Original von Q-Schrauber
Ich denke wir sollten jetzt keine Rennrad-Speichenräder mit einem
"Spezial-Umbau" vergleichen, der schon zig mal so von vielen Mechanikern so gemacht wurde, wie Marcus auch schon geschrieben hat.
Mir geht es dabei um die Analogie als Betrachtungshilfe.
Die kann hilfreich sein zur grundsätzlichen Betrachtung. Einfach deshalb, weil in beiden Fällen dieselben Probleme zu lösen sind, im Falle der Rennradspeichenräder aber auf deutlich schmalerem Grat. Das bedeutet, daß man dort wesentlich früher "bestraft" wird mit Speichenbruch, wenn aufgrund der nicht perfekten Auslegung/Montage des Rades das Material sozusagen "nicht artgerecht" belastet wird. Daraus kann man eine Menge lernen auch fürs Speichenrad am Motorrad.
Aus dem Umstand, daß dieser Umbau bei Motorradfelgen/Naben schon zigmal gemacht wurde ohne Speichenbruch kann man als Erfahrung folgern, daß es offenbar hält, aber stark von der Materialqualität abhängt.
Ich habe natürlich immer die Wahl, ob ich meine konstruktive/ausführungsmäßige Qualität an die Möglichkeiten des eingesetzten Materials anpasse, oder ob ich das Material an die gewählte Qualität meiner Konstruktion anpasse.
Anders ausgedrückt: eine schlechte Statik kann ich natürlich durch Mehreinsatz von Material an der richtigen Stelle ausgleichen. Elegant ist diese Lösung allerdings kaum je.
Insofern kann ich mir gut vorstellen, daß z.B. das Rad von Euklid dann gut hält, wenn die Speichen eine deutlich höhere Belastbarkeit an der fraglichen Stelle haben, als das im Moment der Fall zu sein scheint.
Gruß, Christoph
P.S.: der Vergleich Fahrrad-Motorrad-Speichenrad ist technisch ebenso legitim und zielführend wie jener zwischen Modellflugzeug-"richtigem" Flugzeug - mancher kennt vielleicht den Film "Der Flug des Phönix" (1965) mit u.a. Hardy Krüger?
P.P.S.: bei LOLO/Wien findet man "leicht gebogene" Speichen, die für solche Nabe/Felge-Kombinationen, bei denen der nabenseitge Speichenwinkel nicht perfekt zur Punzung der Felge passt. Gleichwohl halte ich solche Lösungen konstruktiv immer für 2. Wahl.
Bild:
www.lolo.at