.... und aus war sie.

freshman

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21. Jan. 2012
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Hamburg
Nachdem ich heute Morgen zu einer Tour aufgebrochen bin, lief meine Kleine zuerst wie ÖL. Doch plötzlich Motor aus. Shit. Zum Glück direkt bei einer S Bahn Station und nicht in the middle of nowhere, puh. Kurz versucht das Maschinchen wieder zum laufen zu bringen, aber offensichtlich ist die Batterie total leergelutscht, es reichte kaum noch den digitalen Tacho zu versorgen und der Anlasser gab nur noch sehr leise Lebenslaute von sich.

Vorläufige Fehleranalyse. Auf der Rückfahrt von meiner Danzig - Berlin Tour leuchtete ganz am Ende plötzlich die LKL für einige Kilometer, ging dann aber wieder aus. Vermutlich war, das der Moment wo sich entweder die Lichtmaschine oder wahrscheinlicher die Diodenplatte verabschiedet hat. Vielleicht bin ich ab diesem Augenblick auch nur noch auf der Batterie weitergefahren. Who knows.

Also schön in die S Bahn gesetzt und mich so richtig gefreut, dass das Wetter zu diesem Zeitpunkt eigentlich super für eine Tour war. Herrlich. Zuhause die Ersatzbatterie an den Lader und nachher lasse ich mich mich dann mitsamt Batterie zum Mopped fahren und fahre sie Dann mit neuer Batterie nach Hause. Ich freu mich.

Dann die beiden vermuteten Fehlerteufel mal durchmessen und zum Glück hatte ich für beide Ersatzteile (also Rotor und Diodenplatte) hier liegen und es könnte eine überschaubare Sache werden. Aber wer weiß, vielleicht hält der kleine Stinker ja doch noch eine ander Überraschung parat.

By the way wäre meine laienhafte Frage, seterben die Diodenplatten eigentlich den Hitzetod ?
 
Moin Guido,

ich habe nicht ganz kapiert, ob Du nun schon weißt, ob es der Rotor oder die Diodenplatte hinter sich hat.

Bei angeschlossener Batterie Zündschlüssel rumdrehen: Leuchtet die LKL? Wenn nicht, fällt der Verdacht auf den Rotor. Check: Halte einfach ein Kabel mit einem Ende an den vorderen (Korrektur!) Schleifring und mit dem anderen an Masse. Brennt sie dann? => kein Durchgang am Rotor.
Professioneller: Pappe zw. Kohlen und Schleifringe, dann zwischen den Ringen den Widerstand messen. Unendlich => Rotor platt.

Diodenplatte: Dafür gibt's ein Meßschema, auch in der Datenbank.


By the way wäre meine laienhafte Frage, seterben die Diodenplatten eigentlich den Hitzetod ?

Ja, kann. Kuck aber vor dem Ausbau (!) mal, ob die Platte an allen vier Punkten noch befestigt ist. Oft sind die Klebungen zwischen Bolzen und Gummiblöcken aufgegangen. Dann kann die Platte übermäßig vibrieren, was der ein oder anderen Diode irgendwann zu viel wird.
 
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Moin Guido,

ich habe nicht ganz kapiert, ob Du nun schon weißt, ob es der Rotor oder die Diodenplatte hinter sich hat.

Bei angeschlossener Batterie Zündschlüssel rumdrehen: Leuchtet die LKL? Wenn nicht, fällt der Verdacht auf den Rotor. Check: Halte einfach ein Kabel mit einem Ende an den vorderen (Korrektur!) Schleifring und mit dem anderen an Masse. Brennt sie dann? => kein Durchgang am Rotor.
Professioneller: Pappe zw. Kohlen und Schleifringe, dann zwischen den Ringen den Widerstand messen. Unendlich => Rotor platt.

Diodenplatte: Dafür gibt's ein Meßschema, auch in der Datenbank.




