Hallo,
16 Jahre habe ich ihn, und jetzt ist mir mein alter Seitenventiler verreckt, gerade, wo er dringend gebraucht wird. Gelobt habe ich das Ding noch; nach der Winterpause Sprit rein, keine anderthalb KW-Umdrehungen, und "Brouuu
", war er da.
Nach knapp einer Stunde Drehzahlabfall trotz Vollgas, aus. Startversuch, kurz angelaufen, aus. Immer wieder. So ein Mist! Südstaatlertreffen steht an, die Hartgummikuh ist noch nicht fahrbereit, und jetzt das!
Genervt in die Ecke gestellt. Heute zähneknirschend an die Fehlersuche gegangen. Erster Gedanke: Zündung? Zum Schnelltest habe ich schon lange die selbstgebaute Funkenstrecke, eine zeitsparende Sache. Stecker drauf, Masse an Zylinder, satter Klatschfunken bis fast 15 mm. Zündung (erleichtert) abgehakt. Also Vergaser? Filtergehäuse ab, ...oijoijoi, da haben wir ja schon was. Flansch zum Gaser fest angeschraubt, aber dazwischen
krumm wie ein Fiedelbogen, Durchblick frei von oben nach unten. Elendes Plastikgelumpe! Dann stecken noch zwei Grashalme (ja, wirklich) halb draußen, halb im Gaser.
Muß wohl der ganze Schund auseinander, wer weiß. was noch alles...?
Dell`Orto, von dir hätte ich mehr erwartet! Also auseinandergepuhlt, Kompressor angeworfen, durchgepustet, was das Zeug hält. Diese Gasfabrik ist, genau besehen, wahrlich kein italenisches Meisterstück der Renntechnik. Grate noch und noch, saumäßige Flanschübergänge und Dichtungen. Die Drosselklappenschraube steht an die 3 mm vor, grober Knüppel, der dem Ansaugstrom zwischen die Füße geworfen wird.
Da schauen wir doch mal weiter... Die Ansaugleitung zum Zylinderkopf läßt einem vollends die Haare zu Berge stehen, zum Glück sind´s nicht mehr allzu viele. Echt der Abschuß, eine rechtwinklige Umlenkung im Rohr, ein Gußteil, wie vom Chinamann gemacht. Innen ist die Kante auch rechtwinklig und zum Fingernagelschneiden scharf. Schon mal was von Strömungslehre gehört?
Jetzt reicht es. Zeit hin, Zeit her, der Krempel ist eh auseinander, und nun ist klassisches Viertakt-Tuning angesagt. Kugelfräser in den Druckluftschleifer, und gib´ihm; weg mit allem, was dem freundlichen Luftstrom im Weg steht und ihn durcheinanderwirbelt! So, das sieht schon besser aus.
Wenn ich schon dabei bin, kann auch der Ventildeckel runter. Immerhin, hier ist nichts zu meckern, naja, Ventilführungen etwas ausgekleppert, aber was soll´s. Sitze sehen gut aus, Kolbenlaufbahn sogar erstklassig. Lohnt sich wohl doch, immer Molybdän ins Öl zu kippen, allen Schlaumeiern zum Trotz.Den Anblick kennt kaum noch einer; Ein- und Auslaßventil neben der Laufbuchse und parallel zum Kolben. Brennraumform natürlich unmöglich, aber wenn doch ein Teller abreißt, passiert meist nicht viel, zumal bei liegendem Zylinder.
Aber der Auspuff! Diese lächerliche Blechbüchse, viel zu wenig Volumen, und dann diese Siebplatte; Leute, das ist kein Salzstreuer, sondern ein Auspuff! Bohrer raus, und halbwegs erträgliche Verhältnisse hergestellt. Da müssen wir später noch mal bei, mit gescheitem Topf findet sich bestimmt noch ein PS-lein oder so...
Zeitsprung. Der Nachmittag ist herum, und alles wieder beieinander. Jetzt kommt der spannende Moment (wo der Affe das Wasser läßt, sagte Vaddr früher
) . Ratsch, "Brobrobrouuu
", jau, läuft, und wie ! Vorsichtig mehr Gas, noch mehr, voll - eijei, die Drehzahlen gab es vorher aber nicht?? Mal am Gaser schauen - ja, Herrschaftzeiten, da geht ja noch mehr, ist noch Luft im Seilzug! Also "Direktgas" am Hebel - boaahhh, Manni.
Die Gasstöße ballern herrlich durchs Fahrerlager - ääh, über den Hof.
Genau jetzt fängt es zu regnen an, dann zu hageln
. Probefahrt auf morgen verschoben. Hoffentlich trocknet das Gras genug ab. Ach so, hatte ich gar nicht gesagt, um welchen Motor es hier geht?! Ja, klar, Tecumseh, amerikanische Massenware, die auch meinen Mäher antreibt.
Grüßle,
Fritz
16 Jahre habe ich ihn, und jetzt ist mir mein alter Seitenventiler verreckt, gerade, wo er dringend gebraucht wird. Gelobt habe ich das Ding noch; nach der Winterpause Sprit rein, keine anderthalb KW-Umdrehungen, und "Brouuu

