Zylinderkopfmutter vom Bolzen lose

BastiBerlin

Teilnehmer
Seit
25. Okt. 2015
Beiträge
71
Ort
Berlin
Hallo zusammen,

nachdem der Umbau meiner Dicken jetzt eigentlich erstmal beendet war, wollte ich mich heute erstmals daran machen links das Ventilspiel neu einzustellen, da dort ein deutlich stärkeres Tickern als rechts zu hören war.
Also Ventildeckel runter, Stellung auf OT und erstmal Muttern nachziehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Mutter oben links komplett lose war und sich per Hand ganz easy drehen ließ, als ob sie gerade mit der Hand aufgefädelt wäre. :nixw:

Also versucht 40Nm drauf zu bekommen, aber keine Chance, Mutter will das Drehmoment nicht erreichen. Ich habe jetzt ein wenig Drehmoment drauf bekommen (vielleicht so ca 15Nm oder so) aber der Bolzen steht ein wenig weiter raus als die anderen (siehe Bild).

Ich nehme also an, dass ich das Gewinde im Motorblock reparieren darf.

Da da ich aber im Winter eh einen Siebenrock Power Kit verbauen möchte würde ich gerne bis dahin warten und nicht jetzt die große Baustelle aufmachen.

Kann man man damit erstmal noch weiter fahren?
Was wäre der worstcase?
Wie oft würdet ihr das Ventilspiel jetzt kontrollieren?
Hat jemand Tips zur möglichst einfachen Gewinde Reparatur?

Danke euch!
Sebastian
 

Anhänge

  • 657001FA-8669-4528-8D17-543806394BD1.jpg
    657001FA-8669-4528-8D17-543806394BD1.jpg
    117,3 KB · Aufrufe: 188
Hast du schon versucht den Stehbolzen mit ner zweiten gekonterten Mutter wieder auf die richtige Tiefe in den Block reinzudrehen?

!Aber vorsichtig sonst ist die Baustellen da!

Micha
 
Ich würde den Siebenrock jetzt verbauen einschließlich Reparatur.

Letztendlich wird der lose Zuganker relativ schnell zu Undichtigkeit am Kopf und Fuß führen. An den Ventilen ist das nicht so schlimm, da das Spiel größer und nicht kleiner wird. Kleiner ist gefährlich.

Gruß, Sucky
 
Hast du schon versucht den Stehbolzen mit ner zweiten gekonterten Mutter wieder auf die richtige Tiefe in den Block reinzudrehen?

!Aber vorsichtig sonst ist die Baustellen da!

Micha

ja habe ich aber irgendwie hat sich dabei der Bolzen nicht sichtbar gedreht. Ich denke mal das Gewinde in hin, sonst wäre der Bolzen auch nicht weiter rausgekommen als die anderen.
 
Hallo Sucky,

Basti schrieb das die Mutter am Stehbolzen komlett lose war noch nicht mal "handfest". Außerdem steht der Bolzen fast 2 Gewindegänge zu weit raus.
Möglich wäre das sich der Stehbolzen, warum auch immer, rausgedreht hat Vielleicht hat e sich beim Axialspiel einstellen igendwann mal mit gedreht...unbemerkt.
Deshalb erst mal mein Vorschlag, selbstsichernde Mutter ab. 2 Normale Muttern drauf, gegenkontern und probieren ob sich der Bolzen einfach wieder in seine Original Position reindrehen lässt.

Dann in 10 NM Schritten probieren ob er auch das Nenndrehmoment "an nimmt".
Wenn ja, kann Basti bis zur geplanten Revision weiterfahren.
Wenn nein, OK dann hat er leider die Baustelle, dann ist dein Vorschlag richtig.

Micha
 
....und wenn das Gewinde hinüber ist (...und das hört sich so an), ist vor der nächsten Fahrt eine Reparatur anzuraten. Dauert ja auch nicht ewig....,.
 
...und erstmal Muttern nachziehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Mutter oben links komplett lose war ...

Hört sich an, als hättest Du das schon öfter so gemacht - falls ja, liegen Ursache und Wirkung nahe beieinander.

BMW schreibt zwar das Nachziehen der Zuganker vor, aber nur mit 35 Nm und selbst das ist nicht sinnvoll. Nachsetzen macht man nach dem Einbau einer neuen ZKD. Danach besser nicht mehr.

