Synchronisieren Bing und DelOrto ...

Hartmut03

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05. Nov. 2012
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Berlin
Guten Abend in die Runde,
kann es sein, dass die Bing-Vergaser anfälliger sind, ihre Synchronität leichter zu verlieren, als die DelOrtos ?

Bei meinen Guzzen (Mille GT und T5) blieben die Werte über tausende von Kilometer synchron.
Bei meiner R80RT prüfe ich ca. alle 1000 km (erst aus Neugier, nun aus Verdacht)… und habe auch immer was nach zu regulieren.
Kann es daran liegen, dass die Züge beim Bing eine Drosselklappe betätigen …. und beim DelOrto den Schieber direkt ?
Zum Prüfen nehme ich Boehm-Uhren.
Die Gummimembranen sind in Ordnung. Nicht lappig, nicht verzogen und ohne Risse. Die Federn sind auch in Ordnung und gleich lang. Sauber sind die Vergaser innen auch. Die Schwimmerstände stimmen. Alle anderen einzustellenden Werte an der Maschine sind korrekt.
Die Gaszüge sind 30.000 Km „alt“ und sollten sich nicht mehr längen. Nach einer Nachregulierung läuft die Maschine nahezu perfekt, merklich harmonischer und Leistungsstärker. Das es dann schleichend wieder schlechter wird, merkt man erst später.
Es ist niemals das Standgas, was unsynchron ist. Das stimmt immer perfekt. erst beim Gasgeben wandern die Zeiger aus.
Temperaturschwankungen können es wohl nicht sein, sonst hätte ich bei den Guzzen auch nach regulieren müssen.
Wo kann ich noch suchen ?
Ist das eventuell der Grund, warum einige BMW-Kollegen auf die Italiener umsteigen ?

Für den Fall, dass es an "nachgibigenen" Seilzügen liegt, habe ich mir schon Ersatz gebastelt. Anstelle der flexieblen Seele, habe ich starren Stahldraht, 1 mm, genommen und in die Nippel gelötet.
Ja, Detlev, es ist 1 mm Klammerdraht von Dentaurum.;)

Ich könnte mir vorstellen, dass es funzen müsste, weil keine engen Bögen dabei sind. Eingebaut habe ich sie noch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

direkten Vergleich habe ich nicht; allerdings wenn ich schon 2x resynchronisiert habe, fährt mein Kumpel mit seiner Le Mans immer noch rum, insofern würde ich Deiner Vermutung zustimmen.
Hab' das darauf geschoben, dass bei den Italotreckern die Einstellung eh wurscht ist im Gegensatz zu den sensiblen Hochleistungskühen...:D:&&&::D

ehrlich gesagt: keine Lust, mir'n Kopp zu machen; läuft bei mir unter Pflege, schadet nicht, bei der Gelegenheit das moppett wieder genauer in Augenschein zu nehmen...
 
Hallo

Ich hatte da noch nie Probleme mit der Einstellung der Bings zwischen den Serviceintervallen.
Könnte mir vorstellen dass vielleicht nur die Bowdenzüge schlecht verlegt sind.
 
Ich habe zwei BMWs mit Bings und drei mit Dellos, Tendenz der Dellos steigend!:D
Ich finde, das die Dellos besser laufen, einfach spritziger.
Die Bings sind qualitativ besser. Mein Eindruck!
Die Dellos verkörpern mehr das Sportliche, die Bings unterstreichen eher das Image der Gummikühe, behäbig aber solide!:pfeif:
Das mit der unterschiedlichen Stabilität der Synchronisation kann ich beim besten Willen nicht bestätigen!
 
Die Züge sind ganz locker verlegt, nirgendwo geknickt oder verklemmt. Ich werde das aber nochmal genauer kontrollieren. Auch neue Gaszüge werde ich mal besorgen.
Vorher werde ich aber die Züge mit der starren Stahlseele testen.

Erstmal danke, bis hierher.
 
