Verbrauchsoptimierung bei R80G/S durch Düsenoptimierung

uwmich

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21. Feb. 2010
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Preetz
Hallo,

ich versuche gerade eine Verbrauchsoptimierung für meine G/S durch andere Nadeldüsen bzw. Umhängen der Nadeln. Die Hauptdüse lasse ich bei 135 wie sie ist, im Vollastbereich will ich nicht abmagern, das kann nur schief gehen. Ich werde euch in unregelmäßigen Abständen berichten, was passiert ist. Ich denke, dass eine Verbrauchsoptimierung nicht so kompliziert ist, wie man so denkt.
Als erstes habe ich mir eine Mikrometerschraube zugelegt, zwei kleinere Nadeldüsen und zwei neue Düsennadeln. Zuerst habe ich nur die kleineren Nadeldüsen in die Vergaser gebaut, Zeitaufwand ist 10 Minuten pro Seite. Die Bedüsung ist nun 2,64 statt 2,68. Ich habe eine Größe bei den Nadeldüsen übersprungen, weil die erste Serie der G/S eine serienmäßige Bedüsung von 2,64 hatte (allerdings eine 148er Hauptdüse). Daher sehe ich da keine Probleme mit einer zu starken Abmagerung. Die Abmagerung beträgt dabei 20 Prozent bei geringer Last und 8 Prozent im Teillastbereich. (Die Werte lassen sich mit der Exel-Tabelle von Helmut Heusler ermitteln, danke Helmut, das ist eine phantastische Hilfe!!) Damit müsste schon eine Verbrauchsreduzierung zu schaffen sein. Später werde ich eine bearbeitete Nadel eine Kerbe tiefer hängen. Die Nadel ist bereits fertig, aber zunächst will ich diese einfache Variante ausgiebig testen. Ich werde berichten.

Gruß Uwe
 
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Meine Erfahrung dazu: Die G/S (1. Serie) reagiert sehr allergisch auf zu starke Abmagerung. Bei meiner hat bereits das Tieferhängen der Nadel um eine Kerbe zu völliger Unfahrbarkeit geführt.
 
Wenn ich mir deinen alten Fred durchlese, finde ich gar nicht, das Deine R80 soviel verbraucht hat.
Ich hatte meine Vergaser auch grad am Wickel, hab mit meiner R100 wesentlich mehr verbraucht. Letzte Saison dachte ich noch das ist ok, wer viel leistet soll auch viel trinken. Das meine Kuh erheblich mehr säuft als andere hab ich hier erst gelesen ( Verbrauch der 100 er).
Ich habe den Sprit bis auf Reserve abgelassen, bin zur Tanke gefahren, habe 5 Liter getankt und bin nach Veränderungen am Vergaser ne Teststrecke gefahren um das Verhalten zu testen, bis ich wieder auf Reserve schalten musste, damit wusste ich dann auch den Verbrauch.
Wichtig ist 1 Merkmal zu ändern, sehen wie sie sich fährt und den Verbrauch zu ermitteln. Ist alles ok, das nächste ändern.
Mein erheblicher Mehrverbrauch war letztendlich die Nadeldüse. Neue Nadel hängt wieder in der üblichen Kerbe, Hauptdüse ist auch die Alte.
Wenn Du eine neue Nadeldüse, und sogar kleinere reingehangen hast, denke ich wird sich dein Verbrauch schon eingepegelt haben.
Die Nadeldüse wird abgenutzt, daher dann der höhere Verbrauch.
Ich gebe meiner lieber etwas mehr Spritt, als sie zu mager laufen zu lassen.
 
