Stößelstangen / Tickern

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14. Apr. 2012
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Hallo zusammen!

Da meine R100R auf dem rechten Zylinder gerne ausgiebig getickert hat und Winterzeit ja Bastelzeit ist, habe ich nun einmal die Köpfe und Zylinder demontiert.
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Auf der Suche nach den Ursachen der Tickergeräusche ist mir aufgefallen, dass die Stößelstangen und die Köpfe augenscheinlich Kontakt aufgenommen hatten.
c8hnyjl5okivba6nk.jpg


Die Stellen sind im Bereich des Überganges Kopfdichtung-Kopf und betrifft nur den rechten, lauten Zylinder.
Kommt so etwas öfter mal vor bzw. ist so etwas bekannt?

Ich werde bei der Montage, nach Reinigung, Überprüfung und Tausch ev. Schadteile den Kopf mal etwas anheben beim montieren. Vielleicht reicht dies schon aus.

Noch eine kurze Frage. Ist es richtig, dass die Zylinder der R100R ohne O-Ring montiert werde, nur mit Dichtstoff?

MfG
Manu
 
Die Berührung der Stößelstange mit der Dichtung passiert in der Regel nur dann, wenn die Dichtung falsch herum montiert wird, sie gehört mit der Beschriftung nach außen.
Die R100R Zylinder werden ab Werk mit O-Ringen und Dichtmasse abgedichtet, auf den großen O-Ring kann man verzichten, auf die beiden kleinen nicht.
 
Hallo Detlev,

danke für deine Hilfe. Bei mir scheint es nicht nur die Dichtung gewesen zu sein, da auch blanke Stellen am Kopf zu sehen sind, die ich mir, aufgrund der Lage nicht anders erklären kann. Am linken Kopf sind dort keine Spuren zu sehen.

Bei den O-Ringen war der Große nicht montiert, die kleinen waren vorhanden. Ich wüßte allerdings nicht, dass der Motor schon mal demontiert war.

MfG
Manu
 
Hallo Detlev,

werde ich machen. Die Markierungen verlaufen komplett um die Stößelstange herum bzw. ist es bei beiden Stößelstangen des rechten Zylinders erkennbar.

MfG
Manu
 
..hatte ich auch mal, und keiner konnte mir sagen, woher dieses immer wieder auftretende Tickern kommt.
Erst, als ich nach dem Fund des Sicherungssplints mal die Zyliner runtergenommen hab', wusst' ich's dann: Pitting auf drei von 4 Stösseln!
Z
 
Diese Spuren sind aber auch bei den Motoren der 45/65 Reihe durchaus bekannt...

Gruß

Carsten
 
Hallo edelweiss,

der Satz
Es tritt auf wenn Block und Nockenwelle zu viel Spiel im kupplunsseitigen Gleitlager aufweisen.
gefällt mir überhaupt nicht.
Wenn ich das recht gelesen habe ist es ja der Block selber der das Lager darstellt also keine Buchse drin.
Was hätte man den hier für Möglichkeiten der Instandsetzung?

MfG
Manu
 
Hab gerade mal beim Rabbiner im Katalog gestöbert. Da gäbs zumindest Ausbuchsen des hinteren Nockenwellenlagers. Ach, dann müsste ich den kompletten Motor zerlegen... ;(

MfG
Manu
 
Ich hoffe du wirst noch erzählen was es war.

