Moin Freunde!

Eine Bekannte möchte sich eventuell eine R100 GS, BJ. 1992, Laufleistung 65.000km von einem Bekannten kaufen.
Gibts besondere Stellen oder Teile, auf die zu achten ist?

Gruß
Stefan
 
Hallo Stefan,

- Kardanwelle (Spiel oder verdeht)
- Getriebelager ( knackt/ hakt beim Duchdrehen des Hinterrades)
- Steuerkopflager (hakt oder Spiel)
- Anlassergeräusche
- Speichennippel angerostet
- Stossdämpfer dicht ?

Es gibt sicher noch ein paar mehr Schwachstellen....
 
Hallo Stefan,

das Getriebe muss nach 40 - 65tkm neu gelagert werden,
das originale Federbein zumindest die nicht verstellbaren Erstausgaben halten meist noch weniger.

Der Rest ist von der Haltung abhängig, im Gelände verschleisst alles schneller.

PS: Tachoundichtigkeiten gab es bis 1991, auch die ersten Zündspulen bekamen mit der Zeti Haarrisse.

Beste Grüße
Jürgen
 
Auf jeden Fall eine ausgiebige Probefahrt unternehmen, Öldruck O.K. (wenn ab 130-140 °C die kontrolleuchte angeht ist was faul. (Oft werden Ölfilter falsch eingebaut und so mit zu wenig Öldruck gefahren was Schaden an Lagern und Ölpumpe verursacht).
Unter Vollast den Berg hinauf heizen (rutscht die Kupplung).
Blinkerschalter O.K. (der geht gerne mal kaputt, weil zu filigran.)
Neutralleuchte O.K. (bleibt gerne hängen.)
Das sind zwar nicht wirklich schlimme dinge, aber es nervt wenn man sie reparieren muss, die linke Schalteinheit lassen sie die Freundlichen vergolden.
Kompression in kaltem und heissem Zustand testen (Vergaserschieber ganz auf, oder besser ohne Vergaser), bei ausgedrehten Zündkerzen, evtl. gibt das schon aufschluss.
Rechne damit das Getriebe nach 70 bis 80 tkm überholen zu lassen.
Die Kopfrevision kann bei diesem KM Stand auch schon fällig sein, aber auch erst mit 100 tkm.

Woher ich das alles weiss :pfeif:
 
Blinkerschalter O.K. (der geht gerne mal kaputt, weil zu filigran.)

Eine '92er (Wasserrohr-GS) hat zwei (genaugenommen drei) Blinkerschalter. Hab' noch nicht mal ich bislang kaputt gekriegt - ich glaube, Du beziehst das auf das Vorgängermodell. Der Licht-Abblend-Lichthupenschalter verbruzzelt allerdings gerne seine Kontakte.
Die Aussage weiter oben (Tacho/Drehzahlmesser undicht) gilt meiner Erfahrung nach allerdings für alle GSen (nicht nur bis '91).

Ergänzen würde ich noch folgendes:

  • Bremssattel fest (Bremse wird warm/heiß, ohne daß gebremst wurde)
  • Gabel hat halb eingetaucht Spiel (braucht einen 2. Mann zum Testen)
  • Felgenrisse radial (entlang des Mittelsteges). Selten, aber teuer
Der verdrehte Kardan ist m.E. mehr oder weniger "normal" und noch nicht unbedingt ein Problem.

Gruß,
Markus
 
Stimmt Markus, PD hatte ich nicht mehr im Sinn, da sind sie wirklich nicht filigran.
Ich meine den kleinen orangenen Kippschalter für die Blinker, da ist die Rastung schon ab Werk ausgeleiert bzw. nicht maßhaltig.
 
Hallo Stefan,

das Getriebe muss nach 40 - 65tkm neu gelagert werden,
das originale Federbein zumindest die nicht verstellbaren Erstausgaben halten meist noch weniger.

Der Rest ist von der Haltung abhängig, im Gelände verschleisst alles schneller.

