Ultraschallgerät, Frage - Kaufempfehlung

Obwohl das alles hier schon ein paar Tage alt ist, schreibe ich nochmal ein paar von meinen Erfahrungen dazu.
Ich habe bei der Reinigung von Bing-Vergaserteilen im Ultraschallbad ganz gute Erfahrungen mit Tickopur TR3 gemacht.

Tickopur TR3

Ein Anteil Zitronensäure und auch ein Anteil Korrosionsschutz in diesem Reiniger sind zur Reinigung von Vergaserteilen sicher vorteilhaft.
Ich gebe dem Wasser im Ultraschallbad 5% dieser Reinigungslösung zu, erwärme das Bad auf 60°C und lasse die Lösung in dieser Zeit entgasen.
Danach kommen die Teile 5 bis 10 Minuten in's Ultraschallbad.
Mit den Resultaten war ich bisher immer sehr zufrieden und selbst Rost an den bekannten Domdeckelchen der Gleichdruckvergaser wird zum Teil deutlich dezimiert.
Nur die Schwimmerkammern sollte man nicht in dieser Lösung reinigen.
Die Legierung muß anders sein, als der Rest der Alu-Teile und hier kann es zu einer matt-grauen Verfärbung kommen.
Nicht wirklich tragisch und mit einem öligen Lappen läßt sich die übliche Oberfläche auch wieder ganz gut herstellen.
Aber etwas Geschirrspülmittel in einem 60°C warmen Bad reicht für die Schwimmerkammern meistens aus und es kommt dabei nicht zu Veränderungen der Oberfläche.

Übrigens habe ich mir mal von der aufschraubbaren Düse einer ganz normalen Baumarkt-Silikonkartusche ein ganz kleines Trichterstückchen herausgeschnitten.
Dieses Trichterchen paßt mit seinem dünnen Ende genau über das dünne Ende einer Gemischregulierschraube und das dickere Ende hat den Durchmesser des Gewindeansatzes der Gemischregulierschraube. Dazu habe ich die Innenbohrung noch etwas aufgebohrt um die Wandstärke dünn zu halten und das dickere Ende kann ich ein paar Gewindegänge über das Gewinde der Gemischregulierschraube aufdrehen. Das klingt jetzt geschrieben leider viel komplizierter, als die paar Handgriffe für das Trichterchen wirklich sind.
Mit dieser kleinen "Rollrampe" kann ich den kleinen O-Ring mühelos auf eine Gemischregulierschraube aufbringen.
Ohne diese kleine Hilfe war das vorher bei der Form der Gemischregulierschraube für mich immer eine unschöne Fummelei.

Weiterhin kann ich noch sagen, daß einige der Problemvergaser, die mal bei mir gelandet sind, auf "menschliches Versagen" zurückzuführen waren.
Vorgeschädigte oder ganz fehlende O-Ringe (der Rekord war ein Vergaser, in dem kein einziger O-Ring zu finden war), zu lose eingeschraubte Düsen und sogar auch mal einen Gehäuseriss durch eine zu fest angezogene Düse.

Gruß, Pit
 
RE: Heute gabs Vergasersuppe

Michael,

hast du hier eine Dosierungsempfehlung?

EDIT: Gemeint ist dein obiger Beitrag, Essigreiniger. Mit welchem Verhältnis hast du die besten Erfahrungen gemacht?


fragt
Magnus
 
Hallo,

wenn es nicht unbedingt sein muss (stark verfärbte Alu-Teile durch Streusalz oder Laternenparken), würde ich von stark sauren oder basischen Reinigern wirklich abraten (gilt sowohl für Hausmittel wie Essigreiniger, Zitonensäure wie auch für fertige US-Alu Reiniger.

Das ist im normalen Verschmutzungsfall (und den würde ich bei einer 95er Mystic unterstellen) schlichtweg nicht erforderlich. Ich hab mit ganz einfachem Spüliwasser schon x Vergaser sauberbekommen, darunter auch Härtefälle. Dauert halt etwas länger (Fotos und Ausführliches auf Seite 1 dieses Threads).

