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Schwindendes Ventilspiel

ZündappBMW

BMW R60US Bj. 1968
Seit
17. Nov. 2012
Beiträge
25
Hallo,
ich habe nun schon einige Beiträge zum schwindenden Ventilspiel hier im Forum gelesen. Aber so ganz ist es mir nicht klar.
Wie ist es zu erklären, dass die Ventilsitze sich derart abnutzen, dass das Spiel gegen 0 geht?
Und was soll der Bleiersatz bringen, wenn man ihn nur ale 2-3 mal Volltanken reinkippen soll? Entweder ganz oder garnicht.

Gruß Max
 
Hallo,

Lesen und Bleiersatz ist keine Abhilfe für nicht taugliche Sitze. Da solltest Du über einen "Bleifrei-Umbau" mit spez. Sitzringen, neuen Führungen und angepassten Ventilsitzwinkeln nachdenken.

Der Bleiersatz besteht zum großen Teil aus hochgiftigen Substanzen, die man mit unserm Umweltbewusstsein nicht einfach freisetzen darf.

Andreas
 
Hallo Max

Der Bleiersatz soll zwischen Ventilsitz und Ventilteller schmieren und so den Verschleiß verringern. Die Ventile gehen ja nicht nur auf und zu sondern müssen sich dabei auch noch drehen. Das stellt sicher das der Trag zwischen Sitz und Ventil immer schön gleichmäßig ist und die Sache ordentlich abdichtet. In den Zeiten als es noch verbleiten Sprit gab waren die Sitz und Ventilwerkstoffe nicht so gut/hart wie heute, und da brauchte man halt das Blei. Und es verschleißt nicht nur der Sitz, auch der Ventilteller. Wenn der nur dünn genug ist, bricht auch gerne mal ein Eckchen raus.
Und wenn der Verschleiß erstmal angefangen hat geht es auch ziemlich schnell weiter.
Wenn Du da ein für alle mal Ruhe haben willst, Köppe runter und auf bleifrei umbauen (lassen).

Gruß

Klaus-Peter
 
Drehende Ventile kann ich mir bei der Betätigung über Kipphebel kaum vorstellen. Die Stößel drehen sich im Betrieb.
Ich kenne übrigens Leute, die ihre 70er-Jahre-Kuh jahraus, jahrein umhertreiben und weder Bleiersatz in den Tank kippen noch jemals die Köpfe erneuert haben geschweige denn sich Gedanken darum machen. Solange man keine Probleme hat - Weiterfahren. Never change a running system.

Gruß, André
 
Vielen Dank für die Antworten,

ich habe ja jetzt das Ventilspiel das erste Mal seit 21 Jahren nachgestellt. (sie stand davon 20).
Muss das erstmal beobachten was passiert.

Gruß
 
Noch mal hallo Max

Die Ventile werden beim öffnen gedreht. Deshalb ist das ganze auch so konstruiert das der Kipphebeldruckdaumen exzentrisch am Ventilschaftende angreift. Is auch so bei OHC-Motoren. Da greifen die Nocken auch exzentisch an oder haben eine spezielle ballige oder leicht schräge Kontour.
Generell ist zu kleines Ventilspiel schlimmer als zu großes.
Wird das Ventilspiel zu groß, öffnet irgendwann das Ventil nicht mehr richtig und der Motor bekommt Leistungsmangel. Das ist zwar nicht schön, aber nicht schädlich.
Wenn dein Ventilspiel allerdings zu klein wird kann es sein das dein Ventil irgendwann nicht mehr richtig schließt. Das Ventil kann dann seine Wärme nicht mehr über den Sitzring an den ZK abgeben und es besteht die Gefahr das es durchbrennt. Die Folge wäre dann eventuell ein kapitaler Motorschaden.:(
Schau Dir die Sache also nicht zu lange an....

Gruß

Klaus-Peter
 
Da möchte ich hier gerne meine Fragen zum Blei los werden.

Egal, in welchem Forum, wo es um ältere Motorräder, oder Autos geht, ... es gibt keine klaren Aussagen über die die Notwendigkeit für Bleiersatz.
Nur Streit sogar teilweise, getragen von fragwürdigem "Fachwissen".

