Theoretisch können Drehmomentschlüssel m.E. auch zum Lösen von Schrauben verwendet werden können. Sie wissen ja nicht, ob gerade ein Linksgewinde auf-, oder ein Rechtsgewinde zugeschraubt wird. Und vice versa. Das Problem liegt eher darin, dass beim Aufschrauben auch oberhalb der maximalen Belastbarkeit Kraft aufgewendet wird. Wird diese maximale Belastbarkeit aber eingestellt und nur bis zum Klick gehebelt, müsste auch das Lösen der Schrauben funktionieren. Das vorgegebene Kalibrierungsintervall muss natürlich berücksichtigt werden.

Ich mach's trotzdem nicht, weil ich ein Bedienungsanleitungskonformer Mensch bin.

Gruß Bernhard
 
Meine Drehmomentschlüssel liegen wohlverwahrt in den originalen Kartons im Werkzeugschrank, natürlich entspannt. Vor einigen Jahren habe ich sie einem Kollegen mitgegeben, der sie im Betrieb prüfen konnte.
 
Theoretisch können Drehmomentschlüssel m.E. auch zum Lösen von Schrauben verwendet werden können. Sie wissen ja nicht, ob gerade ein Linksgewinde auf-, oder ein Rechtsgewinde zugeschraubt wird.
So ist es.
Etliche Schlüssel sind ja inzwischen für beide Drehrichtungen ausgelegt.
Nur ein Beispiel:

VG
Guido
 
Aber den haben die wenigsten Menschen, u.a. auch hier im Forum.
Ich muss halt ab und an etwas Werbung für die Stahlwille Eduard Wille GmbH & Co. KG (gegr. 1862 in Wuppertal) machen. Bin ein großer Fan und habe über die Jahrzehnte alles mögliche an Werkzeug von denen zusammengekauft. Am liebsten "New Old Stock" oder sehr gute Gebrauchtware aus der Zeit. als sie noch die hammerschlaggrünen Blechboxen hatten. Braucht ein Hobbyschrauber nicht, mir macht es Freude. Und natürlich stelle ich die DMS zurück, auch wenn ich nicht müsste, löse damit keine Schrauben und selbstverständlich säubre ich mein Werkzeug nach Gebrauch. Die Manoskope haben meistens eine Einsteckvorrichtung für unterschiedliche Antriebswerkzeuge. Das finde ich sehr praktisch, wenn man die Ratsche z.B. gegen einen Maulschlüssel oder einen offenen Ringschlüssel tauschen kann. Außerdem kann man die Einsteckwerkzeuge um 180 Grad gedreht einstecken für Drehmomentanzug von Linksgewinden.
Florian, altert diese starke Federgabel nicht auch? Welchen Messbereich hat das antike Stück. Neugierig, Jochen
Was soll daran "altern"? Ich habe das gleiche Stahlwille 793 Prüfgerät wie Florian und habe extra dieses ausgewählt, weiß es dort m.M. durch die rudimentäre Bauweise keinen Verschleiß gibt, der die Meßwerte ändert, wenn man es sachgemäß benutzt. Werkzeugen mit elektronischer Messung misstraue ich hier mehr. Zum Meßbereich: bei meinem war noch der Kalibrierbericht von 1986 dabei da gab es Meßpunkte zwischen 50 und 400 NM. Bild hatte ich >hier< mal geposted.

Gruß
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
das Stahlwille 793 hat einen 1/2" Anschluss. Für 1/4" und 3/8" muss man einen Adapter verwenden. Wer Sorge hat, dass der Adapter die Genauigkeit verändert, nimmt halt so einen, der direkt über den kleineren Vierkant "übergestülpt" wird. Bei 3/4" -> 1/2" geht natürlich nur ein normales Übergangsteil.

