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Zylinderkopfschaden nach Unfall

analogicus

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14. Mai 2011
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59
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Isen
Liebe Fachkundige!
Nach längerer Pause melde ich mal wieder als Schreibender und diesmal als Hilfesuchender: Vor ein paar Wochen hatte ich einen Unfall, bei dem mir zum Glück außer ein paar Prellungen nix passiert ist, aber das Motorrad, ein 75/6 aus 1975 hat es doch etwas erwischt. Die Maschine ist auf den rechten Zylinder gefallen und der Kopfdeckel ist Schrott, wie man auf dem Bild sehen kann.
R75_6 Schaden 03.jpg
Die kipphebelböcke des Außlassventils haben augenscheinlich keinen Schaden davongetragen, aber sicher bin ich mir eben nicht, der Ventilteller hat eine kleine Schramme am Rand.

Meine Fragen:
Müssen die Seitenflächen der Kipphebelböcke mit der oberen Dichtungsfläche des Zylinderkopfes einen rechten Winnkel bilden? (der gelb eingezeichnete Winkel soll verdeutlichen, was ich meine)
R75_6 Schaden 01.jpg


Welches Risiko gehe ich ein, wenn ich den Motor, natürlich mit neuem Deckel) starte? Wenn ich den Motor von Hand durchdrehe, dann scheint mir die ganze Ventilmimik normal zu arbeiten.
Die Stösselstande (grün eingezeichnet) des Einlassventils scheint mir sehr außermittig, ich kann aus der Erinnerung heraus nicht sagen, ob das vorher auch so war. Kann das möglich sein. Oder liegt da auch was im Argen?

R75_6 Schaden 02.jpg


Was könnte ich noch überprüfen?

Ich sage jetzt schon vielen Dank für eure Hilfe und wünsche allen ein schönes Wochenende!

Ernst
 
Servus Ernst,

Isen im LK Erding?

Nick, von Boxer Classic in Markt Schwaben, kennst Du ja sicher, ist bei Dir im Umland der, der da mal drüber schauen sollte.

Ich könnte auch gerne rüberkommen, aber zutrauen, hier das Schadensbild fachgerecht zu beurteilen, traue ich mir verbindlich nicht zu.....

Lass einen vom "Fach und mit Erfahrung" Deine Fragen und Bedenken prüfen...

Viel Glück, und xund bleim.
 
Hallo Ernst,

wie der Vorschreiber schon bemerkte, ist es schwierig an Hand der Fotos eine belastbare Einschätzung des Risikos vorzunehmen. Auf dem dritten Bild ist aber erkennbar , dass sowohl der Stehbolzen in der Mitte als auch der linke Kipphebelbock einen Schlag nach links bekommen haben. Daher ist die Stößelstange auch nicht mehr mittig. Ich würde den Motor keinesfalls so wieder in Betrieb nehmen! Als nächstes würde ich den Zylinderkopf abnehmen, um den Seitenschlag besser beurteilen zu können. Dann siehst du auch, ob der Kopf etwas abgekriegt hat.
 
Hallo Ernst,
zu Frage 2- ja die KH Böcke sind im rechten Winkel zur Dichtfläche.

So schlimm sieht es jedoch nicht aus. Mit großer Warscheinlichket sind die Zylinderstehbolzen verbogen. Da es den Deckel nach hinten verschoben hat, wird auch die Einlassseite betroffen sein (aussermittige Stoßstange)

Auf jeden Fall den Kopf abnehmen und die Stehbolzen prüfen. Dann muss natürlich auch der Zylinder runter. Sehbolzen rausschrauben - richten oder erneuern.
In dem Zustand würde ich den Motor nicht laufen lassen.
 
Erstmal vielen Dank für eure Einschätzungen, aber ich hab mir auch schon fast gedacht, dass ich das Motörle so nicht laufen lassen sollte. Ich denke, ich werde den Kopf, oder vielleicht bei dieser Gelegenheit auch beide Köpfe, abmontieren und einem Fachbetrieb schicken/bringen.

