Zündversatz /5

Philipp5

Einsteiger
Seit
07. Jan. 2023
Beiträge
8
Hallo,

habe mir gerade einige Beiträge zum Thema Zündversatz durchgelesen.

Leider blieben bei mir alle versuche erfolglos die Zündung Statisch für beide Zylinder genau überein zu stellen. Angegeben sind ja max. 2Grad (2mm auf dem Schwungrad) Versatz. Ich komme im besten Fall vielleicht auf 5-6mm. ?(

Hatte hier aber auch was mit bis 12mm Zündversatz zwischen den beiden Zylindern gelesen. Und das es wahrscheinlich am verbogenen Wellenzapfen liegt. Also bleibt nur ein ausmitteln des Zündversatzes?
Oder kann man den Wellenzapfen richten sollte er verbogen sein?

Den
Wellenzapfen werde ich morgen mal mit einer Messuhr messen, maximal Schlag laut Handbuch 0,02mm. Unterbrecher ist neu und eingestellt.


 

Anhänge

  • IMG_5870.jpg
    IMG_5870.jpg
    279,8 KB · Aufrufe: 126
  • IMG_5871.jpg
    IMG_5871.jpg
    213,4 KB · Aufrufe: 113
...
Oder kann man den Wellenzapfen richten sollte er verbogen sein?
...

Da wäre ich sehr vorsichtig. Das ist eine der bekanntesten Sollbruchstellen an unseren 2V.

Es gibt noch andere Quellen für derartige Probleme.
Dass einwandfreie Zündkontakte verwendet werden, setze ich mal voraus.
Danach sollte die Gängigkeit der Fliehgewichte kritisch geprüft werden.
Die Lager dürfen kein fühlbares Spiel haben und die Federn können nach > 50 Jahren auch mal ersetzt werden.
Schließlich gehts noch um die Nocken auf dem NW-Zapfen. Sind die noch intakt oder sieht man schon Verschleiß? Auch das wäre nach der Laufzeit nicht verwunderlich -besonders, wenn der Kontakt da ab und zu trocken drauf lief.
 
Hallo,
Du schreibst, 2 Grad seien 2 mm auf dem Schwungrad.
Das klingt nicht plausibel.
Dann dürfte der Gesamtumfang des Schwungrads ja nur 360 mm betragen.
Grob im Kopf überschlagen wäre dann der Durchmesser bei 14 cm ???
Gruß Norbert
 
In mm kann ich es nicht bieten, aber in °:

Anhang anzeigen 319405

N'Abend Michael,

bin etwas verwirrt.

Von welchen Schwungscheiben welcher Motoren stammen die beiden Bilder?

Beim rechten Foto sieht's so aus als ob die OT-Markierung gar nicht auf Null Grad der Skala steht. Oder zählt die Mitte vom "O" und nicht der Strich dadrunter? Überhaupt: Rund um "OT" und "S" drei Striche? Und max. Frühzündung nur 25°?
 
Den Wellenzapfen werde ich morgen mal mit einer Messuhr messen, maximal Schlag laut Handbuch 0,02mm. Unterbrecher ist neu und eingestellt.
Der Ansatz ist gut. Zerlege bei dieser Gelegenheit auch den FKR und prüfe, ob die beiden Nocken gleich hoch sind.

Im Ernstfall: Gebrauchte Teile und die passenden Fette hab ich noch im Lager.
 
Hallo Philipp,

nachdem die Zündanlage unserer Mopeten nach dem Wasted-Spark-Prinzip arbeiten und stets beide Kerzen gleichzeitig feuern, frage ich mich, wie du Unterschiede festgestellt hast?

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Philipp,

nachdem die Zündanlage unserer Mopeten nach dem Wasted-Spark-Prinzip arbeiten und stets beide Kerzen gleichzeitig feuern, frage ich mich, wie du Unterschiede festgestellt hast?

