Was ist davon zu halten?

wie berechnet man eigentlich den Mitteldruck und was sagt der genau aus?

Das ist - etwas vereinfacht gesagt - der Mittelwert aller Druckzustände, die während eines Arbeitsspiels im Zylinder herrschen (also Ansaugen, Verdichten, Ausschieben auf der Negativseite, Arbeitsdruck auf der Positivseite und daraus der Mittelwert gebildet).

Wozu soll das gut sein, fragt man sich?

Man kann über dieses Maß völlig unterschiedliche Motoren (Hubraum, Drehzahl, Zylinderzahl, Arbeitsverfahren, ...) miteinander vergleichen: der Mitteldruck als absoluter Wert ist das direkte Maß für die je Hubvolumen geleistete Arbeit und damit auch ein direktes Maß für die Motoreffizienz bezüglich der Leistungsausbeute.

Druck = spezifische Arbeit/Volumen mag seltsam erscheinen, aber der Zahlenwert und die Einheit sind genau gleich: kJ/m³ = kN/m² (1 J = 1 Nm). Statt Mitteldruck kann man auch "Energiedichte" sagen, aber das versteht keiner.

Weil man die maximal erreichbaren Mitteldrücke für verschiedene Motorbauarten (Sauger, aufgeladen, Zwei-, Viertakter, ...) kennt, kann man damit auch "seltsame" Leistungsdiagramme erkennen, zumindest wenn sie weit außerhalb des realistischen Bereichs liegen. Aus einem bestimmten Hubraum mit einer bestimmten Verdichtung und einer bestimmten Drehzahl (bei festgelegter Motorenbauart und "normalem" Sprit) läßt sich nun mal nur eine gewisse maximale Leistung erreichen.

Aus Mitteldruck und Hubraum kann man das Drehmoment errechnen:

M = pe * Vh / 4π

Hat man noch eine Drehzahl dazu, weiß man, welche Leistung dazugehört:

P = M * n oder eben P = pe * Vh * n / 4π

Das geht natürlich auch andersrum.


Übrigens habe ich das Leistungsdiagramm nur solange angezweifelt, wie ich dachte, daß das ein 980cc-Motor sein soll. Als 1065cc-Motor gehen die Werte aus dem Diagramm durchaus durch (auch wenn sie mir immer noch ein wenig optimistisch vorkommen, aber das ist in Ordnung - in dem Markt muß man wohl ein wenig übertreiben, sonst kriegt man keine Kunden, sondern der, der noch ein bißchen unverschämter übertreibt).
 
Die Pleuel sind aus England, nix 7-Rock

(auch wenn sie mir immer noch ein wenig optimistisch vorkommen, aber das ist in Ordnung - in dem Markt muß man wohl ein wenig übertreiben, sonst kriegt man keine Kunden, sondern der, der noch ein bißchen unverschämter übertreibt).

Ich will das Zeug nicht vertreiben, auch nicht übertreiben. Der p4 ist im übrigen vom TÜV in FR anerkannt und akzeptiert.
 
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Hallo Rowi,
das Teil sieht richtig gut aus. Du schreibst was von Leistung gekappt durch andere Nockenwelle. Kannst Du uns was näheres schreiben?
 
Ich bin die Prüfstandsläufe selbst gefahren, weil ich die Arbeit am Motor selbst gemacht habe und keinen Bock habe mir in die Tasche zu lügen.

Ende.
 
Ich bin die Prüfstandsläufe selbst gefahren, weil ich die Arbeit am Motor selbst gemacht habe und keinen Bock habe mir in die Tasche zu lügen.

Ende.

Nochmal: das Diagramm ist in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann.

Sorry. Mein Fehler.

In deiner Bildergalerie sind nun mal überwiegend Serienzylinder und ich habe erst heute nachmittag kapiert, daß das ein 1065cc-Motor ist. Wäre das gleich erkennbar gewesen, hätte ich auch nicht rumgemeckert. Ich habe halt schon ein paar zu viele "unrealistische" Diagramme gesehen...
 
@ mfro

das ist nicht meine Homepage, sondern die vom Frank Weltin.
Ich darf da schrauben.

