Verständnis Zündspule

Hallo,

was mich einmal interessieren würde, neben dem Anschluß 1 und 15, ist wieviel Energie ich benötige um das Gemisch zuverlässig zu zünden. Ich denke an der Energiemenge die ich in die Zündspule verbrate E=t(msec)*A*V. Sicher spielt dann noch die Voltzahl an der Kerze eine Rolle.

Gruß
Walter
 
Hallo,

was mich einmal interessieren würde, neben dem Anschluß 1 und 15, ist wieviel Energie ich benötige um das Gemisch zuverlässig zu zünden. Ich denke an der Energiemenge die ich in die Zündspule verbrate E=t(msec)*A*V. Sicher spielt dann noch die Voltzahl an der Kerze eine Rolle.

Gruß
Walter

Hallo Walter,

aus einer älteren Publikation von BOSCH kann ich folgendes gekürzt rezitieren:
Unter optimalen Bedingungen (Labor), sofern das Gemisch ruhend, homogen und stöchimetrisch zusammengesetzt ist, braucht man zum Entzünden etwa 0,2mJ. Fette und magere Gemische brauchen unter solchen Bedingungen über 3mJ.
Die Energie die zum Zünden des Gemisches gebraucht wird ist nur ein Bruchteil der im Zündfunken steckenden Gesamtenergie. Zur Erzeugung eines Hochspannungsüberschlags im Zündzeitpunkt sind über 15mJ notwendig. Diese zusätzliche Energie ist erforderlich um die Kapazitäten auf der Sekundärseite aufzuladen. Weitere Energie muß bereitstehen zur Aufrechterhaltung einer bestimmten Funkendauer sowie zum Abdecken von Verlusten wie z.B Nebenschluss an der Zündkerze durch Verschmutzung. So ergibt sich eine Zündenergie von wenigstens 30-50mJ die verfügbar sein muß.
Das entspricht einer in der Zündspule geseicherten Energie von 60-120mJ.
Zitat Ende.

Somit dürfte sich ergeben, dass die in der Theorie errechneten Angaben zur Zündspulenenergie in der Praxis nur die Hälfte wert ist.

Auf der MM verlinkten Seite beschreibt man ja eine "Hochleistungszündspule" die in ihrer Leistung angezweifelt wird. Das ist durchaus nachvollziehbar. Wenn ich die primärseitigen Werte in eine Excel Tabelle einfüge kommt bei den angegeben Spulenkennwerten eine Energie von 97,47mJ heraus.
Aber wenn ich diese Spule unter dem Sättigungswert bei 63% betrachte (ab da wird nur noch Wärme erzeugt) sind es rechnerisch nur noch rund 39mJ. Wenn ich jetzt noch die Verluste abziehe (wie oben beschrieben) bleiben von den ursprünglich versprochenen 97mJ wohl nur noch 20mJ zum entzünden des Gemische übrig.

Warum fahre ich immer noch die alten 6V BOSCH-Zündspulen? :pfeif:

So jetzt können die Spezialisten auf mich :O


Gruß
Hans-Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans-Jürgen,

zumindest sehe ich nun etwas klarer was die Zündleistung angeht. Ist alles auf der Gemischaufbereitung optimal eingestellt wird nur sehrwenig Zündenergie benötigt. Kritisch wird es nur wenn die Rahmenbedingen nicht passen.
Selbst beim Altmeister der Zündungen reichen 40mJ Zündenergie. Der Rest darüber ist verschenkt und belastet nur die Lichtmaschine. Zu kleine Zündspulen habe zu wenig Eisenkern und damit Leistung. Das es damit trotzdem funktionieren kann liegt dann mehr an den optimalen Randbedingen.

Gruß
Walter
 
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