Bei Säure und Basen hast du zwei Risiken:
1. Kann die galvanische Zinkschicht auf Blech und Stahlteilen der Vergaser beschädigt werden (z.b. Blechdeckel in den Vergaserdomen)

2. Sind die Vergaser aus unterschiedlichen Materialien/Legierungen. Die Schwimmergehäuse reagieren ganz anders als der Vergasergrundkörper. Ich hab selbst schon die (leidvolle) empirische Erfahrung gemacht, dass Messingteile bei falschen Reinigern eine braun-grüne Oxidschicht bekommen haben oder Schwimmerkammern dunkelgrau angelaufen sind.

Grüße
Marcus
 
Säuren und Basen sind bei nicht genau bekannten Legierungen immer kritisch. Mit Säuren werden Messing und Cu zwar wieder blank, Alu wird aber stark angegriffen. Habe zwar noch keine kompletten Vergaser geschallt, aber Einzeleteile.

Erster Durchgang: Benzin + Diesel gemischt, plus eine Portion Caramba/WD 40.

Zweiter Durchgang: Heißes Wasser mit etwas "Fairy". Klapappt im Allgemeinen sehr gut. Gummiteile sind danach natürlich z.T. hin.
 
Original von lexhalcon


Erster Durchgang: Benzin + Diesel gemischt, plus eine Portion Caramba/WD 40.
Dabei aber bitte nicht rauchen! :---)

Alu wird übrigens von o.g. Säuren nicht angegriffen. Die Hersteller von US-Reinigungsmitteln empfehlen Zitrusöle (sauer), Essigreiniger in höherer Konzentration geht auch, aber nicht so schnell.
Basische Reiniger lassen Alu vergrauen.
 
Original von detlev

Erster Durchgang: Benzin + Diesel gemischt, plus eine Portion Caramba/WD 40.

Dabei aber bitte nicht rauchen! :---)

No risk, no fun :entsetzten:

Ich bin kein Chemiker - gibt´s hier einen ? :wink1:

Habe aber in meinem Laden die Erfahrung gemacht, dass Essigreiniger u.ä. eher bei edleren Metallen gut tut.
Was aber oft auch super funktioniert sind die Geschirrspültabs - über Nacht heiß eingelegt, wird vieles absolut sauber. Aber die sind doch wohl eher basisch ??? :nixw:
 
Gukkst du hier!

Bei unserem Schrauberkurs in Minden hatte Giorgio ein geniales Gerät und auch das passende Mittel dazu, hat wunderbar gefunzt, dauerte nur wenige Minuten und das Ergebnis war fantastisch!

Gruß Volker
 
Der Hinweis von Marcus ist schon korrekt.
Erste Versuche mit milden Mitteln sind absolut angezeigt und bei nicht hartnäckigen Fällen auch erfolgreich.
Man kann damit nichts kaputtmachen und steigern kann man immer noch.
Der erste Lehrsatz des Säuberns:
Reinigungsleistung = Kraft x Chemie x Zeit.
Die Kraft ersetzt hier der US-Generator; ehe man zu kräftigerer Chemie greift, erhöht man besser die
Wirkdauer (oder alternativ die Temperatur).
Geht es aber z. B. um einen /5-Vergaser, der noch nie richtig sauber gemacht wurde, sind Mittel wie
der Essigreiniger unverzichtbar.
Aber viel hilft nicht viel und die Legierungen reagieren wie gesagt unterschiedlich.
Das gilt auch für andere Leichtmetallteile von der BMW, wie mancher beim Putzen sicher schon gemerkt hat.
Was übrigens im US-Bad mit kräftig Essigreiniger sehr schön wird, sind die Auspuffmuttern.
Die strahlen nachher mit Hofes Schlüssel um die Wette. :D
 
Danke euch allen für die Tipps!

