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Wellendichtring ausziehen - Werkzeug original, Eigenbau oder Spax

shgfeld

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30. Sep. 2017
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Hallo Boxerspezialisten,

ich habe heute erfolglos versucht den Wellendichtring hinter der Kupplung mit einem selbst gebauten Auszieher auszubauen. Jetzt wollte ich die Spax-Methode ausprobieren und kann nach der Suche im Forum irgendwie nicht glauben, dass es ohne Vorbohren möglich ist eine Schraube in den Wedi zu bekommen. Darum nur zur Sicherheit die Frage, ob Ihr kleine Löcher für die Schrauben vorbohrt.
Besser als Spaxe würde mir natürlich ein funktionierender Abzieher gefallen, so wie er im "kleine Handbuch" beschrieben ist. Bei meiner Konstruktion hat sich der angeschweißter Haken unter Last verbogen und ist dann abgerutscht. Was würde sich als standfester Haken an dieser Stelle anbieten?
Das Originalwerkzeug 11-1-890 habe ich auch nach längerer Suche im Netz nicht gefunden.
Die Kurbelwelle habe ich übrigens, wie im "kleinen Handbuch" beschriebenen, mit einem Zweiarmabzieher fixiert.

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,


viele Wege führen nach Rom.


Vielleicht kann dir irgendeiner unserer Edelschrauber den hier effektiven Abzieher nennen. Ich habe sowas aber nicht, und mit der Spax-Methode kriegt man einen richtig stramm sitzenden WeDi wohl auch nicht raus.


Also, für Grobschlosser: Laufring rausnehmen, dann Hammer und Meissel. Das Prinzip ist, den Wedi zum Zentrum hin einzudellen – dann verliert er seine Spannung. Entweder, wenn möglich, ganz außen ansetzen, oder ein kleines Loch reinschlagen, und dort ansetzen. Ein paar kräftigere Schläge sind dabei schon notwendig, also aufpassen.
 
Bei festsitzenden Ringen, wie dem Kurbelwellen-SiRi, bevorzuge ich den geschmiedeten Haken an der 8er Gewindestange. Zum Thema Vorbohren und Spaxschraube: Diese Methode verwende ich bei Wellendichtringen, die erwartungsgemäss nicht brutal fest sitzen oder in denen nach wie vor eine Welle steckt, die nicht ohne grossen Aufwand demontiert werden kann (z.B. Getriebeeingangswelle oder Nockenwellen an diversen Dosenmotoren). Allerdings bohre ich das Loch nicht, ich nehme einen sehr spitzen Dorn (kann man sich gut aus einem alten Durchschlag oder Körner schleifen) und setze diesen so weit wie möglich aussen an, die Blechstärke des Randes muss natürlich beachtet werden. Einen kleinen Schlag mit einem Hammer macht dann das Loch. Vorteil der Methode: Keine Späne, die irgendwo rumliegen und ein nach innen geformter Trichter, der der Schraube zusätzlichen Halt gibt. Bei sehr dünnen Gehäusen empfiehlt es sich unbedingt eine Unterlage für die Zange zu verwenden so man hebeln muss.
 
Hallo,

ich habe beim Dichtring rausziehen gute Erfahrungen mit der Feder Montagehilfe von der Tante gemacht, kann man gut hinter der Dichtlippe auf den Metallring aufsetzen, und wenn sich mit normalem ziehen nichts rührt, nochmal mit (ich nehme Holz-) Hebeln nachhelfen. Da hat bei mir jeder Wedi-Ring aufgegeben, auch mit eingebauter Welle.
 
es geht auch ohne Spezialwerkzeug mit einem guten (neuwertige Klinge)mittelgroßen Schlitzschraubenzieher und Gefühl.

Den Schraubenzieher von aussen (am Umfang) am alten WeDi ansetzen und den WeDi Rchtung WeDi-Mitte (90 Grad winklig zur Kurbelwellenlängsachse) mit Gefühl deformieren.
Eine Delle entsteht und der WeDi lässt sich mit dem Schraubenzieher über die Kante des Motorgehäuses mit Gefühl aushebeln, ohne das die Distanzscheibe oder Kurbelwelle berührt wurde
Liebe Grüße :wink1:
Martin

PS ein (oder mehrere) Entspannungsbier(e) vorher : mehr Gefühl und entspannte Gelassenheit statt Nervosität und krampfhaftem Gemurkse :kue:
 

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  • 6  WeDi deformieren und aushebeln.JPG
    6 WeDi deformieren und aushebeln.JPG
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Ich habe die Arbeit im Oktober gemacht. Mit dem Haken habe ich den Wedi nicht heraus bekommen. 2 mittlere Spaxschrauben eine rechts eine links und der gut sitzende Wedi kam raus. Zum Einbau hatte ich kein Spezialwerkzeug.
Eine Schuhcremeschachtel mit D=100 hat hier gute Dienste geleistet.

