ohmschen Widerstände. Gehen wir der Einfachkeit halber davon aus, dass zwei identische Zündspulen auch identische ohmsche Widerstände ihrer Primärwicklungen besitzen, halbiert sich der durch jede Spule fließende Strom. Er kann also maximal die Hälfte des Wertes erreichen, den das Zündsteuergerät vorgibt. Halber Strom ergibt jedoch nach E = ½I²L genau ein Viertel der im Magnetfeld gespeicherten Energie.

Anders ist es bei der Serienschaltung, da hier jede Spule vom selben Strom durchflossen wird. Sie funktioniert jedoch nur bei ausreichend niederohmigen - und niederinduktiven - Spulen, wie z.B. den Bosch-Originalen oder eben meinen EDIS-Spulen. Bei den japanesischen Spulen indes wird die Summe der ohmschen Widerstände zweier in Serie liegenden Exemplare so groß, dass das Steuergerät niemals in die Begrenzung gefahren wird, wodurch auch hierbei das gespeicherte Magnetfeld seine maximal mögliche Energie nicht erreichen kann. Zwei japanesische Spulen erfordern daher im Grunde zwei Steuergeräte.

Beste Grüße, Uwe

Edit: Blindleistung ist ein genau definierter Begriff, der ausgerechnet im Zusammenhang mit Reaktanzen (Induktivitäten, Kapazitäten) steht, also mit Widerständen mit imaginärem Anteil. Das, was Wärme erzeugt, nennt man Wirk-, oder in dem von Dir gemeinten Fall Verlustleistung.

OK. Ich kann mich aber nur wiederholen: die PVL-Spule Nr. 356101 hat einen (Primär-)Widerstand von 1,4 Ohm. 2 davon parallel ergeben 0,7 Ohm, was ziemlich genau dem Widerstand der Original-Spule entspricht.

Und das funk(!)tioniert wunderbar.
 
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