PS: Tachoundichtigkeiten gab es bis 1991, auch die ersten Zündspulen bekamen mit der Zeti Haarrisse.

Beste Grüße
Jürgen

Hallo,
Federbein, Tacho und Zündspule waren alles Probleme BIS 91.
Genau diese gibt es bei der 92er nicht mehr.
Worauf zu achten ist?
Dass das Fahrzeug nicht mehr als ca. 3400 Euro kostet! Außer es ist eine komplette Historie vorhanden und das Getriebe nachweislich schon überholt.
 
Stimmt Markus, PD hatte ich nicht mehr im Sinn, da sind sie wirklich nicht filigran.
Ich meine den kleinen orangenen Kippschalter für die Blinker, da ist die Rastung schon ab Werk ausgeleiert bzw. nicht maßhaltig.

Dieser Schalter wurde zum Modellwechsel 91 bei allen GS Modellen durch den Schalter der auf beiden Seiten Sitzt ersetzt.
 
Hallo,

es kommt am Ende auch darauf an, was für einen optischen Zustand Du haben möchtest. Bei meiner PD zum Beispiel habe ich diverse technische Mängel beim Kauf bewusst akzeptiert, jedoch war das Mopped vom Pflegezustand her sehr gut. Die Reparaturen habe ich ausgeführt und gut wars. Wenn Du jedoch versuchst eine murksige Optik wieder hinzubekommen, dann wird es schwer und teuer.
Bei miere 87er GS ist die Optik ziemlich im Eimer, jedoch war so ziemlich alles technisch ok und dass mit 91.000km (auch noch das erste Getriebe OHNE Überholung) und keiner meiner anderen GSen läuft so schön wie der gammelige Bock.
Achte aber auch auf die Elektrik: Lima, wilde Kabelverlegungen, durchgescheuerte Stellen. Es gibt kaum was, was nicht defekt sein könnte, da die Dinger schon alt sind und bis auf ein paar schon genannte typische Schwachstellen eigentlich alles am Rande der Funktion sein könnte.

Ich persönlich finde Optik sehr wichtig, alles andere kann man reparieren.
Und wenn das Mopped optisch nicht 100% zusagt wird es immer nur eine Teilliebe erfahren und gedanklich immer zum Verkauf stehen :D
 
Hallo,

es kommt am Ende auch darauf an, was für einen optischen Zustand Du haben möchtest. Bei meiner PD zum Beispiel habe ich diverse technische Mängel beim Kauf bewusst akzeptiert, jedoch war das Mopped vom Pflegezustand her sehr gut. Die Reparaturen habe ich ausgeführt und gut wars. Wenn Du jedoch versuchst eine murksige Optik wieder hinzubekommen, dann wird es schwer und teuer.
Bei miere 87er GS ist die Optik ziemlich im Eimer, jedoch war so ziemlich alles technisch ok und dass mit 91.000km (auch noch das erste Getriebe OHNE Überholung) und keiner meiner anderen GSen läuft so schön wie der gammelige Bock.
Achte aber auch auf die Elektrik: Lima, wilde Kabelverlegungen, durchgescheuerte Stellen. Es gibt kaum was, was nicht defekt sein könnte, da die Dinger schon alt sind und bis auf ein paar schon genannte typische Schwachstellen eigentlich alles am Rande der Funktion sein könnte.

Ich persönlich finde Optik sehr wichtig, alles andere kann man reparieren.
Und wenn das Mopped optisch nicht 100% zusagt wird es immer nur eine Teilliebe erfahren und gedanklich immer zum Verkauf stehen :D

So alt, wie die Maschinen sind, ist es schwierig, ein optisch UND technisch gutes Fahrzeug zu bekommen.
Klar, Christian, Du legst Wert auf die Optik, weil Du die Technik reparieren kannst.
Oft ist es aber umgekehrt:
Wer wenig Ahnung von der Technik hat, sollte ein technisch gutes Fahrzeug kaufen, denn es ist leichter, die Optik zu verbessern.
Das ist aber alles Theorie, solange man das Fahrzeug nicht selbst in Augenschein nehmen kann.
Ich würde am Liebsten jedem anbieten, zur Besichtigung mitzugehen, was natürlich zeitlich und räumlich selten möglich ist.
 
