Vergaser nach 24 Jahren Stillstand

Atzesnoopy

Teilnehmer
Seit
21. Juni 2020
Beiträge
68
Ort
Vaihingen an der Enz
Hallo zusammen,

ich benötige Hilfe bei der Reaktivierung einer R60/5.
Diese ist seit 46 Jahren im Familienbesitz, stand nun aber 24 Jahre.

Wir haben alle Flüssigkeiten, Filter, Kerzen, Batterie und Reifen usw. erneuert und möchten mit der R60/5 gerne fahren.

Nachdem das erste Problem mit dem Anlasser (anderer Threat) behoben ist, sind wir direkt auf das nächste gestoßen. Nach den ersten Startversuchen haben wir festgestellt, dass die Kerzen nahezu trocken sind. Sie zündet zwar hin und wieder und vereinzelt aber von anspringensind sind wir weit entfernt.

Nun ist klar, die Vergaser müssen gereinigt werden. Wir haben aber großen Respekt vor und keinerlei Erfahrung mit der Einstellung von Vergasern. Dementsprechend sträuben wir uns davor, diese einfach zu zerlegen und in irgendwelche Flüssigkeiten einzulegen.

Hat uns jemand eine Idee wie wir hier vorgehen könnten?

Viele Grüße danke für eure Antworten!

Alex aus Vaihingen an der Enz
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Mit welchen Kosten muss ich für beide Vergaser ca. rechnen?

Und wie werden die dort eingestellt ohne den passenden Motor zu haben?

Viele Grüße
Alex
 
Die Preise findest du bei dem angegebenen Redb@aron-Link am Ende vom ersten Eintrag als PDF. Du bekommst die Vergaser in der Grundeinstellung zurück, kannst sie dann direkt einbauen und davon ausgehen, dass es für die ersten Anlass- und Fahrversuche passen wird. Die Feineinstellung kommt erst später, wenn auch Zündung und Ventilspiel gemacht sind.

Ansonsten steht auch die Telefonnummer in dem Link. Anrufen, fragen, machen...

Gruß Bernhard
 
Prima! Danke!

Das ärgerliche daran ist, kurze Zeit vor dem in der Ecke abstellen vor 24 Jahren wurden die Vergaser von einer Werkstatt frisch gemacht. Das sollte also eigentlich top in Ordnung sein. Nur eben verharzt.

Wie groß sind die Chancen, sowas selbst hinzubekommen?

Viele Grüße
Alex
 
Prima! Danke!

Das ärgerliche daran ist, kurze Zeit vor dem in der Ecke abstellen vor 24 Jahren wurden die Vergaser von einer Werkstatt frisch gemacht. Das sollte also eigentlich top in Ordnung sein. Nur eben verharzt.

Wie groß sind die Chancen, sowas selbst hinzubekommen?

Viele Grüße
Alex

Update: Vergiss meinen Beitrag, der bezieht sich auf Gleichdruckvergaser

Hier kannst du dir einen Eindruck erwerben:

Bing Gleichdruckvergaser Revision


Hans
 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Alex,

ich kann mich meinen
Vorrednern nur anschließen. Sende die Vergaser zu Redb@ron, er leistet wirklich gute Arbeit. Sicher ist das nicht ganz billig, aber gute Arbeit hat ihren Preis. Wenn man bedenkt, wie viel man an einem Vergaser durch Unwissenheit und fehlendem Spezialwerkzeug zerstören kann, lohnt sich der Preis allemal.
An meiner 30 Jahre alten R80 funktionierten die Vergaser auch nicht mehr, sie fuhr nur noch im Teillast Bereich bis zirka 3500 U/min, von da an ruckelte und stotterte sie nur noch. Es fühlte sich an wie Zündaussetzer, aber nach einem Anruf bei Herrn Eichele meinte er, das es wahrscheinlich an den Vergasern liegen könnte. Ich habe diese zu ihm gesendet und war nach 3 Wochen überrascht als ich die Vergaser zurück bekam. Sie sahen von innen und außen fast wie neu aus. Nach der Montage stellte sich heraus, das es wirklich an den Vergasern lag. Die Maschine lief mit der Grundeinstellung von Herrn Eichele fast schon perfekt. Ich brauchte nur noch die Leerlaufschrauben minimal aufdrehen und die Vergaser synchronisieren. Ich werde meine Vergaser bei Problemen auf jeden Fall wieder zu ihm senden.
 
