So, nun ist es bei mir auch soweit.... Die R100 läuft mit neuer Zündanlage...
Der Einbau der Grundplatte für den induktiven Aufnehmer hat gut geklappt. Allerdings war mir die Position der Bohrung mit der Befestigungsschraube der Lima nicht geheuer und habe einfach eine dritte Position nahe dem Aussendurchmesser der Lima gebohrt. Die Geberscheibe hat ca. 0,1mm Luft zur Stirnseite der Schleifringe. Der Kohlenhalter liegt gegenüber den Schleifringen weiter zurück. Da sind locker 2 mm Luft.
Obwohl die Lima so gedreht ist, daß der Aufnehmer unten sitzt und der Magnet des Aufnehmers nur noch die halbe Materialstärke der Geberscheibe erfasst, passt der Deckel nicht mehr auf das Gehäuse. Habe soviel Material aus dem Deckel rausgeschliffen, bis er durchsichtig war. Ist erstmal mit einem Tape abgedichtet. Langfristig muss ich wohl einen Spacer einsetzen, oder eine Deckplatte herstellen (vielleicht mit 2V Logo?).
Das Zünsteuergerät sitzt unter dem Deckel des Luftfilterkastens, das erschien mir schön trocken und nicht zu warm.
Das Programmieren hat auf Anhieb geklappt, nur immer nach dem Start des Motors ist die Verbindung abgebrochen und das Programm ist derart abgestürzt, daß Windows XP gleich mit abgestürzt und neu gestartet ist. Das habe ich bei anderen Programmen noch nicht erlebt. Einige Male habe ich die komplette Verkabelung geprüft, das Zündsteuergerät mit einer separaten stabilen Spannungsversorgung angeschlossen etc. Keine Chance!
Aus meiner Bastelkiste ein USB-Seriell Adapter (mit unbekannter Herkunft) verwendet, lief das Programm einwandfrei auch nach dem Motorstart. Der von Ignitec mitgelieferte Adapter will aus mir nicht bekannten Gründen nicht mit meinem Lap zusammenarbeiten.
Der Motor ist mit Walters 90+ Zündkurve sehr gut angesprungen, der Leerlauf ließ sich erst nach erheblicher Nachregulierung der Gemischschrauben an den Gasern einstellen, der ZZP im Leerlauf stimmte. Die Markierung für die max. Frühzündung auf der Schwungsheibe wurde nicht erreicht. Habe dann in mehreren Schritten die max. Frühzündung ab 3000U/min bis auf 32° hochgesetzt, dann war die Markierung genau erreicht. Warum auch immer. Im Werkstatthandbuch sind für die R100 Bj. 81 max. 26° Früzündung angegeben bei 3000 U/min. Werde die Tage mal mit einer Gradscheibe nachmessen wo der OT, die 6° für den Leerlauf und die Markierung für die max. Frühzündung real liegen. Mit der alten Zündanlage waren beide Markierungen immer zu treffen, also übernehme ich mal diesen Verstellbereich vorerst für die Ignitec.
(Habs gerade nochmal nachgelesen. Im WHB steht eindeutig 6° statisch, "Verstellbereich" 26°. Damit ist die maximale Frühzündung auf 32° einzustellen) Wer lesen kann ist klar im Vorteil
Dann die erste kleine Runde....
Superklasse! Ab 2000 U/min zieht der Motor jetzt ohne starke Vibrationen sauber hoch. Ab 2500 U/min stehen die Spiegel wie eine 1 und das selbst bei Vollgas. Dann geht es genauso weiter mit „mächtig“ Druck (deutlich besser als vorher) bis zum Einsetzen des Drehzahlbegrenzers. Mit der alten Zündanlage konnte ich mit gutem Gewissen erst ab 3000 U/min richtig Gas geben. Es ist wirklch die reine Freude mit echten 50 km/h im vierten Gang durch den Ort zu zuckeln und einfach nur den Hahn aufmachen und ab gehts..... Die Öltemperatur lag bei gemäßigter Fahrweise nur bei 100°C, vorher 120°C. Bei schneller Gangart wurden 120° erreicht, vorher 140°C (bei 100 km Testfahrt gestern auf der Landstrasse und Autobahn) Gefühlt läuft der Motor zudem wesendlich leiser. Das Kerzenbild hat sich von dunkelbraun mit schwarzen schlackeartigen Ablagerungen nach hellbraun (li) ohne Ablagerungen und keramikweiss (re) am Isolator geändert.
Die alte Zünddose mit Hallgeber, das Zündsteuergerät und oder auch die alten Spulen waren wohl doch schon ziemlich am Ende. Das werde ich in den langen kalten Winterabenden mal versuchen rauszufinden.
Vielen Dank nochmal an alle Projektbeteiligte für den Einsatz. Ihr habt sicher viel Zeit investiert und uns Anwendern viel Zeit gespart.
Grüße
Uwe
PS. Nun hat auch der Computer als Spiel-Werk-Zeug einen Platz in der Werkstatt gefunden.