Ich hatte angenommen, dass Michaels Tipp mit dem Essigreiniger zu den unverfänglich milden Herangehensweisen zählt. Insofern werd ich sicherlich mit Spüli anfangen und dann langsam nach Bedarf steigern. Richtig ist: Die Mystic ist ok in Schuss, die Vergaser auch. Ich weiß nichtmal, ob die vielleicht schon mal gemacht worden sind. Vielleicht mach ich die auf und denke: Alles blitzsauber hier...

Aber wie heißt es so schön: If you can't fix it - it's not yours...

Allen einen guten Rutsch,

Magnus
 
Hallo und erstmal einen Gruß aus Vilbel nach Friedberg! :wink1:

Genau dieses Gerät habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich konnte mal ein ganz ähnliches Fernostgerät mit gleichen Leistungsdaten mit einem Bandelin in gleicher Größe vergleichen.
Das Bandelin war nicht zu schlagen, aber das Fernostgerät hat sich viel besser als erwartet geschlagen.
Einen guten Test kann man mit einer ganz normalen Haushalts-Alufolie machen.
Einfach ein etwa Spielkarten-großes Stück zurechtschneiden und in das Ultraschallbad halten (einfach nur Wasser verwenden und nicht die Finger in das Ultraschallbad halten).
Wenn die Leistung OK ist, muß die Alufolie schon nach wenigen Sekunden matte (dünne) Stellen und sogar kleine Löcher bekommen.
Ich könnte mir vorstellen, daß das hier gezeigte Gerät das schafft.
Falls nicht, einfach zurückgeben.

Gruß, Pit
 
Original von EL PIT
Hallo und erstmal einen Gruß aus Vilbel nach Friedberg! :wink1:
Besten Dank, viele Grüße zurück. Der Test klingt gut. Werde ich machen, wenn ich das Ding wirklich kaufe. Dass solche Geräte nicht mit "ordentlicher" Qualität mithalten können, ist klar. Jedoch - wenn man die Preise vergleicht...
 
hallo!
mal ne blöde frage. auf arbeit haben wir auch ein ultraschallreinigungsgerät. ziemlich groß und ziemlich teuer. aus jux halten manche die finger rein, weils soo schön kribbelt.
kann das schädlich für den mensch sein?`

mfg ralf
 
mmhhh,

schädlich ist ein ziemlich weiter Begriff.
Wenn man mal mit den Fingern reintaucht ist es sicher kein großes Problem, man sollte es aber nicht zur Gewohnheit werden lassen.

Der "Reinigungseffekt" ist ja, dass aufgrund des Ultraschall Substanzen unterschiedlich in Schwingung versetzt werden und sich so voneinander lösen.

Leider betrifft es aber auch die unterschiedlichen Schwingungen von Knochen, Knochenhaut und Bindegewebe, was im allerschlimmsten Fall zu einer Ablösung der Knochenhaut führen kann.

Also besser nicht mehr die Hande drin baden.

Gruß und frohes neues Jahr
 
oha

oha das ist eine super erklärung. danke.

ich hab mir das gerade bildlich vorgestellt :D

woher weisst du sowas denn`?
 
Gytha Ogg, mir wurde beim Kauf meines Ultraschallgerätes davon abgeraten, da auch der Verdacht besteht, daß Blutkörperchen zerstört werden (Leukämie). Dies habe ich nicht weiter verfolgt und lasse meine Finger immer aus dem Gerät. Das von mir verwendete Gerät ist von Bransonic mit 20 Liter Volumen. Die Erfahrung ist ... nie mehr ohne U-Schall.

Erfahrung :
Erstes Gerät geschrottet, weil der exakte Flüssigkeitsstand
nicht eingehalten wurde. Darauf sind die Schwinger (Transducer) ausgerichtet.

Bei der Verwendung eines hochsiedenden Reinigers, entstand soviel Wärme, daß das Medium kurz vor dem Ex-Punkt war. Äusserste Vorsicht bei Lösemittel und anderen Reinigern. Die Wärme entsteht bei der Kavitation (Hohlraumbildung) und da bei der schnellen Bildung winziger Luftblasen und er heftigen Implosion.
Noch was, erhöht man die Frequenz nimmt die Zahl der Kavitationen ebenfalls zu gleichzeitig wird die Energie-Abgabe der Implosionen geringer.
Das soll heissen...höhere Frequenzen sind ideal zur Feinreinigung ohne Beschädigung des zu reinigenden Materials.