Ja, kann. Kuck aber vor dem Ausbau (!) mal, ob die Platte an allen vier Punkten noch befestigt ist. Oft sind die Klebungen zwischen Bolzen und Gummiblöcken aufgegangen. Dann kann die Platte übermäßig vibrieren, was der ein oder anderen Diode irgendwann zu viel wird.


Hi Wilhelm,

zunächst einmal Danke für die Tips. Da ich das WHB noch nicht vollständig verinnerlicht habe ;) und Elektrik immer einen gewissen Widerwillen in mir auslöst, waren die beiden Fehlerteufel zunächst einmal meine Vermutung. Ich dachte mir zunächst auch immer schön positv bleiben, denn diese beiden Fehler traue ich mir auch selbst zu heraus zu finden und zu beheben. Es wäre also das Gute im Schlechtem.

Aber jetzt wo Du es sagst, ist mir meine ich am Rande meines Aufmerksamkeitsbereiches beim Starten aufgefallen, dass die LKL nicht leuchtete. Somit wäre es nach Deiner Theorie und Praxis also eher der Rotor. Somit werde ich mir den also als erstes vornehmen.

Auch hier wäre meine Frage, was killt den den üblicherweise und gibt es da verlässliche Vorsorge ?
 
...Auch hier wäre meine Frage, was killt den den üblicherweise und gibt es da verlässliche Vorsorge ?

Die häufigste Todesursache ist Brechen einer Windung infolge Vibrationen. Manchmal ist das im Ruhezustand nicht messbar, weil die Bruchstelle nur unter dynamischer Belastung aufgeht...
Ursache ist der relativ lange vordere Kurbelwellenzapfen, auf dem der Rotor fliegend gelagert ist.
 
Es liegt meiner Meinung nach auch an den unterschiedlichen oszilierdenden Massen der !000 er Motoren nach 8/87. Da wurden Kurbelwellen der 800 er mit 1000 er Kolben verbaut, die z.T. zwischen 4 bis 7 Gramm Unterschied hatten.

Gerade in den letzten Serien, Classic genannt, haben die alles zusammengeschustert, was noch da war.

Ich hab meine KW vor 16 Jahren auswuchten lassen und die Oszis auf das zehntel Gramm angeglichen und seitdem keinen Rotor mehr gebraucht,
 
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Es liegt meiner Meinung nach auch an den unterschiedlichen oszilierdenden Massen der !000 er Motoren nach 8/87. Da wurden Kurbelwellen der 800 er mit 1000 er Kolben verbaut, die z.T. zwischen 4 bis 7 Gramm Unterschied hatten.
Da gab es also vor 8/87 verschiedene Kurbelwellen für 800er und 1000er Motoren.
Das lese ich jetzt zum ersten mal. :---)
 
Bis MJ. 83 gab es unterschiedlich gewuchtete Kurbelwellen für 1000er und 800er Motoren.

Ab 84 gab es nur noch 800er Boxer, wer 1000cc fahren wollte, sollte sich gefälligst eine K kaufen...

Als dann die 100 GS kam hat man die 800er KW verwendet.
 
Den Unterschied merkt man doch zwischen einer 80er und 100er Gs im Motorlauf.

Die 80er ist viel geschmeidiger..
 
Ich habe noch so einen alten ETK in Papierform. Der geht bis einschließlich Bauj. 1981. Die Ersatzteilnummer der KW für alle Hubräume ist die Gleiche.

Manfred
 
Das steht auf dem Papier.

Als E-Teil waren sie gleich.
 
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auch wenn der fred abgleitet:

der geschmeidige Lauf der 800er im Vgl zur 1000er hat aber nix mit der Kurbelwelle zu tun. Der 1000er ist halt wg gleichem Hub bei mehr Bohrung kurzhubiger, daher rauh, aber mehr Dampf. Der geschmeidigere Lauf des Replacement-kits kommt von leichteren Kolben und vor allem viel leichteren Kolbenbolzen. Die Kurbelwelle bleibt unbearbeitet, hängt also nicht vom Wuchten ab.
Vor 14 Jahren habe ich mir eine R80R gekauft, da sie wesentlich billiger waren als die 100er. Vom gesparten Kaufpreis habe ich gleich den 7rock PowerSatz montiert. Erst später kam der Replacementkit, weil die 1000er Fahrer mit BMW-1000ern sich wunderten, wieviel geschmeidiger der 7rock-1000er war. Mit den leichteren Kolben/-bolzen dreht er auch williger hoch.

