Vibrationen und Und Unterschiede im Verdichtungsverhältnis

Zur Kompression: Ich meinte einfach nur mal ne Kmpressionsdruckprüfung um Undichtigkeiten und große Unterschiede in den Brennräumen auszuschließen.

Die Kupplung: Die Reibscheibe ist relativ unerheblich, zum einen ist sie recht leicht und zum anderen steht sie nach jedem Auskuppeln anders in Relation zur Kurbelwelle.
Aber Kupplungsdeckel und Duckplatte sowie Kupplungsgehäuse sind ziemlich schwer und sind ab Werk ausgewuchtet. Wenn man die Teile verdreht zueinander montiert können einige Gramm Unwucht außen am Rand entstehen.
Ich habe mir mal eine Vorrichtung für die leichte Kupplung gebaut um die Kupplung außerhalb des Motors montiert in einem Räderwuchtbock auspendeln zu können. Da muss teilweise erheblich Material durch bohren oder abschleifen abgenommen werden, bis man das ausgependelt bekommt. Das Ergebnis ist erstaunlich.
Um ein verdrehen nach der Kupplungsdemontage zu vermeiden kennzeichne ich die Teile vor der Demontage durch einen Farbstrich.
Man weiß natürlich nicht, was die Vorschrauber an den mittlererweile ja ziemlich alten Kisten alles verbrochen haben, daher würde ich eine falsche Montage nicht ausschließen.
Ab Werk sind die Teile auch gekennzeichnet, aber in den meisten Fällen sind die Markierungen nicht mehr zu erkennen.
 
Die versprochenen Bilder - zwei haben doch schon an meinem Beitrag #30 von heute Morgen mit dran gehangen.
Im Vergleich mit dieser Aufnahme

20190630_161640_1562105573249.jpg
kann man erahnen, dass der Anguss in der Mitte der Kalotte relevant fuer das Messergebnis wird. Hinzu kommt, dass diese Anguesse bei den beiden Koepfen deutlich unterschiedlich ausfielen. Eine Tiefenbestimmung mit dieser Messmethode kann man also kaum gebrauchen als Aussage, ob der ein Kopf eine andere Verdichtung erzeugt als der andere.
 
Auslitern - ich habs mit einem relativ zaehen Getriebeoel gemacht. Der gezeigte 2. Versuch war halbwegs frei von Blasen.
20190630_203503_1562105291836.jpg

Rechter Zylinder:
20190630_203545_1562105291380_re.jpg20190630_203615_1562105290867_re.jpg20190630_203538_1562105291554_re.jpg

Linker Zylinder:
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Ein Problem ist die Oberflaechenspannung des Oels, viel groesser als erwartet: Luftblasen wollen nicht so recht verschwinden. Anbei ...
20190630_181947_1562105376854.jpg
das ist ziemlich genau 1ml, so recht verlaufen will der nicht...

Ich habe zwei Messungen so gemacht: in der ersten sind die Volumen der beiden Koepfe genau gleich, in der zweiten eine Differenz von vielleicht 0,5 ml. mmmm
 
Zur Kompression: Ich meinte einfach nur mal ne Kmpressionsdruckprüfung um Undichtigkeiten und große Unterschiede in den Brennräumen auszuschließen.

Ich hab nur so'n ganz billigen Kompressionspruefer, den hatte ich schon mal drauf gehalten, vor ein paar Tagen:
Kein Unterschied rechts zu links,
aber erstaunlich schlechte Werte. Dem widerspricht, dass der Anlasser sich schon ganz gut quaelen muss.


Die Kupplung: Die Reibscheibe ist relativ unerheblich, zum einen ist sie recht leicht und zum anderen steht sie nach jedem Auskuppeln anders in Relation zur Kurbelwelle.
Aber Kupplungsdeckel und Duckplatte sowie Kupplungsgehäuse sind ziemlich schwer und sind ab Werk ausgewuchtet. Wenn man die Teile verdreht zueinander montiert können einige Gramm Unwucht außen am Rand entstehen.
Ich habe mir mal eine Vorrichtung für die leichte Kupplung gebaut um die Kupplung außerhalb des Motors montiert in einem Räderwuchtbock auspendeln zu können. Da muss teilweise erheblich Material durch bohren oder abschleifen abgenommen werden, bis man das ausgependelt bekommt. Das Ergebnis ist erstaunlich.
Um ein verdrehen nach der Kupplungsdemontage zu vermeiden kennzeichne ich die Teile vor der Demontage durch einen Farbstrich.
Man weiß natürlich nicht, was die Vorschrauber an den mittlererweile ja ziemlich alten Kisten alles verbrochen haben, daher würde ich eine falsche Montage nicht ausschließen.
Ab Werk sind die Teile auch gekennzeichnet, aber in den meisten Fällen sind die Markierungen nicht mehr zu erkennen.


