Zündung ziemlich daneben

Gummikuhfan

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Hallo Leute,

habe an meiner 75/6 ein ziemlich blödes Problem. Bei der letzten Fahrt lief eigentlich alles normal. Leistungsverlust konnte ich nicht feststellen, ebensowenig wie erhöhten Spritverbrauch. Sie sprang gut an, lief allerdings die ersten paar Kilometer etwas unwillig. Gegen Ende der Tour ging sie auch an Ampeln schon mal aus, sprang aber sofort wieder an. Habe dann, in der Garage angekommen, mal eben das Stroboskop drangehangen und festgestellt, dass die Zündung genau auf OT stand. Wie kann es sein, dass die Q mit dieser Einstellung noch halbwegs vernünftig lief? Werde die Zündung also richtig einstellen. Mal sehen, ob es einen Unterschied gibt.

Hat jemand eine Erklärung dafür?
 
... Habe dann, in der Garage angekommen, mal eben das Stroboskop drangehangen und festgestellt, dass die Zündung genau auf OT stand. Wie kann es sein, dass die Q mit dieser Einstellung noch halbwegs vernünftig lief? ...
Hallo Jürgen,

wenn sich das Gleitstück des Unterbrechers abnützt, verschiebt sich der Zündzeitpunkt in Richtung "spät", also Richtung OT. Der Motor läuft auch mit dieser Einstellung noch "halbwegs vernünftig".
 
Wenn die Zündung auf OT steht, dann läuft der Motor noch ordentlich. Damit geht er nicht aus oder läuft unwillig. Je nach Feingefühl des Fahrers merkt der nicht, ob die Zündung ein paar Grad abweicht.
 
Hallo Jürgen,

wenn sich das Gleitstück des Unterbrechers abnützt, verschiebt sich der Zündzeitpunkt in Richtung "spät", also Richtung OT. Der Motor läuft auch mit dieser Einstellung noch "halbwegs vernünftig".

Hallo Wolfram,

das kann natürlich sein, da ich eine Selbstbauzündung drin habe, die der Unterbrecherabstand nicht interessiert, sprich der Zündfunke ist auf jeden Fall stark genug.
 
Dann trifft das zu, was ich zur Verschiebung des ZZP geschrieben habe. Der veränderte Schließwinkel hat dann vermutlich keine Auswirkung.
 
Hallo Jürgen,

zur Schmierung des Gleitstücks gab es von Bosch ein spezielles Fett. Aus dem Kopf heraus: Ft1v4. Müsste im Keller nach der Tube schauen.
 
Muss mal sehen, was ich da verwended habe, das genannte wahrscheinlich eher nicht, es sei denn, es wäre beim Unterbrecherkontakt dabei gewesen.
 
Aus nostalgischen Gründen kannst Du ja die Kontaktzündung drinlassen. Ich habe erst bei ca. 200 tkm auf eine Sachse von Rolf Srech gewechselt und mich sofort geärgert, dass ich das nicht früher gemacht habe. Die Hallgeberzündung hatte bis dahin einwandfrei gearbeitet, aber der Motor läuft mit der elektronischen Zündung einfach besser. Die zündet sogar bis 400/min in OT, damit der Motor besser startet.
 
Diskussion eröffnet: Ich hatte früher niemals Probleme mit Kontaktzündungen, man ist ja schließlich auch Rennen damit jahrzehntelang gefahren, und bei Honda CB 750 Four laufen die beiden Unterbrecher ja mit Kurbelwellendrehzahl bis, wenn es sein muss, 10.000 U/min.
Trotzdem habe ich meine Mopeds auf Elektronikzündung von Accent (von meinem Club-Freund Uwe Gottwald) umgerüstet, und ich meine zu beobachten, dass die Leerläufe sauberer und stabiler sind. Aber das kann auch eine selbsterfüllende Prophezeiung sein.
Anyway, bei der Kawa H1 500 mit ihren drei Unterbrechern spart man sich das sehr fummelige Einstellen der Kontakte.
Gruß
Frank
 
Werde ich machen! War noch deinem Post mein erster Gedanke!

Vielen Dank!
Beim Käfer, der noch eine reine Kontaktzündung hatte, habe ich beim Kontaktwechsel den Vierfachnocken der Verteilerwelle immer von alten Fettresten gesäubert und ihn dann hauchdünn mit dem Bosch-Fett geschmiert.