Auf jeden Falls würde ich so nicht mehr fahren.
 
Was könnte denn im schlimmsten Fall passieren?

und nein, das habe ich bislang noch nicht gemacht.
 
Bei den oberen Bolzen befinden sich die Bohrungen für die Kipphebelschmierung. Die könnte sich zu setzen. Zudem könnte sich der Zylinderkopf verziehen.
 
Ok ihr habt mich überzeugt. Das Thema wird jetzt zeitnah angegangen. Siebenrock PK wird trotzdem noch bis zu Winter warten müssen.

Wie repariere ich das Gewinde am besten?
Was gibt es dabei zu beachten?
Hat jemand zufällig eine Anleitung dafür? Ich habe in der DB nichts dazu gefunden. Falls nicht würde ich mich bereit erklären von der ganzen Aktion Bilder für die Datenbank zu machen und danach eine Anleitung draus zu basteln.

Danke und Gruß
Sebastian
 
Habe jetzt noch mal ein wenig recherchiert. Da meine Dicke Baujahr 88 ist gehe ich mal davon aus, dass das Gewinde kein Helicoil insert drin haben sollte.

Ist die Reparatur dann wirklich „nur“ Gewinde rein bohren, Helicoil rein, fertig?

Benötigt man für das Bohren eine Bohrschablone oder geht das auch mit einer ruhigen Hand und Augenmaß? Mir wurde nämlich mal erzählt, dass sich der Bohrer ja durch das bestehende Loch zentriert und man somit automatisch relativ gerade sein müsste.

Ich habe auch gelesen, dass man ein wenig auf die Ölbohrung acht geben muss. Heißt das, dass der Helicoil Einsatz tiefer rein muss, oder bleibt die Bohrung automatisch offen, egal wie tief das Insert drin ist? (Voraus gesetzt dass es nicht durch einen Spahn verstopft ist.) aktuell scheint die Ölzufuhr noch sehr gut zu funktionieren, die Mutter war komplett feucht.

Danke für eure Tips und Anregungen!

VG
Sebastian
 
Ob die Ölförderbohrung funktioniert siehst Du, wenn Du den wieder zusammengebauten Motor ohne Ventildeckel laufen lässt. Dann muss an beiden Kipphebeln in etwa gleich viel Öl runter tropfen / laufen.
 
So, ich habe mich heute mal an Werk gemacht und alles freigelegt, wie erwartet hat sich das Gewinde verabschiedet. Für mich sieht das so aus als hätten ich oben die Gewindeinserts drin und unten nicht. Was ist jetzt für beste Reparaturlösung? Ich habe hinten noch intaktes Restgewinde gesichtet. Kann man damit noch was anfangen? Wohl eher nicht oder?Was sagt ihr zum Kolbenbolzen. Sind diese Verfärbungen normal? Danke und Gruß Sebastian
 

Anhänge

  • 008C8C8B-BE3B-4743-8B53-0A5A827A60C5.jpg
    008C8C8B-BE3B-4743-8B53-0A5A827A60C5.jpg
    140 KB · Aufrufe: 162
  • BA2DF961-622C-45B3-8174-8C20740C1653.jpg
    BA2DF961-622C-45B3-8174-8C20740C1653.jpg
    89,4 KB · Aufrufe: 153
  • F53A755D-37EF-4C5E-BBCB-A9F8155AE1D2.jpg
    F53A755D-37EF-4C5E-BBCB-A9F8155AE1D2.jpg
    177,1 KB · Aufrufe: 149
  • 2906E40B-ED90-469C-9E16-7E9D24070B8B.jpg
    2906E40B-ED90-469C-9E16-7E9D24070B8B.jpg
    159,8 KB · Aufrufe: 155
  • 0EF2058F-4073-4B5D-AC07-F2C4A2E15286.jpg
    0EF2058F-4073-4B5D-AC07-F2C4A2E15286.jpg
    147,8 KB · Aufrufe: 149
Zuletzt bearbeitet:
Die Verfärbungen sind zweitrangig; entscheidend ist das Spiel zwischen Buchse und Kolbenbolzen. Kann man messen. Oder sogar fühlen. Und dann wird´s Zeit, wenn der Kram schonmal auseinander ist.
 
