Hallo Zusammen,
ich bin der Michel.
Ich möchte hier auch ganz gerne mal in diesem sehr informativen Forum meine Erfahrung weitergeben.
Ich habe mir im letzten Jahr eine R100RS Bj.87, mit 72.00km gekauft, und bin so ca. 2000km gefahren.
Mit der Erkenntnis „klappert schon irgendwie“. Nachdem ich hier gesehen habe, dass der Bord der Nadellager
mit den üblichen Folgen brechen kann, hab ich mir alle Kipphebel angeschaut. Ja bei 2 Stück war es dann auch so.
Also Nadellager raus, und durch die aktuell verfügbaren ( mit dem Werkzeug aus dem Forum) ersetzt,
Ölwanne runter, Schmodder mit 2 Nadeln entfernt, neue AX/Lager rein, alles auf Mindestmaß ausdistanziert.
Weil es so schön ist, die Köpfe kompl. überholt, Einlass mit 44mm eingebaut, Zylinder mit Gussbüchse besorgt, 98mm Kolben rein, Sachse-Zündung kompl.
mit Regler, Steuerkette mit Spanner neu, vorderes Nockenwellenlage neu. Der Rest ist Serie, auch die 32er Vergaser.
Ergebnis: Tolles Drehmoment, mit Spitze bei ca.5500 U/min, dreht ohne Leistungsdelle weiter bis 7000 U/min.
Bis so ca. 2700 U//min, läuft der Motor mit etwas mehr Vibrationen, danach mit sehr wenig, und damit deutlich besser als mit den Originalen Kolben.
Insgesamt läuft der Motor ruhiger als vorher.
Zurück zum eigentlichen Thema, das ganze lief so 2500 km. Der Ventiltrieb klappert schon, immer wieder mal Ventil, und das Seitenspiel geprüft, alles gut.
Vor 3 Wochen kleine Ausfahrt bei uns um Schwarzwald, oh klappert lauter, ich fahr heim, bis dahin, es rappelt wie Sau. Noch heiß den Ventildeckel runter, alle
Nadeln liege (hoffentlich) drin. Lager Einlass links unten hat sich verabschiedet. Auf der rechten Seite standen die Nadeln bei einem Lager schon in Lauerstellung (sieh Bild).
Das brauch ich nicht noch einmal. Also Gleitlager rein. Büchsen fliegend gedreht, Schmiernut rein, mit 2/100 Übermaß eingepresst, und auf 2/100 Spiel gehont.
Ölfluss bei laufendem Motor geprüft, Ok.
Nachdem ich das alles nochmal sauber ausdistanziert hab, läuft das recht geräuscharm, bin zufrieden.
Die Nadellager die man käuflich erwerben kann, sind nicht das gelbe vom Ei. Wenn man eine maßhaltige Kipphebelachse einsteckt, ist da ein deutliches Spiel zu spüren.
Grundsätzlich würde ich die Nadellagerung an der Stelle gerne beibehalten, wenn die Original INA-Lager noch zu bekommen wären.
Die aktuell verfügbaren, von zweifelhafter Herkunft und Qualität, kommen mir nicht mehr rein.
Auch vermute ich, dass man die Lager bei der Montage in die Kipphebel vorschädigt.
Für den Fall, das sich bei der Gleitlagerung Verschleiß ankündigt, wird man das vermutlich akustisch wahrnehmen, und kann dann ohne einen Totalausfall rechtzeitig reagieren.
Danke nochmal an alle, die das Forum mit Inhalten füllen und ihre Erfahrungen und Ideen teilen.
Michel