Hmmm ?( mmmm
Du hast nicht zufaellig ein Bild davon, wie Deine Vorrichtung aussah?

Gerade mal gekramt, das sind die Altteile, gerade demontiert:
20180930_170902_1546354011971_resized.jpg
Erneuert habe ich Feder, Reibscheibe und Druckplatte. Der Druckring blieb der alte, wurde nur gebuerstet. Das WHB kennt dazu m.W. nix.... :&&&: ich hoer ja schon auf...

Gruss
Volker
 
Ein Problem ist die Oberflaechenspannung des Oels, viel groesser als erwartet: Luftblasen wollen nicht so recht verschwinden.
Bemühe mal die Suche. Ich hatte diesen Winter auch ausgelitert. Und mir Tipps geben lassen.
Mir wurde Nähmaschinenöl oder ähnliches empfohlen. Zum auslitern eine Pipette.
Manfred
 
Hallo allerseits,

ich möchte diesen Faden wieder nach oben holen und die Frage stellen, ob schlussendlich eine Lösung gefunden wurde, die die Vibrationen beseitigen bzw. die Ursachen klarstellen.

Ich habe ebenfalls das Phänomen, dass meine R86 (auf Basis R45) ab/bei 4.000 / 4.500 U/min recht deutlich vibriert.
Von der Enfield bin ich anderes gewohnt, aber zumindest komisch finde ich es schon. Sollen die BMWs doch so ruhig laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen, hallo Michael,

das ist schoen, dass Du dieses Thema noch mal nach oben bringst, weil... ich schon lange ein Update liefern wollte, aber auch nie so richtig den Bogen gefunden habe zu beschreiben, dass....

Also die Kurzform: meine R45/860ccm vibriert immer noch, und zwar nach wie vor heftig wie ich finde. Augenblicklich lebe ich damit, aber fertig bin ich mit dem Thema auch noch nicht.

Die etwas laengere Fassung (bei tieferem Interesse koennen wir gerne alle Aspekte detaillieren, hier in diesem Thread, in neuen Themen oder per PN, wie Du magst):
1. ich habe viel Aufwand bzgl Brennraum getrieben, und auch wenn bis heute nicht mehr die tatsaechliche Verdichtung beider Zylinder ermittelt habe, ich bin mir sehr sicher, dass die Brennraumgroessen rechts zu links bei meinem Motor mittlerweile sehr gleich zueinander sind. Das hat alles ueberhaupt keine Veraenderung gebracht.
2. Zuendung - da habe ich auch einiges durchgetauscht und ausprobiert, mit dem Effekt nahe Null. Ich fahre heute mit einem leicht zurueckgenommenen statischen ZZP, weil meine dynamische Verstellung (bei zwei verschiedenen Unterbrecher-Dosen jeweils) etwas zu weit ging. Zwei Leute, die mein Motorrad gefahren sind (2019) meinten, sie wuerde leichte Klingelnneigung haben. Ich hoere davon nichts, sowas nicht, heute nicht, vorher auch nicht.
3. Vergaser - auch noch viel Aufwand (und Geld) reingesteckt, hat aber an der Vibrationsproblematik nichts nachhaltig veraendert. Mit dem Thema bin ich aber noch nicht endgueltig durch...
Summa Summarum laeuft die aber abgesehen von den Vibrationen recht gut.
4. Auspuff - irgendwann fiel mir auf, dass ich daran zeitgleich mit der Hubraum-Aufruestung auch etwas veraendert habe, ohne das weiter zu bedenken. a) ich hatte hier mal alles gegen etwas bessere Gebrauchtteile ausgetauscht, da meine komplette Anlage reichlich verrostet war. Der Ruecktausch auf die Original-Zeuna-Tueten hat aber auch nichts veraendert.
b) Was ich noch nicht probiert habe, sind die Kruemmer. Ich habe ja eine fruehe 248er, original war also ein Interferenz-Rohr, ich fahre aber seit dem Umbau die Kruemmer der spaeten 248er (ab Okt 1980) mit zwei Interferenz-Rohren. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das irgendwas ausmacht. Waere also noch offen.
5. Kupplung - da will ich nochmal alles tauschen, was ich damals veraendert habe. Steht noch auf der Todo-Liste, auch noch fuer dieses Jahr.