Was Du da rausgezogen hast ist das Aluminium des Motorblocks in Spiralform. Völlig normal. Ich würde die Kiste zu Franco verfrachten und dort das Gewinde reparieren lassen. Mir wäre das mit der Ölbohrung zu heikel.
Der Kolbenbolzen sieht ok aus, lässt sich aber vermessen.
 
Ich habe keinen Anhänger, keine Anhängerkupplung und auch keinen Transporter. Zudem meinte Franco das er derzeit leider 7 Wochen Vorlaufzeit hat, von daher kommt diese Option derzeit leider nicht in Frage.

Außerdem muss ich ja sagen, dass mich jetzt auch ein wenig der Ehrgeiz gepackt hat es selber zu machen. Was nicht heißen soll, dass du es doch gerne auch für mich machen kannst Franco :D

Also wie gehe ich am besten vor, sollte Franco keine Zeit haben?

Danke und VG
 
:oberl: Wir haben hier eine Kollegin, die hat mal ein Moped mit dem gleichen Defekt zu einem "Profi" gebracht. Dem ist die Gewindereparatur daneben gegangen. Auf die Frage: "Was jetzt" war dann die Antwort: "Weiß ich auch nicht". Danach hat sie versucht jemand anderen zu finden, der das irgendwie noch zu retten wußte.

Will sagen, überleg dir genau, was du dir zutraust. Wenn's mit der Gewindereparatur daneben geht, werden die meisten dir wohl empfehlen, einen anderen Motorblock zu besorgen.
 
So, Motor läuft wieder. Habe gerade alles wieder zusammen gebastelt (natürlich auch gleich alle Dichtungen neu gemacht) und erstmal ohne Zündkerzen den Starter gedrückt. Ölzufuhr ist unverändert gut, Drehmomente wurden alle erreicht, Motor läuft. Probefahrt gibts Montag.

So weit also alles gut. Danke euch für die Hilfe und Ratschläge!

Beste Grüße
Sebastian
 
Eine Frage noch bezüglich der neuen Kopfdichtung. Wie lange sollte ich fahren bevor ich die Zuganker noch mal nachziehe. Ventilspiel steht jetzt auf 0,1 und 0,2.
 
Hallo Sebastian,

Bei mir habe ich das Ventilspiel erstmal 0,05 mm größer eingestellt. Und dann nach ca. 300 km mal nachgesehen. Da konnte ich schon ganz schön nachziehen, so gefühlt ´ne halbe Umdrehung. Ab da bin ich mit "korrektem" Ventilspiel weitergefahren und habe dann nach weiteren 500 km nochmals kontrolliert. Da durfte ich dann auch wieder etwas nachziehen, die Schrauben waren so bei etwa 25- 30 Nm und das Auslaßventilspiel 0,05 mm zu klein.
Jetzt habe ich nochmal 500 km später kontrolliert (geht ja so herrlich einfach bei unseren Maschinen, und die Nachbarn sind immer beeindruckt :D), da war dann alles gut.

Gruß, Robert
 
also ich mache das wie folgt:

nach Montage einmal wirklich warm fahren, abkühlen lassen, alle Muttern ne halbe um Drehung lösen und wieder mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.
Ventile einstellen.

Nach 300-400 km nochmals Kontrolle des Ventilspiels, wenn sich da nichts verändert hat....Attacke...

Eine Frage noch bezüglich der neuen Kopfdichtung. Wie lange sollte ich fahren bevor ich die Zuganker noch mal nachziehe. Ventilspiel steht jetzt auf 0,1 und 0,2.
 
also ich mache das wie folgt:

nach Montage einmal wirklich warm fahren, abkühlen lassen, alle Muttern ne halbe um Drehung lösen und wieder mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.
Ventile einstellen.

Nach 300-400 km nochmals Kontrolle des Ventilspiels, wenn sich da nichts verändert hat....Attacke...

Danke euch!

Beim Nachziehen nach der 1/2 Umdrehung lösen gleich die 35Nm oder wieder 15/25/35?
 
So, Probefahrt war ok, ich würde sagen klingt unauffällig oder? Ein leichtes Klingeln höre ich auf dem linken Zylinder.

https://youtu.be/egEFOH29siA

Bin gespannt in wie weit sich die Mutter morgen nachziehen lassen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten