R100R - Elektrik tot

Jouni

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Seit
13. Juni 2016
Beiträge
291
Ort
16341 Panketal
Hai Leute,

ich brauche mal den Rat von Experten. Heute früh wie gewohnt die R100R gestartet: Schlüssel rein, Leerlauf-, Lade- und Ölkontrolle leuchten, Knöpfchen gedrückt, Anlasser zieht kurz an - und alles ist aus! Nix geht mehr, alle Leuchten aus. Die Machine ist wie tot, Kontrollleuchten, Stand- und Fahrlicht sowie Blinker ohne Funktion. Als wäre keine Batterie im Fahrzeug. Anlasser gibt auch keinen Mucks von sich (vor 8000 km erneuert).


Die Batterie ist ok, die vier Sicherungen sind auch ok. Scheint auch keine Unterbrechung im Stromkreis zwischen Batterie und Zündschalter zu sein: am Zündschloß (rot) messe ich volle Batteriespannung. Schmort und riecht auch nichts, wenn ich den Schlüssel in die Startposition drehe.


Bevor ich mich auf die systematische Suche mache, will ich fragen, ob ihr einen Tipp habt wo ich zuerst nachsehen sollte? Kann das Zündschloß den akuten Stromtod sterben?


Jochen, zur Zeit ohne Spannung
 
Batteriepole fest?

Hai Leute,

ich brauche mal den Rat von Experten. Heute früh wie gewohnt die R100R gestartet: Schlüssel rein, Leerlauf-, Lade- und Ölkontrolle leuchten, Knöpfchen gedrückt, Anlasser zieht kurz an - und alles ist aus! Nix geht mehr, alle Leuchten aus. Die Machine ist wie tot, Kontrollleuchten, Stand- und Fahrlicht sowie Blinker ohne Funktion. Als wäre keine Batterie im Fahrzeug. Anlasser gibt auch keinen Mucks von sich (vor 8000 km erneuert).


Die Batterie ist ok, die vier Sicherungen sind auch ok. Scheint auch keine Unterbrechung im Stromkreis zwischen Batterie und Zündschalter zu sein: am Zündschloß (rot) messe ich volle Batteriespannung. Schmort und riecht auch nichts, wenn ich den Schlüssel in die Startposition drehe.


Bevor ich mich auf die systematische Suche mache, will ich fragen, ob ihr einen Tipp habt wo ich zuerst nachsehen sollte? Kann das Zündschloß den akuten Stromtod sterben?


Jochen, zur Zeit ohne Spannung
 
Bei der Symptomatik empfehle ich immer aus eigener Erfahrung die Verbindung von Batterie-Plus zum Starterrelais zu überprüfen. Bei mir war der Steckschuh in der Relaishalterung abgegammelt. Wenn man kurz an dem dicken Kabel rüttelt, stellt man sofort fest, ob die Verbindung noch ok ist.
Aber Vorsicht - dabei nicht an Masse kommen, sonst fliegen die Funken!
 
Hi,
wenn die Leuchten auch alle aus bleiben, dann mal alle folgenden Verbindungen auf festen Sitz überprüfen
Batterie Plus (beide Kabel) und Minus
Batterie Minus am Getriebe
Batterie Plus an Anlasser
Masse Minus Kabelbaum am Steuergerät Zündung

Hans
 
Nachtrag grünes Kabel am Zündschloss ist geschaltet Plus. Da auch Spannung bei Zündung an?

Hans

Hans, Dein Hinweis hat mich auf die richtige Spur gebracht. Das Problem ist gelöst :-)

Nach Drehen des Schlüssels (Zündung ein) lagen an der grünen Klemme des Zündschlosses nur 3,4 V an. Da habe ich aber ein langes Gesicht gemacht! Auch an der roten Klemme und dem Akku betrug die Spannung mit eingeschalteter Zündung nur 3,4 V. Jetzt war’s klar.

Rasch mal einen anderen Akku eingesetzt - und alles hat wieder funktioniert! Der defekte Akku hat nach wie vor eine (Leerlauf-) Klemmenspannung von 12,6 V, die nach Anschluß eines Verbrauchers (55 W Lampe) auf 3,4 V zusammenbricht. Dieser Akku scheint einen fetten Plattenschluß zu haben. Schade, Markenbatterie, nicht mal 1 Jahr alt.

