/6 Gabel überholen

Hallo Zusammen,

bin neu im Forum und gerade dabei ein 60/6 zu restaurieren. Während Motor und Getriebe in bzw. bei Israel weilen habe ich mich an die Gabelrohre gemacht.
Die Anschlagringe waren auch in meiner Gabel zerbröselt. Moped stand 24 Jahre in der Garage.
Da ich nicht weiß ob die Mühle 100, 200 tkm oder mehr auf der Uhr hat, will ich auch die Federn austauschen. Habe bei Tante Louise Wirth Federn gekauft, die für eine R60/6 sein sollen. Beim nachmessen habe ich festgestellt, dass die Wirths 25 mm kürzer sind als die originalen.
Kann ich die einfach so austauschen?
Welche Auswirkung hat die kürzere länge?
?(
Habe dazu nichts im Forum gefunden und freue mich auf sachdienliche Hinweise.
Beste Grüße aus der Pfalz
Andy
 
Beim nachmessen habe ich festgestellt, dass die Wirths 25 mm kürzer sind als die originalen.
Kann ich die einfach so austauschen?

Kannst Du machen. Stundenlang.
Im Werkstatthandbuch steht die min. Länge drin. Wenn sie die noch haben würde ich nix austauschen.
Die Wirth Federn sind auf sportlich getrimmt. Du solltest dann auch die hinteren Stoßdämpfer auf sportlich trimmen. Sonst gibt das nix.
WP Federn sind in meinen Augen ein brauchbarer Kompromiss.
Manfred
 
....austauschen. Habe bei Tante Louise Wirth Federn gekauft, die für eine R60/6 sein sollen. Beim nachmessen habe ich festgestellt, dass die Wirths 25 mm kürzer sind als die originalen.
Kann ich die einfach so austauschen?
Welche Auswirkung hat die kürzere länge?

Die Antwort wird leider etwas länglich:

Erstens müssen die Federn mit leichter Vorspannung in der Gabel sitzen - immer. Ist das der Fall, sind die Federn aber noch nicht automatisch geeignet. Die freie Länge der Feder - der Blocklänge muss auch größer sein, als der nominelle Federweg der Gabel. Die Blocklänge errechnet sich aus Drahtdicke x Windungszahl (theoretisch das Maß der voll komprimierten Feder). Ist das auch gegeben, kannst Du die Feder verwenden. Ob Dir später das Federungsverhalten gefällt, ist Geschmacksache.

Ohne die /6 genau zu kennen, hege ich Zweifel an der Brauchbarkeit einer 25 mm kürzeren Feder. So groß ist die Vorspannung üblicherweise nicht. Wirth hat mir für meine GS einen Satz Federn geliefert, der in mehrerlei Hinsicht falsch war. Die freie Länge war zu groß um mit den Hülsen der GS montiert zu werden. Angaben zur Anpassung gab es nicht. Der Federweg war dagegen zu gering. Nach Anpassung der Hülsen musste ich feststellen, dass die Federn zu hart waren. Insgesamt also keine Empfehlung.

Mein Tipp
Wenn die Federn Deines Motorrads gleich lang (+- 2-3 mm) sind und keine Schäden aufweisen, verwende sie weiter. Viele Zubehörfedern versprechen mehr, als sie halten.

Wenn Du eine andere Gabelcharakteristik mit mehr Progression möchtest, verkleinere die Luftkammer um 30 - 40 mm. Als Gabelöl nimmst Du ATF (straffe Dämpfung) oder eine SAE 5 für komfortable Dämpfung.
 
