Original von manzkem
...
Du wirst auf Dauer keine Chance haben, das zu verhindern -fürchte ich.
Vielleicht gibts irgend einen Lack, der den Pfusch zuverlässig abdecken kann; aber Kunststoff und
Lack ist ein nicht triviales Thema.
Fett sollte nur dort sein, wo Metall auf Metall läuft.

Dann werde ich mal versuchen, den losen Lack vorsichtig mit einem Pinsel zu entfernen und das Beste hoffen.

Hast recht mit dem Fett. Wie ich gesehen habe, wird das große weiße Kunststoffzahnrad des Tageskilometerzählers von einem Metallzahnrad angetrieben. Auf diesen Zahnrädern hat sich so einiges versammelt. Unter anderem anscheinend auch Teile der Schaumstoffdichtung für die Signallämpchen :(

Naja, schauen wir mal.

Gruß,
Michael
 
Bin immer noch dabei, mein Kombiinstrument wieder einigermaßen passabel hinzubekommen.

Nachdem ich feststellen musste, daß die Lampen für die Hintergrundbeleuchtung schon sehr angerußt waren, kam ich dummerweise auf die Idee, einfach einmal alle Lampen komplett zu tauschen.

Die Sockel hatten allerdings schon eine "chemische Verbindung" in Form von Rost/Grünspan mit der Folienplatine hergestellt, sodass die Folie das Herausziehen der Sockel an einigen Stellen nicht überlebt hat. Ich musste daher behelfsmässig flicken (nicht schön, aber selten):

bild-4312.jpg


Desweiteren hier noch einmal eine Innenansicht des Gehäusedeckels um das Problem der sich ablösenden Reflektionsschicht darzustellen:

bild-4313.jpg


Gruß,
Mickey
 
Absolut toller Beitrag, Michael :respekt:.
Der Tacho meiner R 80 zeigt schon die ganzen 14 Jahre und 45000 km, die sie in meinem Besitz ist, statt 100 km/h 120 an, obwohl der Tacho mit der Wegdrehzahl 0,737 für die 32/10-Übersetzung passend sein sollte.
Nach der Leistungskur auf 1000 ccm und den längeren 33/11-Antrieb ist die Voreilung zwar nicht mehr ganz so stark, aber immer noch vorhanden und der Km-Zähler geht jetzt logischerweise nach :rolleyes: ...
Würde mich auch mal reizen, dem Fehler auf den Grund zu gehen, aber wie Du schon erwähntest, eine gut gefüllte Ersatzteilkiste ist für solche Basteleien unbedingt nötig. Wahrscheinlich wäre es eh sinnvoller, einen gut funktionierenden passenden 0,691er Tacho einzubauen mmmm.
Gruß, André
 
Heute hab ich mal ein weiteres Schadensbild, das zwar eher selten vorkommt, aber doch interessant ist.
Das obere Getriebe war hier durch verharztes Fett und Verschmutzung schwergängig. Irgend wann blieb es stehen und das schräg verzahnte Rad des Eingangstriebes wurde vom Gegenstück regelrecht abgefräst. Das Instrument hat dann nur noch ein paar Geräusche von sich gegeben, aber gedreht hat sich oben nix mehr.
Rechts sieht man noch die intakten Flanken, links ist das Material bis auf den Zahngrund weg.

Primärrad.jpg
 
Da ich in letzter Zeit vermehrt Anfragen wegen Umbaumöglichkeiten der Serienübersetzung des Tachos hatte, hol ich das alte Thema mal wieder nach oben.
Die Übersetzung bzw. Wegdrehzahl des Tachos wird bei den Motometer-Instrumenten über zwei Schneckengetriebe realisiert.
Der Eingang mit dem Tachowellenanschluss wird über einen Winkeltrieb in der Drehzahl 1:1 in die Senkrechte übertragen.
Auf der nächsten Welle sitzt eine Schnecke, die die Drehzahl über ein Schneckenrad waagerecht 1:10 weitergibt. Danach folgen zwei weitere Schneckengetriebe, die über variable Übersetzungen die gewünschte ergeben.
Neben dem Schema sind in den beiden Tabellen alle theoretisch möglichen Kombinationen zu sehen; die praktisch realisierten sind in pink angelegt.
Diese Werte weichen von denen auf dem Zifferblatt (wegen der Voreilung der Anzeige) leicht ab. 682,5 ist dann W691 oder 765 ist W773.
Die Werte beziehen sich auf die /6 und /7. Konstruktiv sind die Instrumente der /5 und aller späteren 2V in dem Bereich aber vergleichbar.
Untersetzungen > 1000 sind für die MPH-Tachos vorgesehen (Meilen).
 