Den Boxer kann ich perfekt nach Gehör synchronisieren, bei der Guzzi klappt das definitiv nicht. Der V2 gibt dem Ohr keine Chance, eine Asynchronität zu erfassen, da gehts nur mit Messgeräten. Deswegen erkenne ich auch einen nicht sauber laufenden Boxer sowohl im Leerlauf als auch unter Teillast, während ich das bei ner Guzzi gar nicht registriere.
 
Woran machst Du das fest?

Die Bings haben keine Plastikteile wie Domdeckel, Benzinschlauchanschluß, Chokehebel. Haben eine bessere Oberfläche, vergammeln nicht so schnell, werden im Ultraschallbad schneller und besser sauber.
Die Bings machen einen wertigeren Eindruck.
Trotzdem mag ich die Dellos deutlich lieber als die Bings!
Sie sehen deutlich besser aus und fahren besser,
Ausserdem kann man die mit offenen Trichtern, oder mit Luftfilter fahren.
Am Bing taugt der offene Trichter nicht!
 
Hab` heute morgen die Garnitur mit dem starren Draht verbaut. Der Drähte läufen in den Originalhüllen. Die Synchronisation hat auf Anhieb geklappt. Nach dem Warmfahren, haben es dann die Uhren bestätigt.
Die ersten 150 Km sind gefahren.
Beide Züge laufen leichtgängig und vermitteln ein gutes Gefühl beim Aufziehen. Kein nachteiliger Unterschied zu den Flex-Seelen. Eher besser und direkter.
Ob nun die Synchronität erhalten bleibt, werde ich abwarten. Nach ca. 1000 Km werde ich erneut messen, wenn nicht vorher ein eindeutiger Nachteil auftritt.
Auf Dellos möchte ich nicht umbauen. Ich bin ja sonst mit den Bing zufrieden. Nach meiner Erfahrung haben die DellOrtos nur den Vorteil, dass sie beim Gasgeben etwas Benzin einspritzen, was für ein sehr spontanes Anspringen bei den Guzzen sorgt.
Es ist so, wie Dirk schreibt. Aus den T5 und den Mille GT Zeiten (bis ca. 1992 ???) waren alle Teile der DellOrtos aus Metall.
 
..... also so als unwissender, aber bei den Maxi Rollern (Piaggio, Gilera mit 125 und 180 ccm) schwört man auf Mikuni anstelle von Dellortos, da die Dellortos zwar in ziemlich jeder Einstellung laufen, aber auch viel Sprit vergeuden. So sind Roller mit Verbräuchen von 3l/100 km fast nur mit Mikuni Vergasern möglich - viele hatten z.B. ihre Verbräuche reduzieren können, indem sie von Dellorto auf Mikuni umgerüstet haben. Der Mikuni soll halt feiner einzustellen sein. Weiter war es so, das man die Mikunis auch auf eine art Sommer / Winter bedüsung hatte, also je nach Außentemperatur andere Vergaserdüsen nutzte, was bei Dellorto so nicht der Fall war - das soll nun nicht heissen das alles die Mukunis hatten 2x im Jahr umdüsen mußten, sondern ehr das men den Mikuni so fein eindüsen konnte, das der sehr stark von der Außentemperatur abhängig war und gleich vor weg, ich fuhr einen Dellorto, da der 1.) weniger wog und der sich 2.) einfach einstellen ließ, also eine Art Verdüsung leichter wegstecken konnte :-) Wollte ja mit möglichst wenig Aufwand fahren :-)
 
Kurze Ergänzung zu meinen starren Drahseelen der Gaszüge: Nach den ersten 1000 Km haben sich die anfänglichen guten Eigenschaften des starren Drahtes bestätigt. Die Sychronisation ist noch absolut gleich.
Mit den Flex-Seelen hatte ich sonst schon nach 1000 Km nachstellen müssen.
Es gibt keine negativen Auswirkungen. Die Vergaserfedern schaffen es locker, die starren Seelen (Gasdrehgriff) spontan zurück zu ziehen.
Bei meiner 80er RT gibt es allerdings auch keine engen Bögen in der Gasseilenführung.
Ich glaube aber, für relativ enge Bögen von 45° oder gar 90° in Metallhüllen, wie bei manchen Motorrädern, wären die starren Drähte nicht geeignet.
 