Es gibt keine klaren Aussagen, über die Härten der Ventilsitze.
Wurden überhaupt jemals verschiedene Härten verbaut ?
Wofür wurde Blei in Wahrheit dem Sprit zugestzt ? Galt es nur der Klopffestigkeit ? Gab es jemals wirklich eine dämpfende Wirkung für das Aufschlagen der Ventile in die Ringe ?
Es gibt eine Benzin-Werbung von Aral, vermutlich aus den 50er Jahren, wo es heißt: "Leistung bis zum letzten Tropfen ! Natürlich bleifrei !"
Ist der Verkauf von Bleiersatz reiner Commerz ?
Es gibt Kollegen, die berichten, dass sie schon ewig ohne Bleiersatz fahren, ohne Schäden. Und es gibt Kollegen, die schwören auf den Bleiersatz.
Keine Firma ist in der Lage Auskunft zu geben, die sich dann mit den Aussagen anderer Firmen decken. Jeder glaubt selber die Weißheit zu verbreiten.
Ist das Geld für eine Zylinderkopfumrüstung unnnötig ? Ein mir bekannter Öldtimer-Resaurator behauptet das. Ventilsitze wurden immer schon mit großer Härte verbaut. Bemerkenswert ist allerdings die Schwankungen der Materialqualität im Serienbau.

Ich kenne hier in Berlin einige Oldtimerfahrer, die auf bleifrei ihre Köpfe umrüsten ließen. Ca. die Hälfte von denen ist total unzufrieden. Trotz Reklamation mit Nachbesserung. Ich habe diese Motoren selber gehört. Der Klang erinnert an den ersten Golf I Diesel.
"Mein" Motorenbauer erklärte mir auf meine Fragen, dass ich regelmäßig das Ventilspiel kontrollieren soll. Erst öfter, bei gleichbleibendem Spiel, dann später seltener. Sollte sich das Spiel relativ schnell verringer, muß man schauen, woran es liegt. Mit Blei, oder nicht Blei, muß das nichts zu zun haben.
So bleibt auch meine Hauptfrage unbeantwortet: "Es gibt Kollegen, die haben alle Nase lang Probleme mit der Technik. Es gibt aber auch Kollegen, die haben nur sehr selten Probleme, oder fast nie.
Können die Einen besser beten ? ;)
 
Anruf beim Hersteller vom Bleiersatz

Guten Morgen,
ich habe soeben bei Liqui Moly angerufen um endlich mal Licht ins Dunkle zu bringen.
Der Herr am Telefon hat mir folgendes erklärt.

Bei Motoren aus Grauguss müss KEIN Bleizusatz dazu gegeben werden, da der Guss eine selbstschmierende Wirkung besizt.
Bei Motoren aus Aluguss ist dies nicht der Fall. Aus diesem Grund muss bei Alugussmotoren Blei oder Bleizusatz hinzugeben, um den Schmiereffekt zu bekommen.

BMW SAGT: Wenn das Motorrad 50000Km mit bleihaltigem Kraftstoff betrieben wurde, so hat der Motor genügend Blei "eingelagert" und kann die restliche Lebensdauer ohne Blei oder Bleizusatz betrieben werden.

Der Bleizusatz hat eine Ölartige Schmierwirkung, ähnlich dem 2-Takt Motorenöl. Es ist aber kein Öl, sondern eine Chemische Zusammensetzung aus: (Können sie mir nicht sagen). Der Herr von Liqui Moly hat aber dazu gesagt, dass im Bleiersatz, wie der Name schon sagt, Ersatzstoffe drin sind, die die selbe Wirkung haben wie das Blei damals. Diese neuen Stoffe sind Umweltverträglicher und nicht mehr so Griftig wie das Blei von Damals.
Der Zusatz erhöht nicht die Oktanzahl. Er dient lediglich zur Schmierung.

Zuguterletzt habe ich bei Sonax angerufen. Sie haben mich ins Labor weitergeleitet, aber der Herr ist erst wieder heute Nachmittag erreichbar. Denke aber, dass sie das selbe sagen wie bei Liqui Moly.

Gruß Max
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

das ist ja eine super Idee beim Hersteller anzurufen. Die sagen einem bestimmt: Unser Zusatz ist völlig sinnlos den musst du gar nicht kaufen. :schadel:

Ich habe bisher noch keine wirklich vertrauenerweckende Quelle gefunden welche die Verwendung von Zusatzstoffen empfiehlt.



Gruss
Berthold
 
Und genau aus diesem Grund, habe ich auf beiden Seiten angerufen. Einmal der Hersteller und einmal direkt bei BMW!!!!!!:applaus:
 
Anruf beim Hersteller vom Bleiersatz

Guten Morgen,
ich habe soeben bei Liqui Moly angerufen um endlich mal Licht ins Dunkle zu bringen.
Der Herr am Telefon hat mir folgendes erklärt.

