Schmierung der Bowdenzüge

Similaun

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Ich habe bisher die Bowdenzüge immer "unter Öl" gehalten.Meine letzte techn. nicht ganz sinnvolle Frage wurde nachsichtig beantwortet, deshalb eine neue Frage. Macht es Sinn, modernere Bowdenüge mit Kunststoffinnenleben noch zu schmieren? Könnte auch sein,das Öl löst den Kunststoff.
VG Heinz
 
Hallo Heinz,
ja diese Frage wurde schon öfter erörtert. Fragst Du 3 Leute bekommst Du 5 Antworten, weil es jeder anders sieht. Im Konsens ist es wohl so, dass eine Schmierung mit Silikonöl nicht schadet. Einige lehnen eine Schmierung von Bowdenzüge mit Innenkunststoff komplett ab. Ich würde es so handhaben, dass ich einen Bowdenzug mit Innenkunstoffrohr nur mit Silikonöl schmieren würde wenn er bereits schwergängig ist. Dann kannst Du eh nichts mehr kaputt machen.

Grüße

Holger )(-:
 
Egal was man in den Zug reinschüttet, es zieht den Schmutz an.:entsetzten:

Das führt dann dazu das der Zug irgendwann schwergängig wird.

Ich fahre alle Züge knochentrocken.
 
Die originalen BMW-Züge sind hochwertig und haben eine PTFE-Innenhülle, der Schmiermittel chemisch nicht schaden. Wie das bei anderen Fabrikaten ist, weiß ich nicht.
An einem neuen Zug würde ich gar nichts machen.
Einen gebrauchten Zug kann man ev. verbessern, wenn man ihn gründlich mit Bremsenreiniger ausspült (senkrecht über Gefäß aufhängen) und danach mit minimaler Menge Silikon- oder Ballistolöl benetzt.
 
AW: Schmierung der Bowdenzüge

Wenn man schmieren möchte, dann sollte man (auch neben Ballistol) nur säurefreies Öl (Nähmaschinenöl, Fahrradöl) verwenden. Die verharzenden Bestandteil von normalem Öl bilden, zusammen mit Abrieb, den Dreck innen. Sonst kommt da kein Dreck von Aussen, ausser Wasser, dann Rost, rein. Hab ich noch nie gesehen.
Schwergängigkeit kommt meisten auch nur, wenn die Verlegung kleine Radien oder Knicke, und damit Scheuerstellen hat. Dann schadet zusätzliche Schmierung nicht.
Grüße
 
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AW: Schmierung der Bowdenzüge

...
Schwergängigkeit kommt meisten auch nur, wenn die Verlegung kleine Radien oder Knicke, und damit Scheuerstellen hat. Dann schadet zusätzliche Schmierung nicht.
Grüße

Wenn es zu scharfen Radien oder Knicken kommt, stimmt die Verlegung nicht. Ist ein Knick schon im Zug "eingeprägt", sollte er gleich ersetzt werden.
 
Ich spüle gebrauchte Züge seit Jahren mit WD40. Das Zeug ist ein prima Schmutzlöser und hat die angenehme Eigenschaft nach relativ kurzer Zeit zu verdunsten. Dadurch sammelt sich kein Staub an. Die Schmierwirkung ist allerdings gering. Nehme ich übrigens seit einigen Jahren auf für Fahrradketten. Satt einsprühen, Schmutz samt WD40 Rest mit einem Lappen abwischen, nochmal einsprühen und gut. Immer saubere Ketten und wenig Verschleiß. Die Reste zwischen den Kettenlaschen genügen zur Schmierung.
 
Gestern habe ich im Keller ein altes Werkstück meines Sohnes gefunden, Dampflockzylinder mit Steuerung, den er in der Lehre bei der Bahn gemacht hat.
Das Ding ließ sich kaum bewegen, dann habe ich WD40 an alle beweglichen Teile gesprüht und danach ging es wieder wie geschmiert.

Was ich damit sagen will ist, dass WD40 durchaus in der Lage ist einen Schmierfilm aufzubauen. Weil es recht dünn ist muss man bei Bowdenzügen öfter bei.

Ich schmiere die Drehpunkte mit Fett und in die Züge lasse ich dickflüssiges Getriebeöl laufen. Mit Isolierband forme ich einen kleinen Vorratsbehälter aus dem es langsam durchlaufen kann. Natürlich muss man die Züge dafür aushängen und senkrecht fixieren.

Bei Trommelbremsen, bei denen die Züge nach innen, (MZ) laufen rate ich aber zur Vorsicht.

Gruß
Willy
 
des Kaisers Bart ist einen Redewendung. Da sind auch immer viele Meinungen implementiert.

Diese benutze ich um an die richtige Stelle Lagerfett zu bekommen:
1080z2.jpg


VG Michael
 
Bei mir kommt Feinmechanikeröl (Uramol) aus Altbeständen in die neuen Züge. Senkrecht aufgehängt, sparsam eingetropft, Zug dabei etwas bewegen.
Dann wird der Zug eingebaut, die Enden mit Fett "versiegelt" die Gummitüllen (soweit vorhanden) wieder raufgeschoben. Die Nippellager werden ebenfalls geschmiert.
Ich hatte in all den Jahren noch keinen einzigen Seilzugriss.
Wenn der Zug anfängt schwergängig zu werden, was bei regelmäßiger Wartung kaum passiert, fliegt der raus.
Bei meiner Standuhr konntest Du die Gaszüge kaum bewegen, kein Wunder, waren die Seelenstränge zum teil abgerissen.
Am Bremszug ["/7" HBZ unter dem Tank] würde ich nicht eine Sekunde zögern den zu entsorgen.