Gruß
Marcus
 
Hallo Jochen,

die „Eingangsprüfung” habe ich mit meinen beiden Hazet–Drehmos gemacht, deren letzte Werks–Kalibrierung zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre zurücklag (der kleinere, 6-60 Nm, mit 3/8" auf 1/2" Adapter):
IMG_20250112_162355315_HDR.jpg

Gruß
Florian
 
Ich hab den. Farbig und lauter Auslösung. Mehr geht nicht. Auch für Schwerhörige und Farbenblinde noch gut brauchbar....:rolleyes:

20250711_145342.jpg 20250711_144829.jpg 20250711_144716.jpg 20250711_145643.jpg 20250711_145656.jpg
 
Ich habe Proxxon angeschrieben und innerhalb weniger Stunden eine Antwort erhalten.
Ich kann denen die Drehmomentschlüssel zusenden und sie werden geprüft und eingestellt.
Ohne Konformitätserklärung kostet das netto 15€ pro Stück, mit der Erklärung 10€ mehr, plus
der Versandkosten für den Rückversand.
Das nenne ich mal ein faires und kundenfreundliches Angebot.....
 
Hallo Hans,

das klingt schon mal vertrauensvoll.
Lass uns wissen, was die ganze Prozedur letzten Endes kostete, sobald Deine Drehmo-Schlüssel von Proxxon zurück sind.
Wäre interessant.

VG
Guido
 
Wenn sich auf dem Gehäuse so ein Drehrichtungspfeil wie auf dem Bild befindet, löst er auch nur in dieser Richtung exakt aus, unabhängig davon, dass sich die Drehrichtung am Knarrenkopf ändern lässt!

Drehrichtung.png

Gruß
Florian
 
Kennst auch Belzer (Dowidat) aus Wuppertal? Daher hab ich meine 3 dremos. Wusste bis eben gar nicht, dass es die auch nur für rechts rum gibt.
Ja klar, von denen habe ich auch einen Maul - Schlüsselsatz. Auch schöne alte "Germany" Qualität. Ich muss dazu erwähnen, dass ich einiges an Werkzeugen von einen Famlienangehörigen habe, der bis in die 1990er Jahre in der Industriewartung arbeitete. Als er im Rahmen von Umstrukturierungen in den Ruhestand ging und gleichzeitig die Betriebssparte geschlossen wurde, konnte er einige Werkzeuge mit in den Ruhestand nehmen. Das ist ein buntes Sammelsurium: Stahwille, Heyco, Elora, Gedore, Facom, WGB, USAG (Italien), Gedore, usw. Die Teile waren teilweise Jahrzehnte im harten Gebrauch. Da ist teilweise die Hartverchromung durchgerieben. Am meisten begeistern mich dabei Stahlwille und Heyco. Die haben nach meiner subjektiven Meinung die harte Arbeit am besten weggesteckt. Vom Finish finde ich die teilpolierten Ring Gabel Schlüssel von Heyco (z.b. die Serie 400) am schönsten. Die haben zwar keine innovativen "Profile", sind aber sehr filigran gearbeitet und das ist manchmal sehr nützlich.

Gruß
Marcus
 
Hallo,

Nachtrag noch: Dass es Sinn macht Drehmomentschlüssel zu prüfen habe ich "gelernt", als ich einen Proxxon aus dem Beginn meiner Schrauberzeit auf den Stahlwille Prüfgerät getestet habe. Der hatte einen echt gemeinen Fehler: Im unteren Einstellbereich OK und ab der Mitte einen stark ansteigenden Fehler. Dazu hatte ich >hier< mal berichtet. Wobei ich damit nicht Proxxon in Frage stellen möchte, sondern nur die Notwendigkeit begründen will, die DMS ab und zu zu prüfen.

Gruß
Marcus
 
Ich fänds prima, wenn sich hier noch ein paar Forenten outen würden, die Drehmos testen können. Soll im Ernstfall (aus meiner Sicht) nicht für umme sein.

Anlass: Ich hab vor einigen Jahren meinen Hazet (nach ca. 25 Jahren) zum Testen/Kalibrieren zum Hersteller geschickt. Ergebnis: große Abweichungen, irreparabel. Die Prüfung war nicht billig.
 