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass der Motor verschieden stark vibirert. Wenn ich die aus niedriger Drehzahl (sagen wir mal 2300-2500min-1) mit Vollast hochziehe, vibriert die dann im Drehzahlfenster oberhalb 4000min-1 stark.
Wenn ich die mit ganz wenig Zug langsam hochziehe, glaube ich mittlerweile, dass sie erkennbar weniger vibriert. Zugegeben - das ist ein Subjektiv-Eindruck, aber den halte ich fuer reproduzierbar.
Mittlerweile glaube ich auch, dass sie auch um 2000min-1 (also halbe Problemdrehzahl) vibriert, aber da ist man halt kaum unterwegs, deswegen faellt das kaum auf. Auch ein schwer zu vermittelnder subjektiver Eindruck.

Mein Problem ist, ich habe keine Erfahrung. ))):())))
Bleiben wir bei der luftgekuehlten 2-Zyl-Boxer, dann ist diese meiner R45 nach Hubraumerweiterung die einzige BMW, die ich wirklich bisher kennen lernen durfte. Auch als 27PS Maschine habe ich sie zuwenig gefahren, und sie lief damals wie ein Sack Nuesse, total vernaechlaessigt, Wartungsstau; ich bin mir aber trotzdem sicher: Vibrationen hatte die nicht. Ich weiss also gar nicht, wie sich eine gute BMW anfuehlt. Ich weiss nicht, wie sie wirklich sein koennte. Ich habe keinen Vergleich. Ich habe mittlerweile auch mehrfach gehoert, dass andere BMWs auch vibrieren koennen.

Was macht man dann also? Ich gab sie jemanden, der sie (hoffentlich) beurteilen koennte.
Mir wurde ein langjaehriger selbstaendiger Schrauber empfohlen, mit auch sehr viel BMW-Erfahrung hat. Der Mann hat sie ausgiebig gefahren (im Gegensatz zu aller, bitte nicht falsch verstehen, hier vorhandenen virtuellen Kompetenz). Und ich war verbluefft, wieviele meiner Beobachtungen er anschliessend wieder gab.
Sein Gesamt-Fazit war: lass den Motor in Ruhe, der zieht richtig gut und laeuft viel zu gut, um tatsaechlich krank zu sein. Versuche das Problem vielleicht mal andersweitig los zu werden, z.B. durch einen anderen Lenker oder Lenkergewichte.
Richtig - in erster Linie spuert man die Vibrationen natuerlich im Lenker (bei mir der Hochlenker). An einer Stelle irrt der Mann aber: ich habe die Vibrationen ganz deutlich auch in der linken Fussraste. Ganz oben habe ich ja meine Absurditaeten-Liste aufgezaehlt, dazu gehoerte auch die zweimal sich losrappelnde Fussraste. Die ist zwar jetzt richtig festgeschraubt/angeballert, aber da spuere ich die Vibrationen auch.

Der Mann gab aber auch noch einen anderen Hinweis, auf den mich auch schon mal jemand anderer gestossen hat: er meinte, der Massenausgleich der Kurzhub-Motoren bei BMW sei nicht so gut gewesen wie bei den Langhub-Motoren.
Hhmm... ?(

Also das ist hoffentlich nicht zu langatmig der Stand der Dinge bei meiner R45/65/860. Ich fahre sie, das macht auch Spass, aber ich bin nicht zufrieden, und moechte sie so nicht lassen. Kupplung werde ich noch mal anfassen, habe aber wenig Hoffnung.
Ich wuerde sehr gerne noch mal andere Vergaser, die auf einem anderen Motor anerkannt gut laufen, ausprobieren. Aber ich habe niemanden, der mir da weiterhelfen kann.

Und danach bleibt eigentlich nur, tief in den Motor einzusteigen.



