Rutschen mit Bridgestone BT45

Gullwing

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27. Juni 2012
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Urdorf (CH)
Letztes Jahr zum ersten mal in 35 Jahre Motorrad fahren gefallen.
Beim bremsen für einige PKW die am Ampel stehen gefallen.
Sofort nachdem ich mit Vorderbremse leicht gebremst hatte rutscht der Boxer. Ich fiel dan auf der Strasse.
Motor rutscht weiter aber berührt keine ander Fahrzeuge.

Vor drei Wochen musste ich plötzlich bremsen für ein PKW der unerwartet bremst.
Das Vorderrad rutscht leicht, ich konnte es noch korrigieren.
Nicht gefallen.

Beides ist passiert mit trockene Strasse, keine Ölspure.

Geschwindigkeit 40-50 km/st.
Reifendruck laut Hersteller: 2,5 vorne und 2,9 hinten.
Profil ausreichend.
Motorrad R100S komplett neu aufgebaut.

Ich vermute die Ursache liegt bem vordere Reifen.
Bremszangen sind neu, nicht überholt.
Bremszylinder ist überholt worden.

Bis jetzt haben die BT45 mir gut gefallen. Mehr als 20.000 km damit gefahren.

Was geht hier vor?
 
Kann es sein, dass wenn Du schnell an den Druckpunkt gehst, die Bremsen das Rad blockieren, bevor sich das Gewicht verlagert hat?


Hatte diesen Effekt, nachdem ich die Zangen mit einer starren Leitung verbunden hatte und eine der beiden weichen Leitungen entfallen war.
 
Ist möglich ohne Zweifel.

Selbstverständlich hat sich diese Situation während über 25.000 km mit BT45 Reifen schon öfter vorgetan.

Das zweite Mal hat das Rutschen angefangen nachdem Druck auf das Vorderrad kam.
Beim erste mal ging es so schnell das ich dazu nichts sagen kann.

Bremszangen sind Ate erste Generation, also mit eingebautem ABS :D
Bremsschlauchen sind Stahlflex.


Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass der Reifen schuld ist.
Es gibt Situationen, in denen man reflexartig sehr kräftig die Bremse zieht.
Dann gelingt es auch der oft geschmähten Schwenksattelbremse die Reibpaarung Reifen/Straße zu überwinden.
Mir ist ähnliches zwei mal passiert.
Ein mal hat sich jemand außerorts vor mir mit ca. 40 km/h fahrend nach links orientiert, sodass ich annahm, er will in den dortigen Abzweig fahren; ganz plötzlich zog er wieder nach rechts. Mein scharfes Bremsen ließ das Vorderrad blockieren.
Das zweite mal war ich etwa 80 km/h schnell, vor mir ein PKW fuhr auf eine Baustellenampel (grün) zu. Nicht ausreichend aufmerksam habe ich in die Landschaft geschaut. Mein Vordermann bremste stark, weil die Ampel auf Gelb gewechselt hatte. Mein eigentlich ausreichender Abstand schrumpfte rapide und ich langte kräftig in die Bremse, was wiederum zum Blockieren führte.
Beide Male habe ich glücklicherweise schnell wieder die Bremse so weit gelöst, dass der Reifen wieder Grip bekam und es ging gut aus.
Man kann den Blockierpunkt gut ertesten, wenn man auf einem freien Parkplatz die Gelegenheit hat. Wichtig ist wie gesagt, dass man schnell genug wieder löst.
 
Soweit ich weiss fährst du mit Brembo Bremszangen die eine grossere Wirkung haben.

Mein R100S hat noch die Ate Variante mit "quasi" ABS drin. :D
Richtig grosse Bremswirkung habe ich damit noch nicht erlebt.

Bremszangen sind neue, nicht überholte.
Bremszylinder ist überholt worden.

Ich habe vor um zu rüsten auf Michelin Reifen obwohl ich auch bezweifele das die Reifen die Ursache sind.


Paul
 
Dabei muss wohl auch berücksichtigt werden dass die Fahrbahn erhebliche Unterschiede im Reibwert aufweisen kann.

Nicht immer sind die Reifen schuld. ;)
 
Hi,

ich hab's mal auf einer der einsamsten Strassen dieses Kontinents bei sehr warmem Wetter probiert:

Selbst mit der sauschweren Paris-Dakar und der mehr als dürftigen Einscheibenbremse hat das Vorderrad bei einer Bremsung aus 100 km/h bereits bei 70 km/h blockiert.

