Wolfgang Sterr

Teilnehmer
Hallo Forengemeinde,
meine R90S Bj 1974 (eine der ersten) ist mit eine Bosch Anlasser ausgestattet. Bei kaltem Motor dreht der Anlasser gut durch. Bei heißem Motor stoppt der Anlasser kurzzeitig (vielleicht 1 sec), wie wenn etwas blockiert wäre. Danach dreht er wieder und meist springt der Motor dann sofort an. Es funktioniert alles, aber normal ist das nicht und ich würde das Thema gerne angehen, bevor etwas komplett ausfällt. Beim Stopp des Motors fließen bestimmt hohe Ströme.
Kontaktprobleme können es wohl nicht sein, sonst würde das Phänomen auch bei kaltem Motor auftreten.
Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
Danke für Hinweise!
 
Auch hier könnte man ein simpler Service am Anlasser halfen.

Der Magnetschalter zieht an, der Motor dreht los aber das Antriebszahnrad bzw. die Welle/Lagerung davon verkantet und "blockiert" den weiteren Vorgang.

Durch immer mehr Strom überwindet der Motor die Blockade und dreht weiter, ist der Motor erst einmal über OT und bekommt Schwung geht es eben recht flott.

Ausbauen, zerlegen und reinigen, eine neue Lagerbuchse für den Wellenstumpf, ein wenig Fett an den richtigen Stellen und schwupp tut der Bosch seinen Dienst wieder für die nächsten Jahre.
 
Hallo Wolfgang,
das gleich Problem tritt bei meiner R90 auch gelegentlich auf, dann steht vermutlich ein Kolben kurz vor dem oberen OT und der (bei mir nach 140.000 km noch nicht überholte Anlasser) schafft es dann einfach nicht. Dazu kommt noch die schlechtere Übersetzung Anlasser / Schwungscheibe, die ja bei der zweiten Serie mit anderen Zähnezahlen etwas verbessert wurde.
Wenn ich merke, daß der Anlasser nicht an läuft, nehme ich ich sofort den Finger vom Knopf und starte nochmal, dann geht's gleich.
Die von Patrick schon angesprochen Überholung ist da bestimmt sehr hilfreich.
Außerdem ist bei mir schon seit einiger Zeit eine Kung Long Batterie verbaut, mit der das Problem gegenüber den Säurebatterien aus früheren Zeiten nur noch selten auftritt.
 
Moin,
der Bosch ist ein zuverlässiger Geselle. Richtig kaputt geht er eigentlich nie, aber das Fett verharzt, verschwindet in irgendwelchen Ecken und die Schmierung lässt nach. Dann läuft Metall auf Metall. Dazu kommt das was meine Vorschreiber schon erwähnt haben.. Mein damals verbauter Bosch an der G/S war nach ca. 100 000 km reif für ne Kur.
Danach mit frischem Fett war er wieder wie neu. Überprüfe trotzdem noch die Masseleitungen an der Batterie und die Stromzuleitung auf Grünspan.
Kleine Widerstände summieren sich.
Es gibt hier in der Datenbank auch ne schöne Anleitung zur Überholung des Bosch. Ist alles kein Hexenwerk.

Gruß
Kai
 
Bin der gleichen Meinung wie die Vorredner. An meiner r100 zeigte sich der Anlasser sehr müde und genehmigte sich über 180A. Nach der Überholung nur noch 80-100A. Die Anleitung gibt es in der DB.

Die sinterbuchsen sind sehr empfindlich und waren vor 3-4 Jahren schwer zu bekommen. Ich musste die verschiedenen Größen bei unterschiedlichen Lieferanten bestellen. Man sollte gleich je drei bestellen. Inzwischen würde ich die eingebaut lassen, sofern die keinen starken Verschleiß aufweisen. Gut reinigen und samt Gehäuse 2 Tage mit Öl tränken.

Am schwierigsten war es, für meinen guten, alten, mechanischen Schlagschrauber (der mit Hammer) einen Schlitz-Bit zu bekommen.