Hast Du den Motor zum Prüfen des Ventilspiels von Hand durchgedreht? Wie weit haben die Ventile rechts geöffnet?
 
Ich habe, wie bereits geschrieben, den Motor am Hinterrad durchgedreht, um zu vermeiden, dass die Ignitech-Geberscheibe verstellt wird, wenn ich ich ihrer befestigungsschraube drehe.

Zur genauen Messung der Ventilöffnung benötigte ich eine Messuhr, die ich leider nicht besitze. Nach Augenmaß sehe ich keine Unterschiede zwischen links und rechts.

Du hättest schon viel früher den ganzen vermurksten Motor in kündige Hände geben sollen. Aber jetzt wird weiter rumgedoktert.

Na ja, schließlcih habe ich den Motor aus fachkundigen Händen erworben ;). Ich betone, dies ausdrücklich ohne jegliche Schuldzuweisung, Verdächtigung etc. zu schreiben, sondern lediglich, um Facepalm zu begegnen.

Wie kann da warme Luft rauskommen, wenn der Zylinder (vorausgesetzt es stimmt) nicht läuft?

Mein erster Gedanken war: Loch im Kolben, warum auch immer. Dann könnten das Blowby-Gase des arbeitenden Zylinders sein. Dann hätte ich jedoch gewiss keine Kompfession um 11 bar. Oder aber es könnten Abgase aus dem linken Zylinder sein, die während der Ventilüberschneidung durch den rechten Kopf strömen?

Beste Grüße, Uwe
 
Dann müssten gleich zwei letztes Jahr im Zuge der Umrüstung auf Kerzen mit vorgezogener Funkenlage neu montierte (!) Stecker defekt geworden sein. Erfahrungsgemäß läuft ein Motor mit DoZ auch dann noch einigermaßen, wenn eine Kerze ausfällt. Es waren Funken an allen vier Kerzen.

Beste Grüße, Uwe
 
Bei mir war der Bruch im Kabel. Bei gezogenem Stecker war die Verbindung durchgängig, bei aufgestecktem Stecker war sie unterbrochen.
 
Ha! Ich war schon drauf und dran, den Vergaser probehalber gegen den der R 100 RT Classic zu tauschen, doch entschied ich mich, bei noch kalten Motor nochmals nach dem Ventilspiel zu sehen. Links war es noch so, wie gestern eingestellt, rechts jedoch genau umgekehrt, also E = 0,20 mm, A = 0,10 mm. Bei der prüfung des Ventilhubs traute ich meinen Augen kaum: Das rechte Auslassventil wurde nicht betätigt! Damit war aus Sicht des Gaswechsles genau dasselbe eingetreten wie bei einem Kipphebelbruch, so wie ich es zuerst vermutete! Beim Zerlegen fand ich dann das hier:

20241017_152024068_res.jpg

Die Auslass-Stößelstrange war am inneren Ende gebrochen! Der Kopf hat sich zudem deutlich in den Rand der Pfanne des Stößels eingedrückt.

Ich vermute nun einen Montagefehler meinerseits, denn ich hatte ja beobachtet, dass links die Einstellschrauben entsprechend der zusätzlich untergelegten Fußdichtungen hineinzudrehen waren, links hatte sich das Spiel jedoch trotz der stärkeren Fußdichtungen überraschenderweise verringert. Also gehe ich davon aus, dass ich die Stangen nicht zentral in die Pfannen, sondern auf den Rand abgesetzt hatte.

Nun ergeben sich zwei Fragen:

1. Was ist bei der Montage zu beachten, dass die Köpfe der Stößelstangen sicher in den Pfannen zu liegen kommen?

2. Ist der gezeigte Stößel Schrott, oder kann ich ihn wieder einbauen?

Beste Grüße, Uwe
 
Ist mir auch schon passiert, dass da nicht beide Halbkugeln in den Pfannen lagen. Ist mir aber schon beim Anziehen der Muttern aufgefallen, sodass es keinen Schaden gab. Abhilfe: Beim Montieren des Kopfes die Stößelstangen mal drehend bewegen; dann merkt man schon, ob alles korrekt sitzt.
Stößel und -stange sind Schrott.
Aber schön, dass du das gefunden hast.
 
