... Ob die 4 bis 5% geringeres Masseträgheitsmoment an der Lenkachse aus einem latent wackeligen Fahrwerk ein hochgeschgwindigkeitstaugliches Gerät machen, wage ich trotzdem zu bezweifeln...

Das spielen mir zu viele anderen Einflussfaktoren eine Rolle. ...
Hallo Kai,
das hat auch niemand behauptet.
Ich habe jetzt Helmut so verstanden, dass er ein gutes Fahrwerk verbessern wollte, insbesondere die Agilität beim Einlenken, aber auch die Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten.
Bei einer Gabel wie bei der ST, also mit mittiger Anordnung der Steckachse, ändert sich beim Drehen der Tauchrohre der Nachlauf nicht.
Die Drehung bringt in diesem Fall keine Verbesserung bzw. ist unnötig, da der Bremssattel bei diesem Motorrad ja schon hinter dem Tauchrohr sitzt.
Bei der G/S ist das auch uninteressant. Auch dort sitzt der Sattel schon hinter dem Tauchrohr. Da die Steckachse vor dem Tauchrohr sitzt, würde man bei einer Drehung zusätzlich den Nachlauf vergrößern, und dies nicht unerheblich. Das Fahrverhalten wäre wohl stabiler aber das Motorrad auch weniger agil.
Bei der von Helmut umgebauten R80 wird zum einen das Trägheitsmoment um die Lenkachse reduziert, ich gehe mal von zwei Sätteln bei einer Doppelscheibenbremse aus, und der Nachlauf, aufgrund der leichten Außermittigkeit der Steckachse, nur geringfügig erhöht.
Ich denke schon, dass man durch diese Maßnahme ein agileres Einlenkverhalten erreicht. Ob das jeder Fahrer merkt, ist eine andere Frage.
Dass man durch solch eine Maßnahme aus einem wackeligen Fahrwerk einen stabilen Hochgeschwindigkeitsrenner zaubert, hat ja niemand behauptet.
Manchmal genügt schon der Wechsel auf ein anderes Fabrikat beim Vorderreifen, um die Agilität eines Motorrades zu erhöhen. War ein Zufallstreffer, das Ergebnis verblüffend.