Bei Motoren aus Grauguss müss KEIN Bleizusatz dazu gegeben werden, da der Guss eine selbstschmierende Wirkung besizt.
Bei Motoren aus Aluguss ist dies nicht der Fall. Aus diesem Grund muss bei Alugussmotoren Blei oder Bleizusatz hinzugeben, um den Schmiereffekt zu bekommen.

BMW SAGT: Wenn das Motorrad 50000Km mit bleihaltigem Kraftstoff betrieben wurde, so hat der Motor genügend Blei "eingelagert" und kann die restliche Lebensdauer ohne Blei oder Bleizusatz betrieben werden.

Der Bleizusatz hat eine Ölartige Schmierwirkung, ähnlich dem 2-Takt Motorenöl. Es ist aber kein Öl, sondern eine Chemische Zusammensetzung aus: (Können sie mir nicht sagen). Der Herr von Liqui Moly hat aber dazu gesagt, dass im Bleiersatz, wie der Name schon sagt, Ersatzstoffe drin sind, die die selbe Wirkung haben wie das Blei damals. Diese neuen Stoffe sind Umweltverträglicher und nicht mehr so Griftig wie das Blei von Damals.
Der Zusatz erhöht nicht die Oktanzahl. Er dient lediglich zur Schmierung.

Zuguterletzt habe ich bei Sonax angerufen. Sie haben mich ins Labor weitergeleitet, aber der Herr ist erst wieder heute Nachmittag erreichbar. Denke aber, dass sie das selbe sagen wie bei Liqui Moly.

Gruß Max

Hallo, ich versteh das nicht! Bei Aluguss Motoren sind die Sitze doch aucn nicht aus Alu, sondern aus Stahl. Die Buchse, worin sich das Ventil auf und ab bewegt ist aus Bronze? ... jedenfalls nicht aus Alu.
Unsere Motoren sind entwickelt worden, als es noch gar kein Blei im Sprit gab. Was wird eigentlcih bei einer Bleifreiumrüstung gemacht? Härtere Sitze. Sind die wirklich härter oder weicher oder ist das Wodoo?

Wenn ich da neue Sitze reinmachen lassen täte, dann wird der Kopf sehr warm gemacht, und dann kommen die Sitze rein. Ich frage mich dann immer, ob der Sitz richtig sitzt (:schadel:) oder ob der im laufe der Zeit mal ein bisschen nachgibt und das dadurch das Spiel verringert wird.

VG Michael
 
Ich kann nicht genau herrausfinden, wann das Blei im Benzin eingeführt wurde, aber 1971 wurde ein Benzinbleigesetz eingeführt. Daraus schlussfolgere ich, dass es schon vor 1971 Blei im Benzin gegeben hat. Damals halt ohne diese Regelung durch das Gesetz.

http://de.wikipedia.org/wiki/Benzinbleigesetz
 
Hallo Miteinander,
verbleites Benzin wurde ab 1930 in Europa eingeführt.
Ich kann mich noch sehr gut an die Einführung von bleifreiem Bezin erinnern. Der Escort damals und die anderen Motoren aus Köln mit Graugusszylinderkopf bekamen richtig Probleme. Die Motoren mit Leichtmetallzylinderkopf konnten es teilweise ab, besonders wenn sie nach USA exportiert wurden, da wurden schon andere Ventilsitze verwendet.
Hier gab es extra Ventilsitzringe aus speziellen Sintermetallen, die dann bei der Bleifrei Nachrüstung eingebaut wurden.
 
Das was BMW da sagt, deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Aber, Vorsicht wenn die Sitzringe bearbeitet wurden.

Wenn ich bei Kopfarbeiten den Ventilsitz korrigiere nehme ich Material ab, und dort gerade das verdichtete wo sich das eingebrachte Blei aufhalten soll.

Also nach einer mechanischen Bearbeitung ist Zusatz angesagt, oder es gleich Richtig machen und neue Sitze rein.

Auch habe ich mal gelernt, das der Bleianteil "dämpfen" soll, nicht schmieren.

Also als Dämpfer zwischen Sitzring und Ventil.
 