Hallo

Also ich würde es erst einmal selbst versuchen, es sind schließlich einfache Schiebervergaser, keine Gleichdruckvergaser.
Bevor man die Stellschrauben herausdreht, vorsichtig bis auf Anschlag hineindrehen, dabei die Umdrehungen in Viertel-Umdrehungen zählen und notieren.
Anschließend alle Teile und Gehäuse reinigen.
Anschließend nach den Aufzeichnungen montieren.
Am besten erst einen Vergaser vornehmen, nach Zusammenbau dann den nächsten.
 
.... so wie Wolfgang werden das viele hier im Forum bestätigen. Ich gehöre auch dazu, also, mein Rat: schick sie zur prof. Reinigung!
Grüße
Rolf
 
… das beste was du deinen Vergasern antun kannst ist der Red Baron. Wenn du es selber machst hast du den 50ty/50ty-Joker. Beim Red Baron hast ein Full House.

Servus
Jürgen

P.S. Stöber mal im Lobefred. Da kommt der Red Baron öfter vor.
 
Vielen Dank für die vielen Antworten!

Das alles stimmt uns sehr nachdenklich. Das mit dem Kabelbaum und der offensichtlich nicht mehr zuverlässigen Elektronik kommt noch oben drauf. Nicht ausgeschlossen dass wir sie wie sie ist wieder in die Ecke stellen. Die Kosten übersteigen den Spaßrahmen wohl und wir müssen die bisherigen Investitionen als Lehrgeld verbuchen.

Mal ne Nacht drüber schlafen.

Danke nochmals!

Viele Grüße
 
Keep Cool

Elektrik: Wenn du jemanden kennst, der etwas fit ist, ist der Kabelbaum schnell getestet. Ja, ein neuer macht Sinn - aber mit etwas "Arbeit" kann man den alten KB auch auf Nutzbarkeit prüfen.

Vergaser: Richtig gemacht macht das viel Spass - mal den Schwimmerdeckel abnehmen und nachschauen schadet nicht. Sollte es innen alzu Wüst aussehen, kann man immer noch das volle Programm durchgehen.

Zum weiteren Vorgehen: Mach viele Bilder von den Stellen, die dir wichtig sind und stell sie hier ein - dann kann man sich ein Bild von machen und Ratschläge geben.


Hans
 
Ich würd da auch nicht gleich die Flinte in´s Korn werfen. Mach einfach mal die Gaser runter und nimm die Schwimmerkammerdeckel ab, dann siehst du gleich was Sache ist und an der Elektrik ist meist nicht all zu viel.

Gruß Markus
 
Prima! Danke!

Das ärgerliche daran ist, kurze Zeit vor dem in der Ecke abstellen vor 24 Jahren wurden die Vergaser von einer Werkstatt frisch gemacht. Das sollte also eigentlich top in Ordnung sein. Nur eben verharzt.

Wie groß sind die Chancen, sowas selbst hinzubekommen?

Viele Grüße
Alex

Ich würde die Vergaser einfach mit einer großen Portion käuflichen Vergaser. und Einspritzanlagenreiniger einweichen und danach die Gummiteile erneuern. Wenn es dann nicht besser ist, nimmt der Spezialist auch nicht mehr Geld und der Verlust ist überschaubar.

Nicht jeder schmeißt mit Geldbündeln auf jedes Problemchen um es in einen "Prinzen" zu verwandeln. Ich bin jedenfalls ein Verfechter der billig-vor-teuer Methode. Manchmal reicht auch eine 80% Lösung um Spaß zu haben.
 
Nach 24 Jahren Stillstand ist da ohne professionelle Reinigung wohl nichts möglich.
Ich habe vor einigen Jahren den Vergaser einer R25/2 gereinigt, die ähnlich lange gestanden hat.