Ich hatte soeben dasselbe? Problem mit einer R80R 1993. Köpfe neu gemacht, Zylinder geprüft, neue gebrauchte Nockenwelle, neue Stössel etc. Diese Teile wurden von bekannten Profi gemacht, also ging ich davon aus, dass hier nicht das Problem war. Zum Beispiel ausgeschlagene Sitze etc. . Problem war auch rechts!, mit denselben Stösstangenspuren, noch mehr als bei Dir. Ich hatte dann mehrfach, Axial und Ventilspiel samt Dichtungen überprüft. Keine Chance, weiterhin übles tickern. Nächster Schritt wären neue Stösselstangen gewesen und oder sogar einteilige Kipphebel. Auf ein Nockenwellenspiel bin ich nicht gekommen, woher auch. Das interressante, vor dem Umbau, war keine Seriennockenwelle drin und die hat keine Probleme gemacht, also könnte es so sein wie der Profi schrieb. Ich hatte die Stösselstangen auch auf der Glasplatte, nichts, zudem nahm diese ein Mech in die Hand und hat diese Gebogen mit den Worten, schauen Sie macht gar nichts, die halten das aus. Drin war eine 320 Grad BH1 Nocke und nach dem Umbau eine 308 Grad Nocke. War hier das Problem?
 

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Das ist mal eine wirklich freakige Erklärung. RESPEKT, da weiß jemand echt gut Bescheid. )(-:

Hier gern auch etwas zum Thema Tickern,

also gehe ich mal davon aus, alle relevanten Parameter wie das Axiallagerspiel der Kipphebel wurden geprüft.

Sonst würde ja eine komplette Zerlegung wenig Sinn machen...

Dann kann ich Dir sagen wo das Ticken mit großer Wahrscheinlichkeit seinen Ursprung hat, Achtung hier kommt ein echter Insider !

Es ist sehr typisch auf der rechten Seite und somit ist es der in Fahrtrichtung hintere Zylinder.

Es tritt auf wenn Block und Nockenwelle zu viel Spiel im kupplunsseitigen Gleitlager aufweisen.

Genau dann tickert es rechts - wenn man das nicht weiß sucht man für immer...

Herzlichen Gruß aus Essen

Dirk
 
Also ich werde auf jeden Fall mir das mal alles anschauen. Die Steuerkette wollte ich eh mit wechseln.
Axialspiel und Ventilspiel waren meiner Ansicht nach völlig i.O. Das Tickern rechst war schon recht ausgeprägt, nach meiner Ansicht. Der Linke war bedeutend leiser.
Wenn muss kommt eben der Block raus, dann kann man mal alles durchschauen.
Wollte auch noch den Replacement-Kit bestellen (da gerade 15% Aktion bei Louis) und eigendlich die Köpfe überholen lassen. Hat zwar gerade 46kkm auf dem Tacho, aber dann hätte ich erstmal wieder Ruhe.

MfG
Manu
 
Der Profi könnte auch mal schreiben wie man das Spiel der Nockenwelle kontrollieren kann und wieviel Spiel erlaubt ist. Und ein Foto von seinen Spezialstößel habe ich auch noch nicht gesehen.
Manfred
 
Hallo,
der Geheimtip ist dann auch nicht so geheim, ich hab schon vor 1-2 Jahren davon gelesen (evtl. hier, oder im MO BMW Sonderheft, oder sonstwo).

www.himmelheber-fruhner bietet eine Reparatur an dieser Stelle an.

Grüße, Gerhard.

edit: hab den link mal funktionsfähig gemacht :bitte: Dietmar (dan-bike)
 
Also ich werde auf jeden Fall mir das mal alles anschauen. Die Steuerkette wollte ich eh mit wechseln.
Axialspiel und Ventilspiel waren meiner Ansicht nach völlig i.O. Das Tickern rechst war schon recht ausgeprägt, nach meiner Ansicht. Der Linke war bedeutend leiser.
Wenn muss kommt eben der Block raus, dann kann man mal alles durchschauen.
Wollte auch noch den Replacement-Kit bestellen (da gerade 15% Aktion bei Louis) und eigendlich die Köpfe überholen lassen. Hat zwar gerade 46kkm auf dem Tacho, aber dann hätte ich erstmal wieder Ruhe.

MfG
Manu

Also bei so einer geringen Laufleistung glaube ich nicht an Nockenwellen Lagerspiel im Block.

