Spielfreie Lagertechnik

Giorgio

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16. Juni 2008
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410
Ich glaube, ich hatte schon mal erwähnt, dass mein CafeRacer gerade
komplett umgebaut wird.
Unter anderem werde ich die spielfreien Lager von Emilio, mit dem ich
schon interessante Projekte gemacht habe, in Lenkkopf und Schwinge
verbauen.
Schaun mer mal, wie sich das auf das Fahrverhalten auswirkt.

So, und nun noch ein Bild vom aktuellen Trümmerhaufen … ;)

13.12rjifVGCIY16ayct.JPG



Und hier der Lenkkopf mit dem leicht vermurksen Lagersitz … X(
13.12zUSLVEuG1FVnCJ7.JPG
 
Original von Giorgio

Schaun mer mal, wie sich das auf das Fahrverhalten auswirkt.

Hallo Georg,

doch wohl sehr gut, wenn was wackelt, oder ?

Meine olle Reisschüssel (Yamaha TR1.) haben die Lager von Herrn Schwarz jedenfalls ruhiger und präziser fahrbar gemacht.

Weiter frohes Schaffen und beste Grüße! Ulf
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, baut Emil Schwarz Lager mit untermaßigen Lagerschalen, die dann in den Sitz chemisch eingeklebt werden. Damit ist gesichert, dass sie nicht verziehen können.
Das macht bestimmt einen Vorteil aus, und wenn ich mir Deinen Lenklagersitz anschaue, ganz sicher sogar!
 
Original von detlev
Wenn ich das richtig verstanden habe, baut Emil Schwarz Lager mit untermaßigen Lagerschalen, die dann in den Sitz chemisch eingeklebt werden. ...
Jepp.
Und zusätzlich sind das wirklich hochpräzise Lager.
Ich habe mit ihm ja eine neue Zugstrebe für die aktuellen K1200 / K1300
Modelle von BMW entwickelt, mit dem man das Heck von 0 bis 40mm variabel
höher legen kann.
Selbst wenn man das Niveau mit dieser Zugstrebe auf dem des Originalteils
einstellt, merkt man das erheblich bessere Ansprechverhalten der hinteren
Aufhängung und der Federung. Und das ist nur durch die anderen Lager
bedingt.



emil_schwarz-variabler_umlenkhebel-bmw-k43-1.jpg
 
Da war mal in einem MO-Sonderheft ein Artikel drüber. Da werden, wie Du schon richtig schrubst, die Lagerschalen auf Untermass gebracht und eingeklebt. Der Lagerinnenring des Lenkkopflagers wird auf eine spezielle Einstellmutter geklebt, damit der nicht auf dem Jochrohr sitzt. Ist allerdings relativ kostenintensiv. Was aber bei dem Aufwand verständlich ist.
 
Schmiernippel...herrrrrrlich!

So wünscht man sich das auch heute noch. Ist aber wohl zu teuer für die Controller!

Wenn ich mir überlege, wie viele von den Teilen alleine an der Vorderachse meines alten John Deere (1973) verbaut sind, da mal mit der Fettpresse drumherum ist ein Fest! :applaus:
 
Hallo Hubi,

das mit der Einstellmutter und Lager drauf haben viele BMW Gabeln
schon Orginal.
Und irgendwie liest sich das hier wie Werbung für den Herrn Schwarz.

Gruss
DerOlli
 
Ich halte die Auswirkungen der Schwarzschen Lager für homöopathisch.
Gerade beim Lenkkopflager, mit im Fahrbetrieb (nicht beim Rangieren!) vielleicht max. 10° Auslenkung dürften "hochpräzise" Lager keinen Unterschied zur SKF-Standardware ausmachen.
Allerdings halte ich das Einkleben des Lageraußenrings für durchaus interessant, da durch das Einschweißen des fertig gebohrten Lenkkopfes in den Rahmen durchaus Verzug im Lagersitz vorstellbar ist.
Da ist m.M.n. viel Voodoo bei und im tatsächlichen Fahrbetrieb kaum nachweisbar.
 
Original von gruenemuh
..Und irgendwie liest sich das hier wie Werbung für den Herrn Schwarz.

Gruss
DerOlli


moin olli

ehrlich gesagt verärgern mich solche unterstellungen.
demnach dürften wir nicht mehr über kommerzielle anbieter berichten.