Probleme mit blockierendem Rad kenne ich - ähnlich wie von Michael beschrieben - nur von den Schreckbremsungen meiner Frühzeit. Nicht aufgepaßt & überreagiert. Plumps.
 
Beide Fälle Asphalt.
Gefahren mit 40-50 km/st, keine extreme Geschwindigkeit.


Paul

Paul, Asphalt sagt gar nichts. ;)
Da gibt es wie schon oben geschrieben oft extreme Unterschiede.
Auch durch äußere Einflüssen die oft kaum sichtbar sind.


Edit: Ich hatte bis jetzt noch nie einen Reifen mit dem ich nicht wenigstens einmal gerutscht bin. :pfeif:
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf der Interzonenautobahn waren zu DDR-Zeiten Schlaglöcher mit einer äußerst glatten Asphaltmasse ausgegossen. Als Führerscheinneuling hätte es mich auf der alten Magdeburger Elbbrücke nach einem Regenguss fast von meiner Kawa gehoben, die ohne weiteres Zutun mächtig ins Schlingern kam.:entsetzten:

Soviel zum Thema Asphalt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich weiss fährst du mit Brembo Bremszangen die eine grossere Wirkung haben...

Nein,
beide Male waren es ATE-Schwenksättel; das erste Mal noch 75/6, dann 100/7.

Und die Anmerkungen zur Straßenbeschaffenheit sind ganz wesentlich!
Die Reibwerte des Belags sind extrem unterschiedlich und nicht optisch einfach erkennbar.
Gerade vor Ampeln wird viel gebremst und beschleunigt und der Belag ist dann viel glatter als auf freier Strecke.
Ich bleibe bei meiner Empfehlung: Einfach mal auf freier Strecke an den Blockierpunkt herantasten.
 
Dazu fehlt mir Mut.
Ich bin ein Feichling, so schnell als ich das erste mal gerutscht bin kann ich mich noch immer nicht vorstellen.

Das erste mal etwa 60 meter vom Ampel entfernt.
Ich kenne mich da aus, komme da öfter vorbei mit Motorrad.
Unterschiedliche Reibwerte ist klar.

Du hast auch mit ältere Qs angefangen, schön.
 
Zuletzt bearbeitet:
Paul, Asphalt sagt gar nichts. ;)
Da gibt es wie schon oben geschrieben oft extreme Unterschiede.
Auch durch äußere Einflüssen die oft kaum sichtbar sind.


Edit: Ich hatte bis jetzt noch nie einen Reifen mit dem ich nicht wenigstens einmal gerutscht bin. :pfeif:

Mein Gott Fritz, so wie ich das jetzt lese hast du jede menge Stahl im Körper.
Wenn mir das so oft passierte, würde ich kein Motorrad mehr fahren.

Alles zusammen mehr als 350.000 km ohne fallen oder Schaden.
Seit 2015 fahre ich mehr mit Motorrad als vorher.
Gibt immer mehr Freude.


Paul
 
Mein Gott Fritz, so wie ich das jetzt lese hast du jede menge Stahl im Körper.
Wenn mir das so oft passierte, würde ich kein Motorrad mehr fahren.

Alles zusammen mehr als 350.000 km ohne fallen oder Schaden.
Seit 2015 fahre ich mehr mit Motorrad als vorher.
Gibt immer mehr Freude.


Paul
So ist es auch wieder nicht. ;)
Bin in meiner Jugend mehr im Gelände als auf der Straße gefahren.
Da legt man sich doch oft unsanft in die Botanik und bekommt mit der Erfahrung auch das nötige Gefühl für das Eigenleben des Motorrades.

Edit: Auf Asphalt habe ich mich in nun fast 50 Jahren noch nie hingelegt.
In der Hoffnung dass dies weiterhin so bleibe. :gfreu:
 
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... das Problem mit dem Bremsen vor Ampeln ist weniger der Typ des Asphalts oder das Abbremsen als das Warten der Fahrzeuge vor der roten Ampel:
Das Öl, das aus undichten Motoren und Getrieben raustropft, sickert in die oberen Schichten des Asphalts ein, und ebenda bleibt es (ziemlich lange). Entsprechend ist die Rutschgefahr vor der Ampel erheblich größer als dahinter.