Also: Ich hatte vor dem Testbeginn die Ventile eingestellt und die Vergaser sauber neu abgestimmt. Die Zündung ist auch kontrolliert, ca. 2-3 Grad Frühzündung (wir müssen ja nun sowieso Super statt Normal tanken, da geht das sehr gut). Bin eben 60 Kilometer mit der kleineren Nadeldüse gefahren. Die Fahrbarkeit war besser als erwartet, Zum Verbrauch kann ich erst morgen was sagen, da ich dann noch mal eine größere Tour machen werde. Sie sprang sofort an und der Kaltleerlauf war bestens. Die Warmlaufphase zeigte keine Veränderungen. Im warmen Zustand ist sie nun bei untertouriger Fahrweise (unter 2000 U/Min) etwas zäher und manchmal ruckelt sie ein kleines bischen. Sie hängt etwas weniger spontan am Gas, zieht dann aber gut und gleichmäßig durch. Ein einziges Mal hatte sie beim Gaswegnehmen eine Fehlzündung. Die nächsten vierzig Kilometer aber nicht mehr. Es gab kein "Nachdieseln" beim Ausstellen (habe ich zwei/drei Mal während der Fahrt gemacht), was auf einen viel zu heißen Motor hindeuten würde. Oberhalb von 100 km/h läuft sie beim vollen Aufziehen besser als vorher, sie verschluckt sich nicht mehr. Allerdings passiert beim letzten Viertel "Hahn auf" nichts mehr. War vorher aber auch schon nicht wirklich viel. An der Ampel gibt sie sich ein wenig rau. Alles in allem verträgt sie diese einfache Maßnahme recht gut, aber ein wenig optimiert gehört sie schon. Zum Verbrauch erfahrt ihr in den nächsten Tagen mehr.

Wer die Tabelle herunterladen möchte, die gibt es bei der MO:

http://www.mo-web.de/index.php?id=82

Beste Grüße
Uwe
 
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Super Uwe, ich freu mich auf mehr .
Aber wie heiß muss ein Motor sein um nachzudieseln ?
Das hatte ich noch nie.

Ich hab´bei der letzten Testfahrt immer ein paar Kilometer mit einer bestimmten Gastellung gefahren, dann mit Killschalter aus und auf Parkplatz gerollt.

Dann Kerzen raus und geschaut ob zu mager oder zu fett.
So konnte ich feststellen, das die Gaser im unteren und Teillastbereich viel zu fett waren, aber im Vollastbereich widerum viel zu mager.

Das hieß bei mir:
statt 40er LLD jetzt 27,5er
statt 160er HD jetzt 175 und muss noch fetter
andere Nadeln und kleinere Nadeldüsen

Morgen muss ich sehen wo ich 200er HD´s her bekomme und dann geht´s weiter. ( wie gesagt, alles an Mikunis )
 
Uwe, das nachfolgende ist nicht persönlich gemeint:
Ganz grob gerechnet braucht eine G/S zwischen 5 und 10 Liter pro 100 km.
Das ist mir das Hobby Wert.
Ich rechne den Verbrauch hin und wieder aus, sollte er extrem abweichen, suche ich die Ursache.

Zur Verbrauchsoptimierung mache ich keine Experimente an der Maschine, der Schaden am Motor ist teuerer.
Ich könnte ja auch 5 kg abnehmen, will ich aber auch nicht!
Kurz gesagt: Um eine Einsparung von wenigen Cent zu erreichen, werde ich nicht hunderte von Euros oder Stunden investieren.
DAS sollen die Leute machen, die Rennen fahren. Deren Erkenntnisse können ja dann in die Serie einfließen.
 
Hi Elmar
ich denke eigentlich auch so, nur wenn du nach 90 Km au Reserve schalten musst nervt das. In die G/S Blasen geht eben nich viel rein.
Ich hab´den Basic Tank drauf, da ist´s noch ein wenig weniger.
Bei mir kommt noch dazu, das die Karre sowas von fett is, das die Kerzen bis zu Zündaussetzern verrußen.

Andersrum is so ein Schrauberangagement wie bei Uwe auch lobenswert, setzt er sich doch intensiv mit der Materie auseinander. Kann er und auch andere nur von lernen, denn die Erkenntnisse werden ja veröffentlicht.

Gerade die Vergaserabstimmung wird häufig vernachlässigt, bzw nur halbherzig betrieben weil nur mal eben andere Hauptdüsen rein und gut.