Anhänge

Hallo Michael,

ich bin so frech mich hier einzuklinken.
Ich habe einen kleinen 52 er Tacho einer Ducati 450 Scrambler hier liegen.
Das Glas ist gesprungen, da es aber ein originaler Tacho ist und "Ducati" und "Veglia" auf dem Ziffernblatt hat, will ich ihn erhalten.
Kann man das Glas ersetzen ? Und kannst Du so etwas ?
Ist halt keine BMW.
 
Dem Herbert habe ich seinerzeit per PN geantwortet. Für die Allgemeinheit:
Ein Nicht-BMW-Instrument zu checken, ist prinzipiell kein Problem; das Reparieren mangels Teilen dann meist aber doch.

Hier noch ein paar Neuigkeiten aus der Sprechstunde des Tachodoktors:

Hier war der Zeiger abgebrochen und die Nabe derart fest auf der Achse, das diese nachgegeben hat.

Image1.jpg


Diese Kupplungsglocke hat übel leiden müssen, bevor sie das Tageslicht wieder erblicken durfte.

Image2.jpg


Der Kupplungsmagnet hat einen Bart aus Abrieb.

Image4.jpg


Zwei Räder aus dem Primärtrieb, einmal Tacho, einmal DZM. Die Abnutzung ist durch die Hilfslinien erkennbar.

Image8.jpg
 
:bitte:Hallo Michael,
du hast mir vor einiger Zeit schon einmal mit der Reparatur meines Tachos geholfen und der funktioniert seit dem tadellos. Nochmals besten Dank!!
Für diesen Winter habe ich mir unter anderem den Tausch meines Instrumentengehäuses vorgenommen, da mein vorhandenes ein paar Risse hat und die weiße Beschriftung auch nicht mehr vorhanden ist. Dazu habe ich ein komplettes Cockpit von einer 87-er RT ersteigert, weil das Gehäuse nicht gerissen und die Schrift noch schön vorhanden ist. Beim Demontieren habe ich allerdings festgestellt, das die Gläser und der Metallbödelrand mit Silikon notdürftig abgedichtet wurden und die oberen Kunststoffränder für die Glasbördelringe ausgebrochen sindX(.
Nun meine Frage. Kann man so etwas reparieren? Hast Du oder auch andere aus dem Forum damit Erfahrung oder ist es schade um die Zeit und Mühe. Für ein paar Ratschläge wär ich dankbar.
Gruß Wastelbiker
 
Es gibt bei den Kombigehäusen eine konstruktive Schwachstelle genau dort:

Schwachstelle_d.jpg

Da die Teile mittlerweile zwischen 20 und 42 Jahre (!) alt sind, haben UV-Strahlung, Ozon, Vibrationen und andere Belastungen dem Kunststoff so zugesetzt, dass die Fassungen an der gezeigten Stelle versagen.
Das Material PC (Polycarbonat) ist ab Werk gegen UV-Schäden schutzlackiert worden.
Man kann es kleben mit Dichlormethan (wegen seiner Giftigkeit kaum noch erhältlich); weniger gut geht es mit 2K-Harzklebstoffen.

Ich habe solche Reparaturversuche inzwischen weitgehend eingestellt.
Meist sind an den Gehäusen weitere Schäden zu finden wie ausgebrochene Gewinde innen, verblasste Schriften, Risse im Bereich der Halterung, Abschabungen von Zügen, ...
Seit es die hervorragenden Nachbaugehäuse gibt, ist das die Lösung. ;)
 
Danke Michael für die detailierte Antwort. Ich werde einen Reparaturversuch unternehmen, aber das Gehäuse von Bayer auf meinen Weihnachtswunschzettel setzen.

Gruß Wastelbiker
 
Der Lack kam von dieser Firma und war ein 2K-Produkt aus den Typen 99/10 und 65/133.
Da die offensichtlich nur an die Industrie liefern, wird dir das nicht weiterhelfen.
Ich würde mal bei einem professionellen Lackierer fragen.
 
Das scheint mir eine Vermutung zu sein........Haste mal beim Schorsch angerufen und nachgefragt ???
Sonntags eher aussichtslos. Aber ohne Grund wird er die Sachen ja nicht von der Homepage genommen haben. Werde aber nächste Woche mal durchklingeln. Weiß jemand was diese Gehäuse gekostet haben ?
 