Nach weiteren Ungereimtheiten der Synchronisation, bin ich doch auf die Idee gekommen, die Genauigkeit meiner Boehm-Uhren zu prüfen. Abweichung von einer zur anderen Uhr: 3 bis 4 Teilstriche.
Also die Uhren geöfnet, was problemlos möglich ist. Innen erkennt man dann, was getan werden muß, um eine identische Anzeige zu erreichen.
Aber vorsichtig muß man schon sein. Vorsichtig an den Kupferkörpern biegen. Mit einer Injektionsspritze, dem Y-Stück und den passenden Schläuchen, kann man den Unterdruck gut simulieren. Man kann es also in der Wohnung auf den Schoß einstellen.;)
Jetzt, wo beide Uhren gleich anzeigen, merke ich erst, was ein synchroner Motorlauf bei der BMW für Freude macht. Ich war aber auch erstaunt, wie gut man das ohne Uhren hinbekommt, vor dem Warmfahren.
 
Hallo Hartmut,

schön die Synchronisation mit den lebst gebauten Innenzügen so gut geklappt hat!
Ich stehe vor der Entscheidung mir Messuhren für die Synchronisation zuzulegen.

Welche Messgeräte sind denn zu empfehlen?
mein alter Kumpel nutzt seit 20 Jahren ein quecksilbergefülltes Gerät und schwört darauf, er hat aber nie ein andres ausprobiert...

Viele Grüsse
Karl
 
Ich stehe vor der Entscheidung mir Messuhren für die Synchronisation zuzulegen.

Welche Messgeräte sind denn zu empfehlen?
mein alter Kumpel nutzt seit 20 Jahren ein quecksilbergefülltes Gerät und schwört darauf, er hat aber nie ein andres ausprobiert...
Moin Karl,
im Prinzip tut es jede Messvorrichtung, ob Du nun einfach ein Stück Schlauch nimmst und mit eingefärbtem Petroleum befüllst, klassische Unterdruckmessuhren nimmst (Boehm), einen "Twin-Max" mit Zeigermessgerät (0-Mitte), mit LED-Zeile oder LCD-Monitor, das ist Geschmackssache. Funktionieren tut alles.
 
Ich habe an mehreren Motorräder mit der Sychronisierung keine Probleme. Da verstellt sich eigentlich auch nichts von alleine.

Logisch das beim Rumfriggeln am Vergaser oder nach dem Ventilspieleinstellen die Vergaser nachgestellt werden werden sollten. Aber wann macht man das schon mal...:pfeif:
 
Hallo,

bei Zügen mit einer Edelstahlseele 1mm aus Geflecht hatte ich nie Probleme mit der Synchronisierung. Das eigentliche Problem war die Verlötung der Nippel. Ist mit dem richtigen Flußmittel kein Akt mehr.

Gruß
Walter
 
Hallo Hartmut,

schön die Synchronisation mit den lebst gebauten Innenzügen so gut geklappt hat!
....
Karl

Das Problem war offensichtlich die Synchronisation selbst, nicht die Gaszüge.
99, 99999999999999999% (also alle, bis auf einen) der Zweiventiler lassen sich ohne starre Seele perfekt synchronisieren.
 
Danke für Eure Infos,

ich werde das Thema also erst mal langsam angehen und mit einer alten, gerade auf dem Dachboden gefundenen, 4er Unterdruckuhren-Kombi (namenlos) testen.

viele Grüsse

Karl
 
Vielleicht eine ziemlich dämliche Frage in dieser Runde von Fachleuten, sorry...
:nixw: Aber ich setze mich gerade zum ersten Mal selber mit der Synchronisation meiner Dellortos auseinander und frage mich, was für ein Messinstrument das richtige ist: Haben die Dellortos einen Anschluss für Mess-Schläuche, oder muss man die Messuhren direkt auf den Ansaugstutzen setzen (wofür dann die Plastikrohre zum Luftfilter hin runter müssten)?