Aber da gehört eben ein wenig mehr zu. Aber wem sag ich das. Dir als Schrauber ? Nich wirklich, oder ? :D
 
Hi Elmar
ich denke eigentlich auch so, nur wenn du nach 90 Km au Reserve schalten musst nervt das. In die G/S Blasen geht eben nich viel rein.
Ich hab´den Basic Tank drauf, da ist´s noch ein wenig weniger.
Bei mir kommt noch dazu, das die Karre sowas von fett is, das die Kerzen bis zu Zündaussetzern verrußen.

Andersrum is so ein Schrauberangagement wie bei Uwe auch lobenswert, setzt er sich doch intensiv mit der Materie auseinander. Kann er und auch andere nur von lernen, denn die Erkenntnisse werden ja veröffentlicht.

Gerade die Vergaserabstimmung wird häufig vernachlässigt, bzw nur halbherzig betrieben weil nur mal eben andere Hauptdüsen rein und gut.

Aber da gehört eben ein wenig mehr zu. Aber wem sag ich das. Dir als Schrauber ? Nich wirklich, oder ? :D

Natürlich, Achim, so ist es!
Uwe beschäftigt sich mit Vergaseroptimierung, andere mit Gewichtsreduzierung.
Und VW hat die Produktion des 3-L-Autos LUPO eingestellt:D

Für die G/S gibt es auch größere Tanks, das ist doch nicht das Problem. Manchmal muss ich auch an Sonntagen durch Frankreich fahren.:evil:

pds3.jpg
 
Hallo Elmar,

es ist bekannt, dass die G/Sen im Teillastbereich viel zu fett laufen. Wie lässt es sich sonst erklären, dass eine 75/5 mit 50 PS unter fünf Liter zu fahren ist, eine G/S aber kaum unter sechs? Das ist doch sinnlose Verschwendung, zumal ich ganzjährig fahre und so 10000 km sicher zusammenkommen. Für 7 Liter fahre ich auf meiner Bimota 200 km/h oder transportiere vier Leute in meinem Auto! Außerdem interessiert mich die Machbarkeit. Es ist doch genau so sinnlos, aus einer hübschen BMW R90S einen Cafe-Racer zu bauen. Und überhaupt: Motorradfahren an sich ist doch vollkommen sinnlose Zeitverschwendung. Also lassen wir es bleiben!

Hallo Achim,

mich wundert, dass Du mit einer zu mageren Hauptdüsenabstimmung so viel verbrauchst. Da muss noch ein anderer Fehler vorliegen (Luftfilter??). Du könntest Dir auch eine Colortune-Kerze anschaffen und direkt auf den Verbrennungsvorgang schauen. Vielleicht hilft das weiter?

Gruß Uwe
 
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Tach zusammen,

...richtig das Ganze ist ein Hobby, deshalb finde ich solche "Experimente" wie sie Achim und Uwe durchführen sehr intressant und verfolge diese Threads mit viel Intresse, da sie neben dem eigentlichen Ergebnis auch immer viel Wissen/Erkenntnisse transportieren.

Trotzdem darf man natürlich über Sinn/Unsinn diskutieren.

Also weiter so...
 
So, nun bin ich 220 Kilometer gefahren. Auch 30 km forcierte Autobahnfahrt (140 km/h. Verbraucht hat sie exakt 6,15 Liter, also etwas weniger als die Serie, aber der Verbrauchsvorteil ist noch überschaubar (ca. 0,3 Liter). Die Fahrbarkeit war nicht schlecht, aber der geringe Verbrauchsvorteil rechtfertigt das zuweilen auftretende leichte Ruckeln noch nicht. Als nächstes werde ich meine bearbeiteten Nadeln eine Kerbe tiefer hängen (bisher hatte ich die originalen Nadeln in Kerbe 3 drin), mal sehen, ob das funktioniert. Wenn ja, erzähle ich Euch, wie die bearbeitet sind, wenn nein, werde ich mir 2,66 Nadeldüsen kaufen und es mit Kerbe 2 und geänderten Nadeln versuchen.