Noch eine Frage: Falls man nach der Demontage der Köpfe sieht, dass die Stehbolzen gerade sind, muss dann der Zylinder trotzdem runter?

Nochmals viele Grüße, Ernst
 
Hallo!
Den Kopf würde ich in jedem Fall runter nehmen! Auch wenn die Zuganker gerade sind, die Sitze der Kipphebelböcke scheinen gestaucht zu sein. Evtl.muss man die Planfläche nachsetzen.
 
Noch eine Frage: Falls man nach der Demontage der Köpfe sieht, dass die Stehbolzen gerade sind, muss dann der Zylinder trotzdem runter?

Nochmals viele Grüße, Ernst

Hallo Ernst,
wenn Du die Köpfe demontiert hast, ist die Dichtung Zylinder/Block nicht mehr gegeben. Also müssen die Zylinder runter und am Fuss neu abgedichtet werden. Bei der Gelegenheit kannst Du auch gleich die Stößelgummis erneuern.
 
Hört sich vielleicht blöde an, aber überprüfe mal das Rahmenrohr auf der rechten Seite ob es sich nicht nach hinten verschoben hat.
Ein Bekannter von mir ist in England an einem Mäuerchen hängengeblieben. Kaputt war nur der Ventildeckel und ein paar Kühlrippen haben gefehlt.
Einer aus der Truppe merkte dann das das Getriebe gegenüber dem Rahmenrohr auf der linken Seite schräge war
Manfred
 
Hallo Manfred,
auch dir vielen Dank für den Hinweis, ich werde mir den Rahmen auch nochmals genau anschauen.
Ich wünsche dir und allen andren hier im Forum einen schönen Sonntag!
Habe im Wald grade festgestellt, dass es auch auf zwei Beinen mit Hund recht schön sein kann, muss nicht immer zweirädrig unterwegs sein! Heuer wird das eh nix mehr!
Nochmals viele Grüße, Ernst
 
Hallo..bei mir ähnlicher Schaden... Kopf komplett zerstöhrt..Rahmen nicht verschoben....Gruss Edi
 

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Hallo Edi,
bei dir siehts noch schlimmer aus, hoffentlich ist dir nichts passiert!
Ich habe meine Köpfe abmontiert und werde mich dieser Tage an den Fachmann wenden!
Bei der Gelegenheit habe ich außerdem beschlossen, mir eine Hebebühne zu kaufen. Man wird ja nicht jünger!
Nochmals alles Gute und viele Grüße, Ernst
 
Mal eine Frage, vllt. hat jemand dazu Erfahrung.
Die Zylinderschutzbügel gibt's in verschiedenen Ausführungen.
(/5 oder /7 ff. o.ä.).
Dann habe ich noch an Umbauten was gesehen, wo unten noch eine zusätzliche Verstrebung eingeschweisst ist.
Meistens bei Rally oder Fernreisemaschinen.

Verhindern die Bügel solche "Totalschäden" am ZK?
 
Ich sage mal so: Es kommt darauf an wie die Kräfte auf die Teile einwirken.
Das kann dann vom Totalschaden bis auf beinahe nix sein.
Die Trapezsturzbügel der /5 und /6 Modelle haben den Vorteil das die Tylinder nix abbekommen wenn das Moped fällt oder auf dem Bügel entlangschlidert.
Fahre ich dagegen frontal gegen ein Mauer oder ähnliches dürfte es das Aus für den Rahmen gewesen sein.
Die Halbbügel sind reine Zierde. Die können nix außer vielleicht ein paar Lampen oder Hupen tragen
Manfred
 
Als mich vor acht Jahren mal jemand bei ca. 40 km/h gerammt hat, ging es ab auf den Asphalt und ich war ich sehr froh die Schutzbügel zu haben. Die nehmen eine Menge Energie auf, und dem Rahmen ist nix passiert.

