-tobi-

Teilnehmer
hallo zusammen,

ich muss endlich am armseligen Wartungszustand meiner RS was tun. Losgehen soll es mit Lenkkopflager, Zylinderfuss/Stößelschutzrohr-dichtung, und Kardanwellendichtungen.

Am LKL wollt ich nur neu fetten und neu enstellen. Das Lager war viel zu fest. Am Außenring sieht man die Brinellierung siehe Bilder, würdet ihr das noch mal versuchen oder lieber gleich wechseln? evtl hat ja einer die nötige Erfahrung für die Fotodiagnose ;)
bei der Gelegenheit könnte ich auch das Gabelöl wechseln.Viskosität bin ich mir noch unschlüssig, momentan ist es recht hart aber keine Ahnung was da jetzt drin ist.

Kardanwellendichtungen, da bin ich mir noch unsicher. Im Kardan waren nach ca 1500km nur noch 100ml statt 150. Im Endantrieb ist es wohl nicht, da waren 250ml drin. Aber die Überlaufbohrungen sind schon leicht ölig, da kommt minimal was raus.
im Getriebe war dafür knapp ein Liter, also schon über Einfüllhöhe, es lief bereits beim Öffnen der Einfüllschraube raus.. Das Getriebe wurde wohl 2010 erneuert, es nicht mehr das Originale sondern mit Rippen. Hat das evtl. mehr als die 800ml Füllmenge? Getriebeöl hatte ich noch nicht gewechselt und die Füllmenge ist demenstprechend unbekannt. Sorgt der WeDi am Getriebeausgang dafür dass keine Öl von Kardan ins Getriebe wandert oder anders rum?


Danke schon mal für eure Unterstützung
Gruß
Tobi
 

Anhänge

  • IMG_1514.jpeg
    IMG_1514.jpeg
    242,2 KB · Aufrufe: 292
  • IMG_1518.jpeg
    IMG_1518.jpeg
    253,8 KB · Aufrufe: 283
Das LKL würde ich bei diesem Befund ohne Überlegen erneuern.
Auch wenn das mit Reinigung und neuer Schmierung noch funktionieren mag, sind zumindest die Anfänge für Rastmarken da.
 
Hallo Tobi,

zu deinen ersten Fragen:
Ich würde, wenn du schon so weit das LKL zerlegt hast das komplett tauschen. So viel mehr Arbeit ist das jetzt auch nicht und du hast erstmal da Ruhe.
Bei ner 77er RS würde ich mit 5er oder 7er Öl die Gabel befüllen. Die alten Gabeln werden mit 10er Öl sehr schnell bockig, zumal die Viskositäten von Gabelöl bei gleicher Bezeichnung von Hersteller zu Hersteller sehr weit streuen.
Deine Frage zu dem Kardan Öl ist schon fast esoterisch .. ;):D
Der Kardan und das Getriebe entlüften beide über die gleiche Öffnung an der Tachowelle, sie sind also hydraulisch nicht komplett getrennt. Es gibt oberhalb des Wedis einen schmalen "Luftspalt" der beide verbindet. Es kommt häufiger vor, dass das Getriebeöl in den Kardan läuft..halt bei undichtem Wedi. Es kommt selten vor dass das umgekehrt ist. Wir hatten mal nen ellenlangen Threat über so einen Fall und haben ohne befriedigendes Ergebnis wild herumspekuliert warum und wie! :nixw:
Es kommt anscheinend vor... Überprüf mal die Getriebeentlüftungsschraube auf Durchgängigkeit


Gruß

Kai
 
Hallo Tobi,

wie schon geschrieben die LKL gehören in den Müll !!!
--- Die Q reagiert sehr empfindlich auf Rastmarken in den Lagerringen. --- Meistens merkt man das erst wenn die Q nicht mehr richtig Geradeaus läuft, und das Gefühl aufkommt man fährt leichte Schlangenlinie.