Also ich prüfe meine alle paar Jahre mal gegen die vom Nachbarn. Auf verschiedene Werte einstellen, 1. Kontrolle mit dem selben Wert und 2. Kontrolle mit etwas mehr. Er hat kürzlich (während Corona) sich auch noch zusätzlich neue stahlwille mit Prüfzertifikat zugelegt. Bestimmt nicht so genau, wie ein dafür gedachte Messmittel, es würde aber große Abweichungen aufdecken.

Es ist unwahrscheinlich, dass zwei Stück in der gleichen Art abweichen.
 
Also ich prüfe meine alle paar Jahre mal gegen die vom Nachbarn. Auf verschiedene Werte einstellen, 1. Kontrolle mit dem selben Wert und 2. Kontrolle mit etwas mehr. Er hat kürzlich (während Corona) sich auch noch zusätzlich neue stahlwille mit Prüfzertifikat zugelegt. Bestimmt nicht so genau, wie ein dafür gedachte Messmittel, es würde aber große Abweichungen aufdecken.

Es ist unwahrscheinlich, dass zwei Stück in der gleichen Art abweichen.
Doch, wenn die Setzungsrate der Federn gleich ist.
 
Also ich prüfe meine alle paar Jahre mal gegen die vom Nachbarn. Auf verschiedene Werte einstellen, 1. Kontrolle mit dem selben Wert und 2. Kontrolle mit etwas mehr. Er hat kürzlich (während Corona) sich auch noch zusätzlich neue stahlwille mit Prüfzertifikat zugelegt. Bestimmt nicht so genau, wie ein dafür gedachte Messmittel, es würde aber große Abweichungen aufdecken.

Es ist unwahrscheinlich, dass zwei Stück in der gleichen Art abweichen.
Genau so bin ich "früher" auch vorgegangen, als ich noch keine Prüfvorrichtung hatte. Ich halte das für eine gute Vorgehensweise. Wenn dabei etwas auffällt, kann man weitere Prüfungen / Kalibrierungen vornehmen. Letztlich schrauben wir hier eigenverantwortlich für Hobbyzwecke und brauchen keine ISO QS konforme Vorgehensweise.

Gruß
Marcus
 
Wenn es nur ums Überprüfen geht, dann kann man das auch rustikal selber machen.
Einfach in dem Bereich, der einen interessiert - z.B. 50 Nm - mit einem aufgesteckten Rohr von 1m Betätigungslänge und einem angehängten 5-Kilo-Gewicht (kleiner Wasserkanister) schauen, ob es im richtigen Moment Knack macht.
Bei dieser Versuchsanordnung fließt aber das Gewicht dieses Rohrs in das erzeugte Dehmoment mit ein, und verfälscht dadurch das Ergebnis mehr oder weniger massiv.

Genauer wäre es mit einem T-Stück, also ein 2 Meter langes Rohr, welches mittig auf die Schraubverbindung einwirkt, und wo sich dann das Gewicht dieses Rohres, weil zu beiden Seiten jeweils 1 Meter überstehend, gegenseiteg aufhebt.
Wenn dieses Rohr dann auch noch absolut waagerecht steht, würde dies mit dem 5 Kilo-Gewicht an dessen einem Ende relativ gut funktionieren.
 
Genauer wäre es mit einem T-Stück, also ein 2 Meter langes Rohr, welches mittig auf die Schraubverbindung einwirkt, und wo sich dann das Gewicht dieses Rohres, weil zu beiden Seiten jeweils 1 Meter überstehend, gegenseiteg aufhebt.
Wenn dieses Rohr dann auch noch absolut waagerecht steht, würde dies mit dem 5 Kilo-Gewicht an dessen einem Ende relativ gut funktionieren.
Ein absolut praxisgerechter und leicht umzusetzender Versuchsaufbau, den jeder schnell nachmachen kann.... 🙄