Gruß,
Georg
 
Hallo,
wie geht das mit der Schlauchwaage ? Verstehe es mit den Uhren, aber Twinmax, oder gar mit der Schlauchwaage ?
LG.,
Nik.

Das Prinzip ist immer das gleiche.
Man vergleicht den Unterdruck in den beiden Ansaugrohren und gleicht ihn ab.

Eine Schlauchwaage ist nichts anderes als ein 4 Meter langer Schlauch, dessen beide Enden an die Prüfstutzen der Vergaser kommen. Das dazwischen liegende Stück wird mit Flüssigkeit gefüllt (z. B. gefärbtes Petroleum) und in Form eines langen U vertikal auf einem Brett befestigt. Steht der Spiegel rechts und links auf gleicher Höhe, sind die Drücke gleich.

Im Twinmax (und anderen Geräten dieser Art) sitzen zwei elektrische Drucksensoren, deren Signal verglichen wird. Das ist die vom Aufwand einfachste Lösung in der Praxis.
 
ui Danke für die Info :-)

Wenn die Drücke aber gleich stehen, wie kann das, wo doch die Zylinder zu unterschiedlichen Zeiten saugen? Oder schaut man wie hoch die Flüssigkeit rechts und links in diesem U ansteigen ? Das könnte ich verstehen wenn es mal nach rechts und mal nach links schwappt, da die Zylinder ja nicht zur gleichen Zeit saugen - oder ?
 
ui Danke für die Info :-)

Wenn die Drücke aber gleich stehen, wie kann das, wo doch die Zylinder zu unterschiedlichen Zeiten saugen? Oder schaut man wie hoch die Flüssigkeit rechts und links in diesem U ansteigen ? Das könnte ich verstehen wenn es mal nach rechts und mal nach links schwappt, da die Zylinder ja nicht zur gleichen Zeit saugen - oder ?

Die Flüssigkeit ist zu träge, um das mitzumachen, was die Gase tun.
Bei einem Schiffsdiesel würde man das Schwappen vielleicht sehen. ;)
 
hmm also nun verstehe ich es nicht mehr :-(

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann werden die beiden Unterdruckanschlüsse der Vergaser sozusagen miteinander verbunden. Nun saugt der rechte Vergaser, die Flüssigkeit wandert dahin - logisch. Wenn dann aber der linke Vergaser saugt, müsste doch die Flüssigkeit nach links schwappen, oder (nun wo ich schreibe fällt es mir ein) meinst Du mit schwappen evtl. das was im Kaffebecher passiert wenn man den trägt und ich meine damit "fliessen" ? also Vergaser links saugt, Flüssigkeit fliesst nach links ohne dabei aber zu schwappen, da die Flüssigkeit dazu zu träge ist ? Ist es das? Man vergleicht aber wirklich die beiden nun ich nenne es mal "Höchstpegel" - ja ?
 
In einigen Bauanleitungen für Schlauchwaagen zur Vergasersynchronisation werden auch Ventile zur Reduktion des Durchflussquerschnitts empfohlen. Damit kann man das System bedämpfen, was die Ablesbarkeit deutlich verbessert.
 
Man kann auch einfach eine etwas dickere Flüssigkeit verwenden. Ich hab in meiner Schlauchwaage ganz normales Motoröl 10W40. Das passt von der Dämpfung sehr gut.
 
Ich hab ca. 15 Jahre nach Gehör/Gefühl synchronisiert. Dann hab ich Böhm Uhren gekauft - nur um festzustellen, dass ich sie gar nicht hätte kaufen müssen.

Ich stelle seitdem immer nach Gehör/Gefühl ein und kontrolliere sporadisch diese Einstellung mit den Böhmuhren. Nachjustieren ist sehr selten notwendig.
 
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