Ein Wunder: Es regnet NICHT !
Gruß von
Wolfgang aus S
 
Die Welle muß rund laufen, keine Frage, Pleuel, Kolben und Bolzen sollten links und rechts möglichst gleich schwer sein, aber wenn's ums Wuchten geht, gibt's beim Boxer eigentlich nichts zu tun.

Wenn links und rechts (inklusive der Welle) alles gleich schwer ist, bleibt nur ein kleines, umlaufendes Moment übrig, das aus dem Pleuelversatz resultiert und das kriegt man mit keinem Trick der Welt weg (zumindest nicht, ohne die ideale Wuchtung des Rests zu versauen). Daran ändert auch ein irgendwie modifizierter Hubraum nichts.

Natürlich kann es sein, daß es unterschiedliche Wellen gibt - die machen aber nur mit dazugehörigen unterschiedlich schweren Pleueln Sinn.

Gruß,
Markus
 
Ich glaube, Rowi gehts um den Wuchtfaktor, der sich zwangsläufig ändert, wenn andere Kolben eingebaut werden. Daß hier ab Werk verschiedene Ausführungen verwendet wurden höre ich zum ersten Mal. Vielleicht kann er die Behauptung ja untermauern.
 
Ich glaube, Rowi gehts um den Wuchtfaktor, der sich zwangsläufig ändert, wenn andere Kolben eingebaut werden. Daß hier ab Werk verschiedene Ausführungen verwendet wurden höre ich zum ersten Mal. Vielleicht kann er die Behauptung ja untermauern.

Das Wuchtverhältnis (also das Verhältnis des Massenausgleichs der translatorischen zu den umlaufenden Massen) ändert sich m.E. - zumindest, wenn man den Zylinderversatz vernachlässigt - beim Boxer durch schwerere oder leichtere Kolben nicht, die translatorischen Massen sind immer zu 100% ausgeglichen.
Nur schwerere oder leichtere Pleuel(füße) würden daran etwas ändern.
 
... bleibt nur ein kleines, umlaufendes Moment übrig, das aus dem Pleuelversatz resultiert und das kriegt man mit keinem Trick der Welt weg...

Ich musste das jetzt mal aus dem Gedächtnis kramen; ist schon ewig her...
Beim Zweizylinderboxer gibt es wegen des Pleuelversatzes freie Momente 1. und 2. Ordnung, von denen man meiner Erinnerung nach die 1. Ordnung durch Gegengewichte zu Null ausgleichen kann.
Die verbleibenden Momente 2. Ordnung sorgen für die verbleibende Unruhe des Motors, die abhängig von den Kräften beim kleinen Hubraum geringer als beim großen ausfallen.
Richtig?
 
Hast du dein problem inzwischen gelöst oder wenigstens näher eingekreist?

Hallo Michael,

mich dünkt diese Frage stellt jemand, der nach dem zweitem Kaffe ganz entspannt in Puschen rüber in die hauseigene Werkstatt schlendert und sich den Problemchen seiner Herde widmen kann wenn Ihm danach ist ;). Da ich keine hauseigene Werkstatt habe und zur wahrscheinlich aussterbenden Gattung der Straßenschrauber gehöre möchte ich für diese Operation am offenem Herzen ein einigermassen beständiges Wetterfenster abwarten. Aber nachdem ich sie gestern mit einer anderen Batterie problemlos abgeholt habe und beim starten tatsächlich die LKL nicht aber die Ölleuchte leuchtete, scheint mir nach Auswertung der Forumstips der Rotor der erste Verdächtige zu sein. Und der ist dann auch als erstes dran. Ich werde berichten.
 