Mein Block hat jetzt etwas über 200tkm drauf.Da könnts schon eher sein.
Das Tickern macht er aber erst seit ich den BBK drinn hab mit der Asymetrischen Nockenwelle :&&&:.Sonst Köpfe Lager alles neu.
 
Habt Ihr irgendwas gegen Edelweiß?
Ich betrachte seine Ausführungen als sehr kompetent, oder weiß ich irgend etwas noch nicht?

Hallo,
der Geheimtip ist dann auch nicht so geheim, ich hab schon vor 1-2 Jahren davon gelesen (evtl. hier, oder im MO BMW Sonderheft, oder sonstwo).

www.himmelheber-fruhner bietet eine Reparatur an dieser Stelle an.

Grüße, Gerhard.

edit: hab den link mal funktionsfähig gemacht :bitte: Dietmar (dan-bike)
 
Irgendwo muss das Geräusch ja seinen Ursprung haben. Wie gesagt, Ventilspiel war meiner Ansicht nach i.O. Laufbild in den Zylindern sieht auch i.O. aus. Einzig, gefühlt zumindest, finde ich das Ringspiel des ersten Ringes etwas hoch. Müsste ich aber noch mal mit der Fühllehre ausmessen.

MfG
Manu
 
Hallo,
nö ich hab absolut nichts gegen Dirk Edelweiss, ich bin immer froh, wenn er hier mal Tips aus seiner Praxis postet.

Hab grad mal nach "Hinteres Nockenwellenlager" gesucht,da gibts nen Beitrag von "Canardo", genau zu dem Thema, kommst anscheinend ursprünglich aus der "Oldtimer-Praxis".

Übrigens, meine klackert auch, aber nicht immer, und nur in einem kl. Drehzahlbereich.
Die Spuren haben alle meine 4 Stösselstangen, auch an allen meiner 3 früheren 2V-Boxer.

Grüsse, Gerhard.
 
Bei mir war das Tickern ausgeprägt und rechts so gut wie im gesamten Drehzahlbereich. Links hat nur ab und an Geräusche gemacht und dann auch bedeutend leiser. Vielleicht bin ich auch einfach zu ängstlich :entsetzten:
Ich werde aber berichten soweit ich mir das näher angeschaut habe.
Ist immerhin schon mal gut zu wissen, dass die Marken an den Stößelstangen "normal" sind auch wenn mir das persönlich nicht gefällt :nixw:

MfG
Manu
 
Ja, ich habe was gegen Leute die einfach mal etwas schreiben ohne genau zu werden.
Man kann das Nockenwellenspiel welches über die Toleranz geht auch im eingebauten Zustand messen. Und das hätte er ja ruhig schreiben können.
Oder will er damit Kunden anlocken?:nixw:

Manfred
 
Hallo,

schau auch mal auf die Nockenwelle. Hatte dieses Tickern schon mal mit anderer Ursache festgestellt, aber auf der linken Seite, es hatte sich ein neues Nockenwellenprofil gebildet ;), ca 2mm eingelaufen und ich habe bei der Ventileinstellung immer gut nachgeregelt.

Ansonsten kenne ich das Thema auch nur vom Lagerspiel und dieses spielt dann auch bei der Ventileinstellung mit.:(

Die Stößelstangen sind sehr selten verbogen. Leider auch konstruktiv nicht unbedingt optimal, weil günstig. Teure Lösungsansätze gibt es ja.

Grüße Garfield222
 
Ja, ich habe was gegen Leute die einfach mal etwas schreiben ohne genau zu werden.
Man kann das Nockenwellenspiel welches über die Toleranz geht auch im eingebauten Zustand messen. Und das hätte er ja ruhig schreiben können.
Oder will er damit Kunden anlocken?:nixw:

Manfred

Hallo Manfred,

Wer gackert muss auch legen.

also mit gutem Beispiel voran und her mit den Infos.
 
Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache das bei dieser Blockvariante der technische Zeichner gepennt hat und die Stösselbohrungen falsch gesetzt hat. Nun steht der Stössel also mit einem Winkel zur Stösselstange und löst damit in jedem Vorgang der Betätigung ein zusätzliches Biegemoment aus. Man hat den Fehler erst bei den kleinen Blöcken R 45/65 korrigiert.

Hallo Dirk,

ohne zu wissen, in welcher Richtung (nach oben/unten oder hinten/vorne) sich der Zeichner geirrt hat, macht Deine Aussage Sinn - und kann von mir, wenn auch indirekt, bestätigt werden: Baut man verkürzte Zylinder ein, stehen die Stößelstangen auf keinen Fall mehr in der Flucht der Stößelbohrungen. Je kürzer die Zylinder, desto steiler stehen die Stangen. Ich hatte von 1992 bis 2003 in meiner vorherigen RT einen Satz Kolben und Zylinder aus Wangen montiert, die Zylinder waren satte 18 mm kürzer als die Originale. Während der gut 90 Mm, die sie montiert waren, hatte ich nicht weniger als zwei verbogene Stangen.

Hier wäre es evtl. besser gewesen, den Block eines kleinen Boxers mit der KW eines großen zu verheiraten, weil dessen Stößel steiler stehen, und hierauf die Kurzzylinder zu schrauben.

Beste Grüße!
 
Hallo Manfred,

Wer gackert muss auch legen.

also mit gutem Beispiel voran und her mit den Infos.

Gerne doch.


Ventilspiel genau in OT prüfen.
Das ganze auf der rechten Seite prüfen:
Warum?
Der rechte Zylinder ist weiter hinten.
Das heißt, der Ventilfederdruck wirkt am hinteren Ende der Nockenwelle und wird das Nockenwellenlager
auf der in Fahrtrichtung linken Seite mehr verschleißen.
Auf er linken Seite entsteht der gleich Druck, jedoch kommt die Last der Ventilfedern
eher auf den vorderen Bereich der Nockenwelle und es entsteht weniger Verschleiß im hinteren Lager rechts .

Beim Prüfen des Ventilspiels auf der linken Seite mißt man wegen des Versatzes der Zylinder
vermutlich nur 1/3 des vorhandenen Spiels, auf der rechten Seite 2/3 des Spiels.

Dann ca. 5° weiterdrehen, die Ventile sind dann noch 100 %ig geschlossen.

Spiel wieder prüfen.

Kurbelwelle so verdrehen, daß das Einlaßventil geöffnet wird, (es liegt weiter hinten und erzeugt mehr Druck).
Bei der gleichen Ventilspieleinstellung wird sich hier zeigen, daß die Fühlerlehre deutlich schwerer zum
Durchziehen ist, also weniger Spiel.
Dann nochmal 5 Grad verdrehen, das Spiel müßte noch enger werden.

Genau das gleiche passiert ja auch, wenn der Motor läuft.
Deshalb ist die Lagerung auch immer etwas waagrecht, genaugenommen in Stößelrichtung verschlissen.

Diese Prüfung ist nur eine Kontrolle.!!!
Das hintere Lager ist bei vielen Motoren nach 50000 km sowieso schon oval.
Hören tut man das Geräusch als tickern, nageln, überwiegend nur im Leerlauf.
Wenn man nun etwas Gas gibt,Drehzahlerhörung ca. 500 - 800 U/min ist das Geräusch weg.
Warum: Der Öldruck im Lager wird deutlich höher, die Ventilfederkraft kann den Schmierfilm nicht mehr durchdrücken und das Nageln ist weg.
Deshalb nie einen warmen Motor zu lange im Leerlauf laufenlassen >> zu wenig Öldruck und Verschleiß im NW Lager.
Bei der Kurbelwelle ist es kein Problem, die Lagerfläche ist deutlich größer, der Öldruck ist deutlich höher. Ventilspiel genau im OT prüfen.

Gruß Manfred

PS: So hätte in meinen Augen ein brauchbarer Tipp ausgesehen.
 
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