Die Summe der Querschnitte (eingelegte Teile) sollte 70% des Wannenquerschnittes nicht überschreiten.

Objekte mit engen Maschen wirken wie ein geschlossener Körper,
während weiten Maschen die Ultraschallwellen streuen.

Öffnungen grösser als etwa 6,5 mm neigen als offenes System zu wirken.

Die Beschickung im Gerät so wählen, daß weder die Teile noch der Korb auf dem Boden mit den Schwingern aufliegt

Vorsicht bei Säuren und Basen. Bei einem Reinigungsdurchlauf
habe ich Phosphorsäure (80%) verwendet. Die Konzentration
war unter 1% , die ich dann in das Becken einbrachte. Das Ergebnis
waren entchromte Teile. Den Durchlauf habe ich gewollt durchgeführt.

2 x NSU RO 80 Vergaser - komplett fest -
sowie ein stark verschmutzer VG
beide sind wieder normal im Gebrauch.
Beim veunreinigten VG war etwa 2 Gramm (trocken) Schmutz auf der Waage.



Als nächstes Projekt habe ich das Reinigen mit Trockeneisstrahlen.
Da bin ich jetzt schon gespannt.

Gruß
Franz
 
Guten Morgen zusammen,

ausprobiert habe ich das natürlich nicht. :entsetzten:
Der Zusatz zu "Risiken & Nebenwirkungen" war aber Teil der Sicherheitsunterweisung an zugegebener weise etwas leistungsfähigeren Geräten, was aber vom Prinzip her egal ist.
 
'N Abend!

Mit was für einem Stöffchen würdet ihr denn Getriebeteile im Ultraschallbad reinigen? Ich vermute noch jede Menge Rückstände vom Abrieb der Lagerkugeln z.B. in den Wellen und hätte das gerne zuverlässig sauber.

Gruß
vom Bub
 
Original von manzkem
Die Getriebeteile würde ich anders reinigen, nämlich in Benzin oder Verdünnung.

Hallo Michael,
gleiche Meinung, auch mit Bremsen- oder Kaltreiniger
Es wird bei grossen Teilen am Reinigungsgerät scheitern.
 
Ist eine Geschmacksfrage, welcher Geruch einen mehr anturnt. :rolleyes:
Heizöl und Diesel mag ich geruchmäßig nicht wirklich.
Die dünneren Lösungsmittel machen richtig ölfrei - was bei Getriebeteilen ja nicht unbedingt Not tut.
 
Besten Dank, dann wird es wohl Diesel werden ;;-)
Hintergrund: Die Wellen sollen komplett ins Gerät und danach zwar noch ölig sein, aber keinen Dreck mehr dran (und drin) haben.
 
Dreck im Getriebe?

Hallo Putzer(innen)

Frage mich was in Mitteleuropa ein Getriebe so verschmutzen kann dass man das nicht mittels einmal schwenken durch Benzin sauber bekommt.
Oder fährst du Teer statt Öl im Getriebe.
Vo 20 Jahren musste ich mal eine 125er Suzuki von einer Kundin reinigen. Die war auf dem Nachhauseweg von einer Feier nächtens in einer Furt, Wasser ca 30 cm tief vom Krad geflogen. Das Krad lag nur wenige Minuten im strömenden Wasser.
Am nächsten Tag haben wir das Krad zerlegt. Schlamm und Sand in allen Hohlräumen. Alle Teile in Benzin gewaschen, montiert und die Kiste lief wieder.


Saubärige Grüße
 
RE: Dreck im Getriebe?

Mit Dreck meine ich in erster Linie Matallabrieb von den Lagerkugeln. Würde sicher auch anders sauber werden. Wenn das Gerät vorhanden ist, schaden wird es wohl auch nicht ::-))
 
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