Gruss
Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Maschine als schlappe 450er weniger vibriert als mit dem 860ccm Satz, liegt am höheren Verbrennungsdruck (so nenne ich das mal). Es handelt sich dabei nicht um ungleiche Zustände rechts und links, sondern einfach um die um 360° versetzten Zündzeitpunkte, der Längsversatz der Pleuel auf der Kurbelwelle (der linke Zylinder ist gegenüber dem rechten deutlich weiter vorne), bis hierhin gilt das für alle Boxer, und bedingt durch den Umbau die kräftigeren Explosionen in den Brennräumen. Letztere machen Dir zu schaffen. Du musst Dich also entscheiden, sanfter und schlapper Motor oder Spaß.
 
Hallo,

wenn du schon mit der Zündung experimentiert hast, mach es doch Richtig!
Bau ne Ignitech ein und lass Dir zwei bis drei flachere Zündkurven programmieren..
Ein statischer ZZP kann über das gesamte Drehzahlband nicht ohne Nebenwirkungen funktionieren.
Du kannst damit rumprobieren bis du den besten Kompromiss gefunden hast.

Gruß

Kai
 
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... wenn Du noch einmal die Kupplung untersuchen möchtest:
- Die Schwungscheibe kannst Du im Grunde nicht falsch aufsetzen - dann würden die OT- und F-Markierungen nicht zum Schauloch passen. Das scheidet also aus
- Mit Wuchtmarkierungen versehen sind jedoch die Druckplatte und der Druckring

Um zu überprüfen, ob die Kupplung insgesamt ausgewuchtet ist, würde ich noch mal die Schwungscheibe ausbauen, Schwungscheibe, Druckplatte und Druckring (ohne Druckfeder und ohne Reibscheibe) zusammenschrauben, zwischen Spitzen lagern (evtl. dazu Halterungen drehen) und
a) auf Rundlauf prüfen
und
b) schauen, in welcher Stellung der drei Teile (Schwungscheibe, Druckplatte, Druckring) zueinander die Kombination gewuchtet ist / sich auspendelt

ACHTUNG:
Ich selber hatte zwar noch nicht die Notwendigkeit das zu tun und habe deswegen auch keine praktische Erfahrung! Aber ich denke, dass sich so feststellen lassen sollte, ob Druckplatte und Druckring in der richtigen Position zur Schwungscheibe stehen,

vermutet

der Schrauberopa
 
War die Kupplung raus und evtl die Wuchtmarkierungen nicht am Umfang verteilt eingebaut?

Zur Kupplung:https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?15192-Kupplungsmontage
Schau hier mal rein. Ich habe damals aus Unkenntnis die Markierungen zusammengelegt.
Da war bei 3-4000 U/min auch "Schütteln" angesagt.

Ich hatte mir im Jahr davor bei Himmelheber und Fruhner ne mittelschwere Kupplung anfertigen lassen. Die wird da komlett zusmmengebaut gewuchtet und dann mit einem Strich über alle Bauteile markiert.
Daher mein späterer Irrtum
Gruß, Axel
 
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Ich bin heute mit meiner R86 eine längere Tour gefahren und habe die Schüttelei mal sehr genau beobachtet.
Unterstellt das der DZM auch genau arbeitet kann ich folgendes sagen:
das Vibrieren fängt recht genau bei 4.000 U/min an und bei sehr genau 5.000 U/min wieder auf. Darunter und darüber sehr ruhiger Motorlauf. Dreht der Motor über 5.000 und ich nehme das Gas weg (Schiebebetrieb), fängt der Motor bei 5.000 wieder das Vibrieren an und bei 4.000 wieder auf.
Von wegen "stärkere Explosionen" ist also eher unwahrscheinlich.

Es ist genau der Bereich, in den er schüttelt.
Ich verstehe es nicht :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann schalte mal die Zündung aus, während der Motor abtourt und beobachte das nochmal. Aber Achtung: Motor erst dann wieder starten, wenn die Kiste zum Stand gekommen ist, sonst rummst das gewaltig.
 
Also den Motor über die 5.000 ziehen, in den ruhigen Bereich, und dann Zündung weg?
Werde ich bei nächster Gelegenheit versuchen und berichten.
 