Aber warum so plötzlich? Die Batterie ist starken Erschütterungen ausgesetzt, so fest sind die Haltegummis nicht, das sie den Akku bombenfest fixieren. Außerdem habe ich den Akku gestern Abend geladen (CTEK MXS 5.0). Wäre nicht mal nötig gewesen, damit habe ich ihm wohl den letzten Stoß versetzt. Beim Startvorgang (hoher Spitzenstrom) muss es dann zum Plattenschluß gekommen sein. Ich erinnere mich hier im Forum ähnliche Berichte über einen plötzlichen Akku-Tod gelesen zu haben.

Vielen Dank für den wegweisenden Tipp!

Jochen, wieder gespannt!
 
N'abend zusammen,


ich hänge mich mal an den aktuellen Thread, da bei meiner Q ähnliche Probleme herrschen.

Hab in den letzten Wochen/Tage alle Checks -welche hier im Forum empfohlen werden- durchgeführt, dabei ein paar lockere Schräubchen entdeckt, vernünftige Masseverbindungen hergestellt und trotzdem streikte die Q zum 2. mal aus heiterem Himmel.

Die Q, eine auf Scrambler umgebaute R 100 GS Paris-Dakar, lief nach dem Totalumbau ca. 3000 km problemlos. Bis sich dann diesen Sommer der erste Totalausfall bei voller Fahrt einstellte. Der Motor ging schlagartig aus und Beleuchtung tot.
In der Werkstatt fanden sie nichts auf die Schnelle, die Q stand dort 2 Tagen herum. Lt. den Technikern ließ sich der Motor nach ein paar Tagen plötzlich wieder starten, Licht gabs auch.

Aber Mut mit dem Teil auf große Tour zu gehen hatte ich nun nicht mehr.
Mit der zwischenzeitlich zugelaufenen Moto Morini ließ sich die BMW-Pause diesen Sommer gut aushalten ;-)

Gestern wagte ich bei schönem Herbstwetter einen kurzen Trip mit der Q, lief zuerst problemlos. Nach 30 km wieder zuhaus, auf den Seitenständer abgestellt, 10 Minuten ins Haus...danach wieder alles tot, auf Drehen des Zündschlüssels keine Reaktion, weder Licht noch Anlasser.

Am Abend nochmals kurz die Batteriefunktion gecheck, alles Bestens ausreichend Saft vorhanden. Aber vorne am Zündschloss kam nichts an. Ich verschob den tieferen Diagnoseeinstieg auf den nächsten Tag.

Also machte ich mich heute Mittag ans Werk und was ist? ...Zündschloss reagiert wieder, es fließt Strom als wäre nichts gewesen, hätte mich quasi draufsitzen und lösdüsen können.

Ich muß erwähnen, daß ich mich für den Scramblerumbau mit einem gebrauchten angeblich vollkommen intakten zweiten Kabelbaum versorgt habe. Dieser wurde ein wenig gekürzt und sauber installiert.
Vermute nun stark, daß ein Kabelbruch oder ein maroder Stecker VB30U in der Verbindung Batterie > Zündschloss die Ursache für die plötzlichen Totalausfälle darstellen.
Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Wichtig wäre mir aber zu wissen, ob es tatsächlich sein kann, daß solch ein Defekt welcher sich aus heiterem Himmel einstellt nach 1-2 Tagen Pause erstmal in Wohlgefallen auflöst...einen trügerisch zuversichtlich stimmt?

So oder so, in der Winterpause werde ich mich um die Elektrik mit Schwerpunkt Kabelbaum kümmern müssen.


Grüße aus Saarbrücken
Thomas
 
Hans, Dein Hinweis hat mich auf die richtige Spur gebracht. Das Problem ist gelöst :-)

Nach Drehen des Schlüssels (Zündung ein) lagen an der grünen Klemme des Zündschlosses nur 3,4 V an. Da habe ich aber ein langes Gesicht gemacht! Auch an der roten Klemme und dem Akku betrug die Spannung mit eingeschalteter Zündung nur 3,4 V. Jetzt war’s klar.