Ich musste das jetzt mal aus dem Gedächtnis kramen; ist schon ewig her...
Beim Zweizylinderboxer gibt es wegen des Pleuelversatzes freie Momente 1. und 2. Ordnung, von denen man meiner Erinnerung nach die 1. Ordnung durch Gegengewichte zu Null ausgleichen kann.
Die verbleibenden Momente 2. Ordnung sorgen für die verbleibende Unruhe des Motors, die abhängig von den Kräften beim kleinen Hubraum geringer als beim großen ausfallen.
Richtig?

Tach Michael,

hier noch was zum Thema, der Boxermotor wird ganz zum Schluss behandelt.

Schönen Sonntach wünscht :bitte:...
Ingo
 
Ich musste das jetzt mal aus dem Gedächtnis kramen; ist schon ewig her...
Beim Zweizylinderboxer gibt es wegen des Pleuelversatzes freie Momente 1. und 2. Ordnung, von denen man meiner Erinnerung nach die 1. Ordnung durch Gegengewichte zu Null ausgleichen kann.
Die verbleibenden Momente 2. Ordnung sorgen für die verbleibende Unruhe des Motors, die abhängig von den Kräften beim kleinen Hubraum geringer als beim großen ausfallen.
Richtig?

Die Massenmomente 1. Ordnung kriegt man tatsächlich durch entsprechende Gegengewichte weg, handelt sich dafür aber wieder Massenkräfte 1. Ordnung entlang der Hochachse (sowie die dazugehörigen, aus dem Pleuelversatz resultierenden Momente) ein und hat damit den perfekt ausgewuchteten Boxer durch zwei recht unzureichend ausgewuchtete, aneinandergebaute Einzylinder ersetzt.

Ein schlechter Tausch, wie ich finde ;)

P.S.: ich will allerdings nicht ausschließen, daß es irgendwo dazwischen einen "gefühlt besten" Kompromiß gibt - das hängt natürlich auch ein wenig davon ab, in welcher Richtung das Geschüttel vom Fahrer am wenigsten unangenehm wahrnehmbar ist.
 
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Dann die beiden vermuteten Fehlerteufel mal durchmessen und zum Glück hatte ich für beide Ersatzteile (also Rotor und Diodenplatte) hier liegen und es könnte eine überschaubare Sache werden. Aber wer weiß, vielleicht hält der kleine Stinker ja doch noch eine ander Überraschung parat.

Hi,
bekommst auch von mir die Standard-Links zur Fehlersuche. Bei Fragen einfach melden:



Hans
 
Die Massenmomente 1. Ordnung kriegt man tatsächlich durch entsprechende Gegengewichte weg, handelt sich dafür aber wieder Massenkräfte 1. Ordnung entlang der Hochachse (sowie die dazugehörigen, aus dem Pleuelversatz resultierenden Momente) ein und hat damit den perfekt ausgewuchteten Boxer durch zwei recht unzureichend ausgewuchtete, aneinandergebaute Einzylinder ersetzt.

Ein schlechter Tausch, wie ich finde ;)

P.S.: ich will allerdings nicht ausschließen, daß es irgendwo dazwischen einen "gefühlt besten" Kompromiß gibt - das hängt natürlich auch ein wenig davon ab, in welcher Richtung das Geschüttel vom Fahrer am wenigsten unangenehm wahrnehmbar ist.


Mir reichts,wenn ich im Spiegel bei 100km/h,Scheinwerfer nicht doppelt sehe:schock:
 
Kleine Erledigungsmeldung. Es war der Rotor. Also somit keine Ladung der Batterie mehr und deshalb ... war sie plötzlich aus. Zum Glück hatte ich einen Ersatzrotor plus Abdrückschraube hier liegen. Gestern also alles ausgebaut durchgemessen und den Übeltäter erneuert.
Danke für alle Hilfe und nun schnurrt sie wieder.
 
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