Hallo,

hochinteressanter Thread. Ihr seid nicht die einzigen. Das Vibrationsproblem innerhalb eines eng eingrenzbaren Drehzahlbereiches habe ich bei meiner Ex-R45 -->860 ccm (Bj. 82, leichter Schwung) seit dem Umbau auch. Habe vieles erfolglos überprüft, z.B. verspannte Montage. Kupplung ist original ungeöffnet, da nur knapp 50 Tkm. Eine Ignitech läuft in diesem Motorrad zur vollsten Zufriedenheit insofern als ich durch eine sanftere Frühverstellungskurve das nach dem SR-Umbau aufgetretene Klingeln wegbekommen habe -nicht aber die Vibrationen.
Ich lese mal weiter mit und werde, da im Moment reisemäßig unterwegs, erst ab in einer Woche Praktisches beitragen können, falls nötig.

Viele Grüße, Thomas
 
Tja,

und dann hätten wir noch die ominösen Resonanzschwingungen des Ventiltriebs bei rund 4500 Touren. Da haben wir schon lange nicht mehr drüber philosophiert.:D
Eventuell gibt es ja wirklich einen Bereich in dem sich der Ventiltrieb leicht "aufschwingt". Vielleicht sollte man mal zum Test das Ventilspiel variieren.
Also runter auf 15/10 gehen und dann mal rauf auf 20/25. Unter Umständen verändert sich am Vibrationsspektrum dann was !

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Die spannende Frage ist, ob das alle 2-Ventiler haben oder ob es nur die R45 sind, die einen 7R-Satz montiert haben.

Im Moment entsteht bei mir gerade der Eindruck, dass es vor allem R45 sind, die betroffen sind. Oder haben wir hier auch R65 Piloten, die das Phänomen kennen?

Ich habe jetzt mal 7R angeschrieben, mal sehen ob bzw. was da kommt.
 
Die Antwort von 7R kam deutlich schneller als erwartet.
Er schreibt (der Signatur tatsächlich er höchstselbst):

Hallo Herr xxx,
vielen Dank für die eMail.
Immer wieder kommt das vor, meist im Teillastbereich, wie bei Ihnen. Meist, nach sauberer Einstellung bzw. Überholung der Vergaser, sind diese Beschwerden verflogen. Wenn Sie wollen und nicht zu Streich kommen wenden Sie sich an uns, wir haben zur Optimierung einen Leistungsprüfstand im Haus.
MfG
Jochen 7R


Hm, so wirklich erhellend ist das nicht. Zumal es in meinen Augen nicht erklärt, warum beim Gas wegnehmen das Gleiche passiert. Schütteln zwischen 5 bis 4.000 U/min.

Aber da ich im Winter die Gaser eh zu RedBaron schicken möchte:nixw:
 
Bin auch gerade im Urlaub, darum hier in aller Kürze:
meine Vergaser sind beim redb@ron gewesen, im letzten Sommer, sauber waren sie schon vorher, Gerhard Eichele hat noch jede Menge kleine Ungereimtheiten gefunden, und seitdem zieht der Motor auch noch schoener, aber fuer die Vibrationsproblematik hat das leider gar nichts gebracht.

<<Bring das Motorrrad mal hierher und wir schauen mal>>, das hatte H. Siebenrock mir auch angeboten, waere natuerlich eine Option.

Was ich mich frage: ich habe irgendwo im Hinterkopf, mal einen Artikel gelesen zu haben, in dem der R65 (nicht R45) auch schon deutliche Vibrationen unterstellt wurden. Ich habe weiter im Hinterkopf, Klagen darueber auch schon mal im Nachbarforum, Kleine Boxer, gelesen zu haben.

@nomix/Axel und Schrauberopa
Laut BMW-WHB hat der schwere Schwung (meine ist eine 1979er, also eine fruehe Baureihe 248, im Gegensatz zu den beiden anderen Fällen hier) keine Markierungen, der leichte Schwung hat sie, wie bei der grossen Baureihen. Das hatte ich auch weiter oben schon mal geschrieben. Ich habe leider den Fehler gemacht, mir auch keine zu setzen bei der Demontage ?(. Darum kann ich auch heute nicht mehr nachvollziehen, wie das urspruenglich gesessen hat. Wenn Ihr da mehr wisst bzgl dem schweren Schwung, nur her mit den Infos. Ich habe mittlerweile ein paar Gebrauchtteile zH rumliegen, da gibt es ebenfalls nichts an Markierungen.
Meine Schwungscheibe wie auch die KW ist weder beim Umbau noch danach draussen gewesen.
Die ganzen (Kupplungs-) Bauteile auszupendeln (statisch auswuchten), waere natuerlich eine saubere Sache, soweit bin ich mit meinen Faehigkeiten aber noch lange nicht.... ebensowenig wie Bauteile auszuwiegen, usw...