Aber jeden seine Meinung, ....

:fuenfe:
 
AW: Schmierung der Bowdenzüge

...nur säurefreies Öl (Nähmaschinenöl, Fahrradöl) verwenden. Die verharzenden Bestandteil ...
Grüße

Kannst Du säurehaltige und verharzende Öle aufzählen, die jemand mit klarem Verstand nutzen würde? Ballistol ist übrigens ein alkalisches "Öl", dass sich nicht gut mit Buntmetallen und manchen Gummisorten verträgt und seine Schmierleistung ist unterirdisch.

Kupplungszug und Bremszug 195 tkm,
Gaszüge mindestens 140 tkm
Alle ohne nennenswerte Pflege. Nur die Tachowelle bekommt alle 3-5 Jahre etwas Motoröl.
 
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AW: Schmierung der Bowdenzüge

Kannst Du säurehaltige und verharzende Öle aufzählen, die jemand mit klarem Verstand nutzen würde?
Hallo,
im Schmierstoff-ABC kannst Du nachlesen, dass alternde, mit Metall und Sauerstoff in Kontakt kommende Öle ihren pH-Wert verändern. Je mehr Additive sie enthalten, desto rasanter.
Ballistol hat konservierende, wasserverdrängende Eigenschaften. Sehr gut für das Stahlseil! Allerdings nicht gut für Gummi. Und Buntmetall am Bowdenzug, ich wüsste nicht wo?
Grüße
Gerd
 
... hat einer von Euch das Teil mal probiert?
https://www.louis.de/artikel/bowdenzug-oeler/10037007

Gut hat halt nicht direkt was mit der Frage zu tun:
Früher hat ich mal sowas, dass hatte sich gerade im Winter gut bewährt.
Somit hatte ich schon mal viel weniger Dreck am Zug.

Gummistaubschutzkappen
Naja, warum einfach, wenn es kompliziert geht.
Eine Sprayflasche macht sonst ja eine Riesensauerei, aber eine oder zwei Ölkannen gehören in jede Werkstatt.
Die einfachen Gummitüllen gehen auch sehr gut, wenn der (abnehmbare) Nippel es zulässt, aber wer hat noch eine rumliegen?
 
AW: Schmierung der Bowdenzüge

Kannst Du säurehaltige und verharzende Öle aufzählen, die jemand mit klarem Verstand nutzen würde? Ballistol ist übrigens ein alkalisches "Öl", dass sich nicht gut mit Buntmetallen und manchen Gummisorten verträgt und seine Schmierleistung ist unterirdisch.

Hallo Frank, weißt Du zufällig, was von "Ustanol" zu halten ist? Das kommt ja auch von Ballistol, ist aber glaub ich PH-neutral. ist aber auch ein Waffenpflegeöl. Ich habe den Geruch immer noch in der Nase, wenn ich den Namen lese. Irgendwo steht noch eine Dose rum aus längst vergangenen Sportschützenzeiten.

Grüße
Marcus
 
AW: Schmierung der Bowdenzüge

?..im Schmierstoff-ABC kannst Du nachlesen, dass alternde, mit Metall und Sauerstoff in Kontakt kommende Öle ihren pH-Wert verändern. .

Das galt für "native" Öle wie Walrat oder Rizinusöl, die aus verseifbaren Fettsäureester bestehen. Seit 1960 nimmt das niemand mehr.

..Ballistol hat konservierende, wasserverdrängende Eigenschaften. ..

Das ist völliger Unsinn! Ballistol emulgiert mit Wasser und bildet dadurch seine alkalischen Eigenschaften aus. Die neutralieren saure Verbrennungsrückstände von Schießpulver und lösen Tombakabrieb aus dem Lauf. Für die Pflege von Waffen ist das nützlich, sonst eher nicht.

Die Wasserbeständigkeit von Ballistol ist deshalb nicht gut. Es wird viel schneller abgewaschen als reines Mineralöl.
 
Was Ballistol angeht muss ich Frank zustimmen.
Als Reiniger ist das Zeug gut, man kann sogar Chromteile damit putzen aber etwas zu konservieren oder zu schützen wenn Feuchtigkeit ran kommt, geht nicht.

Habe das Zeug früher viel genutzt, jetzt kaum noch.

Willy
 
Funktioniert aber nicht bei den BMW Zügen mit dem innenliegenden Teflon-Röhrchen.

*Und diese gehören sowieso nicht geschmiert. :pfeif:


Also zum spülen der Züge nehme ich solche verschieden große Trichter die abdichtend aufgesetzt werden.
Die sind aus Polyuterhan und im Durchmesser passend für die Gaszüge (5-7MM) und für den Kupplungszug (10-11mm).

CIMG1681.jpg CIMG1683.jpg CIMG1684.jpg

Gruß
Hans-Jürgen
 
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