Das hat mal Joey Dunlop erklärt, bezogen auf die Ortsdurchfahren von Ramsey auf der Isle of Man, wo vor einer Ampel zum Rechtsabbiegen gebremst werden muß. Er sagte damals, daß er diese Kurve aus besagtem Grunde niemals "voll" nehmen würde. Der Mann war bekanntlich kein Feigling.
 
Wilhelm, Öl aus undichten Motoren gibt es nur auf den Britischen Inseln. :D

Nein, weiß schon was Du meinst. ;)

Hatte mal das Vergnügen über eine mehr als 100 m lange Dieselspur in einer langgezogenen Kurve einen Balanceakt zu vollführen.
Ist zum Glück gerade nochmal gut gegangen,da im Ortsgebiet und mäßiger Geschwindigkeit unterwegs.
Lenker locker gehalten und das Motorrad ohne geringste Änderung der Gasgriffstellung einfach laufen lassen.

Hier gab es auch mal eine Kreuzung mit einem derartig rutschigen Belag dass man bei Nässe wie im Winter bei Glatteis anfahren musste um von der Stelle zu kommen.
Da rutschten schon mancher bei Rot in den Kreuzungsbereich und gab auch Auffahrunfälle bis die Behörde tätig wurde.
 
Im Brems- und Beschleunigungsbereich von Kreuzungen und Kreisverkehren ist der Asphalt oft viel glatter als kurz davor und danach.
Bremsen des Vorderrades bis zum Stillstand wird als Übung auch von Bernt Spiegel in "Die obere Hälfte des Motorrads" empfohlen. Das Buch finde ich sehr empfehlenswert, auch für den erfahrenen Kradisten.
 
Menschenskinder Fritz, fast 50 Jahre Mopped und nicht einmal aufm Appel gelegt. Das ist echt der Hammer, entweder hattest Du sauviel Glück, oder Du bist wirklich ein sauguter und auch offensichtlich alter Fahrer :pfeif:.
Mir ist vor ca. 4 Jahren was ähnliches passiert wie Paul, allerdings führte ich das auf den alten Reifen von meiner damals erst kürzlich erworbenen 90S zurück. Des weiteren kannte ich nur die lausige Bremse von meiner 75/6. Der Vorbesitzer der 90S hatte schon auf Bremszyl. am Lenker und Stahlflex Leitungen umgebaut. Somit war die Vorderradbremse schon erheblich griffiger.

LG
Dieter
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Beitrage.

So wie ich es sehe soll ich meine Fahrstil ändern.

Hab schon einiges geändert. Fahr mehr rechts, bremse vorsichtiger.
Achte noch mehr als vorher wie die Strasse aussieht.

Vier Wochen Schmerzen und bewegen wie Behinderte waren kein Vergnügen.


Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Beitrage.

So wie ich es sehe soll ich meine Fahrstil ändern.

Hab schon einiges geändert. Fahr mehr rechts, bremse vorsichtiger.
Achte noch mehr als vorher wie die Strasse aussieht.

Vier Wochen Scherzen und bewegen wie Behinderte waren kein Vergnügen.


Paul

....gut daß Du das Scherzen nicht verlernt hast.:D
Sorry Paul ich konnte nicht anders bei dieser Vorlage. Ich hoffe es geht Dir wieder gut und komme immer heil und gesund an. ())))

LG
Dieter
 
Menschenskinder Fritz, fast 50 Jahre Mopped und nicht einmal aufm Appel gelegt. Das ist echt der Hammer, entweder hattest Du sauviel Glück, ...

Na ja Dieter, den Schutzengel habe ich doch einige mal in Anspruch genommen und Glück war in manch brenzligen Situation ebenso vonnöten.

Man lernt eben nie aus. ;)
 
Danke für die Beitrage.

So wie ich es sehe soll ich meine Fahrstil ändern.

Hab schon einiges geändert. Fahr mehr rechts, bremse vorsichtiger.
Achte noch mehr als vorher wie die Strasse aussieht.

Vier Wochen Scherzen und bewegen wie Behinderte waren kein Vergnügen.


Paul

Mach langsam Paul, ;)
und alles Gute.

:wink1:
 
... oft geschmähten Schwenksattelbremse ...

...
Bremszangen sind neue, nicht überholte.
Bremszylinder ist überholt worden.
...

Und wenn dann die Schwenksättel auch noch penibel justiert sind...