Federbein, Tacho und Zündspule waren alles Probleme BIS 91.
Genau diese gibt es bei der 92er nicht mehr.

Na ja, ich habe an meiner ebenfalls 92er GS die drei Teile alle kaputt gekriegt. (Tacho dicht, Nadel pendelt aber heftig, und das bringt keiner weg.)

@ Stefan:

Wenn der Besitzer einverstanden ist: hinten an der Schwinge außen den Gummideckel abnehmen, den Einstellbolzen mit nem 6er Imbus festhalten und die Kontermutter mit einem großen Ringschlüssel lösen. Dann den Einstellbolzen mal 10° in beide Richtungen drehen: Meistens ist da ne deutliche Rasterung. Die Lager sind teuer, und wer's in ner Stunde wechselt, muß schon richtig gut sein.

Wenn der Besitzer ..., beide Faltbälge der Schwinge lösen (vorn am Getriebe abziehen, nicht an der Schwinge). Beide müssen unten trocken sein. Öl im vorderen Balg zeigt entweder eine offene Nut außen am Dichtring an oder, viel schlimmer, Spiel der Abtriebswelle = ein sich anbahnenden Getriebeschaden. Öl hinten (kann von vorne kommen, checken!) bedeutet ein aufwändiges (Spezialwerkzeug) Ersetzen des Wedis auf der Kegelradwelle.

Problematische Teile, die man kaum oder gar nicht auf Alterung/Verschleiß prüfen kann - es sei denn, sie sind schon kaputt:
Diodenplatte, Rotor, Zündspule (<=Widerstandsmessungen bringen i.d.R. nix).
Anlasser (es sei denn, er macht bereits kreischend auf sich aufmerksam).

Und sag' Deiner Bekannten (damit die Freundschaft auch erhalten bleibt :D): Eine 20 Jahre alte GS ist kein Rundherum-Sorglos-Teil. Kommt man mit den - gut bekannten - Schwachstellen klar, kann man mit dem Ding schier ewig fahren.

)(-:
 
Da gebe ich dem Wilhelm recht, Messungen taugen nur was wenn sie Fehler anzeigen, ist alles im grünen Bereich, heisst das noch nicht, daß auch alles wirklich O.K. ist.
Das Problem an unseren Q en ist, dass sie in miserablem technischen Zustand u.U. noch ganz gut fahren. Und Mancheiner kann den technischen Zustand nicht richtig beurteilen.

Meine RS fand ich vom Motor her einwandfrei, klang gut, fuhr gut, war dicht.
Jetzt muss ich Kupplung und Ölpumpe wechseln, evtl. kommt noch mehr...das weiss ich noch nicht.

Damit muss man rechnen, eine alte Q braucht immer, mehr oder weniger, sachverständige Zuwendung.
Nur neue Maschinen kann man fahren und in die Werkstatt bringen, bei den 2-V wird das schwieriger, denn eine normale BMW Werkstätte kennt sich mit unseren alten Hobeln nicht besonders gut aus.
Und Mechaniker die unsere Q he reparieren können stehen kurz vor der Scheidung, ihre Kinder erschrecken wenn der Papa morgens mal im Bad steht, weil sie das nicht gewohnt sind :lautlachen1:

Sie sind an Augenrändern und fahler Hautfarbe zu erkennen, und machen dann irgendwann eine Notpause, um den Infarkt zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für die Tipps. hab sie an Evi weiter geleitet. Würd mir das kRad ja gern mit ihr ansehen, aber nach Nürnberg ists mir dann doch zu weit.