Beste Grüße, Uwe

Der Unterbrecher läuft nicht auf der KW sondern auf der Nockenwelle! Somit sind auf dem Fliehkraftregler auch 2 Nocken, die der Kontakt überläuft! Wenn die Welle Krumm ist, gibt es Zündversatz!
 
Trotzdem feuern beide Kerzen immer gleichzeitig.

Man müsste beim Stroboskopieren die Schwungscheibe genau beobachten, ob die Markierung jede zweite Umdrehung springt.

Beste Grüße, Uwe
 
Fazit: Nicht so schön, aber ein alter Hut bei Unterbrecherzündungen, auch aus den bereits genannten Gründen. Da mittelt man eben. Und das Schönste: Schaden tut es eher der Gefühlswelt des Schraubers als dem Motorlauf. Schließlich handelt es sich ja nicht um sensible Hochleistungstechnik.

Gruß Gerd
 
...nachdem die Zündanlage unserer Mopeten nach dem Wasted-Spark-Prinzip arbeiten ...

Eben drum! Der jeweils verschwendete Funken bewirkt nichts. Deshalb kann ein Versatz zwischen den jeweils wirksamen Funken wohl auffallen. Wahrscheinlich eher im Leerlauf, als bei höheren Drehzahlen. Ein 2V-Boxer soll ja schön rund laufen und nicht wie so Schüttelstuhl aus Müllwaukee ;)herumhüpfen.
 
Hallo,

Zündversatz ist der Klassiker unter den Standardproblemen der alten Zweiventiler.
Ich hab mich mit meiner /7 jahrelang damit herumgeschlagen und an etlichen Fremdkühen da ne vernünftige Einstellung gesucht. Damals waren die /5 bis /7 adäquate Fortbewegungsmittel für Studenten und Azubis mit wenig Geld und geringer Schrauberfahrung. Ich hab ehrlich gesagt damals keine in den Fingern gehabt wo der Dorn wirklich sauber gelaufen wäre. Spätestens nach dem ersten Wechsel der Kontakte bzw. Lösen und Festziehen der Schraube des FKR durch Amateure war das Ding krumm.
Dann hat man gemittelt und vorsichtig gerichtet, mit oft wenig Erfolg. Der Kontaktverschleiss war dadurch hoch, besonders die 600er haben dann entweder geklingelt oder sind sche...... gelaufen.
Ich würde mich heute damit nicht mehr abgeben. Elektronische Zündung drauf und vergessen!

Gruß

Kai
 
Statt da auch nur irgendwas zu probieren, würde ich ne Sachse draufstecken und nie wieder drum kümmern.. die unterbrecherzündungen haben so dermaßen viele Fehlerquellen und teils auch schlecht zu findende, dass ich mich damit nur noch an einer 100 Prozent originalgetreuen Restauration mit abgeben würde und selbst da würde ich es mir 2 mal überlegen ..
 
Ich verstehe nicht, warum immer reflexartig empfohlen wird, das
"alte Geraffel" rauszuschmeißen und auf Elektronik umzurüsten. Meine Strichfünf läuft prima mit der Originalzündung und -lima. Meine 25/2 ebenso. Klar weiß man erst einmal nicht, was Vorbesitzer alles angestellt haben, aber Originalsubstanz kann man auch als erhaltenswerte Herausforderung ansehen. Ob die Anbieter von Elektronikzündungen alle in 15 Jahren noch am Start sind? Auch das spielt für mich eine Rolle.

Jan
 
Ich verstehe nicht, warum immer reflexartig empfohlen wird, das
"alte Geraffel" rauszuschmeißen und auf Elektronik umzurüsten. Meine Strichfünf läuft prima mit der Originalzündung und -lima. Meine 25/2 ebenso. Klar weiß man erst einmal nicht, was Vorbesitzer alles angestellt haben, aber Originalsubstanz kann man auch als erhaltenswerte Herausforderung ansehen. Ob die Anbieter von Elektronikzündungen alle in 15 Jahren noch am Start sind? Auch das spielt für mich eine Rolle.