Bei gemeinsamen Ausfahrten mit anderen Foristen habe ich es mehr als einmal erlebt, daß nach den ersten schönen Bergkurven die hinter mir fahrenden Solomaschinen respektvoll auf Abstand gegangen sind.

Offensichtlich hatte niemand damit gerechnet, wie brutal das Gespann verzögert, wenn ich nicht nur mit hinten und rechts bremse, sondern mit der Doppelscheibe der 90S Anker werfe.

Der Vorderreifen kann ordentlich pfeifen, die Masse des Gespanns sorgt für reichlich Anpressdruck.

Mit einer Solomaschine würde ich mich niemals trauen, derart heftig vorne zu bremsen.

Ich weiß genau, was die Schwenksättel können... :evil:

Unterschätzen sollte sie niemand.
 
Manchmal machen mir die Kommentare so richtig Angst.
Paul übt zu wenig mit dem alten Oldtimer bremsen und sagt über sich selbst auch noch Feigling, nach dem Michael ihm das einzig richtige vorschlägt.
Üben, üben , üben und zwar so lange bis sich ein Schreckmoment nur noch über das Rückenmark abspielt. Michael spricht von Bremse loslassen.
Das nun auch noch der Straßenbelag analysiert wird, macht mich fast wahnsinnig. Ab ins Gelände mit euch Theoretiker oder kauft ein ABS Motorrad.
Klugscheißermodus aus. Entschuldigung ich hatte gerade Angst.
 
Guten Morgen,

wurde schon über die Temperatur gesprochen? Wenn es etwas kühler ist, haben manche Reifen erheblich weniger Grip. Kommt dann noch ein Straßenbelag hinzu, der weniger Grip hat, kann man beim harten anbremsen schon mal ins Rutschen kommen. Ich habe das erst vor 2 Wochen in der Eifel erlebt, allerdings mit meinem Roadster. Die UHP Reifen, die ich fahre, haben normalerweise sehr guten Grip, aber bei max. 7 Grad an diesem Tag wollte sich kein Vertrauen in die Reifen aufbauen, beim Anbremsen auf eine Kehre bin ich geradeaus gegangen, wo ich normalerweise (kenne die Strecke im Schlaf) ohne Probleme noch härter anbremsen kann. Asphalt kann ebenfalls erhebliche Grip-Unterschiede haben. Extrem merkt man das in den Vogesen, wo man selbst bei Nässe noch fast voll fahren kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in dem beschriebenen Fall zu einer Kombination von allem kam, da reicht dann schon ein mäßiges Bremsen aus, um den Grip zu verlieren. Wie schon angesprochen, muss man dann zügig reagieren. Je nach Situation ist das aber nicht immer so einfach. Ich habe mich seit 1980 zum Glück auch noch nicht abgelegt, aber es war sehr oft kurz davor. Die verwendeten Reifen haben sich tausend-fach bewährt, aber auch ein guter Reifen kommt an Grenzen, wenn er einen schlechten Grip-Partner (Fahrbahn, Temperatur) vorfindet. Ich würde mich jetzt nicht verrückt machen, fahr einfach fluffig weiter, das Vertrauen kommt schnell wieder :-)

Wolfram
 
Hallo Paul,

erst mal eine Frage. Wie alt sind die Reifen? Habe ich es richtig verstanden, dass du mit denen schon 20.000 km gefahren bist? Wenn du nicht der extreme Vielfahrer bist, dürften die dann schon einge Jährchen auf dem Buckel haben. Dann wundert es mich nicht, dass sie nicht mehr so super Grip haben. Zu den alten ATE-Bremszangen ist zu sagen, dass, wenn sie vernünftig eingestellt sind, recht gut zupacken. Habe den HBZ an den Griff gelegt und bekomme mein Vorderrad jederzeit zum Pfeifen (bis vor kurzem BT45) bzw. sogar zum Blockieren.

Dann ein guter Tipp von mir. Besuche mal das eine oder andere Sicherheitstraining. Ich habe auch gedacht, mir kann niemand mehr etwas zeigen. War verwundert, was ich beim ersten SHT alles mitgenommen habe und habe seit dem noch etliche Trainings bei den unterschiedlichsten Institutionen absolviert. Jedes Mal wieder etwas dazu gelernt. :respekt:Bremsen auf losem Untergrund mit blockiertem Vorderreifen war eine der Übungen.
 
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