Beim der Kardanwelle würde ich mir keine Gedanken machen, es gibt Leute die schmieren die Glocke und den Ruckdämpfer auch mit Festschmierstoff, und lassen die 150 ml Öl ganz weg.

Gruß aus dem Harz
Frank
 
Hi Tobi,

LKL ist wirklich reif für den Wechsel. Die BMW-Fahrwerke der /-Serie sind nach meiner Erfahrung mit mehreren dieser BMWs sehr empfindlich bei solchen Sachen.

Ich fülle seit vielen Jahren in die Gabeln meiner Oldtimer ATF, also automatic transmission fluid. Das ist eines der hochwertigsten Öle, die es überhaupt gibt (z.B extrem langzeitstabil), und als Hydrauliköl ist es gerade richtig für Motorradgabeln. Jedenfalls funktioniert es bei mir sehr gut. Nimm die original Füllmenge, die BMW pro Holm angibt.

Viele Grüße
Frank
 
Hallo miteinander,

ich häng mich hier mal dran, da ich auch gerade mit dem Lenkkopflager meiner 90/6 EZ76 beschäftigt bin.

Also, meine Lagerschalen sahen ähnlich aus wie auf Tobis Fotos, das Fahrverhalten wurde ab ca. 120-140 km/h gefährlich da sich das Mopped stark um die Längsachse aufschaukelte. Mit Rad auswuchten wars nicht getan. Die Lagerschalen zeigten deutliche Druckstellen.

Nach einigen Hin- und her habe ich mir von Gedore den Innenabzieher No.5 36-45mm samt Gegenstütze gekauft. Damit ließen sich die Lagerschalen gut heraus ziehen. Das untere Kegelrollenlager habe ich mit der Flex (1mm Stärke Scheibe) von der unteren Gabelbrücke getrennt.

Jetzt stehe ich vor dem Problem, wie ich das neue Lager auf den unteren Lagerzapfen (?) oder wie die Stange heißt, drauf muss.

Allein das Lager im Wasserbad erhitzen brachte nichts, es lies sich nur bis zum Gewinde aufziehen.
Anscheinend muss das Lager deutlich mehr erhitzt werden, und dann auch mit einem passenden Rohr über den Lagerzapfen bis zum Sitz nach unten geschlagen werden. Zum Erhitzen steht mir ein elektrischer Heißföhn oder eine Lötlampe zur Verfügung. Andererseits darf das Lager nicht durch zu große Hitze beschädigt werden. Was meint ihr dazu ?

Gruß Michel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja den Artikel hatte ich auch gefunden. Allerdings genau da wo es kniffelig wird, also wie kriege ich das neue Lenkkopflager montiert da war er mir nicht ausführlich genug. Bzw. die Lösung mit dem Erhitzen der gesamten unteren Gabelbrücke dem entfernen und einsetzen scheint mir sehr aufwändig und mit nicht unerheblichen Risiken verbunden zu sein.
 
Allein das Lager im Wasserbad erhitzen brachte nichts, es lies sich nur bis zum Gewinde aufziehen.
Anscheinend muss das Lager deutlich mehr erhitzt werden

Einfach das Lager auf einem Kochfeld auf 100-120 Graf erhitzen und es fällt problemlos bis unten. Das man ein Lager im Wasserbad erhitzt ist für mich neu.
Manfred
 
Ich nehme immer den Innenring eines alten Lagers, ohne Käfig, ohne Rollen, erhitze den mit der Flamme, bis er dunkelrot glüht:kue:
Dann den Innenring von neuen Lager drauf, bis es "spuckheiss" ist..also 10, 15 sec..passende Hülse zum "tupfen" liegt immer bereit, wurde aber noch nicht gebraucht

Grüsse, Hendrik
 
@ Manfred, die Variante mit dem Kochfeld, am besten gute alte Herdplatte, kenne ich auch. Hab es aber noch nie gemacht. Ich habe ein Induktionsfeld hier was auf das Lager, da Eisenhaltig, reagieren sollte. Werde das morgen probieren. Im Wasserbad komme ich ja auch an ca.90° C heran. Alternativ wäre vielleicht auch Sonnenblumenöl bis ca. 180° C Erhitzung möglich.
Dazu stellen sich mir zwei Fragen:
1. Hält das neue Kegelrollenlager das aus ohne Deformation oder sonstigen Schaden zu nehmen ?
2. Wie weiß ich ob das Lager jetzt 120° C heiß ist ?