Jan


Moin zusammen,
das möchte ich nach 40 Jahren /5 bestätigen,
aber die Helotronic minimiert den Kontaktabbrand und braucht keinen Kondensator,
und das richtige Fett am Schmierfilz lässt den Gleitklotz länger leben.
Grüße Klaus
 
Habe das originale Geraffel für den Notfall noch drin.. kann in 5 Minuten umstecken .. eben Abstand einstellen und weiter gehts .. möchte mich im Alltag aber nicht mehr damit rumplagen .. eine Kontaktzündung war bereits bei erscheinen der /5 gnadenlos veraltet .. die Ersatzteile wurden über die Jahre immer schlechter und dann gibts ja noch den guten alten Verschleiß .. kümmere mich da lieber um wichtigere Dinge am Moped.. die essentials sollten einfach laufen..
 
... eine Kontaktzündung war bereits bei erscheinen der /5 gnadenlos veraltet .. die Ersatzteile wurden über die Jahre immer schlechter und dann gibts ja noch den guten alten Verschleiß .. kümmere mich da lieber um wichtigere Dinge am Moped.. die essentials sollten einfach laufen..


Was waren denn die moderneren Beispiele 1969?
 
Hallo,

die Magnetzündung an den /2 Modellen war schon besser. Gesteuert von Zahnrädern, die zum Gehäuse eingepaßt wurden. Das Problem bei der /5 ist der NW Antrieb über eine Kette. Die schlackert in Leerlauf vor sich hin und ergibt einen springenden Zündzeitpunkt. Mit dem Zündauslöser im Gehäuse wurde das Problem nicht beseitigt. Seit über 13 Jahren baue ich Zündungen, die von der KW gesteuert werden. Da steht der Zündzeitpunkt felsenfest.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

die Magnetzündung an den /2 Modellen war schon besser. Gesteuert von Zahnrädern, die zum Gehäuse eingepaßt wurden. Das Problem bei der /5 ist der NW Antrieb über eine Kette. Die schlackert in Leerlauf vor sich hin und ergibt einen springenden Zündzeitpunkt. Mit dem Zündauslöser im Gehäuse wurde das Problem nicht beseitigt. Seit über 13 Jahren baue ich Zündungen, die von der KW gesteuert werden. Da steht der Zündzeitpunkt felsenfest.

Gruß
Walter


Jepp! Um Längen besser .. schmeiße die Kontaktzündungen immer direkt raus .. nie wieder Brandblasen vom Krümmer beim einstellen.. starker Funke, top zündzeitpunkt, satter Leerlauf und Durchzug aus dem Keller .. es spricht alles dafür.. und die Kosten sind ja dank ignitech oder auch Sachse ja echt von sekundärer Bedeutung
 
Jepp! Um Längen besser .. schmeiße die Kontaktzündungen immer direkt raus .. nie wieder Brandblasen vom Krümmer beim einstellen.. starker Funke, top zündzeitpunkt, satter Leerlauf und Durchzug aus dem Keller .. es spricht alles dafür.. und die Kosten sind ja dank ignitech oder auch Sachse ja echt von sekundärer Bedeutung

Man KANN natürlich eine Unterbrecherzündung auch am kalten Motor einstellen. Und anschließend mit dem Stroboskop kontrollieren. Die Unterbrecher halten bei mir immer deutlich über 15.000 km.

Fehlendem Vertrauen in die Ersatzteilqualität kann man übrigens auch durch Eigenanfertigung entgegentreten, z.B. beim Kondensator.
Ein Folienkondensator mit passender Kapazität, selbstheilend, für etwa 1 Euro.
Hier zum Beispiel der, der an meiner 25/2 im Einsatz ist:
 

Anhänge

  • IMG_8300.JPG
    IMG_8300.JPG
    157,5 KB · Aufrufe: 78
Hallo,

habe mir gerade einige Beiträge zum Thema Zündversatz durchgelesen.