Rasch mal einen anderen Akku eingesetzt - und alles hat wieder funktioniert! Der defekte Akku hat nach wie vor eine (Leerlauf-) Klemmenspannung von 12,6 V, die nach Anschluß eines Verbrauchers (55 W Lampe) auf 3,4 V zusammenbricht. Dieser Akku scheint einen fetten Plattenschluß zu haben. Schade, Markenbatterie, nicht mal 1 Jahr alt.

Aber warum so plötzlich? Die Batterie ist starken Erschütterungen ausgesetzt, so fest sind die Haltegummis nicht, das sie den Akku bombenfest fixieren. Außerdem habe ich den Akku gestern Abend geladen (CTEK MXS 5.0). Wäre nicht mal nötig gewesen, damit habe ich ihm wohl den letzten Stoß versetzt. Beim Startvorgang (hoher Spitzenstrom) muss es dann zum Plattenschluß gekommen sein. Ich erinnere mich hier im Forum ähnliche Berichte über einen plötzlichen Akku-Tod gelesen zu haben.

Vielen Dank für den wegweisenden Tipp!

Jochen, wieder gespannt!

Hi,
der plötzliche Tod eines Akkus scheint zur Zeit des Öfteren zu passieren. Hauptsache der Fehler ist gefunden und passierte nicht auf einer Tour.

Gruss Hans
 
N'abend zusammen,


ich hänge mich mal an den aktuellen Thread, da bei meiner Q ähnliche Probleme herrschen.

Hab in den letzten Wochen/Tage alle Checks -welche hier im Forum empfohlen werden- durchgeführt, dabei ein paar lockere Schräubchen entdeckt, vernünftige Masseverbindungen hergestellt und trotzdem streikte die Q zum 2. mal aus heiterem Himmel.

Die Q, eine auf Scrambler umgebaute R 100 GS Paris-Dakar, lief nach dem Totalumbau ca. 3000 km problemlos. Bis sich dann diesen Sommer der erste Totalausfall bei voller Fahrt einstellte. Der Motor ging schlagartig aus und Beleuchtung tot.
In der Werkstatt fanden sie nichts auf die Schnelle, die Q stand dort 2 Tagen herum. Lt. den Technikern ließ sich der Motor nach ein paar Tagen plötzlich wieder starten, Licht gabs auch.

Aber Mut mit dem Teil auf große Tour zu gehen hatte ich nun nicht mehr.
Mit der zwischenzeitlich zugelaufenen Moto Morini ließ sich die BMW-Pause diesen Sommer gut aushalten ;-)

Gestern wagte ich bei schönem Herbstwetter einen kurzen Trip mit der Q, lief zuerst problemlos. Nach 30 km wieder zuhaus, auf den Seitenständer abgestellt, 10 Minuten ins Haus...danach wieder alles tot, auf Drehen des Zündschlüssels keine Reaktion, weder Licht noch Anlasser.

Am Abend nochmals kurz die Batteriefunktion gecheck, alles Bestens ausreichend Saft vorhanden. Aber vorne am Zündschloss kam nichts an. Ich verschob den tieferen Diagnoseeinstieg auf den nächsten Tag.

Also machte ich mich heute Mittag ans Werk und was ist? ...Zündschloss reagiert wieder, es fließt Strom als wäre nichts gewesen, hätte mich quasi draufsitzen und lösdüsen können.

Ich muß erwähnen, daß ich mich für den Scramblerumbau mit einem gebrauchten angeblich vollkommen intakten zweiten Kabelbaum versorgt habe. Dieser wurde ein wenig gekürzt und sauber installiert.
Vermute nun stark, daß ein Kabelbruch oder ein maroder Stecker VB30U in der Verbindung Batterie > Zündschloss die Ursache für die plötzlichen Totalausfälle darstellen.
Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Wichtig wäre mir aber zu wissen, ob es tatsächlich sein kann, daß solch ein Defekt welcher sich aus heiterem Himmel einstellt nach 1-2 Tagen Pause erstmal in Wohlgefallen auflöst...einen trügerisch zuversichtlich stimmt?