@euklid55/Walter
ND muesste 2,66 HD145 sein, Nadelstellung weiss ich gerade nicht.
Du meinst also, ich soll mal 2,64er probieren?

@derthomsen/Thomas
Eine "sanftere Fruehverstellungskurve" heisst was? Kannst Du das etwas genauer sagen?

@Thomas und Michael
Verratet doch bitte mal, welche Nockenwelle habt Ihr denn? Welche Zylinderköpfe sind das bei Euch? Welche Ventile habt Ihr drin? Durchmesser? Schaftdurchmesser?
Welche Vergaser, welches ungefaehre Setting habt Ihr?
Habt Ihr eigentlich auch das Gefuehl, dass man die Vibrationen obwohl klar drehzahlabhaengig ueber ueber das Gasgeben beeinflussen kann?
Bei mir: fruehe R65-Zyl.-Koepfe mit den serienmaessigen Ventilen, also mit dem dünnen Schaft. 308° Nockenwelle. Meine Vergaser sind 64/32/307 und 308 mit 2,66ND und HD145.
Auch Qchen hatte in seinem Umbauthread angedeutet, dass er Vibrationen kennt, das ist m.W. original eine R65 nach Sept1980 gewesen. Das scheint bei ihm aber nicht so wild zu sein.

Gruss
Volker
 
Dass die Maschine als schlappe 450er weniger vibriert als mit dem 860ccm Satz, liegt am höheren Verbrennungsdruck (so nenne ich das mal). Es handelt sich dabei nicht um ungleiche Zustände rechts und links, sondern einfach um die um 360° versetzten Zündzeitpunkte, der Längsversatz der Pleuel auf der Kurbelwelle (der linke Zylinder ist gegenüber dem rechten deutlich weiter vorne), bis hierhin gilt das für alle Boxer, und bedingt durch den Umbau die kräftigeren Explosionen in den Brennräumen. Letztere machen Dir zu schaffen. Du musst Dich also entscheiden, sanfter und schlapper Motor oder Spaß.

Das ist eine sehr interessante Aussage, Detlev, geht in die aehnliche Richtung, wie der letzte von mir befragte Profi sich geaeussert hat. Die Kurbelwelle der Kurzhuber sind offenbar nicht so "gut" wie die der Langhubmotoren, oder wie muss ich das verstehen?

Ich frage mich, wie haben Michel und Fallert das seinerzeit erlebt/gemacht? Wenn Michel damit WEttbewerbe gefahren ist, konnte der doch kaum akzeptieren, dass Vibrationen das Motorrad auseinander schuetteln...
 
Hallo Volker,

prinzipiell hat der Detlev recht, nur das Ausmaß der Vibrationen scheint mir aber zu hoch.
Die kleinen Boxer haben natürlich weniger Hub, das könnte zu den Vibrationen beitragen bzw. deren Frequenz ins Unangenehme verschieben, ich vermute die Ursache aber nicht allein im größeren Hubraum.
Was ich mir noch Vorstellen könnte, ist das das Gemisch bei der Drehzahl durch die hohe Verdichtung zu schnell abbrennt bzw. die Flammfront nicht mit den Steuerzeiten korreliert. Dann würde eventuell ne andere Nockenwelle mit mehr Überschneidung helfen.
Ich würde die Quelle also eher im Ventiltrieb suchen.
Hast du mal das hintere Nockenwellenlager kontrolliert?
Gibt es Abweichungen im Ventilspiel wenn die V-Federn einseitig auf die Nockenwelle drücken?
Eventuell gibt es da ne Art Resonanz.
Manche Experten geben bei den großen Boxern den Hinweis Dauerdrehzahlen um 4500 upm zu meiden. Das hat mit den normalen Vibes um die Frühverstellung nichts zu tun, sondern hat mechanische Ursachen.
Ist aber lang her, dass ich das gelesen habe. Vielleicht weiß jemand hier mehr, man könnte ja mal den Heußler fragen.

Gruß

Kai
 
Und dann gibt es noch ab Werk schlecht gewuchtete Kurbelwellen (selbst erlebt) die solche Probleme machen.

