Schrauben entrosten Brembo Bremssattel

Wie man auf dem Bild sieht sind die Schrauben der Bremsanlage stark verrostet, diese möchte ich entrosten und dann mit Zinkfarbe zukünftig schützen.
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Viele Grüße, Danke für Eure Unterstützung

Hajo

Abgesehen von der Demontage und Montage der Schrauben möchte ich von einer Behandlung mit Zinkfarbe abraten. Wahrscheinlich waren die jetzigen Schrauben dekorativ galvanisiert, glanzvernickelt o.ä. Vernünftiger Korrosionsschutz wäre verzinkt und chromatiert, gern auch als "gelbverzinkt" beschrieben. Entsprechende Schrauben kann man bis zur Festigkeitsklasse 10.9 recht preiswert kaufen. Nicht im Baumarkt, sondern im Eisenwarenfachhandel.

/Frank
 
Hmmmmm.
Wer Fragen hat, darf doch eine Antwort bekommen.
Wenn er darauhin was falsch macht, dann ist es sein Fehler.

Wenn ich frage, wie man einen A380 fliegt, dann muss mir keiner sagen, dass es gefährlich ist. Ich hatte schon mal öfters eine Bremse repariert. Die letzte, die falsch zusammengebaut war, kam von einer BMW NL: 75/5 vorn in der Duplex die Federn vertauscht.
 
Sich etwas anschauen , genau seine eigenen Möglichkeiten ein zu schätzen und zu dem Schluss kommen es lieber NICHT selber zu machen ist absolut anerkennenswert ! :bitte:

Auf der anderen Seite beweisen allerdings auch genug "Künstler" , sieht man oft genug :schock: die an dieser Stelle etwa V2A Schrauben verbauen das man Ahnungslosigkeit und Leichtsinn durch aus überleben kann. Bis zu einem gewissen Punkt. :rolleyes:

Ich persönlich schätze diese Gammelstelle die man tatsächlich mal angehen sollte als eine mögliche Wundertüte ein die durch aus mehr Arbeit nach sich ziehen kann als es den ersten Anschein macht , nichts für "mal eben" ist und das zumindest bis auf den Winter verschieben würde.
 
Carl Hertweck hat mal geschrieben, dass Motorradfahrer den Kopf nur zum Drauffallen haben :D
Zum eigentlichen Grund des Freds: Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, was Du tust, dann lass um Himmels Willen gerade von den Vierkolbenzangen die Finger, bringen oft Verdruss mit sich. Ansonsten: Zusammenbau peinlich exakt nach Anleitung, setzt voraus, dass Du über einen Gewindebohrer zum Säubern des Gewindes und einen guten Drehmomentschlüssel verfügst, der vom Auflösungsbereich auch zur Aufgabe passt (also kein 30-200 Nm ausm Baumarkt). Der Rost an den Schrauben wird sich nicht vermeiden lassen. Wie Jörg richtig bemerkt hat, sind zwei der Schrauben in der Festigkeitsklasse 12.9 ausgeführt. Die gibts wegen der nachteiligen Auswirkungen galvanischer Behandlung aufs Gefüge (Wasserstoffversprödung) nur ohne Oberflächenschutz, also schwarz.Daher: Entweder die Schrauben eingebaut reinigen(der Glasfaserpinsel eignet sich hier sehr gut) und dann regelmässig ein wenig dünn (!!!!) mit etwas Balistol einreiben (nicht sprühen!) oder die Schrauben ersetzen und mit den genannten Nachteilen weiter leben. Nur, wie ich oben schrieb, die Vierkolbensättel sind ganz und gar nicht die Anfängerpackung. Habe übrigens einen Kumpel, der hat beim Abbau der Sättel versehentlich eine der Schrauben gelöst, die die Hälften zusammenhält. War ohne grosse OP nicht wieder dicht zu bekommen.
 
Auf der anderen Seite beweisen allerdings auch genug "Künstler" , sieht man oft genug :schock: die an dieser Stelle etwa V2A Schrauben verbauen das man Ahnungslosigkeit und Leichtsinn durch aus überleben kann. Bis zu einem gewissen Punkt.


Es gibt auch hochfeste "VA" Schrauben.
 
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Es gibt auch hochfeste "VA" Schrauben.

Ja, aber die haben nur die Festigkeit einer normalen 8.8 Schraube.

A70 = 700 MPa Zugfestigkeit
A80 = 800 MPa Zugfestigkeit

Dazu kommt eine ausgeprägte Fressneigung der Gewinde bei nennenswerter Vorspannung und ein Streckgrenzenverhältnis noch unterhalb 8.8 Schrauben. Klares Dislike für Sicherheitsrelevante Verbindungen.
 
Glaube kaum das man eine 8.8, egal ob hochlegiert oder nicht in Alu an die Grenze treiben kann.
Gegen das fressen gibt es Schraubenpaste, wird beim Reibbeiwert aufgeführt.
Allerdings gebe ich zu bei den korrosionsarmen Schrauben kommt es deutlich scheller zu:"Nach fest kommt ab!"

Habe allerdings noch nie eine A2 Schraube in Alu 7075 oder 6061 kaputt bekommen.
Am Bremssattel wird Flächenpressung und Abscherung berechnet, Elastizität spielt da eher keine Rolle, sind keine Dehnschrauben!
 
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Glaube kaum das man eine 8.8, egal ob hochlegiert oder nicht in Alu an die Grenze treiben kann.
Gegen das fressen gibt es Schraubenpaste, wird beim Reibbeiwert aufgeführt.
Allerdings gebe ich zu bei den korrosionsarmen Schrauben kommt es deutlich scheller zu:"Nach fest kommt ab!"

Habe allerdings noch nie eine A2 Schraube in Alu 7075 oder 6061 kaputt bekommen.
Am Bremssattel wird Flächenpressung und Abscherung berechnet, Elastizität spielt da eher keine Rolle, sind keine Dehnschrauben!

Mal abgesehen davon, dass sich die Entwickler bei Brembo sicher etwas dabei gedacht haben, als sie die Schrauben als 12.9 ausgelegt haben, kommt hier noch eine sehr unangenehme Eigenschaft der A2/A4-Schrauben zum Tragen: Das Zeug neigt zum Fliessen. Bedeutet, dass eine definierte Vorspannung nicht dauerhaft aufrecht erhalten wird. Anders als viele "normale" Stähle hat das rostfreie Zeug (von teuren Ausnahmen abgesehen), keine ausgeprägte Streckgrenze, d.h. es tritt bei einer Belastung, die realtiv gering ist, bereits eine plastische Verformung ein. Dieser Umstand macht VA-Schrauben an dynamisch belasteten Verbindungen (und das sind die Schrauben am Bremssattel definitiv) zu einem technologischen No-Go.
 
Allerdings kann man das nicht so ganz eindeutig Deinem Beitrag entnehmen ;)
Übrigens spielt Scherung an dieser Stelle (also den schrauben, die die Sattelhälften zusammenhalten) überhaupt keine Rolle, dafür aber die Elastizität umso mehr :oberl:
 
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