VG

Holger )(-:
 
Vielen Dank für die vielen Antworten und Anregungen.

@Hans: Diese Anleitung habe ich auch zur Demontage herangezogen. Allerdings fehlte mir die Info, was für Teil der Autor an die Gewindestange angeschweißt hat.

@Hubi: Ich habe mein ganzes Sammelsurium nach einem geeigneten Haken durchsucht, aber nichts brauchbares gefunden. Wo findet man einen geschmiedeten Haken, außer im Geschmiedetenhakenfachgeschäft?

@Jörg: Wie sieht die Federmontagehilfe der Tante aus? Ich kenne weder die Montagehilfe noch die Tante? Ist die Tante die Frau vom VW Onkel?

@Martin: Deine Methode klingt auch gut. Ob die Biere vorher bei mir zum Erfolg führen, das wage ich zu bezweifeln. ;-)

Stefan
 
Die Kurbelwelle habe ich übrigens, wie im "kleinen Handbuch" beschriebenen, mit einem Zweiarmabzieher fixiert.

Hallo Stefan,

dann ist doch alles ganz einfach. Nimm ein Reifen Montiereisen, nicht das Spielzeug aus dem BMW Bordwekzeug, sondern um die 30 cm lang (z.B. Gedore No. 38/12). Den setzt du innen am WeDi an, und hebelst über die KW.
Die KW Axial verschiebe Sicherung macht man doch hauptsächlich aus diesem Grund, dachte ich zumindest immer.


gruss peter
 
@Hubi: Ich habe mein ganzes Sammelsurium nach einem geeigneten Haken durchsucht, aber nichts brauchbares gefunden. Wo findet man einen geschmiedeten Haken, außer im Geschmiedetenhakenfachgeschäft?

Sowas schmiedet man sich selbst. Da nimmst Du eine 8er Gewindestange, machst die an einem Ende gut heiss (hellkirschrot ist die ideale Glühfarbe für Schmiedearbeiten) und klopfst das mit dem Hammer auf dem Schraubstock schön in Form. Dauert vielleicht Minuten.
 
Sowas schmiedet man sich selbst. Da nimmst Du eine 8er Gewindestange, machst die an einem Ende gut heiss (hellkirschrot ist die ideale Glühfarbe für Schmiedearbeiten) und klopfst das mit dem Hammer auf dem Schraubstock schön in Form. Dauert vielleicht Minuten.

aber nur mit azetylen und sauerstoff, danach evtl. in öl tauchen und wieder ein bischen anlassen. aber das equipment haben nun wirklich nicht viele in einer hobby werkstatt.
mit nem normalen bunsenbrenner kriegste das nicht kirschrot.;)
 
Hallo Stefan,

dann ist doch alles ganz einfach. Nimm ein Reifen Montiereisen, nicht das Spielzeug aus dem BMW Bordwekzeug, sondern um die 30 cm lang (z.B. Gedore No. 38/12). Den setzt du innen am WeDi an, und hebelst über die KW.
Die KW Axial verschiebe Sicherung macht man doch hauptsächlich aus diesem Grund, dachte ich zumindest immer.


gruss peter

Genau so hab ich die letzten drei auch rausbekommen. Man kann auch anfangs über ein Hartholzbrett hebeln. Die Ersten (originalen) gehen am schwersten. Leichtes (VORSICHTIGES) "eindellen" des Wedis mit einem stumpfen Schraubenzieher hilft dann. Das Hebeln immer versetzen, einmal rundherum, nicht immer die gleiche Stelle!
Nur mit einem schmalen Federspanner wird es bei richtig festsitzenden Wedis erst mal nicht gehen. da rutschst du ab und reisst nur den Gummi an.

Hallo Hubi, wie wärs mit nem Schmiedeworkshop :D:D:D. Ich wär bestimmt dabei (allein schon aus Familientradition). Um so nen Haken stabil zu Schmieden und zu Härten braucht ein Laie schon mal ein paar Probeläufe.