Da hilft dann nur Motor komplett zerlegen und Kurbelwelle mit Meistergewicht dynamisch wuchten.
Im Idealfall mit Schwungscheibe, Kupplung und Rotor.
Macht man aber nur, wenn der Motor sowieso auseinander muß.
Bis dahin hilft einfach den Drehzahlbereich meiden.
Je nach Fahrsituation einen Gang höher oder tiefer.

Gruß Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Klugscheißermode an: :oberl:
Aus Ingenieursicht:
Da die Vibrationen reproduzierbar zwischen 4000 und 5000 Touren auftreten, vermute ich rein mechanische Biegeschwingungen der Kurbelwelle, vielleicht auch Torsionsschwingungen.

An Zünd- oder Vergaserprobleme glaube ich nicht.

Ohne je eine R45 gefahren oder zerlegt zu haben: Die 450 ccm Kolben sind doch wahrscheinlich leichter als die 860 7R Kolben?! Oder sind sie gar schwerer? Anyway, dann stimmt die Wuchtung nicht, d.h. die Kurbelwellen-Gegengewichte der 450er Kurbelwelle sind zu klein (oder zu groß).

Damit würde der Massenausgleich nicht passen, denn
1) die Massenkräfte im UT sind grundsätzlich geringer als die im OT - bei jedem Motor.
2) daraus resultieren zusammen mit zu kleinen (zu großen) Gegengewichten erhöhte Massenmomente.

Nicht umsonst haben die 4V-Motoren eine extra Ausgleichswelle, um die Massenmomente zu killen!

Wenn es meine Maschine wäre, würde ich die 7R Kolben auf das Gewicht der 450er Kolben bringen. Ggf. das auch mit den Kolbenbolzen, zumindest prüfen.

Viele Grüße
Frank
 
... bei der Drehzahl durch die hohe Verdichtung zu schnell abbrennt ...

Soweit ich das gesehen habe, gibt es bezüglich der tatsächlichen Verdichtung des Motors lediglich vage Vermutungen. Solange es keiner wirklich weiß, ist das m.E. eine gänzlich haltlose Vermutung, die durchaus auch in die völlig falsche Richtung führen kann.

Auch hier gilt m.E.: entweder Ärmel hochkrempeln und auslitern oder nochmal hinten rechts in die Tasche fassen und machen lassen. Ich jedenfalls würde das wissen wollen.

Das Rumgerate führt zu nix, höchstens dazu, daß noch was repariert wird, was gar nicht kaputt ist.
 
Klugscheißermode an: :oberl:
Aus Ingenieursicht:
Da die Vibrationen reproduzierbar zwischen 4000 und 5000 Touren auftreten, vermute ich rein mechanische Biegeschwingungen der Kurbelwelle, vielleicht auch Torsionsschwingungen.

An Zünd- oder Vergaserprobleme glaube ich nicht.

Ohne je eine R45 gefahren oder zerlegt zu haben: Die 450 ccm Kolben sind doch wahrscheinlich leichter als die 860 7R Kolben?! Oder sind sie gar schwerer? Anyway, dann stimmt die Wuchtung nicht, d.h. die Kurbelwellen-Gegengewichte der 450er Kurbelwelle sind zu klein (oder zu groß).

Damit würde der Massenausgleich nicht passen, denn
1) die Massenkräfte im UT sind grundsätzlich geringer als die im OT - bei jedem Motor.
2) daraus resultieren zusammen mit zu kleinen (zu großen) Gegengewichten erhöhte Massenmomente.

Nicht umsonst haben die 4V-Motoren eine extra Ausgleichswelle, um die Massenmomente zu killen!

Wenn es meine Maschine wäre, würde ich die 7R Kolben auf das Gewicht der 450er Kolben bringen. Ggf. das auch mit den Kolbenbolzen, zumindest prüfen.

Viele Grüße
Frank

Hallo,

die kleinen Boxer haben keine aufgenietete Gegengewichte.

Gruß
Walter
 
Nach einer regen Korrespondenz mit Jochen Siebenrock ist er nach wie vor der Auffassung, dass das Problem die Vergaser oder ggf. die Elektrik (ich vermute, er meint die Zündung) sind.

Ich werde die Gaser über den Winter zu Redbaron bringen und kommendes Jahr dann ggf. wirklich zu Siebenrock fahren.

Zum Versuch mit "Zündung aus": die Vibrationen bleiben. Allein das sagt mir, dass es wohl eher was mechanisches ist :nixw:
 
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