Original von Giorgio
Schaun mer mal, wie sich das auf das Fahrverhalten auswirkt.

ich kann da keine werbung erkennen.
oder steht da irgendwo: leute kauft emil schwarz seine produkte?

HM
 
Original von detlev
Ich halte die Auswirkungen der Schwarzschen Lager für homöopathisch.
Gerade beim Lenkkopflager, mit im Fahrbetrieb (nicht beim Rangieren!) vielleicht max. 10° Auslenkung dürften "hochpräzise" Lager keinen Unterschied zur SKF-Standardware ausmachen.
Allerdings halte ich das Einkleben des Lageraußenrings für durchaus interessant, da durch das Einschweißen des fertig gebohrten Lenkkopfes in den Rahmen durchaus Verzug im Lagersitz vorstellbar ist.
Da ist m.M.n. viel Voodoo bei und im tatsächlichen Fahrbetrieb kaum nachweisbar.

aber hübsch aussehen tuts schon, gell ;)
 
Original von gruenemuh
....
Und irgendwie liest sich das hier wie Werbung für den Herrn Schwarz.
..i


Na ja.
Aber das Kürzel BMW darf man noch nennen, ohne in die Ecke der unlauter
betriebenen Schleichwerbung gestellt zu werden, denke ich.

Es gibt in der Entwicklung rund um unser Hobby so manche
Ausnahmeerscheinungen, die an ihren Ideen festgehalten haben, sich nicht
von kurzfristigen, vom scheinbarem Zeitgeist getriebenen
Modeerscheinungen haben beirren lassen.
Mir fallen da zum Beispiel Namen wie Egli, Hossack, Münch und viele mehr
auf Anhieb ein.
Sicher sind sie mittlerweile vergangen, aber was sie einst geleistet haben ist
ohne Frage großes, wegweisendes.
Und wer sich mit den Wurzeln unserer Motorräder etwas beschäftigt, mit
dem Entwicklungszyklus und den von Innovationen sprühenden Einfällen zur
Verbesserung eben dieser Fahrzeuge, dem sollte auch den Namen Emil
Schwarz geläufig sein.
Für mich sind das einfach nur Ausnahmepersönlichkeiten, die unser liebstes
Hobby bereichert haben, uns immer wieder Ansporn zu eigenen Ideen der
Gestaltung, Leistungsverbesserung, Fahrwerkoptimierungen gegeben
haben. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.

Ja, und zur These des Handauflegens fällt mir so beim Durchstöbern des
Forums auf, dass dies durchaus auch eine von uns geübte Praxis ist bei dem
Versuch, die an sich schon einmaligen Fahrzeuge noch etwas individueller,
einzigartiger zu gestalten.
 
Ach ja, ich bin gerade mit einem Herrn V. S aus L. an der Entwicklung einer
Blackbox dran.
Einer kleinen Steuereinheit, ca. Zigarettenschachtelgröße, welche ohne
mechanische Relais und mittels dünnster Leitungen von den Griffen / Schaltern
die Verbraucher an unseren Mopeds möglichst verlustfrei schaltet.
Könnte interessant sein für jene, die etwas tiefer in die elektrischen
Eigenschaften der Mopeds eindringen.
Werde mich dann bemühen, Namen und Bezugsquellen nicht weiter zu
nennen, wenns recht ist. ;)
 
Moin, zumindest ist mir diese Form der Werbung wesentlich lieber als "ich bin doch nicht blöd" oder "alles ausser Tiernahrung" . Deshalb ist die "Erfahrung" die man mit dem ein oder anderen gemacht hat hier durchaus willkommen- finde ich ::-))
gruß
Hajo
 
@ Georg: MIt Halbleitern Gleichströme zu schalten ist durchaus interessant.
Vorsicht ist aber bei den geringen notwendigen Steuerströmen zu beachten, da durch Feuchtigkeit und elektromagnetische Unverträglichkeiten die dollsten Effekte zu befürchten sind.
Aber das wird Herr V. S aus L. sicher beachten.
Wo soll denn die Schaltzentrale hin, untern Tank oder in die (recht kleine) Lampe?
Und was für Schalter sollen die Lenker ziehren?


@ Hajo: So sehe ich das auch!
 
Original von detlev
....
Aber das wird Herr V. S aus L. sicher beachten. Ja, da bin ich mir recht sicher. ;)
Wo soll denn die Schaltzentrale hin, untern Tank oder in die (recht kleine) Lampe?
Und was für Schalter sollen die Lenker ziehren?
....