Gruß Uwe
 
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Nun sind die bearbeiteten Düsennadeln verbaut und eine Kerbe tiefer gehängt. Ich bin eben nach Kiel hineingefahren, Autobahn 140 km/h, Stadtverkehr, volles Programm. Und sie fährt einwandfrei, donnerwetter, das hätte ich nicht vermutet. Sie zieht gut durch und gibt sich lammfromm. Allerdings: Die Gasannahme ist etwas weniger spontan als ursprünglich. Um den selben Fahreindruck zu bekommen muss man den Hahn weiter aufdrehen. Oder umgekehrt: Wenn man den Hahn so wenig bewegt wie vorher (da reichten kleinste Bewegungen des Gasgriffes für eine spürbare Beschleunigung aus), wirkt sie etwas zäher, etwas weniger drehmomentstark. Aber das ist ein subjektiver Eindruck und wenn man den Hahn etwas mehr aufzieht, fährt sie wie an der Schnur gezogen. Zum Verbrauch werde ich demnächst etwas sagen

Die Nadel habe ich folgendermaßen bearbeitet: Der zylindrische Teil ist von 2,465 mm auf 2,455 heruntergeschliffen. Der zylindrische Teil ist aber nicht mehr genau zylindrisch, sondern ganz leicht konisch, so dass er am Übergang zm konischen Teil nur noch ca. 2,445 mm hat. Den Übergang selbst habe ich runder geschliffen, das heißt die fertigungsbedingte "Kante" ist nun rund. Ich denke, dadurch hat der Motor hier einen weicheren Übergang. Die Bearbeitung erfolgte mit einem Akkuschrauber, in den die Nadel eingespannt wurde und mit 1000er Papier abgeschliffen wurde. Das Finish wurde mit Stahlwolle und Chrompolitur (in Längsrichtung polieren) erreicht, es ist wie bei einer neuen Nadel. Die Bearbeitung der Nadeln mit entsprechendem Nachmessen hat ca. eine Stunde gedauert.

Wie sich der Verbrauch nun entwickelt hat, werde ich berichten, auf jeden Fall ist der Motor schon mal gut fahrbar.

Beste Grüße
Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Achim,

es ist bekannt, dass die G/Sen im Teillastbereich viel zu fett laufen. Wie lässt es sich sonst erklären, dass eine 75/5 mit 50 PS unter fünf Liter zu fahren ist, eine G/S aber kaum unter sechs? Das ist doch sinnlose Verschwendung, zumal ich ganzjährig fahre und so 10000 km sicher zusammenkommen. Für 7 Liter fahre ich auf meiner Bimota 200 km/h oder transportiere vier Leute in meinem Auto! Außerdem interessiert mich die Machbarkeit. Es ist doch genau so sinnlos, aus einer hübschen BMW R90S einen Cafe-Racer zu bauen. Und überhaupt: Motorradfahren an sich ist doch vollkommen sinnlose Zeitverschwendung. Also lassen wir es bleiben!

Hallo Elmar,

mich wundert, dass Du mit einer zu mageren Hauptdüsenabstimmung so viel verbrauchst. Da muss noch ein anderer Fehler vorliegen (Luftfilter??). Du könntest Dir auch eine Colortune-Kerze anschaffen und direkt auf den Verbrennungsvorgang schauen. Vielleicht hilft das weiter?

Gruß Uwe

Hallo Uwe,
woher weißt Du, dass die Hauptdüse zu mager ist?
Es ist übrigens ein Rundluftfilterkasten mit K&N verbaut.
 
Auch eine zu magere Gemischzusammensetzung ruft erhöhten Verbrauch hervor. Die Effizienz der Verbrennung sinkt, weil der Verbrennungsvorgang viel zu lang dauert, im Extremfall so lange, bis das Auslassventil öffnet, dann wirds gefährlich. Wenn man das am Viergastester beobachtet, dann sieht man, wie mit steigender Abmagerung auch die HC-Emissionen stark steigen (unverbrannte Kohlenwasserstoffe). Da ist dann auch das bekannte Magerpatschen zu hören, weil die unverbrannten Benzinteile im Auspuff abbrennen.
Mir fällt da übrigens in dem Zusammenhang noch ein, daß bei meiner G/S die Vergrösserung des Luftfilterkastenvolumens eine deutliche Ersparnis brachte.
Hier kann man das nachlesen, der Verbrauch ging von 6,1 l auf 5,69 l runter ohne weiter Modifikationen.
 
