Hallo Hans,
ich hatte in meinem bisher 23-jährigen 2-Ventiler-Leben eigentlich nur zwei Pannen, die ich dir hier gerne
schildere.
Die erste ereignete sich mit einer 75/6 ca. 20 km von zuhause.
Bei zügiger Landstraßenfahrt stellte ich fest, dass plötzlich deutlich Leistung fehlte. Eine kurze Prüfung
am Straßenrand ergab, dass der rechte Zylinder schuld war. Da ein guter Zündfunke vorhanden war,
hatte ich den Vergaser in Verdacht und öffnete den Dom. Die Membran hatte einen ordentlichen Riss.
Ich schraubte dann den Deckel wieder auf, ließ den Gaszug ausgehängt, klemmte die Spritzufuhr ab
und schraubte die Zündkerze raus.
Der Heimweg mit einem 375 ccm Einzylinder links und einer Luftpumpe rechts war unproblematisch.
Die zweite Situation betraf mein 75/7, die nur 5 km von daheim bei Tempo 120 km/h kräftig durch
den Auspuff patschte und dann nicht mehr lief.
Die Zündfunken kamen auf beiden Seiten sehr schwach, sodass ich schnell den Kondensator in
Verdacht hatte. Obwohl die Fehlersuche nicht lang gedauert hatte, musste ich nach dem Anruf
zuhause bei etwa 35° Außentemperatur eine ganze Weile auf das treu sorgende Weib warten,
sodass ich nass geschwitzt war. Daheim lag ein neuer Ersatzkondensator, den ich mir einsteckte
und wieder zurückkehrte.
Die unmenschliche Temperatur und die außergewöhnliche Situation waren wohl schuld, dass ich den
Kondensator zwar schön an die Zündleitung angeklemmt, ihn aber zunächst nicht mit dem Gehäuse
verbunden habe. Dem zufolge blieb er natürlich wirkungslos und ich hatte nach wie vor keine
brauchbaren Funken.
Erst nach einer Weile weiteren Schwitzens kam ich auf meinen Fehler und alles war ok.
Zwei Erkenntnisse daraus bleiben für mich:
- Ich habe nach wie vor immer Bordwerkzeug dabei.
- Auch die beste Erfahrung hilft einem nur, wenn man ruhig und sachlich bleibt.
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