Die WP Federn haben auch keine Vorspannung. Sie schließen bündig mit der Gabelbrücke oben ab.
Die WP Federn sind bei den /6+/7 Gabeln gleich.
Manfred
 
Das sind eine Menge Punkte. Danke Euch!:wink1:
Laut Werkstatthandbuch ist „die Länge der Gabeltragfedern (entspannt) mm 53+12“.
Ich würde mal unterstellen, dass es wohl eher cm als „mm“ heißen sollte.
Die Wirthfedern sind 55cm, die Federn welche verbaut waren, 57,5cm lang.
Ich weiß allerdings nicht, ob das Originalfedern sind.
Es handelt sich um eine ehemalige Maschine der französischen Polizei, die nach 11 Jahren wieder nach Deutschland kam und dann noch mindestens zwei Besitzer hatte.

Ich möchte die neuen Federn nicht auspacken, damit ich sie ggf. zurückgeben kann. Deshalb will ich jetzt die „innere“ Länge des ohne Feder zusammengebauten Rohres bei maximaler Expansion messen. Diese sollte dann kleiner als 55 cm sein.
Oder habe ich da irgendeinen Denkfehler??(

Grüße
Andy
 
Nein weder noch. Der Hinweis ist durchaus hilfreich.
Allerdings weiß ich nicht wie kurz zu kurz ist. Die Verschlußschraube hat ja eine gewisse Höhe, um die Vorspannung zu generieren. D.h. wenn die Feder kürzer ist als die, welche verbaut war muß sie ja nicht unbedingt zu kurz sein.

Viele Grüße
Andy
 
Hallo zusammen,

ich darf mich dann mal weiter oben einklinken, wo's um grüne und schwarze Dichtringe geht, die niiiiiee aus Kupfer sein sollten, sondern aus Alu. Und unbedingt grün und nicht schwarz.
Das ist ein paar Jahre her (2013). Ich hab jetzt lange gesucht. Aber immer nur Kupferdichtringe gefunden. Dass die schwer dichtzukriegen sind, musste ich auch feststellen.
Zuerst mit dem Bordwerkzeug und Hämmerchen festgezogen, hat getropft. Dann mit Drehmoment 150Nm. Hat weniger getropft. Nochmal mit 170 nachgezogen, jetzt sind sie hinüber und das Öl tropft sogar bei entlasteter Gabel raus.
Kann es sein, dass die Kupferringe einfach weniger Druck vertragen?
Ich werd jetzt mal neue einsetzen und bei 80Nm anfangen und dann bei Undichtheit immer 10 Nm zugeben. Mal schauen was passiert.
Oder weiß jemand in der Runde, wo's Aludichtringe zu kaufen gibt?

Walter
 
Moin, ich vermute, du sprichst von dem großen Dichtring unten..?

Ich habe ja nun einige /5, /6 und /7 Gabeln geöffnet und überholt, fast immer habe ich an dieser Stelle diese roten Fiberringe gefunden...Die habe ich dann beschafft, eingebaut, funktioniert.

Sowohl Kupfer als auch Alu habe ich als nicht zielführend empfunden:D

Bist du denn ganz sicher, das es nicht an der Verschraubung vom Dämpferrohr tropft oder von oben was runterläuft?

Gruß, Hendrik
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hendrik,
zunächst Danke für die schnelle Reaktion. Ja, es ist der große Dichtring unten. Nicht der kleine innendrin, sonst würde ja das Öl zunächst mal in den Gummistopfen ganz unten laufen. Da ist es aber trocken.
Grüner Ring, schwarzer Ring, jetzt ein roter Fiberring? Ist mir bisher noch nicht untergekommen. Ersetzt der dann den originalen Alu-Ring? Oder ist der woanders verbaut? Und wo gibt's den zu kaufen?
 
Ich halte es für ein Gerücht, das der Ring original Alu ist..Wie gesagt, habe an der Stelle alles schon gefunden. Den Fiberring gibt es bei den üblichen Händlern, die solche Dichtringe anbieten, google hilft.
Wenns Zeit hast, schicke ich dir gegen Obolus nen Satz.

Grüße, Hendrik
 
Hallo

Ich mache dort zusätzlich zum Dichtring noch „Gewindedichtungsmittel“ von Loctite ans Gewinde.
Einfach mal googeln. Habe die Loctite-Nummer jetzt nicht im Kopf.
 