Hallo auch...

...auch ich finde den Verbrauch der original 80 G/S relativ zu hoch. Mein Sohn fährt z. Zt. eine auf 25 kw gedrosselte 80ST (alphatechnik Blenden im Ansaugtrakt ohne Änderung der Bedüsung). Bei moderater Fahrweise auf der Landstraße max 10 km/h mehr als erlaubt (Führerscheinneuling!!) immer 6 Liter +x . Auf eine kerbe magerer Nadel gaanz schlechte Gasanannahme (Hubi schrieb das Gleiche) und ständiges Ruckeln. 135er HD werde ich wegen der Drossel mal bis auf ~110er Düse absenken (Fallert hat bei 20 kw mit einer 85er gewerkelt). Da die Q selbst bei Temperaturen unter 10° C auch ohne Choke sofort startet und nach 100 Metern einwandfrei läuft, gehe ich davon aus, daß die LLD kleiner gewählt werden kann. Die Nadeldüse werde ich demnächst mal um einen Schritt verkleinern. Eine andere Möglichkeit, den Verbrauch zu reduzieren, sehe ich in der Verdichtungserhöhung - der Umbau bei meiner Q hat NUR durch den umbau auf R100RS Zylinder mit Kolben (Kolben wurden am Rand geringfügig abgedreht) einer Minderverbrauch zwischen 0.5 und 1 Liter gebracht. Das müsste auch bei den 800er Zylindern mit Originalköpfen machbar sein. Köpfe bis auf die gewünschte Verdichtung abdrehen (dabei Ventilspaltmaß und Quetschkante beachten!
Während der letzten 3 Jahre hab ich die Zylinder und Kolben von GMR (Günther Michel) gefahren - Würde sagen ähnliche Verdichtung wie RS. Der Verbrauch lag zwischen knapp unter 5 bis 6,5 Litern je nach Fahrweise. Selbst Urlaubsreisen mit Gepäck und Gemisch aus Autobahn, Alpenpässen und italienischer Hitze auf der Landstraße ergab ca. 5,5 Liter.
Schreib mal weiter mit Deinen Erfahrungen!

Gruß - Thomas
 
Hubi,

der Tipp ist prima, werde ich beim nächsten Lufi-Wechsel mal ausprobieren. Der hohe Verbrauch bei den 2-Ventilern kam schließlich mit dem Plattenluftfilter. Ich hatte mal eine R100CS und eine R90S parallel angemeldet. Bin mit meinem Bruder in den Urlaub. Bei gleicher Leistung und natürlich identischer Geschwindigkeit musste man bei der R100CS immer einen bis andertalb Linter mehr tanken, und das bei fast identischer Leistungsangabe!

Thomas, ich werde die Hauptdüse lieber nicht verändern, da ich zu großen Respekt vor Überhitzung habe. Ich probiere es erst Mal mit der Bedüsung,

Gruß Uwe
 
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Hallo, Uwe,

hab mich ähnlich wie Du rangetastet. Hauptsächlich aus Spaß an der Freud am Basteln und am Machbaren. Muss jetzt immer mit den anderen mittanken, obwohl ich noch deutlich viel länger könnte. Will aber nicht riskieren, daß alle nur wegen mir :schadel: einen extra Stop einlegen müssen.

Der Verbrauchsvorteil kommt hauptsächlich aus Teillast und niedrigen/ mittleren Drehzahlen. HD habe ich nicht angetastet, da hier Risiko bei zu mager schlummert, und sie oben gut geht und ich sowieso nie lange mit Maximaldrehzahl fahre. Meine unverbindliche Sicht der Dinge ist, daß Abmagern der Teillast unproblematisch ist. Läuft bei mir jetzt schon gut 20Tkm mit ordentlich Druck ohne Probleme.