Nach knapp einer Stunde Drehzahlabfall trotz Vollgas, aus. Startversuch, kurz angelaufen, aus. Immer wieder. So ein Mist! Südstaatlertreffen steht an, die Hartgummikuh ist noch nicht fahrbereit, und jetzt das!
Genervt in die Ecke gestellt. Heute zähneknirschend an die Fehlersuche gegangen. Erster Gedanke: Zündung? Zum Schnelltest habe ich schon lange die selbstgebaute Funkenstrecke, eine zeitsparende Sache. Stecker drauf, Masse an Zylinder, satter Klatschfunken bis fast 15 mm. Zündung (erleichtert) abgehakt. Also Vergaser? Filtergehäuse ab, ...oijoijoi, da haben wir ja schon was. Flansch zum Gaser fest angeschraubt, aber dazwischen
krumm wie ein Fiedelbogen, Durchblick frei von oben nach unten. Elendes Plastikgelumpe! Dann stecken noch zwei Grashalme (ja, wirklich) halb draußen, halb im Gaser.

Dell`Orto, von dir hätte ich mehr erwartet! Also auseinandergepuhlt, Kompressor angeworfen, durchgepustet, was das Zeug hält. Diese Gasfabrik ist, genau besehen, wahrlich kein italenisches Meisterstück der Renntechnik. Grate noch und noch, saumäßige Flanschübergänge und Dichtungen. Die Drosselklappenschraube steht an die 3 mm vor, grober Knüppel, der dem Ansaugstrom zwischen die Füße geworfen wird.
Da schauen wir doch mal weiter... Die Ansaugleitung zum Zylinderkopf läßt einem vollends die Haare zu Berge stehen, zum Glück sind´s nicht mehr allzu viele. Echt der Abschuß, eine rechtwinklige Umlenkung im Rohr, ein Gußteil, wie vom Chinamann gemacht. Innen ist die Kante auch rechtwinklig und zum Fingernagelschneiden scharf. Schon mal was von Strömungslehre gehört?
Jetzt reicht es. Zeit hin, Zeit her, der Krempel ist eh auseinander, und nun ist klassisches Viertakt-Tuning angesagt. Kugelfräser in den Druckluftschleifer, und gib´ihm; weg mit allem, was dem freundlichen Luftstrom im Weg steht und ihn durcheinanderwirbelt! So, das sieht schon besser aus.
Wenn ich schon dabei bin, kann auch der Ventildeckel runter. Immerhin, hier ist nichts zu meckern, naja, Ventilführungen etwas ausgekleppert, aber was soll´s. Sitze sehen gut aus, Kolbenlaufbahn sogar erstklassig. Lohnt sich wohl doch, immer Molybdän ins Öl zu kippen, allen Schlaumeiern zum Trotz.Den Anblick kennt kaum noch einer; Ein- und Auslaßventil neben der Laufbuchse und parallel zum Kolben. Brennraumform natürlich unmöglich, aber wenn doch ein Teller abreißt, passiert meist nicht viel, zumal bei liegendem Zylinder.
Aber der Auspuff! Diese lächerliche Blechbüchse, viel zu wenig Volumen, und dann diese Siebplatte; Leute, das ist kein Salzstreuer, sondern ein Auspuff! Bohrer raus, und halbwegs erträgliche Verhältnisse hergestellt. Da müssen wir später noch mal bei, mit gescheitem Topf findet sich bestimmt noch ein PS-lein oder so...
Zeitsprung. Der Nachmittag ist herum, und alles wieder beieinander. Jetzt kommt der spannende Moment (wo der Affe das Wasser läßt, sagte Vaddr früher


Die Gasstöße ballern herrlich durchs Fahrerlager - ääh, über den Hof.
Genau jetzt fängt es zu regnen an, dann zu hageln

Grüßle,
Fritz