IMG_3097.jpg
 
Ich sage mal so: Es kommt darauf an wie die Kräfte auf die Teile einwirken.
Das kann dann vom Totalschaden bis auf beinahe nix sein.
Die Trapezsturzbügel der /5 und /6 Modelle haben den Vorteil das die Tylinder nix abbekommen wenn das Moped fällt oder auf dem Bügel entlangschlidert.
Fahre ich dagegen frontal gegen ein Mauer oder ähnliches dürfte es das Aus für den Rahmen gewesen sein.
Die Halbbügel sind reine Zierde. Die können nix außer vielleicht ein paar Lampen oder Hupen tragen
Manfred

Hallo,

mit dem Trapezsturzbügel habe ich mir einen Rahmen verbogen. Vor dem Zylinder so stark das Rahmenrohr verbogen. Seit dem kein Sturzbügel mehr, wenn nicht gerade eine RT o. RS Verkleidung angebaut ist.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo..bei mir ähnlicher Schaden... Kopf komplett zerstöhrt..Rahmen nicht verschoben....Gruss Edi
Ich habe mal einen Motor bekommen, mit einem sehr ähnlichen Schadensbild. Da war der Zylinderkopf mit einer Bordsteinkante kollidiert.
Der Kopf war natürlich nicht mehr zu retten, und auch der Zylinder taugte nur noch als Blumentopf. Äußerlich war er unbeschädigt, aber er war so stark gestaucht, dass der Kolben nicht mehr frei beweglich war.
Und dann: Zwei neue Zuganker, Kolben und Zylinder neu, ein kompletter Kopf dazu und der Motor läuft heute noch ohne Probleme.
 
Gnamend Stammtisch,

also gut 100 Meter hatte ich auch schon.....auf ner Benzinspur auf Levkas.
Mit Sozia und vollem Gepäck in ner Bergabserpentine...gott sei Dank gab es da ein Splitthaufen vorm Abgrund. :pfeif:
Der Koffer hatte Kratzer, der "gute" eckige Ventildeckel hats ausgehalten, der linke Sturzbügel war komplett nach hinten gedrückt und angeschliffen Ansonsten ist gar nichts passiert.
Kein Personenschaden... aufgerichtet, Sturzbügel nach vorne getreten und fertig.
Danach ist die Q noch gut 100 000 km gefahren, dann hab ich mal was neu gemacht. Den Sturzbügel hab ich heute noch drauf... Das gehört so auf ner G/S. :D:D
Es muss also nicht zwangsläufig was kaputtgehen.

IMG_20200922_203317.jpg

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nach der winterlichen Zwnagspause in der ich wegen nicht beheizbarer Garage nicht arbeiten kann, geht es jetzt mit der Wiederinstandsetzung meiner R75/6 (siehe erster Post), weiter. Die Zylinderköpfe wurden vom Profi in Markt Schwaben überholt und die beiden Zylinder habe ich auch gezogen. Dabei fiel mir auf, dass zwar an der Fußdichtung eine braune Dichtmasse verwendet wurde, nicht allerdings an der Zylinderkopfdichtung. Ist das normal?

Die Kolben präsentierten sich in diesem Zustand.
DSC_0036 1.jpg
Ich denke, das ist so in Ordnung? Auch die Laufflächen der Zylinder sehen gut aus!

Die Schutzrohre der Stößelstangen sehen nicht mehr schön aus, aber ich habe mich noch nicht entschlossen, diese zu erneuern, ist ein teurer Spaß! Außerdem habe ich den Dorn zum Austreiben derselbigen nicht!
DSC_0033 2.jpg
Wenns recht ist, werde ich in loser Folge vom weiteren Fortgang der Arbeiten berichten und mit Sicherheit wird es auch die ein oder andere Frage geben!
Allerdings warte ich jetzt erst aml, bis meine Hebebühne da ist, das Kreuz mit dem Kreuz, Ihr wisst ja ...