Wenn ichs nur rollen lasse, sind locker unter fünf l/ 100km drin, kommt aber selten vor. Deutlich unter sechs sinds eigentlich fast immer.
Angeregt hat mich Helmut Heusler: kleinste Nadeldüse rein (2,64), dann erstmal unfahrbar. Nadel zylindrisch in 1/100 Schritten abgedünnt, bis Fahrbarkeit einwandfrei. Das waren bei mir mehrere 1/100, also insgesamt etwas mühsam, hat sich aber sehr gelohnt und Spaß gemacht:]

Mein Motor scheint aus etlichen Versuchen sehr sensibel auf die Stellung der Nadel zu sein: 1. Kerbe von oben unter 3000/min viel Spotzen und Verschlucken beim schnellen Gasaufmachen ohne siginfikanten Verbrauchsvorteil. Bleibt also jetzt auf Kerbe zwei.

Richtig interessant wirds erst, wenn man neben dem zylindrischen Teil auch den Konus bzw den oberen Ansatz des Konus modifiziert, aber das wird mit viiiel Testaufwand verbunden sein.

Gruß
Wolfgang
 
Warum üssen die Nadeln so aufwändig bearbeitet werden ? Gibt´s da keine anderen ?
Bei Mikuni gibt´s Nadeln in jedem erdenklichen Durchmesser und mit jeden erdenklichen Winkeln am Konus.

Wie bearbeitest du die Nadeln ?
 
Hallo Achim,
nee bei Bing gibt es nur zwei Nadeln: Eine kurze für die 32er und eine längere für die 40er Vergaser. Das wars! Ich denke, durch den Plattenluftfilter wird der Motor im Teillastbereich stark angefettet und braucht eine andere Nadel. Die muss man aber selbst bauen und ausprobieren. Ich schleife immer beide Nadeln nacheinander, indem ich sie in den Akkubohrer einspanne, mit 1000er Schleifpapier ausdünne, wo es sein muss und dann bis zehn zähle. Anschließend messe ich mit der Mikrometerschraube nach und poliere mit Stahlwolle und Chrompolish.

Hallo Wolfgang,
sehr interessant, dein Beitrag. Leider ist es bei den großen Vergasern einfacher, die Nadel umzuhängen, als bei den kleinen, da die Steigung des Konus geringer ausfällt. Die Abmagerung bei den kleinen Vergasern fällt durch Umhängen der Nadel deutlich größer aus. Bei der zweiten Testfahrt heute fühlte sich der Motor zäher an als gestern und die Kerzen sind schon fast zu hell. Daher gibt es nun zwei Möglichkeiten für mich: Die ursprüngliche Düse 2,68 mit der bearbeiteten Nadel zu fahren und es dann später noch mal mit einer 2,66er (im Augenblick 2,64) zu versuchen. Oder die Nadel noch weiter zu bearbeiten, wie Du es geschildert hast. Ich werde zunächst das erste versuchen und, wenn der Verbrauch noch zu hoch sein sollte, das zweite. Die Nadel in Stellung 1 zu bringen ist ziemlich optimistisch gedacht, würde ich mal so sagen!

Beste Grüße
Uwe
 
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Hm, jetzt müsste man wissen in wie weit man evtl. Mikkuni Nadeln nutzen könnte. Ich mess das morgen mal. Welchen Durchmesser und Länge haben denn die Bing Nadeln. Meine Mikunis sind 2,5 stark und 60 bis 68 lang.
Jetzt fehlt noch die Länge des zylindrischen Teils.
Hier mal ein Auszug der Mikuni Nadeln, da wirst du bekloppt :entsetzten: Aber ganz sicher gibt´s ne passende Nadel. Die muss man nur finden X(
Ich fahr z.B. ne 6DH3
Hier mal ein Auszug der Mikuni Nadeln
http://www.jetsrus.com/a_jets_by_carburetor_type/needle_mikuni.html
 
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Hallo, Allerseits,

2,68er mit schon bearbeiteter Nadel kann nur noch fetter sein als Serie. Den Versuch kannst Du Dir sparen.