Image9.jpg

Schon dieses Bild vom Schieber zeigt die harz-/teerartigen Beläge, die sich überall fanden. Die Reinigung war trotz professioneller Mittel eine harte langwierige Arbeit.
 
Ein paar Meter Kabel und was zum Crimpen kostet fast nichts, einfach stumpf eins zu eins tauschen was nicht mehr gefällt.
Dafür muss man kein KFZ Elektriker sein.

Und alte Schiebervergaser, die schon mal gemacht wurden können nur ein bisschen verknast sein, die Verschleißteile sind ja schon gemacht.

Bei insgesamt 3 Mopeds, die sehr sehr lange gestanden haben, hat eine saubere Schwimmerkammer, Düsen duchpusten und mal was Ballistol auf den Schieber die Probleme gelöst. Frischen Sprit nicht vergessen.

Ich habe noch einen Vorkriegs-PKW, der seit 1958 unrestauriert in der Scheune steht. Wenn man dem über einen Infusionsschlauch Sprit in den Vergaser gibt, springt der einfach so an und läuft rund.

Deshalb:
Nur Mut, das wird schon!

Gruss vom Frank
 
Meine DKW stand 40 Jahre ....
Vergaser zerlegt, mit Benzin gereinigt, Düsen erneuert und Sie lief ...
Stück für Stück zerlegen und jeden Schritt mit Bild festhalten ....
So hab ich mich ran gewagt und das ganze Motorrad überholt.
Inzwischen bin ich damit knapp 4000 Km gefahren

Meine RS stand auch mehrere Jahre, hab ich genauso überholt
Gabel, Bremsen, Vergaser, Zylinder etc

Also Mut und langsam einarbeiten
Haben hier Einige so gemacht

Bei Fragen steht ein unglaubliches Wissen hier im Forum zur Verfügung sowie eine super Datenbank
Ich hab mir erstmal einiges ausgedrückt und in der Garage dann immer danach gearbeitet
Hat super funktioniert

Bei Fragen Bilder einstellen, dann wird Dir geholfen ;)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Antworten, das hat mir Mut gemacht. Wir machen vorerst mal auf der do it yourself Schiene weiter. Haben die Vergaser abgebaut, Schwimmerkammern geöffnet und das ganze in Benzin/Vergaserreiniger eingelegt.

Anschließend werden wir mal mit Pressluft alles durchpusten und schauen was passiert.

Mit bissel Glück... es wäre großartig!

Vielen Dank nochmals an alle!
Alex
 
Ich habe mit einer Spritze die feinen Kanäle bearbeitet. Immer wieder eine Reinigungslösung durchdrücken, aber auf keinen Fall(!) dabei die Kanäle beschädigen. Ich hab einfach Benzin genommen. Dauert lange und ist auch kein Ultraschall, aber du lernst so nebenbei, wie das Ding aufgebaut ist.

Wichtig ist, dass du am Vergaser alles abmontierst, was man abmontieren kann. Sonst versteckt sich der Schmodder irgendwo. Den bekommst du dann auch mit Druckluft nicht weg.

Zu deiner Aussage, du müsstest die Investition als Lehrgeld verbuchen: Es gibt vielleicht bessere Wege, aber keine bessere Investition...

Bleib dran
Gruß Bernhard
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Antworten, das hat mir Mut gemacht. Wir machen vorerst mal auf der do it yourself Schiene weiter. Haben die Vergaser abgebaut, Schwimmerkammern geöffnet und das ganze in Benzin/Vergaserreiniger eingelegt.

Anschließend werden wir mal mit Pressluft alles durchpusten und schauen was passiert.

Mit bissel Glück... es wäre großartig!

Vielen Dank nochmals an alle!
Alex

Hallo Alex,

nur die Kammern abgenommen? Düsen, Düsenstock, Gemischschraube solltest Du auch rausschrauben... bei der Leerlaufdüse ist nach langer Standzeit nach meiner Erfahrung am häufigsten der Fehler zu finden. Abgebrochene Spitze der Gemischschraube im Vergaserkorpus ist auch nicht selten...
 