Es gibt so was natürlich schon au dem Markt und wird vorrangig bei den Mopeds der Fransengeneration eingesetzt.
electonicbox2.jpg

Hat aber ein paar kleine Nachteile, die bei der Neuentwicklung eliminiert werden sollen.
Z.B das Problem nicht prellfreier Taster oder der wahlweise Einsatz von Taster oder Schalter ....


Als Schalter werde ich wohl diese hier benutzen. Lieferung kommt diese Woche, dann werde ich sie ausgiebig testen. ;)
mf08678.jpg


mf08678_03.jpg

Da lässt sich übrigens der Kabelstrang auch im Lenker verlegen.



Ja, und als Position habe ich mir extra eine Stelle ausgedacht, die wieder zu Diskussionen anregt.
Unter die Sitzbank. :gfreu:

15.12OteGgimjmemtkfJ.JPG

Da kommt auch das andere Geraffel wie SH Zündung etc. hin.
Dafür verschwindet der Klotz von Batterie (2,4kg)
Schlussendlich wird nur noch ein dünner Kabelstrang und die beiden Zündspulen unter dem Tank verbleiben.
Das schafft Platz für Kreationen. ;)



Ich werde demnächst mal einen Fred aufmachen, wenn erlaubt und gewünscht, und die einzelnen Schritte, Schwierigkeiten und Lösungen zum Umbau ein wenig erläutern.
 
Moin Georg,

halt uns mal auf dem Laufenden. Bei meinem anderen Mopped hab ich die komplette Verkabelung durch den Lenker gezogen und Schalter direkt in den Lenker eingelassen (Zolllenker). Dat is mordsfummelig. Für mich persönlich sind die von dir gezeigten Schaltereinheiten viel zu groß. Die sind ja kaum kleiner als die Sereinteile.

Minimal kommste locker mit vier Tastern weg. 2 für Blinker (bei mir arbeite ich mit Stromstoßrelais, aber Relais willste ja nicht), 1 für Fernlicht, auch Taster da ebenfalls Stromstoßrelais, 1 für Hupe, hier größerer Taster da ohne Relais betrieben. Notaus weg, Anlasser mit im Zündschloß (Startstellung), Bremslichtschalter kann man von der Hinterradbremse nehmen, dann kannste vorne (je nach EZ) drauf verzichten. Licht verlegt. Lichthupe entfernt.

Wenne jetzt noch nen kleines Blinkrelais und Ochsenaugen ohne hintere Blinker verwendest kannste auch das Blinkrelais in den Lenker setzen. Kleine Bauanleitung auf unserer Homepage www.savage-extrem.de.

Dann kommste mit 3-4 Kabeln in/aus dem Lenker weg. Zuleitung plus (ans Blinkrelais, Hupenschalter und Fern-/Abblendschalter), Ausgang Hupe, Ausgang Umschalter Fern-/Abblendlicht. Masse kann über Lenkerböcke eingespeist werden oder seperat ziehen. Blinker nur innerhalb des Lenkers verschaltet.

Ich hoffe ich hab jetzt nix vergessen. Is halt nur eben schnell runtergeschrieben.

Gruß

Jogi
 
Ich hab da mal vor Jahren einen Bericht über ein Harley-Custombike gelesen. Das Interessante daran war, daß der Erbauer magnetempfindliche Schalter verbaut hat, die er mittels in die Handschuhe eingenähter Magneten aktiviert hat. Waren auch richtig schön klein. Ist nur doof, wenn man gerade die Handschuhe nicht anhat.
 
Georg, natürlich wollen wir lesen, wie Du das ganze lösen willst.
Mich persönlich würden auch die black-box-internen Schaltungen interessieren.

Die von Dir gezeigten Tastereinheiten kenne ich von einem befreundeten HD-Customizer, mir wären sie zu klobig, am Zolllenker gehts gerade noch, am 22mm Lenker weiß ich nicht so recht.. Aber das ist ja Geschmacksache, darüber darf man dann diskutieren aber nicht streiten. :sabbel:

Halte uns auf dem laufenden...
 
Original von detlev
...

Halte uns auf dem laufenden...
Mach ich gern.

Aber erst brauche ich noch ein bisschen Hilfe von euch.

Wir befinden uns ja in der "Zerlegungsphase" und um so weiter wir
vordringen, umso mehr Kernschrott kommt zu Tage.

Hier zwei Bilder der Gabelinnereien ...