Um 30 € teurer als bei Siebenrock. :schock:




...hm, evtl. ein Weiterverkäuferaufschlag - oder vielleicht doch ein anderer Zulieferer? Das Angebot ist jedenfalls nicht 100% identisch im Umfang:






  • Siebenrock:
    http://shop.siebenrock.com/Elektrik/Instrumente:::34_109.html

    Drei Gehäusevarianten:
    - "Instrumentengehäuse Neuauflage für BMWR2V Boxer /7 Modelle von 9/77 bis 9/80"
    - "Instrumentengehäuse Neuauflage für BMW R2V Boxer /6 und /7 Modelle bis 9/77"
    - "Instrumentengehäuse Neuauflage für BMW R2V Boxer /7 Modelle ab 9/80"

Ansonsten sind bei den Versionen vom Schorsch die Schrauben sowie die Dichtschnur dabei (...macht preislich nicht gar so viel, ist aber schön, dass da mitgedacht wurde).


Bei der Gelegenheit der Hinweis:
BMWBayer hat erfreulicherweise auch die Instrumentengehäuse-Deckel im Angebot sowie Halter und Deckel für die Zusatzinstrumente!
Gerade die "Eierbecher" sind ja sehr gesucht und erzielen als Gebrauchtteile selbst in fragwürdigem Zustand häufig Preise jenseits des vom Schorsch für die Nachbauten aufgerufenen Betrags.



VG
DZ
 
30 € mehr für Dichtschnur um 1,95 € und ein paar Schräubchen. :nixw:

Aber jeder wie er mag. Mir wurscht was andere mit ihrem Geld machen. ;)
 
Vielen Dank für die Hinweise. Ist natürlich schon eine Stange Geld für ein leeres Gehäuse. Aber was soll man machen... mein Gehäuse ist nicht zu retten, auch die Instrumente darin sehen recht schäbig aus. Ich habe zwar ein sehr schönes Gehäuse mit Instrumenten von Detlev bekommen, allerdings stammt das wohl aus einem späteren Baujahr, die Kontrollampen sind anders angeordnet. Daher leuchten bei dem Instrument immer andere Lampen als die, die das eigentlich tun sollten. Investiere ich jetzt also in ein neues Gehäuse, oder ändere ich den Kabelbaum ? Eigentlich sollte die Maschine ja wieder möglichst original werden :nixw: muss mal drüber schlafen
 
Mit einem neuen Gehäuse hast du sicher Ruhe, solange du noch fahren kannst (es ist auch besser gemacht als das originale). Ich habe die Teile intensiv geprüft und bereits mehrfach verbaut.
 
Mit einem neuen Gehäuse hast du sicher Ruhe, solange du noch fahren kannst (es ist auch besser gemacht als das originale). Ich habe die Teile intensiv geprüft und bereits mehrfach verbaut.
Danke für den Tip, dann wird es wohl darauf hinauslaufen die schönen Instrumente aus dem Gehäuse von Detlev in ein neues Nachbaugehäuse passend für mein Baujahr einzubauen. Da ich noch kein Gehäuse geöffnet habe: Ich vermute die Kontrolllampen sitzen auf einer eigenen Platine ? Dann müsste ich diese entsprechend vom alten Gehäuse übernehmen. Geht das ohne weiteres, oder sind beim Ausbau spezielle Kniffe zu beachten ?
 
Danke für den Tip, dann wird es wohl darauf hinauslaufen die schönen Instrumente aus dem Gehäuse von Detlev in ein neues Nachbaugehäuse passend für mein Baujahr einzubauen. Da ich noch kein Gehäuse geöffnet habe: Ich vermute die Kontrolllampen sitzen auf einer eigenen Platine ? Dann müsste ich diese entsprechend vom alten Gehäuse übernehmen. Geht das ohne weiteres, oder sind beim Ausbau spezielle Kniffe zu beachten ?


...ist jetzt vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Tip, aber dennoch: Datenbank? :D

Da gibt's z.B. Anleitungen für Instrumente Tachoreparatur, Instrumententräger Montagehinweise und eine Instrumententräger-Teilekunde.
Alles nett bebildert und für praktisch jede Version => wünsche gutes Gelingen.


VG
DZ
 
Mein Dank wird Dich auf ewig verfolgen )(-: dann kann's ja losgehen


...bin im Geiste bei Dir:
Bei meiner RT leuchten die Instrumententräger-Birnchen nicht mehr so, wie sie sollen (...hoffe schwer, dass das Problem nicht im Kabelbaum / der Steckverbindung liegt) und die CS braucht einen weniger wankelmütigen Drehzahlmesser.

Habe mir dazu die o.g. Anleitungen auch schon zu Gemüte geführt; sind längst lokal auf dem PC abgespeichert, daher konnt' ich Dir leider keine Links senden; hoffe aber doch, dass Du mit den ungefähren Dokumententiteln bei der Suche weiterkommst.


VG
DZ