Stößelstangen habe ich noch, Stößel meinte ich noch welche zu haben, doch leider finde ich nach zig Umzügen keine mehr bzw. erinnere mich nicht, wohin ich sie verstaut hatte. Vielleicht hat ja noch jemand welche übrig?

Beste Grüße, Uwe
 
N'Abend....lag ich ja fast richtig.
Beim Einbau der Stangen etwas mit den Stangen unter leichtem Druck rotieren, dann merkt man schon wenn sie reinfluppen.

Viel Erfolg bei der erneuten Montage!
 
Stimmt, Tom!

Ich wundere mich sehr, weshalb mir die fehlende Betätigung dieses Ventils nicht schon gestern oder vorgestern auffiel. Vielleicht benötige ich eine stärkere Brille - oder zumindest besseres Licht um meine Hebebühne herum :nixw:?

Beste Grüße, Uwe
 
... Gestern nahme ich die Ventildeckel ab. Der Verdacht eines gebrochenen Kipphebels bestätigte sich nicht, wobei ich mir nicht sicher bin, ob nun ein »glücklicherweise« oder ein »leider« anzufügen wäre. Links war das Ventilspiel wie am Vortag eingestellt (E: 0,10 mm; A: 0,20 mm), rechts hatte es sich geringfügig verringert. ...

... Was ist das denn nun wieder? Ventilspiel und Kompression sind, wie gesagt, in Ordnung. ...
Zur genauen Messung der Ventilöffnung benötigte ich eine Messuhr, die ich leider nicht besitze. Nach Augenmaß sehe ich keine Unterschiede zwischen links und rechts. ...
Hallo Uwe,

da hast Du ja Dich und uns ganz schön an der Nase rumgeführt! ;)

Spaß beiseite! Gut dass Du den Fehler gefunden hast. Man sieht mal wieder, wie man sich täuschen kann und wie genau man doch hinschauen muss.

Deine Frage nach dem Montagefehler muss man leider mit ja beantworten. Die Stoßstangen drehe ich auch ganz gern beim Einstellen des Ventilspiels.

Wenn der Grat an dem Stößel nur in einem Bereich ist, wo die Stoßstange nicht angreift, würde ich den wegschleifen und den Stößel wieder einbauen. Wenn er schon in den Bereich geht, wo der Abdruck der Stoßstange zu erkennen ist, das kann man auf dem Foto nicht genau erkennen, muss man ihn erneuern.
Ich gebe jedoch zu, dass diese Einschätzung vielleicht etwas zu schwäbisch ist. ;)
 
Wenn der Grat an dem Stößel nur in einem Bereich ist, wo die Stoßstange nicht angreift, würde ich den wegschleifen und den Stößel wieder einbauen.
Habe ich auch überlegt. Die Pfanne selbst ist nicht beschädigt, auch der Kopf der Stößelstange läuft smooth darin. Allerdings befürchte ich, dass der Kopf auf die Eindellung laufen könnte. Schließlich rotiert solch ein Stößel im Betrieb.

Beste Grüße, Uwe
 
Habe ich auch überlegt. Die Pfanne selbst ist nicht beschädigt, auch der Kopf der Stößelstange läuft smooth darin. Allerdings befürchte ich, dass der Kopf auf die Eindellung laufen könnte. Schließlich rotiert solch ein Stößel im Betrieb. ...
Genaus so ist das. Deswegen ist die Mattierung im Grund der Vertiefung im Stößel schön kreisrund. Würde der Stößel nicht rotieren, wäre die Mattierung oval. Allerdings nicht symmetrisch zu beiden Achsen, sondern eher so wie bei einem Hühnerei. Bedingt durch die Bewegung des Kipphebels.