Gruß
Kai
 
aber nur mit azetylen und sauerstoff, danach evtl. in öl tauchen und wieder ein bischen anlassen. aber das equipment haben nun wirklich nicht viele in einer hobby werkstatt.
mit nem normalen bunsenbrenner kriegste das nicht kirschrot.;)

Mit meinem Bunsi schon :D
Ob bei einer Baumarktgewindestange der C-Gehalt ausreicht, um diese zu härten, bezweifle ich im Übrigen. Meine hab ich damals einfach abkühlen lassen, funktioniert immer noch astrein.
 
Hallo Hubi, wie wärs mit nem Schmiedeworkshop :D:D:D. Ich wär bestimmt dabei (allein schon aus Familientradition). Um so nen Haken stabil zu Schmieden und zu Härten braucht ein Laie schon mal ein paar Probeläufe.

Gruß
Kai

Sehr gerne, aber als Schmiedelehrer bin ich zu unerfahren, bin eher so der Autowerkstattimprovisationsschmied :D Trotzdem spiel ich gerne mit der Knete für Grosse.
 
Mit meinem Bunsi schon :D
Ob bei einer Baumarktgewindestange der C-Gehalt ausreicht, um diese zu härten, bezweifle ich im Übrigen. Meine hab ich damals einfach abkühlen lassen, funktioniert immer noch astrein.

Mit ner GS- Speiche funktioniert es zumindest sehr gut. :D

P1070157.jpg
 
Mit meinem Bunsi schon :D
Ob bei einer Baumarktgewindestange der C-Gehalt ausreicht, um diese zu härten, bezweifle ich im Übrigen. Meine hab ich damals einfach abkühlen lassen, funktioniert immer noch astrein.

Hallo Hubi,
das Metall heiß in BLUT oder URIN tauchen, :entsetzten: sagt wenigstens die Legende :D:D:D!

Gruß
Kai
 
Genau so mache ich es schon seit ich mich erinnern kann...
dann sind wir schon drei, mit Peter und Kai...

Gruß - Thomas

Hallo Stefan,

dann ist doch alles ganz einfach. Nimm ein Reifen Montiereisen, nicht das Spielzeug aus dem BMW Bordwekzeug, sondern um die 30 cm lang (z.B. Gedore No. 38/12). Den setzt du innen am WeDi an, und hebelst über die KW.
Die KW Axial verschiebe Sicherung macht man doch hauptsächlich aus diesem Grund, dachte ich zumindest immer.


gruss peter
 
So, war gerade bei der Tante und habe mir zwei Feder-Montagehilfen gekauft. Mal sehen ob ich den Wedi damit einfach so raus bekomme oder ob ich mir aus den Teilen einen Auszieher bastle.
Ich muss zugeben, dass es einfach zu verlockend ist, den Schraubendreher an der Kurbelwelle abzustützen und den Wedi so raus zu hebeln. Trotz Sicherung mit dem Zweiarmabzieher an der Lima werde ich diese Methode erst als allerletztes Mittel einsetzen. Angst essen Seele auf ....
Nochmals vielen Dank für all die Anregungen. Ich werde zeitnah berichten wenn ich den Wedi bezwungen habe.

Stefan
 
Ich muss zugeben, dass es einfach zu verlockend ist, den Schraubendreher an der Kurbelwelle abzustützen und den Wedi so raus zu hebeln.

Ich möchte hier der Klarheit halber nur noch mal drauf hinweisen, daß ich oben nix von "Schraubendreher an der Kurbelwelle abstützen" geschrieben habe.
Sowas würde ich auch niemandem raten. Das Eindellen des WeDi, wie von mir beschrieben, hat ja gerade den Sinn, gewalttätiges Hebeln zu vermeiden.
 
Wenn der WeDi nur wegen einer beginnenden leichten Inkontinenz gewechselt werden soll, dann kann man sich diese ganze Würgerei womöglich ersparen.

Zumindest ist diese Ersparnis einen einfachen vorherigen Test wert.

Nachdem etliche Foristen von guten Erfolgen berichtet hatten, habe ich es auch einmal hiermit probiert.

Die rund 30 € waren bestens investiert.

Der WeDi ist wieder dicht, und mehr kann ein neuer WeDi auch nicht.
 
Wenn der WeDi nur wegen einer beginnenden leichten Inkontinenz gewechselt werden soll, dann kann man sich diese ganze Würgerei womöglich ersparen.

Zumindest ist diese Ersparnis einen einfachen vorherigen Test wert.

Nachdem etliche Foristen von guten Erfolgen berichtet hatten, habe ich es auch einmal hiermit probiert.

Die rund 30 € waren bestens investiert.

Der WeDi ist wieder dicht, und mehr kann ein neuer WeDi auch nicht.

Das mag, unabhängig davon, was ich davon halte, bei Simmerringen klassischer Art mit Elastomerlippe funktionieren. Der Trick ist einfach, dass man die Gummiteile mit Zusätzen zum Quellen bringt. Hält garantiert bis zum Auktionsende :D
Bei den KW-Simmerringen neuerer Bauart (und weiteren bei verschiedenen Anwendungen) ist diese Dichtlippe aber aus Teflon. Da quillt nix, Teflon gehört zu den inertesten Materialien. In diesem Fall (und eigentlich auch sonst) kann man sich diese Investition sparen.
 
... Bei den KW-Simmerringen neuerer Bauart (und weiteren bei verschiedenen Anwendungen) ist diese Dichtlippe aber aus Teflon. Da quillt nix, Teflon gehört zu den inertesten Materialien. In diesem Fall (und eigentlich auch sonst) kann man sich diese Investition sparen.

Ganz so pessimistisch wäre ich nicht. Die Dichtlippe ist zwar Teflon, der Ring selbst aber Elastomer. Es könnte ausreichen, das Elastomer wieder soweit einzuweichen, dass die Dichtlippe wieder besser an der Welle anliegt.

Die WDR alter Bauart wurden zum Teil so hart, dass die Dichtlippe mit der Zeit in das Wellenmaterial einlief. Dann half nur ein WDR mit verschobener Dichtlippe - falls verfügbar.
 
Ganz so pessimistisch wäre ich nicht. Die Dichtlippe ist zwar Teflon, der Ring selbst aber Elastomer. Es könnte ausreichen, das Elastomer wieder soweit einzuweichen, dass die Dichtlippe wieder besser an der Welle anliegt.

Hier widerspreche ich Dir. Der Ring ist komplett aus Teflon auf einem Duroplastträger. Elastomere sucht man da vergebens.
 
Der Ring ist komplett aus Teflon auf einem Duroplastträger

Danke, jetzt weiss ich endlich was für ein Material das ist. Du meinst doch das neuere Teil welches man einige Stunden vor dem Einbau in Öl -baden- muss. Ich hab das Teil unter der Bezeichnung -Fieberring- kennen gelernt. Mann was war ich skeptisch, "son neumodschen Kram".
Ich weiss gar nicht mehr wann ich den eingebaut habe, gefühlt eine Ewigkeit her. die Jahre davor habe ich den WeDi wegen wiederkehrender
inkontinenz öfter gewechselt.

Zum hebeln mit dem Montiereisen über die KW. Da ist nichts mit -Gewalt-. Das geht völlig easy. Findet ihr den Weg einen Schraubendreher zwischen WeDi und Motorgehäuse einzutreiben etwa besser?

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
...ich hab die nie in Öl eingelegt.
Dichtmittel als Ölzusatz wären für mich nur in absoluter Not das Mittel der Wahl.
Neuen Ring einbauen und Ruhe ist@

Gruß - Thomas
 
Danke, jetzt weiss ich endlich was für ein Material das ist. Du meinst doch das neuere Teil welches man einige Stunden vor dem Einbau in Öl -baden- muss.

Nein, die werden nicht in Öl mariniert, das ist Technologie der motorenbaulichen Steinzeit :oberl:
Diese Teflonringe werden sogar penibel fettfrei montiert, d.h. die Welle und der Ring werden peinlich sauber entfettet. Das hat den Hintergrund, dass sich dann beim ersten Anlauf eine sogenannte Transferschicht bildet, das sind Teflonpartikel, die sich auf der Welle absetzen, wodurch eine zuverlässige Langzeitdichtung gewährleistet wird. Als ich das noch nicht wusste, hab ich diese Ringe wie die guten alten Gummiteile auch satt geölt, es wurde mir keiner undicht. Trotzdem ists besser, sich an dei Einbauvorschrift zu halten, ganz ohne Grund wurde die ja nicht verfasst. Und plausibel ist sie allemal.
 
Hi,

ich habe hier mal vor langer Zeit schon einen Artikel aus einer Fachzeitschrift des Kfz-Handwerks verlinkt. Dort stand klipp und klar, daß der Einbau von PTFE-WeDis ausschließlich trocken zu erfolgen hat, und alles andere als Montagefehler anzusehen ist.

Selbst WHB's sind keine zeitlos gültige Offenbarung. Sind ja auch nicht von Propheten geschrieben, die die Materialeigenschaften von Übermorgen schon vorher kennen. ;)
 
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