15.128CYlRalVbQF9EXo.JPG


15.127DSDeuPbdRT6ZPR.JPG


... ist ja eigentlich noch rech harmlos und ich könnte das auch noch
sportlich nehmen ...

... wenn doch wenigstens beim Zerlegen in vergangenen Tagen richtiges
Werkzeug und nicht nur Hammer, Meißel und Rohrzange verwendet
worden wäre ....:rolleyes:



Ein größeres Problem macht mir die Hinterachse.
Nach genauerer Betrachtung lässt sich die Achse ca. 3 - 4mm längs hin und
her bewegen. Die Lagerschale hat auf der einen Seite ein Spiel von
ca. 2mm, was wohl doch ein wenig mehr als die übliche Toleranz sein sollte. :schock:
Da scheint mir irgendetwas zu fehlen ... :rolleyes:

15.12a0rx2VJxHDRK3ox.jpg


Jetzt könnte man die Lager natürlich einfach austauschen, klar, aber man
ist ja so manches mal doch ein wenig penibel. ;)

Also, die Frage:
Gibt es Alternativen zu den abenteuerlichen Wälzlagern von BMW?
Evtl. einen Umbau auf Rillenkugellager?

Man man man! :schimpf:
 
Meine Gabel (R90/6) sah innen auch kaum besser aus, als ich sie zerlegt habe. Das Öl hat gestunken, das war abenteuerlich!
Die Anschlagrollen waren auch in Teilen......

Zur Hinterachse: Was ich sehe, scheint die rechte Seite der Radnabe zu sein, richtig?
In Deiner Maschine ist m.W. eine /5 Bremstrommel / Radnabe verbaut.
Diese hatte einen ausgelutschten linken Lagersitz, (its not a bug, its a feature), in den m.W. ein Stahlsitzring eingepasst wurde.
Die Radlager (Kegelrollenlager) werden gegeneinander zusammen mit dem Hinterachsgetriebe verspannt, wenn Du die Lager am ausgebauten Rad prüfst, musst Du die Hinterachse mit einem Stück Rohr und der Achsmutter auf Druck bringen, dann darf kein Spiel vorhanden sein.
 
Lässt sich das Rad auch in eingebautem Zustand hin- und herschieben? Normalerweise kann das nicht der Fall sein, da an dieser Stelle Kegelrollenlager verbaut sind, die bei richtiger Einstellung in zusammengebauten Zustand absolut spielfrei sein müssen. Ausgebaut ist da logischerweise ein Spiel spürbar. Prüfen kann man die nur zusammengebaut oder mit einer Hilfsvorrichtung (Rohr, das auf die Achse geschoben wird und mittels dem das Lager zusammengehalten wird).
Edit: Hergebrannt von Detlev!
 
Ich hab da noch ein Bild.

15.12VAnRTTBwDZ6pHGX.jpg


Unabhängig der Prüfmethoden des Lagerspiels, das Zeug ist dermaßen
Vermurkst, dass es den Weg alle Übels gehen wird. Ab in den Müll!

Also müssen auf jeden Fall neue Lager rein. Und da hätte ich halt gern ein paar
anständige.
Gibt es da nun ein Umbau auf andere Lager?
 
Hast Du sie denn vorgespannt geprüft? Auf dem Foto sieht das nicht so aus. Einen Umbau auf andere Lager halte ich für unnötig, die Kegelrollenlösung ist zwar beim Wechsel zeitaufwendig, aber von der Auslegung her das Nonplusultra. Die Methode mit den Rillenkugellagern hat nur den Vorteil, daß sie schneller zu wechseln sind.
 
Na ja, ich wollte ja eigentlich nicht herum jammern, sondern nur mal etwas
Dampf ablassen und eine Information, ob andere Lagertechnik als Umbausatz
auf dem Markt verfügbar ist.
Gewechselt wird sowieso. ;)

Ein "Eigenumbau" käme eh nicht in Frage, da der Aufwand in keinem Verhältnis
zum Nutzen stehen würde.
 
Original von detlev
Warum willst Du die Radlager wechseln?
Die sind doch erst 2 Jahre alt und leben mindestens noch 10 mal so lange....

Noch zum Foto.
Das Hinterrad wurde nicht vom Hinterradantrieb demontiert, sondern der Kardan abgeschraubt und die gesamte Einheit von der Schwinge "entfernt".

15.12piIw4MbLmV6jsxq.jpg


Und da dürfte die Achse doch kein Längsspiel haben, oder?
 
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