Allseits einen schönen Abend noch, Ernst
 
....Dabei fiel mir auf, dass zwar an der Fußdichtung eine braune Dichtmasse verwendet wurde, nicht allerdings an der Zylinderkopfdichtung. Ist das normal?
An der /6 ist unten eine Alu-Dichtung verbaut. Theoretisch soll diese die Dichtungsfunktion übernehmen.
Allerdings hat man dann immer einen mehr oder weniger ausgeprägten Ölnebel am Zylinderfuß. Also verwendet man dort einen hauchdünnen Auftrag einer Flächendichtmasse.
Am ZK ist das eher kontraproduktiv, da es dort, auf Grund der dort herrschenden Drücke, zum Durchblasen der ZK-Dichtung führen könnte.

Die Kolben präsentierten sich in diesem Zustand.

Ich denke, das ist so in Ordnung? Auch die Laufflächen der Zylinder sehen gut aus!
Schauen erstmal optisch gut aus, bis auf die seitlichen Ablagerungen am Kolbenhemd. Für eine definitive Aussage müsste man mal mit einem Innentaster den Zylinderdurchmesser ausmessen. Ob das nötig ist? Ich würde auf Freigängigkeit der Kolbenringe und deren Spaltmasse gucken und wenn man es noch besser machen will das Stosspiel der Ringe messen.
Was hat denn die Mühle auf der Uhr?

Die Schutzrohre der Stößelstangen sehen nicht mehr schön aus, aber ich habe mich noch nicht entschlossen, diese zu erneuern, ist ein teurer Spaß! Außerdem habe ich den Dorn zum Austreiben derselbigen nicht!
Musst du dir gut überlegen. Es kann vorkommen, dass die nach dem Eintreiben nicht dicht sind.

Wenns recht ist, werde ich in loser Folge vom weiteren Fortgang der Arbeiten berichten und mit Sicherheit wird es auch die ein oder andere Frage geben!
Allerdings warte ich jetzt erst aml, bis meine Hebebühne da ist, das Kreuz mit dem Kreuz, Ihr wisst ja ...

Allseits einen schönen Abend noch, Ernst

Immer zu. die /6-Reihe wird demnächst 50 Jahre. Je mehr dokumentiert wird, umso besser.
 
Zuerst mal vielen Dank an Klaus für seine hilfreichen Tipps und Anregungen! Es wird gefragt, wieviele km das Motoorad gelaufen ist, da muss ich leider passen! Ich habe die 75/6 vor ziemlich genau 30 Jahren gekauft und kurz davor wurde der Motor ziemlich komplett überholt. Für diese Arbeiten habe ich auch Belege. Daher schätze ich, dass die Maschine bis dahin wahrscheinlich schon 100.000 km gefahren wurde. Ich selber fahre nicht viel und in einigen Jahren hatte ich das Motorrad gar nicht zugelassen, weil ich nicht zum Fahren kam, also ich schätze, dass ich 20 bis 30Tsd Kilometer gefahren bin? Hier ein Bild meiner Maschine aus der Zeit vor dem Unfall, allerdings hat es ja zum Glück keine Lackteile erwischt, eigentlich erstaunlich!
R75_6.jpg

Hoffentlich kommt meine Hebebühne bald ....
Schönen Feiertag allerseits!
Ernst
 
Hallo.
Ich habe vor nicht allzu langer Zeit bei Israel Zylinder und Köpfe meiner 100 GS planen lassen und bei der Gelegenheit VA Stösselschutzrohre einsetzen lassen und fand den Preis sehr moderat. Leider finde ich die Rechnung gerade nicht, erinnere mich aber den Preis recht günstig gefunden zu haben und das kommt im Zusammenhang mit dem Motorrad eher selten vor!
Gruß, Jan
 
Gnamend Stammtisch,


Der Koffer hatte Kratzer, der "gute" eckige Ventildeckel hats ausgehalten, der linke Sturzbügel war komplett nach hinten gedrückt und angeschliffen Ansonsten ist gar nichts passiert.

Kai

Wenn ich die Ventildeckel vergleiche denke ich auch dass der eckige stabiler ist als der runde.
Schöner ist aber runde.
Deshalb ist der drauf :gfreu:
 
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