Am Gleitstück des neuen U-Kontakts habe ich einen kleinen Fettvorrat an der auflaufenden Seite angebracht (sehr wenig). Das hat immer 20 000 km gehalten, die Gleitstücke waren immer i.O.. Der U-Kontakt wurde immer wegen Abbrand bzw. Höckerbildung an den Kontakten gewechselt, nicht wegen Verschleiß des Gleitstücks.

Vielleicht hatten aber auch die Materialien des U-Kontakts eine bessere Qualität als die heutigen. Man liest ja hier im Forum immer wieder Klagen über die Materialqualität der Kontakte. Dazu kann ich jedoch nichts sagen, da meine BMW eine kontaktlose Zündung hat.
 
... . Die Hallgeberzündung hatte bis dahin einwandfrei gearbeitet, aber der Motor läuft mit der elektronischen Zündung einfach besser. Die zündet sogar bis 400/min in OT, damit der Motor besser startet. ...

Hai,

halte meine Selbstbauzündung einfach für optimal. Bekomme meine Q damit sogar noch angetreten, wenn die Batterie nur noch acht Volt hergibt. Wie schon geschrieben, Schließwinkel interessiert die Zündung nicht.
 
halte meine Selbstbauzündung einfach für optimal. Bekomme meine Q damit sogar noch angetreten, wenn die Batterie nur noch acht Volt hergibt. Wie schon geschrieben, Schließwinkel interessiert die Zündung nicht
Der Schließwinkel interessiert nicht, jedoch der Zeitpunkt. Bei Verschleiß ändert der sich auch leicht. Keine Ahnung, wieviel Verschleiß es für 3° braucht.

Wenn der Fliehkraftversteller klemmt ist OT schon echt ein Zufall.

Wegen des Fettes: bei meiner Oldi-dose kommt da normales Heißlagerfett drauf.
 
... Wegen des Fettes: bei meiner Oldi-dose kommt da normales Heißlagerfett drauf.
Was anderes ist das Bosch Ft1v4 auch nicht. Die von mir vor etwa 50 Jahren gekaufte Tube ist auch noch fast voll.

Soll heißen, man braucht jeweils nur sehr wenig. Eventuell kann man ja bei einem Bosch-Dienst 1 cm³ davon erbitten.
 
Hallo Pit,

ich versuche mal kurz zu erklären. Ist im Prinzip ein Schaltverstärker bestehend aus zwei Darlington Transistoren, wobei die Leistungsendstufe so geschaltet ist, dass sie den Zündspulen sofort wieder Strom gibt, wenn der Zündfunke abgebrannt ist. Dadurch werden die Zündspulen immer maximal geladen.

Läuft mittlerweile seit ca. 40 Jahren damit.
 
Erinnert mich an die 80er und frühen 90er Jahre. Da gab's viele Baupläne in Elektronikmagazinen zum Bau solcher Transistorzündungen. Die funktionierten auch gut. Später gab's die dann auch von diversen Anbietern. Ich glaube, die Helotronik ist da die bekannteste Zündung für Kontaktsteuerung.
 
Stimmt, war eine Funktionsbeschreibung in der Funkschau. Hörte sich für mich sehr schlüssig an. Habe die Zündung zuerst einmal fliegend aufgebaut. Als sie prima funktionierte, habe ich eine Platine entworfen und etliche davon gebaut. Alle Benutzer der Zündung waren hellauf begeistert.
 
Erinnert mich an die 80er und frühen 90er Jahre. Da gab's viele Baupläne in Elektronikmagazinen zum Bau solcher Transistorzündungen. Die funktionierten auch gut. Später gab's die dann auch von diversen Anbietern. Ich glaube, die Helotronik ist da die bekannteste Zündung für Kontaktsteuerung.
Hallo,
Okay. Dann weiß ich was gemeint ist.
Helotronik hatte ich auch schon eingebaut. Da verschleißen die Kontakte nicht so schnell. Außer das Pertinaxklötzchen.
Gruß
Pit
 
wobei die Leistungsendstufe so geschaltet ist, dass sie den Zündspulen sofort wieder Strom gibt, wenn der Zündfunke abgebrannt ist. Dadurch werden die Zündspulen immer maximal geladen.
Wobei das weder energetisch gut ist, noch den Zündspulen zuträglich ist. Eine genau abgestimmte Aufladezeit wärmt a) die Spule nicht unnötig auf, b) verliert sie Spule durch die Wärme nicht so viel Energie und c) wird weniger "Strom" durch Akku/LiMa (je nach Drehzahl) benötigt.

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So viel zur Theorie

Hans
 
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