R75/6 Außenring rechtes Radlager gerissen

TheMule

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10. Dez. 2024
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Moin zusammen,

leider ist mein rechtes Radlager so gerissen, dass es sich nach Erwärmen nicht austreiben lässt (es gehen mehrere Risse durch den Außenring)

Meine Vermutung ist, dass es bei axialer Belastung über den Innenring einfach "atmet" und sich so verklemmt.

Gibt es ein Unternehmen, dass diese Schale entfernen und dann auch beide Lager ausbüchsen kann?
Ich sitze in Schleswig Holstein, würde das Rad aber auch verschicken, falls sich hier niemand findet.

Gibt es hier Erfahrungen? Für Tips wäre ich sehr dankbar.

Gerald
 
Kennst du einen halbwegs guten Schweißer?
Wenn ja, lass den eine Raupe in den Lagerring ziehen.
Dann das Rad umdrehen. Entweder kommt die Schale von alleine oder ein paar Klopfer mit dem Gummihammer von der Gegenseite lösen sie.
Danach kann man den Lagersitz in Ruhe prüfen bzw. messen.
 
Das klingt spannend. Soll der Auftrag eher größer oder minimal sein? Und MIG/MAG oder WIG?
Ich nehme an. dass die Schrumpfung nach dem Wärmeeintrag der Schlüssel ist, oder?
 
Das ist krass. Ich habe beides hier, bin allerdings Anfänger. Eine Raupe traue ich mir dennoch zu, muss dann aber wohl mehrfach ansetzen.
 
Den Dremel habe ich auch schon in Betracht gezogen, habe aber wegen der schlecht zu kontrollierenden Schnitttiefe erst einmal Abstand davon genommen.
 
leider ist mein rechtes Radlager so gerissen, dass es sich nach Erwärmen nicht austreiben lässt (es gehen mehrere Risse durch den Außenring)

Meine Vermutung ist, dass es bei axialer Belastung über den Innenring einfach "atmet" und sich so verklemmt.
Wir reden hier über das Hinterrad?
 
Hallo Walter,
Es gibt so gut wie keinen Ansatz/Falz zum Einleiten der Auszugskraft, da das Lager an einem Bund anliegt. Ich mache mal ein Bild der Baustelle.
Gruß
Gerald
 
Mach erstmal ne Schweissraupe, oder punkte eine grosse U-Scheibe ein. Dann hast du auch eine Angriffsfläche zum Klopfen bzw. Ziehen.

Gruss Holger
 
So, nun in Faabe, siehe unten.

Ich werde mal 'ne Scheibe abdrehen, damit sie reinpasst.

2025-05-04-12-27-28-145.jpg 2025-05-04-12-28-14-915.jpg
 
Schau Dir mal den betreffenden Abschnitt im WHB an. Die Chance, bei verkehrter Vorgehensweise zumindest den linken Lagersitz zu ruinieren, ist groß.
 
Leider hat der linke Sitz bereits Spiel, das Lager ist Fallobst.
Eine Nacharbeit/Ausbuchsen wird sich wohl nicht vermeiden lassen.
 
OK, erst einmal vielen Dank für Eure Hinweise und die Unterstützung!!

Da die Schale schon stark fragmentiert war, habe ich mich letztlich für das Dremeln entschieden. Wenn man sich die Bilder ansieht, war das auch richtig, denn der Ring hatte sich deutlich in das Alu eingegraben. Die Teile sind mir zum Schluss auch so entgegengefallen.


Jetzt muss ich nur noch jemanden für das Ausbuchsen finden.
Weiß vielleicht jemand, wie groß das Untermaß für die Kegelrollenlager sein muss?

2025-05-04-18-30-53-605.jpg 2025-05-04-18-46-51-020.jpg 2025-05-04-18-48-29-841.jpg 2025-05-04-18-54-14-114.jpg 2025-05-04-18-59-08-537.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hat denn der Rollensatz dazu ausgesehen?
Ich vermute, stark korrodiert; das würde jedenfalls die Risse erklären.
 
Moin zusammen,
ich habe mich vorhin mal an eine Fachfirma gewandt und die wollen nur die Nabe um dann zu schauen, ob oder was sie machen können.
Also erst einmal Speichen raus.
Richtig ist, dass eine Übergröße rechts nur mit Vergrößern der gesamten Bohrung machbar ist. Ich würde natürlich bevorzugt wieder Standardlager montieren wollen. Hoffentlich kriegen die das hin.

Ich mache nachher mal Bilder vom Rollensatz, sozusagen fürs Familienalbum.

Grüße
Gerald
 
Hast du mal parallel nach gebrauchten Naben bzw. Rädern geschaut?
Vielleicht am Ende die bessere Alternative (Bremstrommelzustand beachten).
 
Hallo Gerald,
Gletter im Allgäu hat das bei meinem Hinterrad ohne auszuspeichen erledigt.
Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit für dich.
Gruss
Peter
 
Wie soll denn die Übergröße von links nach rechts durchgeprügelt werden??? Die Nabe muss gebohrt und eine Buchse gesetzt werden!
Mit etwas Fachwissen hättest Du gewusst, dass mit Aufmaß-Lager selbstverständlich die Lagersitze entsprechend ausgedreht werden müssen, großer Vorteil dabei ist, dass es keiner Buchsen bedarf und das Material der Nabe nicht geschwächt wird.

Zudem habe ich geschrieben, dass meine Info vielleicht helfen kann und nicht muss.

LG
Rainer
 

probiere es mal hier, Walter hat mir eine wesentlich üblere Radnabe prima gerichtet.
Komplettes Rad wollte er haben, hat dann beide Seiten ausgebuchst und auch gleich neu gelagert.

Prima Arbeit
 
Das mit der Stahlbuchse bei Fa. Goldstein gefällt mir gut. Ich werde da morgen einmal anrufen.

Hier noch das Bild der beiden Käfige. Der linke war tatsächlich links verbaut, ich glaube aber, dass das mal getauscht wurde, denn die Oberfläche zeigt deutliche Korrosionsspuren. Dem rechten sieht man den Verschleiß an den Kanten deutlich an.

Bei dem Gedanken, damit gefahren zu sein wird mir schon etwas anders. Reiht sich leider nahtlos in andere "Profireparaturen" ein. Die Mutter rechts war auch nur etwas mehr als handfest, also weit von den geforderten 45 Nm entfernt. Das war wohl auch nötig, den sonst drehte das Rad nicht frei. Der flache Ring für den Toleranzausgleich der Innenringe fehlte auch ganz, was ebenfalls klar ist, denn der hohe Verschleiß musste den Innenring weiter zur Mitte wandern lassen bzw. dessen Spiel war deutlich größer geworden. Mal sehen, was ich noch so finde...

Auf jeden Fall erst einmal vielen Dank für Eure Hinweise, so habe ich noch Hoffnung, das wieder klar zu kriegen.

Grüße
Gerald

2025-05-05-19-01-32-519.jpg 2025-05-05-20-41-17-412.jpg
 
Das bestätigt meine Vermutung.
Das Lager hat mal Wasser abbekommen (mangelnde Schmierung, defekte Abdichtung oder Hochdruckstrahlerschaden).
Durch die Korrosion wuchsen die Wälzkörper und sprengten dann die Schale.
 
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