Unbekannte Nockenwelle

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05. Nov. 2013
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Hallo,

ich habe in meinem Teilefundus noch eine Nockenwelle, von der ich nicht weiß, woher sie stammt.
Sie hat am vorderen Ende erhaben eine 4, zwischen den Nocken die Zahlen "250" und "249", sowie ein Zeichen das aussieht wie eine Schleife oder Doppel-Null.
Die Nocken sind leicht versetzt.
Der Ölpumpen-Anschluß ist mit Nut für den Federkeil.

Kann ich die in meiner 75/5 verbauen?

Gruß,

Christian
 
Hallo Christian,

mit diesen Angaben allein kann dir das keiner beantworten.
Wenigstens ein gutes Foto würde helfen.
 
Hallo Christian

selbst ein Foto ist da nur ein grobes Schätzen.
Gerade in der frühen Fertigung der /5 sind die
Nockenwellen im Winkel gleich, haben aber einen
unterschiedlichen Nockenhub. Habe ich selber mal
leidvoll erfahren müssen bei einem Umbau in den
frühen 70ern. Damals gab es leider noch keine Foren
die mit solch geballten Wissen glänzen konnten, schon
der Besitz eines raubhektografierten Werkstatthandbuchs
hatte dich damals zum König der Garagenhöfe gekrönt.

Also in die Drehbank zwischen die Spitzen spannen und
genau vermessen was du da einbauen möchtest.

Gruss Harald
 
Hier sind Bilder der Nockenwelle. Sieht deutlich nach "249" aus.
Das Vermessen will ich mal versuchen, wenn ich mal an eine Drehbank komme.
Wie kann man den allgemeinen Zustand bewerten, ob die NW noch zu gebrauchen ist?

Danke für Eure Tips.

Christian
 

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Hi, @ all

Also:
Die hier gezeigte Ziffernfolge heißt 1 250 249 und ist die Rohteilnummer der (gegossenen) Nockenwelle (im Rohzustand) und gehört zur Modellreihe 246 (d.h. -/5) und/oder 247 (alle danach bis Mod. '78 und freiliegendem Unterbrecher)
Aus diesem Rohteil wurden dann durch Schleifen die Nockenwellen:
- 284 [SUP]o [/SUP]( 500er/600er)
- 308 [SUP]o [/SUP](Serie ab 750 bis GS basic)
- 336 [SUP]o [/SUP](Sportnockenwelle)

hergestellt.

Die Unterscheidung wurde durch Schlagzahlen (ich glaube zwischen Lager(bund) vorne und 1. Nocken) gemacht: Endziffer: 4, 8, 6

Unterscheidung Baureihen 246/247 und 248 (R 45 und R65):
Relativ einfach, wenn man 2 Wellen vergleicht: Die 248er Nocken stehen etwas mehr 'auseinander' und die Wellen haben 248 eingegossen da diese nicht mehr aus dem 247er Rohteil geschliffen werden konnten.
Der Grund: Stösselwinkel im Gehäuse (247: 6 [SUP]o[/SUP]; 248: 12 [SUP]o[/SUP]​)

Die Aufnahme von Steuerzeiten ist schwierig und mit Prismenblock und Meßuhr auf die Nocken gesetzt Blödsinn.
Zur Nocke gehört immer der entsprechende Abnehmer (= Stössel), aber das hat Rudi hier richtigerweise schon erwähnt.
Die Angabe von Steuerzeiten bedarf immer der Angabe des sog. 'Prüfventilspiels' (ca. 2 mm), da sich zwischen Grundkreis und Nocken die sog. Rampe befindet deren Anfang etwas schwierig zu ermitteln ist.

Gruß

Fritz
 
Hallo Fritz,

Hut ab vor der kompetenten Information)(-:
Ich habe nochmal genau nachgesehen, kann aber keine Schlagzahl finden. Zwischen vorderem Bund und erster Nocke kann ich nur die erhabene "4" erkennen.

Danke für die Info.

Gruß,

Christian
 

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Hi, Christian

... dann wirds schwierig...:(

Ob es eine Sportnocke ist, lässt sich aber über den Ventil/Nockenhub verifizieren/ausschließen

kucksdu: file:///D:/Downloads/NW%20%C3%9Cbersicht.pdf

dann hast Du entweder eine 284 oder (Serien-) 308 Grad Welle

Gruß

Fritz
 
Hi, Rudi

... genau...

Danke für den 2. Link: Das ist genau die Beschreibung die (teilweise) mein Ex Arbeitskollege Behrend D. damals für die -/5 Motoren verfasst hatte:D
.. musste etwas schmunzeln... :]

Hier mal ein paar historische Anmerkungen:
1.) Die bis heute verwendete 308 [SUP]o[/SUP]Welle geht auf Berechnungen (Zeichnungen) von Paul Rosche (genau: DER F1 Paul Rosche) zurück.
Es gab so Mitte der 60er Jahre keine Rechner, EDV oder sonstige Hilfen.
Diese Welle entstand durch 'Kästchenzählen' des verwendeten Millimeterpapiers.
Erst sehr viel später (ca. 1980) verifizierte Gerd F. (unser damaliger Ventiltriebspapst) diese Welle als kaum zu verbessen !! Und genauso ist die Sportwelle eine uralte Entwicklung von 'Nockenpaule'.
2.) Es wird immer wieder behauptet die Schwachstelle im Ventiltrieb der 2V Motoren sei die Stösselstange; falsch; Eine einfache Rechnung (Stichwort Euler Knickstabilität) sagt das Gegenteil:
Weichheit der Reihe nach:
1.) Die Nockenwelle mit ihrer Lagerung (Stichwort: Verlagerungsbahn der Nockenwelle beim ungefeuerten Motor über eine Umdrehung: eine Katastrophe !!) Gleitlagerung im Aluminium - Wärmedehnung usw. das kann nie exakt sein !! Gerd F. 'erfand damals eine mittengelagerte(!!) Nockenwelle
2.) Zylinderkopf: Die gesamte Kopfkonstruktion mit der Kipphebelaufnahme ist viel zu weich, die Kipphebel haben zuviel Spiel in den Nadellagern, die Achsen (Vollmaterial !!!!!!!!!) sind zu dünn, usw. usf.
Man könnte Bände füllen mit diesen technischen Einzelheiten; aber was solls: die Dinger laufen und wems nicht gefällt der kauft sich einen C 600 Roller mit Automatik oder eine 300 PS Kawa: ich nicht

Gruß

Fritz
 
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