@Bernhard

ohne Deine Mithilfe in Sachen Igni würde der Eimer noch nicht mal husten. DANKE dafür!

Ich glaube das PS Defizit ist der NW geschuldet. Ich könnte bei meiner GS mit 160kg damit leben.
 
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Salu Detlev,

die Dinger haben ein Stichmass von 151 mm
 
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Hallo Rowi,
nicht dafür. Es macht Spass, so ein Projekt verfolgen zu dürfen.
Wenn dann noch die Chemie stimmt, freue ich mich auf die nächsten Herausforderungen.
 
Jep Bernhard

dann gehen wir das 1108cc Projekt an. Freu mich schon.

Viele Grüsse.
 
so grundsätzlich, was will man mit ner getunten R100R mit v-Max etwas über 170 ??

Die Prüfstandläufe werden meist im 3. oder 4. Gang gefahren, nicht im Letzen. Die Vmax des Ausdruckes gibt dann die Geschwindigkeit wieder die das Fahrzeug im Messzyklus erreicht hätte.

Die Pleuel sind aus England, nix 7-Rock

sind wahrscheinlich doch die gleichen bzw. gleicher Hersteller. Die Bauform ist für ARP Pleuele charakteristisch. Andere (Carillo oder Pauter, z.B.) schauen deutlich anders aus.

Ich lasse übrigens grundsätzlich immer nur die unkorrigierte Radleistung am Hinterrad messen (bei den Ammerschläger P4: "Pgem" und "Mgem"). Die möglichen Meßfehler sind dann im Vergleich zu "Pnorm" und "Mnorm" weniger. "*norm" Werte sind berechnete Werte, zu der Radleistung wird die Verlustleistung beim Ausrollen (Verlust Endantrieb und Getriebe, Kupplung gezogen) addiert und außerdem Korrekturfaktoren aus Luftdruck und Temperatur. Verlustleistung ist übrigens bei der BMW nach meiner Erfahrung so 6-8 PS, bei Autos hatte ich auch schon mal 40 PS :schock:

Grüße
Marcus
 
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Du schreibst mit Verlaub Unsinn.

Die Messung wurde im 5.Gang gemacht.


Die Pleuel vom Ziegenbock werden ganz irgendwo anders gemacht, wo, sag ich nicht.
Die Verlustleistung liefere ich morgen nach.
 
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Die Pleuel vom Ziegenbock werden ganz irgendwo anders gemacht, wo, sag ich nicht.

Warum nicht?

Ich hab hier zwei BBK liegen und einen dritten verbaut da sind ARP-Pleuele dabei.

Aber wenn du meinst, es besser zu wissen und nicht sagen magst was Du zu wissen glaubst :nixw:

Grüße
Marcus
 
Hallo Rowi,

die Kurve ist für ein Gespann bzw. einen Alpenbrenner n. m. M. herrvorragend. Interessant finde ich auch, dass bei der Combo auf der BMW Seite 1 der Homepage die Höchstleistung bei der 324 / 320 gr. NW später anliegt als bei der 336 gr. NW (BMW oder Schleicher Profil?).

Wie mfro bereits schrieb, sind die Trichter nicht ganz optimal. Was durch eine entspr. Gestaltung möglich ist, kann man bei den 4 V sehen. Düse bzw. 5. Element bei den 11X0'ern bzw. der Boxerburner von Rika für die 1200 S (~ 5 % +). Als Anregung:

http://www.boxergarage-eifel.de/sho...GS-_-RT/Tuningzubehoer/Modifizierte-Duese.htm

Ansonsten habe ich im Buch von David Vizard "Tuning the A-Series Engine" 3. Auflage, S. 59, Fig. 6.4 eine interessante Übersicht von Messergebnissen verschiedener Trichter gefunden. Dabei waren die Trichter mit einem Randradius von 1/4 Radius des Trichters die zu einem 270 gr. Kreissegment ausgebildet sind ziemlich optimal. Der beste Wert wurde mit einem Stub Stack (gemeint ist nicht die Dichtung aus dem Sanitärbereich) erzielt. Z. B.:

http://www.med-engineering.co.uk/catalogue/ancillaries/ram-air-kits

Ansonsten bin ich auf die Fortsetzung bzw. weitere Berichte gespannt.