Leider blieben bei mir alle versuche erfolglos die Zündung Statisch für beide Zylinder genau überein zu stellen. Angegeben sind ja max. 2Grad (2mm auf dem Schwungrad) Versatz. Ich komme im besten Fall vielleicht auf 5-6mm. ?(

Hatte hier aber auch was mit bis 12mm Zündversatz zwischen den beiden Zylindern gelesen. Und das es wahrscheinlich am verbogenen Wellenzapfen liegt. Also bleibt nur ein ausmitteln des Zündversatzes?
Oder kann man den Wellenzapfen richten sollte er verbogen sein?

Den
Wellenzapfen werde ich morgen mal mit einer Messuhr messen, maximal Schlag laut Handbuch 0,02mm. Unterbrecher ist neu und eingestellt.



Hallo, Philipp

ja, den Schlag des Nockenwellenzapfens solltest du mit einer Messuhr ermitteln, dabei aber vorher alle Ventileinstellschrauben komplett herausdrehen, damit die Messung nicht durch die Ventilfederkraft völlig verfälscht wird. Tatsächlich sind die Nockenwellenzapfen nämlich meist gar nicht verbogen, sondern man misst im eingebauten Zustand das Lagerspiel am vorderen Nockenwellenlager, das oft schon nach 60.000km oval verschlissen ist.
Wenn du einen wirklich schön und kultiviert laufenden Motor haben möchtest, hilft bei zuviel "Schlag" am Nockenwellenzapfen nur, das vordere Nockenwellenlager und die Steuerkette gleich mit zu ersetzen. Den eigentlichen Schlag des Nockenwellenzapfens (falls er wirklich verbogen sein sollte) kannst du nur sauber messen, wenn die Nockenwelle ausgebaut und auf 2 Prismen gelagert ist. Wenn dann tatsächlich etwas gerichtet werden muss, dann aber mit größter Vorsicht, sonst ist der Zapfen ab!

Gruß
Helmut
 
Hallo,

bei der /5 wurden 2 unterschiedliche Schwungscheiben verbaut. Einmal mit "S" = 9° v. OT und 6° v. OT.
SNV30555a.jpg

Die obere Schwungscheibe ist aus einer leichten Kupplung.
Statt sinnlos auf den KW Stutzen zu kloppen, kann man einen Stab mit dem Durchmesser von Zapfen hohl bohren und damit richten.

Gruß
Walter
 
Den eigentlichen Schlag des Nockenwellenzapfens (falls er wirklich verbogen sein sollte) kannst du nur sauber messen, wenn die Nockenwelleausgebaut und auf 2 Prismen gelagert ist.

Ich frag mich was mein Bruder dann gemacht hat, unsauber gemessen?

Er hat eigens einen Halter für die Messuhr gebaut. Den hat er sauber am Motorgehäuse festgeklemmt und dem Zapfen vermessen. Ne halbe Stunde hat er mit einem Hämmerle an den Zapfen geklopft bis er zufrieden war.

Neuer Kontakt mit Kondensator und Fliehkraft Versteller eingebaut und das -Hopsen- war weg. Der 75/5 schnurrte wieder wie am ersten Tag. Nach meiner Einschätzung ist eine gelängte Steuerkette maximal zu 10% für die Ungenauigkeit Verantwortlich. Das vordere NW Lager ist mit wenigen Promille daran beteiligt.

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Zündversatz /5

Ich frag mich was mein Bruder dann gemacht hat, unsauber gemessen?

Er hat eigens einen Halter für die Messuhr gebaut. Den hat er sauber am Motorgehäuse festgeklemmt und dem Zapfen vermessen. Ne halbe Stunde hat er mit einem Hämmerle an den Zapfen geklopft bis er zufrieden war...

Dann hat er immerhin 30 Minuten gebraucht um den besten Kompromiss hinzudengeln.
 
Zurück
Oben Unten