So oder so, in der Winterpause werde ich mich um die Elektrik mit Schwerpunkt Kabelbaum kümmern müssen.


Grüße aus Saarbrücken
Thomas

Du kannst ja mal ein separates Kabel vom Akku zum Zümdschloss ziehen und anschließen, falls möglich. Wenn dann alles im weiteren Tests gut verläuft, wäre es das Kabel. Aber schau mal nach, ob die Anschlüsse am Zündschloss bzw. zwischen Zündschloss und Kabelbaum alle guten Kontakt haben.

Hans
 
Vergaß zu erwähnen, montiert ist momentan die Hawker Odyssey PC 680, seit einem Jahr leistet sie gute Arbeit.

Ich werd noch einmal den kompletten Verlauf Batterie, Zündschloss abchecken und auch mal versuchsweise die Direktverbindung herstellen.

Schauen was dabei rauskommt und der Batterie sollte ich auch auf den Zahn fühlen...es wird nicht Langweilig :-)
 
Hi,
der plötzliche Tod eines Akkus scheint zur Zeit des Öfteren zu passieren. Hauptsache der Fehler ist gefunden und passierte nicht auf einer Tour.

Gruss Hans

stimmt, da habe ich Glück gehabt: passierte in der Garage, besser geht‘s gar nicht.


  • Aber was wäre denn, wenn ich versucht hätte das Motorrad mit einem Starthilfekabel anzulassen? Das hätte doch funktionieren müssen.
  • Wenn die Lima genug Leistung abgibt, müsste ich trotz des hohen Innenwiderstandes der Batterie auch mit Licht fahren können.
  • Nur wenn der Bedarf der Verbraucher (Licht, Heizgriffe) die Leistung der Lima übersteigt (Leerlauf), könnte die Spannung so weit fallen, dass die Zündung ausfällt.

Sehe ich das richtig?

Viele Grüße, Jochen
 
stimmt, da habe ich Glück gehabt: passierte in der Garage, besser geht‘s gar nicht.


  • Aber was wäre denn, wenn ich versucht hätte das Motorrad mit einem Starthilfekabel anzulassen? Das hätte doch funktionieren müssen.
  • Wenn die Lima genug Leistung abgibt, müsste ich trotz des hohen Innenwiderstandes der Batterie auch mit Licht fahren können.
  • Nur wenn der Bedarf der Verbraucher (Licht, Heizgriffe) die Leistung der Lima übersteigt (Leerlauf), könnte die Spannung so weit fallen, dass die Zündung ausfällt.

Sehe ich das richtig?

Viele Grüße, Jochen

zu 1 : das mache ich immer - das hättet funktioniert und die Batterie wäre gleich eingegrenzt gewesen.

zu 2: wenn die Batterie die Spannung nicht zu weit herunterzieht, genau so

zu 3: passt!

Hans
 
Tipp

hi,

bei solchen Fehlern immer pralell zum Spannungsmesser eine 21W-Leuchte schalten. Das deckt Übergangswiderstände sofort auf.

hi Hi lmar
 
Die Geschichte zeigt ein mal mehr, dass das Messen der reinen Leerlaufspannung am Akku so gut wie nix wert ist.
Wenn man das Voltmeter angeschlossen lässt und den Startknopf drückt, sieht man dabei schon, was passiert: Fällt die Spannung dabei unter 9 Volt, ist entweder der Akku platt oder der (Valeo-)Anlasser hat die Magnete abgeworfen.
Ist der Akku schon in Verdacht, hilft der testweise Anschluss einer Glühlampe mit 21 oder mehr Watt weiter.
 
Kannst Du das bitte erklären? Also nicht nur das Multimeter an die Batterie, sondern einen "echten" Verbraucher anklemmen- verstehe ich das richtig?

Christian

Hi,
ja, dass Voltmeter ist hochohmig, d.h. es "belasted" dern Akku nahezu nicht. Wird nun ein Verbraucher angeschlossen, hier die Leuchte, kann die Spannung zusammenbrechen, die Leuchte leuchtet schwach oder nicht. Ein parallel angeschlossenes Voltmeter wird dann den Effekt bestätigen.

Hans
 
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