Viele Grüße

Ewald
 
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Das ist kein Siebenrock-BBK, das ist wohl "was Eigenes".

Das stimmt!
 
Ich glaube das PS Defizit ist der NW geschuldet. Ich könnte bei meiner GS mit 160kg damit leben.

Ich würde mal folgendes probieren: Unterdruckuhr an die Vergasereinlässe (also aus Richtung Lufi gesehen direkt vor die Drosselklappen/Schieber). So mal einen Prüfstandslauf machen.

Bei Vollgas muß der Druck auf Atmosphärendruck gehen und beim Hochdrehen da bleiben. Wenn der Druck bei steigender Drehzahl abnimmt, ist der Grund für die Atemnot auf der Filter/Trichterseite zu suchen (zu enge Querschnitte/schlechte Strömungsverhältnisse).

Nimmt der Druck nicht ab, mußt Du auf der anderen Seite der Schieber suchen (Kanäle, Nockenwelle).

Allerdings sieht das Diagramm für den Hubraum ja schon recht brauchbar aus. Ohne die Drehmomentkurve nach oben zu verlagern, wird da nicht mehr allzuviel zu holen sein, denke ich.
 
Servus mfro

danke für den Tipp, habe eben noch mal gemessen.

Ansaugseitig ist alles im Grünen.

Ich lass es einfach so, und probiere bei meinem 1108er Motor mal eine andere Nocke, Was hältst Du von einer 330er?

Gruss
 
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Wenn ich die Trichter hier so sehe, und das Drehzahlniveau, wo hierdie Musike spielt, dann lege ich meine Pläne hinsichtlich einem Experiment mit längeren Ansaugrohren wohl besser ad acta ...
 
Servus mfro

danke für den Tipp, habe eben noch mal gemessen.

Ansaugseitig ist alles im Grünen.

Ich lass es einfach so, und probiere bei meinem 1108er Motor mal eine andere Nocke, Was hältst Du von einer 330er?

Gruss

Was ist denn jetzt für eine drin?

Ventilkonfiguration habe ich noch nirgends ge- (oder über-) sehen? 42er oder 44er Einlaßventil?

Mit einem 100er-Kolben wird das Drehzahlniveau voraussichtlich nochmal nach unten gehen. Dort eine Nocke einzubauen, die erst da die Muskeln spielen läßt, wo der Motor gar nicht hinkommt, aber dafür untenrum Spül- und Kompressionsverluste bringt, scheint mir kontraproduktiv - ich würde gefühlsmäßig eher erst zur 308er greifen, aber Versuch macht kluch ;)
 
Servus mfro

danke für den Tipp, habe eben noch mal gemessen.

Ansaugseitig ist alles im Grünen.

Ich lass es einfach so, und probiere bei meinem 1108er Motor mal eine andere Nocke, Was hältst Du von einer 330er?

Hallo,

die 330er Nocke von Schleicher hat einen Hub 8,6mm. Da müßen die Taschen in den Kolben nachgearbeitet werden.

Gruß
Walter
 
Klugscheissmodus an: Die angegebene Gradzahl der Nockenwelle hat nicht viel mit der Charakteristik zu tun : Klugscheissmodus aus.

Die zugestopften R80 GS in Schweizausführung haben beispielsweise eine 320 anstatt 308 Grad Nockenwelle und die taugt dem Vernehmen nach drehzahlmässig nix.

Würde nicht die die 336 Grad Nocke die wohl wahlweise in den alten Rssen verbaut war passen?

http://realoem.com/bmw/showparts.do?model=0325&mospid=51646&btnr=11_1697&hg=11&fg=31

Die dort verbaute 308er ist jedenfalls auch in den späten 2V verbaut

http://realoem.com/bmw/partxref.do?part=11311338302



Andreas
 
Würde nicht die die 336 Grad Nocke die wohl wahlweise in den alten Rssen verbaut war passen?
Andreas


Hallo Andreas,
die 336er gab es nie ab Werk, sonst müsste es ja auch passende Kolben im ETK geben. Die Umbauanleitung zur 336er war ein seperates Schriftstück von BMW.
 
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