Bleibe dabei: 2,64er rein, Nadel in Schritten so weit dünnen, bis es gerade eben nicht mehr ruckelt, also die Fahrbarkeit akzeptabel ist, so wie von HH beschrieben. Damit kommst Du von der mageren Seite/ Unfahrbarkeit und bewegst Dich in Richtung akzeptable Fahrbarkeit, hast also am Ende maximalen Effekt.

Bei anderen Nadeln wie Mikuni muss nicht nur die Gesamtlänge rein mechanisch in den Vergaser passen, sondern der Übergang vom Zylinder zum Konus muss im selben Abstand von den Kerben sein. Oder sogar in einem besser geeigneten Abstand. Zusätzlich kann der Konus unterschiedlich steil sein. Ab hier wird es aber sicher extrem aufwändig und Glückssache, auch nur eine halbwegs passende Nadel geschweige denn eine bessere zu finden.

Würde sagen, mit gedünnten Bing-Nadeln kommt man sehr sehr weit, da werden Mikunis oder andere nicht mehr viel bringen. Mikunis hätten bei gleicher Geometrie wie die Bings nur den Vorteil, daß man nicht mehr selber dünnen müsste.

Dünnen von Hand gibt erfahrungsgemäß eine fürchterliche Berg-und-Talbahn, fahr mal mit der Mikrometerschraube an der Nadel entlang...

Suche immer noch nach einer professionellen Möglichkeit, Nadeln in 1/100 Schritten mit poliertem Finish machen zu lassen. Das wär was. Vielleicht spitzenloses Schleifen in Polierqualität. Mit wirklich runden und zylindrischen und überall gleichdicken Nadeln für reproduzierbare Ergebnisse.

Gruß
Wolfgang


Edit: es gibt anscheinend bei den Mikunis (sh. oben den link) nicht dieselbe Nadel in verschiedenen 1/100 Durchmesserschritten, aber genau das würden wir brauchen, um nicht mehr von Hand dünnen zu müssen.
 
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Hi, das war nur ein Auszug von Standartnadeln
Sieh dir mal das hier an:
Nadelbez.jpg
Beschleift ihr nur den zylindrischen Teil ? Der Konus is doch eben so wichtig.
 
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Achim,

den konischen Teil kannste aber nicht mehr trivial schleifen. Ausserdem regelt wohl im wesentlichen der zylindrische den Teillastverbrauch, der konische eher bis zur Vollast. Ab einer gewissen Höhe des Gleichdruckkolbens ist sowieso der Ringspalt um den Konus größer als die HD, sodaß ab dieser Gasstellung die Nadel sowieso egal ist. Das ist je nach HD ab ca +- 2,05 mm Durchmesser der Nadel der Fall, also wahrscheinlich eher früh.

Gruß
Wolfgang
 
Hallo,

dass Mikuni ein derart großes Angebot an Nadeln hat, zeigt ganz deutlich, wie wichtig die Nadel für eine perfekte Abstimmung ist. Wolfgang, wenn man eine bearbeitete Nadel tiefer hängt, wird es vermutlich im Leerlauf etwas fetter, im Teillastbereich aber magerer. Bei den 32er Vergasern klagen die Besitzer über Unfahrbarkeit, wenn man die Nadel tiefer hängt. Deine Argumentation mit dem Herantasten von der "Unfahrbarkeit her" ist gut, da gibt es nichts zu meckern. Ich habe mal die Daten der kleinen Nadel in die Exel-Tabelle von Heusler eingegeben und der hält eine Abmagerung von 15 Prozent für wünschenswert. Das erreiche ich - falls die Angaben dort stimmen - bereits durch Umhängen der Nadel. Damit es fahrbar bleibt, wird sie am Ende des zylindrischen Teils ausgedünnt. Ich bin mit der 1,68er Düse und Kerbe 2 nun bei 6 Litern. Im Augenblick hätte ich bereits eine Einsparung von einem halben Liter und die Fahrbarkeit ist äußerst gut. Ich werde dennoch entgegen Deinem Rat erst Mal mit der 2,66er Variante weitermachen, weil ich auch dann noch mit einer guten Fahrbarkeit rechne. Wenn das gut geht, besorge ich mir noch ein zweites Nadelpaar und probiere die extreme 2,64er Variante weiter aus. Dann hätte ich aber schon eine fahrbare Variante in Reserve liegen. Mit dem Konus gebe ich Wolfgang recht. Wenn man den beschleift, fehlt einem jede Kontrolle über das Ergebnis. Bei einer Einzylinder wäre das vermutlich ein geringeres Problem als beim Zweizylinder.