Hallo,

ich habe bisher keine wirklich seriöse Quelle gefunden welche die angeblichen Effekte von Blei oder den Zusatzmittelchen wirklich belegen kann. Wer so etwas hat: Her damit!
Aber bitte keine Aussagen von Herstellern die Zusatzmittelchen vertreiben oder von Automobil- oder Motorradproduzenten welche sich auf diesem Weg bequem der Haftung entziehen.

Gruss
Berthold
 
Hallo Patrick,
sehe ich genauso. Meine Erfahrungen sind halt aus der Graugusszylinderzeit,
da war es relativ einfach, ohne Bleiersatz einen Zylinderkopfschaden zu bekommen. Bei meiner Qu halte ich es auch so. Ist der Ventilsitz bearbeitet,
kommt Bleiersatz rein, solange noch nicht auf die neueren Sitze und Ventile umgerüstete ist.
Wer es nicht glaubt, kann es ja ausprobieren.
 
Bei Grauguss bedarf es kein Bleiersatz,bei Aluguss ja.

Mit Verlaub, das was der Herr v. Liquy-Moly sagt ist Käse.
Das musste ich jetzt einfach loswerden.
Bastler.
 
Eigentlich hatte ich gehofft, dass etwas näher auf meine Fragen eingegangen würde.
Aber vielleicht geht das ja nicht, weil keiner etwas Genaues weiß, ... wirklich weiß ! So mit nachvollziehbaren Argumenten, eben klaren Fakten.

Alle Fahrzeugfirmen, oder auch alle Hersteller von Bleiersatz-Medizin anzurufen, hat bisher nichts gebracht ... und daran wird sich auch nichts ändern, weil die sich gegenseitig nicht weh tun. - Vielleicht steckt ja der ähnliche Commerzgedanke dahinter, wie bei der Empfehlung zum Ölwechsel alle 10.000 Km. Sicher ist das so, denke ich.
Was tut man also, wenn man sich nicht ehrlich informiert fühlt ?

Man verläßt sich auf seine eigene Nase, auf sein eigenes Gespür, ... oder auch auf die steigenden Eigenerfahrungen.
Mit dem zunehmenden Gefühl, nur noch verarscht zu werden, steigt auch die Fähigkeit, der eigenen Intuition zu folgen.
Irgendwann kommt dann der Intellekt, oder auch der Commerz, in Erklärungsnot.
Ich glaube, ich hab`s bisher richtig gemacht.:]

War das jetzt zuviel Philosophie ? Falls ja, macht nix, irgentwer wird`s mögen.
 
Hallo Hartmut,
meinst Du wirklich Patrick hätte keine Erfahrung?
Das meine Erfahrungen kaum zählen, das bin ich gewohnt.
 
Die Zeitschrift "Oldtimer Praxis" hat vor längerer Zeit mal einen Versuch gestartet,bezüglich dieser Sache.
Es wurden zwei baugleiche Opel Kadett dazu verwendet.
Diese haben Graugussköpfe,bei denen die Ventilsitze einfach in den Gusskopf geschnitten sind,ohne separate Ringe.
Bei einem wurde der Kopf umgerüstet,also gehärtete Sitzringe eingebaut,der andere wurde im Originalzustand belassen.
Anschließend sind die beiden Fahrzeuge unter gleichen Bedingungen 10000 km gefahren worden.
Nach der Testphase wurden die Ventilsitze begutachtet.
Ergebniss,kein Unterschied,im Gegenteil,beim nachgerüstetem Kopf war das ventilspiel sogar ein klein wenig geringer geworden.
Was machten nur die alten Motoren,bevor das Blei verwendet wurde?
Die müssten ja reihenweise defekt geworden sein.
Ausserdem wenn sich das ventil in den Sitz einarbeitet,dann bei Drehzahlen über 5-6000 Umdr.
Darunter passiert gar nichts.
Wenn ich bei den Herstellern über die Notwendigkeit dieses Mittel anrufe,dann verhält sich das so,wie wenn ich einen Versicherungsvertreter
frage,ob ich eine Sterbegeldversicherung unbedingt brauche.
Bastler.
 
Hallo,

ich biete demjenigen einen Kasten Bier der mir einen Motor zeigt welcher nachweislich durch bleifreies Benzin beschädigt wurde.
Ich bin mir ziemlich sicher den Kasten nicht zahlen zu müssen.