Insofern gibt die Mattierung schon den Bereich an, wo der Kontakt mit der Stoßstange erfolgt.

Hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe.
 
Ich weiß nicht, ob du es gesehen hast, aber bei Biete sind grad gut abgehangene (und damit erprobte!) Stössel im Angebot: KLICK
Ich hab auch noch welche, ebenso Stangen, PN, falls ich was auf den Weg bringen soll.
Auf den Gedanken, die Altteile nochmal einzubauen, würde ich nicht kommen, das ist was fürs Regal.

Danke für die Auflösung, ich hoff, du hast jetzt wieder viel Freude an deinem Motor!

Grüße, Hendrik
 
Das Thema mit dem gebrochenen Stößelstangenpilz hatte ich auch mal, das ist 16 Jahre her. Damals konnte ich die Maschine unter leichtem bis heftigem Geklapper noch 300km fahren. Interessanter Weise sah das bei einer Ventilspielkontrolle unterwegs sogar noch recht gut aus und der Motor hatte volle Leistung. Nach diesen 300km war dann die Bruchstelle schön rund geklopft und das Stößelrohr, das ja die Führung vorgenommen hatte, war im Bereich der Stößelrohrgummis schon durchgescheuert. Die Stößeltasse hatte keinen Schaden genommen.
 
Bitte auch nochmal die Ventile prüfen. Eventuell ist das Ventil auf den Kolben aufgeschlagen und nun krumm. Am besten nochmal prüfen, bevor man nachher wieder alles zerlegen muss.
 
M
Dann wäre die Verdichtung nicht so hoch.
Moin Detlev.
Ein Ventil kann krumm geklopft worden sein und sich trotzdem wieder gerade in den Sitz biegen.
Dann ist die Verdichtung normal hoch ohne Verluste.

(Bei DER Vorgeschichte würde ich den ganzen Motor sprengen und jedes Teil prüfen vor dem Zusammenbau)
 
Nichts für ungut, aber bei DEN Vorgeschichten würde ICH das ganze Geraffel zu einem Grünen hier bringen, der es einmal richtig macht.
Alles andere ist Lehrgeld oder der Effekt des Peter-Prinzips.

Gruß, Frank
 
Richtig,
Ich würde der Sache so auch nicht mehr trauen!
Eine einfache Kompressionsmessungen ist kein Beleg für Schadensfreiheit!
Ich hatte das schon angedeutet in meinem Beitrag.
Ich würde zumindest die Ventilfedern ausbauen und die Freigängigkeit des Ventils in der Führung und den Sitz überprüfen. Dann auch den Ventilteller sowie den Kolbenboden genau prüfen. Wie sieht die Laufbahn der Nockenwelle aus?
Wenn du leichte Kontaktspuren am Kolben findest dann müssen unbedingt auch die Pleuel raus und die Lagerschalen neu sowie der Sitz des Kolbenbolzens überprüft werden. Es gibt Folgeschäden die zeigen sich erst nach ein paar 100 Kilometern!
Du hast doch Zeit, der Winter kommt doch!

Gruß

Kai
 
Hi

Ich gehe mal davon aus dass Du die üblichen Doppel-Zündspulen verbaut hast, weshalb ich die Zündung als Ursache ausschliessen möchte.
Nach dem beschriebenen Fehler ist entweder der Auslass blockiert oder der Einlass undicht.
Hast Du mal bei offenen Ventildeckeln den Anlasser durchdrehen lassen?
Werden dann die Ventile ordnungsgemäß angesteuert?
Dass der Motor ausgeht, wenn Du den entsprechenden Vergaserzug ziehst, wundert mich aber nicht.
Bei geöffneter Drosselklappe bekommt der Zylinder ungleich mehr Gemisch, das entsprechend mehr Energie braucht um verdichtet zu werden. Das liefert der Leerlauf des anderen Zylinders meist nicht.

mfg GS_man