Hallo,

ich habe in der Tat nur die Kammerdeckel abgenommen da ich keinen Überblick habe, was dort was ist und welche Auswirkung das Drehen an den verschiedenen Schrauben hat. Gibt es hierzu eine Anleitung?

Ich habe erkannt, dass es sich offensichtlich nicht um Gleichdruckvergaser handelt. Für die Gleichdruckvergaser hab ich die Anleitung gesehen.
 
Vielen Dank, ja das hilft ein Stück weiter.

Jedoch bin ich noch immer nicht sicher, wo ich rumdrehen darf und wo nicht.

Gibt es nicht irgendwo ein Bild o.ä. auf dem Beschrieben ist, welche Schraube für was ist?

Viele Grüße
Alex
 
Lass Dich nicht verrückt machen.

Alten Sprit und Dreck aus der Schwimmerkammer entfernen, die Düsen mal durchpusten, Spritzer Ballistol auf den Schieber beim Rauf- und Runterbewegen.

Frisches Öl in den Motor, Batterie dran und dann mit einem Schuss Bremsenreiniger einfach mal starten.

Das ist keine Raketentechnik, die laufen anfangs unrund bis alles im Vergaser ein bisschen durchgespült ist.

Wenn alles überhaupt nicht funktioniert kannst Du die immer noch auseinandernehmen oder wegbringen.

Viel Erfolg und lass uns teilhaben an der Wiederauferstehung,

Frank
 
Vielen Dank, ja das hilft ein Stück weiter.

Jedoch bin ich noch immer nicht sicher, wo ich rumdrehen darf und wo nicht.

Gibt es nicht irgendwo ein Bild o.ä. auf dem Beschrieben ist, welche Schraube für was ist?

Viele Grüße
Alex
Hallo Alex

In deinem Profil liest man was von Feinwerkmechaniker —Meister, also ich sehe da kein Problem, da kannst du dich ruhig an einen „grobschlächtigen Mofavergaser“ rantrauen.
;)
 
Hallo Alex,

du darfst überall herumschrauben wo ein Sechskant oder ein Schltz dran ist! Du kannst da auch nichts kaputtmachen so lange du nicht grobschlächtig drangehst. Worst Case dabei ist,wenn eine Schraube, Düse nicht rausgeht, dann hilft einweichen in Rostlöser. Ansonsten ist das eine schöne Arbeit für Regentage in der Küche!:D
Ein Schiebervergaser hat nicht viele empfindliche Teile. Schieber, Feder, ein paar Düsen, Dichtungen, Oringe, fertig. Beim Chokeeinbau fragst du nach dem Zerlegen hier noch mal nach und machst Bilder.
Wenn du alles sauber genau wieder so reinschraubst wie du es vorgefunden hast, musst du nur nach dem Motorstart die Luftschraube und die Züge neu einstellen und das ist kein Hexenwerk.
Also trau Dich, viel Glück!


Gruß

Kai
 
Wenn der Vergaser schon mal auseinander ist, auch die Beschleunigerpumpe zerlegen und reinigen. Keine Bange, das ist ein ganz simples Bauteil, sitzt unter der Düsennadel. Die Pumpe besteht aus höchstens einer Handvoll Einzelteile, Zusammenbau vollkommen selbsterklärend. Eine Feder ähnlich einer Kulifeder, ein Kolben, mehr ist es eigentlich nicht. Da sitzt eine Art Ventil drin, nach der Reinigung sollte sich da durch kräftiges Pusten von der einen oder anderen Seite ganz leise was bewegen, durchblasen nur von einer Seite möglich, dann wieder zusammensetzen. Kann mich nach ca. 25 Jahren nur noch dunkel dran erinnern, ist aber absolut simpel.
Gruß
Habbo
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleiner Schraubertipp von jemandem, der auch nicht alles weiss: Versuche die Schrauben vorsichtig einzudrehen. Wenn es geht, dass die Umdrehungen bis zum Anschlag aufschreiben, d.h. beim Zusammenbau dann diese Teile wieder zum zum Anschlag rein und dann die aufgeschriebene Umdrehungszahl zurück. So hast du zumindest eine grobe Einstellung.
Alle anderen Schrauben sind dann einfach.


Hans
 
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