Gruss
Berthold
 
Ich führe gerne ein selbsterlebtes Beispiel an:

Eine R100/7T Bj. 82, also noch nicht mit bleifreigeeigneten Sitzen ausgestattet, und reichlich Kilometern auf der Uhr, war einige Zeit in meinem Besitz und zeigte sich bzgl. des Ventilspiels völlig unauffällig.
Irgendwann wollte ich die Krümmer abbauen und nachdem sich die Sternmuttern nicht lösen ließen kam auf beiden Seiten nach aufsägen der Sternmuttern nur noch Alumehl entgegen. Die Gewinde hatten sich vollständig zersetzt.
Also habe ich die Köpfe abgebaut und bin zu meinem Instandsetzer nach Hamburg gefahren damit er die Gewindestutzen aufschweißt und neue Gewinde schneidet und bei der Gelegenheit auch gleich die Ventilführungen erneuert.
Nach dem Schweißvorgang und der Führungserneuerung wurde die Dichtfläche zum Zylinder übergeschliffen und die alten Ventilsitze mit einem Hungergerät nachgedreht (O-Ton Herbert).
In der Folge konnte ich alle 1000km die Ventile nachstellen, so schnell verschwand das Spiel. Mit und ohne Bleifreizusatz!
Falls das jemand nachlesen möchte, es müsste dazu auch noch ein Thread von 2008 existieren. Allerdings verlangsamte sich dieses nach einigen tausend Kilometern und irgendwann war dann wieder Ruhe. Es wurde auch nicht mehr, nachdem ich den Bleifreizusatz abgesetzt hatte.
Offenbar haben sich die Ventile in die Sitze regelrecht "eingeklopft" und durch diesen schmiedeähnlichen Vorgang wurden dann die Sitze härter.
Einige Zeit später habe ich dann doch noch die Ventilsitze auf bleifrei umrüsten lassen. Bei der Demontage sahen die Ventile und die alten Sitze völlig unauffällig aus, keine Brandspuren und auch kein "herausgerissenes" Material an Ventilen oder Sitzen. Lediglich war die Dichtfläche am Ventilsitz etwas breiter geworden.
 
Hallo Hartmut,
meinst Du wirklich Patrick hätte keine Erfahrung?
Das meine Erfahrungen kaum zählen, das bin ich gewohnt.

Aber nein, Bernhard !!! Ich habe keinen Grund, jemanden zu kritisieren !!
Mein Gedankenflug war wirklich nur ganz allgemein gedacht. Nämlich so allegemin, dass wir alle davon betroffen sind, dass man uns keinen reinen Wein einschänkt. Uns betrifft es bei den KFZs. Jeden betrifft es, wenn`s um unser Essen geht.
Der neueste Skandal kündigt sich schon an: Man konnte doch tatsächlich geringe Mengen Rindfleisch in einer Lasangne nachweisen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Also...

Das es so viele unterschiedliche Erfahrungen gibt macht durchaus Sinn und ist erklärbar!

Das Alu-Köpfe Stahlventilsitzringe brauchen ist klar. Das im Zylinderkopf verwendete Alu ist einfach zu weich.
Bleiersatz hin oder her, es kommt in erster Linie auf die Werkstoffpaarung Sitz/Ventil an.
Wenn die von Hause aus un- oder schlecht geeignet ist, dann kann ich Tonnen von Bleierstz reinkippen oder es auch lassen, und es verschleißt trotzdem.
Wenn was verschleißt oder nicht muß man genau hinsehen:
Welcher Ventilwerkstoff kam zum Einsatz?
Welcher Sitzwerkstoff kam zum Einsatz?
Nicht alle PKW/Motorradhersteller verwenden die gleichen Werkstoffe bzw. Werkstoffpaarungen.
Ist der Sitz direkt im Gußkopf eingearbeitet, um welchen Gußwerkstoff handelt es sich?
Denn Guß ist nicht gleich Guß. 2G hat z. B. andere Eigenschaften (Härte, Schmierfähigkeit, etc.) als z. B. 3G.
Und manchmal hat das direkte Einarbeiten der Ventilsitze in Gußköpfe auch schlicht wirtschaftliche Gründe. Das ist halt billiger als extra Sitzringe einzusetzen. Und wenn damit die angestrebte Lebensdauer erreicht wird, dann ist das Ziel erreicht.
Ist der Sitz Verschlissen muß er nachbearbeitet werden, geht das nicht mehr müssen eben Sitzrige eingesetzt werden oder ein neuer Kopf verbaut werden.

Weiterhin muß man die Randbedingungen schon sehr genau mitbetrachten unter denen gewisse Ergebnisse erzielt wurden.