Gruß Uwe
 
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Zwischenergebniss

So, nun bin ich einige hundert Kilometer mit der Kombination 2,68 Nadeldüse und bearbeiteter Düsennadel in Kerbe 2 (magerer) gefahren. Resultat: Etwas längerer Kaltlauf und weniger Leistung in der Kaltlaufphase, extrem gute Fahrbarkeit in der Warmphase (besser als original, sehr rund und weich v.a. bei höheren Drehzahlen) und knapp einen halben Liter weniger Verbrauch (6,1 statt 6,5). :applaus:
Damit habe ich schon mal eine gute Einstellung gefunden, auf der man aufbauen kann. Als nächstes probiere ich nun die selbe Nadel mit einer 2,66er Düse aus.

Gruß Uwe
 
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Mit der Vergaserabstimmung verbringe ich auch gerade meine Freizeit.
Habe mir ein lamdamessgeraet MXT L?? zugelegt. Verbluefft war ich ueber unterschiedlichen tagesformen des
Motors. Ziemlich warm, zeigte der AFR Wert 12,5 an. Kuehl und sauerstoffhaltig 13.5 bis 14.0. Im Teillastberei .
Wobei der 13.5 Wert sich asm besten fahren liess. ueber den Verbrauch kann ich noch nichts sagen.
Gruss Manfred
 
Auf den letzten gut 20 000 km mit Optimierung hat meine RS im Durchschnitt 5,6 l/ 100 km verbraucht. "Zimperlich" ist da fast nicht dabei. Da ist also noch ein halber Liter drin.

Gruß

Wolfgang
 
Wer seine Bedüsung weiß, soll die ma bitte immer mit dazu schreiben. Auch welche Luftfilterkonfig. So hat man wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt zum Vergleich.

@Uwe
kannst du mal Maße der Nadel sagen ?
 
Die Nadel habe ich folgendermaßen bearbeitet: Der zylindrische Teil ist von 2,465 mm auf 2,455 heruntergeschliffen. Der zylindrische Teil ist aber nicht mehr genau zylindrisch, sondern ganz leicht konisch, so dass er am Übergang zm konischen Teil nur noch ca. 2,445 mm hat. Den Übergang selbst habe ich runder geschliffen, das heißt die fertigungsbedingte "Kante" ist nun rund. Ich denke, dadurch hat der Motor hier einen weicheren Übergang. Die Bearbeitung erfolgte mit einem Akkuschrauber, in den die Nadel eingespannt wurde und mit 1000er Papier abgeschliffen wurde. Das Finish wurde mit Stahlwolle und Chrompolitur (in Längsrichtung polieren) erreicht, es ist wie bei einer neuen Nadel. Die Bearbeitung der Nadeln mit entsprechendem Nachmessen hat ca. eine Stunde gedauert.
Hier noch mal die Beschreibung der Nadel. Oben an der Kerbe 1/100mm runter, an der "Kante" zum Konus 2/100mm runter und die Kante etwas abmildern.

Für die R100-Modelle gibt es bei Uli eine modifizierte Nadel, wusste ich vorher auch noch nicht:

http://shop.ulismotorradladen.de/ul...hop=1&Type=-2&Param=&Group=&Language=D&Page=2Bei Uli im Online-shop "Düsennadeln"
eingeben, auf der zweiten Seite unten. (Der Link hat nicht funktioniert).

Gruß Uwe
 
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