Gestern habe ich die 1100er geputzt. Oder eher vom Staub der vergangenen Saison befreit. Die R100R ist schon durch. Spiegel auf Höhe der Oberarme, Also Pulli hochgekrempelt, damit das Wasser bis zum Ellbogen runterlaufen kann, um dann dort, sofern sich der Reinigungsangestellte des Fahrzeuges nicht vorbeugen mag, auf die Hosenbeine tropft und von dort seinen Weg über die Schuhe nach unten sucht. Die Allerwelts-Stahlkappenschuhe für draußen halt. Hoffentlich rosten die Kappen nicht. Eine Blutvergiftung beim Waschen - das glaubt mir kein Mensch.
Etwas tiefer wird dann gebückt geputzt. Ja, man kann einen Hocker nehmen, aber irgendwann ist der auch nass. Staub soll ja mit viel Wasser weggewischt werden, hörte ich. Und manche Körperteile mag man lieber trocken haben, solange es biologisch noch geht. Also in die Hocke, womit wieder das Spiegelreinigungsproblem mit dem Ellbogen auftritt. Oder man kniet, und dann ausgerechnet da, wo sich durch die Spiegel bereits eine Pfütze gebildet hat.
Hochdruckreiniger darf man ja nicht verwenden, hörte ich. Also einen Schwamm und dann abwechselnd auf Lack und über die öligen Stellen. So dass der Schwamm gleich mal versaut ist. Wenigstens gibt das eine gute Schutzschicht. Die Kunststoffteile bleiben so, wie sie sind, Chrom ebenso. Sauber, matt, fertig.
Die Felgen vielleicht noch. Bücken geht nicht mehr, also endgültig hinknien. Der Tag ist eh schon, wie soll ich sagen, semigut verlaufen. Rechts um die Speichen rum, dann linksrum, nach der dritten Speiche mit dem Fingernagel voll drauf. Auch schön, das erlebt zu haben. Weiterputzen, mit einem Finger in Schonhaltung. Noch vier Finger, dann müssen die Felgen fertig sein.
Ach wie schön ist so ein sauberes Motorrad...
Gruß Bernhard