Ob ein Motor z. B. mit einer offener oder geschlossenen Kurbelgehäuseentlüftung betrieben wird kann auch einen Einfluß auf den Sitzverschleiß haben.

Da es Motoren gibt die auf Grund des Kraftstoffs (Diesel, Gas) den sie verbrennen schon immer ohne Blei im Kraftstoff auskommen müssen, muß es wohl Materialpaarungen geben die das können.
Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, die gibt es!
Und das Einschlagen der Ventile in den Sitz ist nicht Motordrehzahlabhängig! Alle Motoren, unabhängig von der Nenndrehzahl, leiden bei ungeeigneter Materialpaarung unter "Sitzverschleiß"!
Ich persönlich bin kein Freund der Kraftstoffadditive.
Ich fahre seit ca. 80.000km in meiner '87er R80er G/S die original "BMW-Bleifreiteile", und kleiner werdendes Ventilspiel ist kein Thema.
Also: Ventilsitz und Ventil aus geeigneten Werkstoffen einbauen und das Thema ist gegessen!

Gruß

Klaus-Peter
 
Dann bleibt doch aber, Klaus Peter, für jeden die Unsicherheit, was er nun machen soll.
Deine nachvollziehbare Erklärung ändert leider nichts an den unterschiedlichen Aussagen der "Fachleute", wenn sich ein Laie Infos holen will.
Dazu kommt noch die Untersuchung des Bleiersatzes, die ich in einem Oldtimer-Forum las. Die haben das Zeug auf seine chemische Zusammensetzung hin untersuchen lassen.
Als Ergebnis kam heraus, dass der Bleiersatz zu über 90% aus Kerosin besteht. Ob die bleibenden 10% einen Wirkstoff darstellen, fand man nicht heraus. Darauf hin entbrannte eine Diskussion, ob denn Lampenöl als Bleiersatz tauglich ist. Einige schwörten, dass sie ihre Oldtimer schon seit Jahren mit Petroleum 1:1000 im Benzin fahren und nie einen Schaden hatten.
Das Petroleum ein gutes Reinigungsmittel ist, wußte schon meine Großmutter. Damals war es noch bezahlbar.
Nach einigen Seiten habe ich dann nicht mehr weiter gelesen, weil mir
schwindelig wurde.

Und ja, ich fahre einen Benzinzusatz (20 ml bei jeder dritten Tankfüllung), weil ich meine, dass die Plörre, die wir tanken, kein optimaler Betriebsstoff ist, genau wie es das handelsüblich Öl auch nicht ist.
Das dieses Mittelchen auch als Bleiersatz gilt, steht nur ganz klein, fast unsichtbar, in einer Ecke.
 
Ich führe gerne ein selbsterlebtes Beispiel an:
.... Eine R100/7T Bj. 82, also noch nicht mit bleifreigeeigneten Sitzen ausgestattet, und reichlich Kilometern auf der Uhr ...

... die alten Ventilsitze mit einem Hungergerät nachgedreht (O-Ton Herbert). In der Folge konnte ich alle 1000km die Ventile nachstellen, so schnell verschwand das Spiel. Mit und ohne Bleifreizusatz!

Moin,

ich würde denken, die Sache war einfach die, daß während der vielen Km's mit verbleitem Sprit sich Bleiablagerungen an den Sitzen angelagert hatten - das dämpft effektiv den Aufprall des V-Tellers auf den V-Sitz. Ergo ist kein Blei im Sprit mehr notwendig: der Motor baut sich durch die Ablagerungen gleichsam selber auf bleifrei um. (Entspricht meiner Erfahrung mit alten Alfa-Motoren)

Die böse Hungerfräse hat dann die Selbstheilungskräfte gemördert, indem sie die höchst erfreulichen Bleiablagerungen abrasiert hat. Danach knallt das Ventil ungebremst auf die schmalen, weil nachgeschnittenen Sitze. Ergo: Spiel verrringert sich, und zwar flott.

Daß das wieder aufhört, ist m.E. auch kein Wunder: die V-Sitze werden ja in der Folge breitgedroschen vom Ventil. Sind sie breit genug, können sie das Aufschlagen des V-Tellers auch ohne oder mit wenig Bleiablagerungen auffangen. Die Wärmeableitung vom Ventilteller dürfte sogar besser werden. Nur mit der Abdichtung ist das meist nicht mehr viel los (Kompressionsverlust), weil bei einem sehr breiten Sitz immer irgendwo was durchfluscht.
 
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