Hallo an alle,
ich habe hier ein Problem vorliegen, das ich so noch nicht hatte.
Vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich den Fehler beheben kann.
Gleich vorweg, ich vermute es wurde eine ungeeignete Bremspumpe verbaut, wobei die Einbaulage eigentlich egal sein dürfte.
Ausgangsbasis:
Bremse ist entlüftet - mehrfach, sogar mit Pumpe! Der Druckpunkt ist hart und knackig, sogar über Nacht mit Druck auf dem Pedal wandert er nicht.
Brems-Pumpe überholt, dachte ggf. eine der beider Bohrungen könnte verstopft sein.
Bremszange - Überholt - leider keinerlei Änderungen im Verhalten !
Radlager neu, kein Spiel was mir die Backen von der Scheibe drücken könnte.
Bremsflüssigkeitsbehälter be-und entlüftet über der Membran - kein Vakuum.
Was ist eigentlich das Problem:
Das Problem ist, dass an einer eigentlich sehr gut funktionierenden Hinterradbreme ( R100RS) sich NUR bei der Fahrt auf holprigen Feldwegen/Gelände die Beläge von der Scheibe entfernen, so dass ich nach einigen hindert Meter Feldweg, erst 3-*4X pumpen tief muß, damit die Beläge wieder an der Scheibe anliegen.
Bremsen tut sie auch wenn ich das Brems-Pedal ganz tief drücken muß, der Druckpunkt ist hart - es hat nichts mit Luft im System zu tun !
Mit dem klobigen Enduro-Stiefel nicht so optimal.
Auf ebener Straße, passiert das nicht.
Auffällig ist bei der Bremspumpe, dass sie beim Befüllen die Flüssigkeit hin und her pumpt. Eigentlich soll sie nur in das System rein drücken.
Überdruck soll sie aber zurück in den Ausgleichbehälter lassen.
Jemand eine Idee??
Moije Maggus
Ich habe mir
jetzt nicht die Mühe gemacht und alle Antworten hier durchgelesen.
Hier nur meine Meinung, erfahrungen:
Ja, ich habe das an meinem gebauten WASP-Gespann auch

.
Dir ist ja mein Umbau bekannt, zur Erinnerung:
Meine Hinterradbremse habe ich von Trommelbremse auf Scheibenbremse mit dem Material von HU-Gespannbau umgerüstet.
Brembo P08 und Befestigungsmaterial von HU.
In dem Seitenwagen mit VW-Käfer-Nabe habe ich von keiner Bremse auf Scheibenbremse umgebaut. Brembo P05-Sattel.
Hauptbremszylinder ist ein Grimeca, von 13 mm auf 16 mm aufgebohrt.
Bremsdruck nach mehrmaligem Entlüften, hart wie ein Stein!
Allerdings musste ich beim Entlüften die Sättel abbauen und in eine günstige Position bringen, damit die Luft gut entweichen kann.
Im eingebauten Zustand, leider keine Chance.
Steht das Gespann in der Garage, habe ich von abends bis zum nächsten Tag den gleichen Druckpunkt.
Beim Fahrbetrieb sieht das alles ein wenig schlechter aus. Der Druckpunkt wird schlechter nach ± 2 km Fahrt.
Warum???
Also hab ich mich, wie du auch, auf die Suche gemacht.
Nochmals sehr aufwendig entlüftet, sichergestellt, dass ich genügend Schnüffelspiel habe,
sehr wichtig wegen Kolben zurückziehen!
Dann habe ich mir die Mühe gemacht, da ja alles Prototypenbau ist.
Die Bremssättel von den Haltern befreit, alle Schrauben ab! Dann mit einem starken Bremsdruck (± 40 bar) die Bremssättel vorgespannt und beobachtet, wie sich der Sattel zu den Haltern verhält (Paralellität).
Und siehe da, an meinem Seitenwagen lief der Bremssattel 0,3 mm aus der Richtung und am Hinterrad 0,25 mm.
Nun habe ich das alles mit neuen Buchsen und Shims unterfüttert.
Bei meinem ersten Prototypen-Zusammenbau auf der Werkbank hatte ich das mit Druckluft gemacht (± 7 Bar), das reicht leider nicht aus.
Zur Information: Alle Lager, Dichtungen, Kolben, einfach alle Innereien am Bremssystem sind neu, aber es bleibt jedoch altes Material.
Jetzt habe ich einen besseren Bremsdruck, aber er wandert nach wie vor, ein wenig, bei der dynamischen Nutzung in einen schlechteren Bereich, bleibt aber hart. Sprich: Pedal wird länger. Das Witzige ist, mir fällt das noch auf, aber dem Besitzer nicht, ich bin halt durch meinen beruflichen Hintergrund sehr sensibel.
Wie lösen wir dieses Problem im Motorsport: LMP1, DTM WRC. LMDh?
Ganz einfach: Wir spannen die Bremskolben, je nach Streckencharakteristik, mit einer kleinen Druckfeder vor.
Gerade so, dass die Bremsbeläge ohne Spalt und Druck an der Scheibe anliegen (sind meist Carbon-Bremsen).
Somit hast du einen sehr harten Bremsdruck von Anfang an, ohne dass das Pedal länger wird. Die Jungs drücken halt auch mit 70 bar, ohne Bremskraftverstärker

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Und sind mal richtig sensibel bei den Bremsen.
Wäre mal einen versuch wert?
Lange Rede, kurze Antwort
Am WASP-Gespann wurde durch meine beschriebenen Tätigkeiten ein besseres Resultat erreicht, was für Albert sehr zufriedenstellend ist.
Wenn du noch Fragen haben solltest, ruf mich doch einfach mal an.
Und ja, das WASP-Gespann ist beim Odenwald-Meeting zu sehen, wozu ich dich und andere auch ganz herzlich einlade.
Klick #511
Grüße und viel Erfolg.
Uwe