... Ich halte es für ein Gerücht, das der Ring original Alu ist.. ...

Hallo Hendrik,

habe meine Q gekauft, als sie vier Jahre alt war. Kann mir nicht vorstellen, dass bis da schon jemand die Gabel auf hatte. Dann habe ich immer nur Ölwechsel in der Gabel gemacht. Vor drei Jahren habe ich dann eine Komplettrenovierung der Gabel durchgeführt. Es waren Aludichtringe verbaut, habe als original BMW-Ersatzteile dann Kupferringe bekommen.

Weiteren Verlauf: siehe oben.
 
Hallo Hendrik,

ich war heute in Uli's Motoradladen und habe mal gefragt wie die es machen, da ich demnächst vor dem selben Problem stehe.
Dort werden die Kupferdichtringe verwendet. Die Gewinde sollen gut gesäubert sein und als Dichtmittel haben sie mir Hylomar empfohlen. Ich solle auf keinen Fall Loctite verwenden, warum auch immer.
Die Antwort auf meine Frage nach dem Drehmoment war "fest".
Was immer das bedeuten mag.


Grüße
Andy
 
An meiner ehemaligen /6 Gabel war der große Dichtring aus Alu,
der kleine SW 11? aus Kupfer.
Da gab es nie Probleme.
Manfred
 
Danke erstmal für die Tipps. Die Kupferringe habe ich auch vom Uli. Das mit dem Hylomar war mir neu. Wahrscheinlich dichtet dann das Dichtmittel im Gewinde und weniger der Kupferring. Schaun wir mal was rauskommt.
 
Danke erstmal für die Tipps. Die Kupferringe habe ich auch vom Uli. Das mit dem Hylomar war mir neu. Wahrscheinlich dichtet dann das Dichtmittel im Gewinde und weniger der Kupferring. Schaun wir mal was rauskommt.

genau, damit soll das Gewinde abgedichtet werden.

In dem Fall wäre tatsächlich mal besser, wenn nichts rauskommt ;-)

Gruß
Andy
 
10DichtringA8X11,5-AL207119963041
11Verschlussschraube231421231506
12FederscheibeB8207119932093
13SechskantmutterM8X1207119922096

[TD="class: price"]$0.57[/TD]

[TD="class: price"]$19.51[/TD]

[TD="class: price"]$0.38[/TD]
[TD="class: aphoto"][/TD]

[TD="class: price"]$1.28
[/TD]

Wo wurde der Dichtring eingebaut?
Manfred
 
Das hier viel verspottete Hylomar tut bei mir an dieser Stelle und an einigen andereren seit langer Zeit seine Dienste.

Vor Jahren habe ich eine Tube aus 1969 die ich zur Abdichtung meiner Max verwendet habe entsorgt und durch eine neue ersetzt.

Bei der Überholung meiner /6 Gabel habe ich IMHO Kupferdichtringe vorgefunden und neue auch wieder mir dem Reparatursatz neu verbaut.
 
Wenn es der große Dichtring ist den bekam ich immer ohne Dichtmittel dicht. Der war immer aus Alu. Jedenfalls damals
Manfred
 
genau um den geht's. Ich werde jetzt mal das mit dem Hylomar und Kupferringen probieren. Und dann berichten. Das wird wahrscheinlich März. Weil ich erst dann wieder fahren darf und noch viele andere Dinge zu machen sind.
 
Ich hänge mich mal hier ran - bin gerade dabei die Gabel der 78er RS zu zerlegen - unten am Standrohr ist ein Blech, unter dem Sicherungsring was sich nicht bewegen lässt und auch nicht in euren Zeichnungen aufgeführt ist - wie komme ich dort mit dem zerlegen weiter?
IMG_20210218_124625.jpg

denksperre gehabt schon erledigt;;-)IMG_20210218_150410.jpg
 
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