@MZ Henni, deine Antwort habe ich nicht verstanden, warum sollte ich das alte Lager zum heiß machen ? Ich habe es doch schon runter, es muss 'nur' noch das neue Kegelrollenlager richtig aufgesetzt werden.
 
1. Hält das neue Kegelrollenlager das aus ohne Deformation oder sonstigen Schaden zu nehmen ?
2. Wie weiß ich ob das Lager jetzt 120° C heiß ist ?

Zu 1. Erst wenn die Teile Blau anlaufen sind sie kaputt.
Zu2. Es gibt doch diese Fernmessthermometer. Lager von der Herdplatte runter und dann messen.
Manfred
 
@MZ Henni, deine Antwort habe ich nicht verstanden, warum sollte ich das alte Lager zum heiß machen ? Ich habe es doch schon runter, es muss 'nur' noch das neue Kegelrollenlager richtig aufgesetzt werden.

Weil man mit dem alten, heissen Lager wunderbar nur den Innenring des neuen Lagers zur Montage erhitzen kann..
Ich habe nicht gesagt, du sollst es so machen, es gibt bestimmt noch X andere Möglichkeiten, die zum Erfolg führen..Ich habe nur gesagt, das ich mit dieser Methode bisher sehr erfolgreich gearbeitet hab, bei Lenkkopflagern, Kurbelwellenlagern beim Zweitakter, Getriebewellen....

Grüsse, Hendrik
 
...Es gibt doch diese Fernmessthermometer. Lager von der Herdplatte runter und dann messen.

Infrarotthermometer sind sehr praktisch und inzwischen durchaus erschwinglich. Sie messen auch ausreichend genau, wenn der Emissionsgrad passt. Meist ist der bei günstigen Thermometern auf 0,95 eingestellt, was zu blanken Metallen überhaupt nicht passt. Das Thermometer zeigt deshalb eine viel geringere Temperatur an.
 
Hallo Hendrik,

ok, jetzt verstehe was du meinst ... Ich denke auch dass es schonender ist das neue Lage möglichst nur innen durch Hitze zu weiten. Das kann ein Versuch wert sein.

Natürlich auch im Backofen auf 200° C erhitzen, oder im Kochtopf Öl auf 200°C bringen ... da hantiert man nicht mit der offenen Flamme, da es etwas beengt im Schuppen ist ... denn, wenns im Schuppen brennt gibt kein 'happy end' ...

Danke für die Tipps, ich melde mich wie es funktioniert hat.

Gruß Michel
 
Hallo Hendrik,

ok, jetzt verstehe was du meinst ... Ich denke auch dass es schonender ist das neue Lage möglichst nur innen durch Hitze zu weiten. Das kann ein Versuch wert sein.

Natürlich auch im Backofen auf 200° C erhitzen, oder im Kochtopf Öl auf 200°C bringen ... da hantiert man nicht mit der offenen Flamme, da es etwas beengt im Schuppen ist ... denn, wenns im Schuppen brennt gibt kein 'happy end' ...

Danke für die Tipps, ich melde mich wie es funktioniert hat.

Gruß Michel

Hi Michel,

max. 120 C, bei 200 C wird der Stahl schon angelassen, und du verlierst Härte!

Backofen wäre auch mein Favorit; ich habe in meiner Werkstatt so einen Billigbackofen aus dem Supermarkt für 80 € für genau solche Zwecke. Heizplatte ist auch gut, habe ich früher immer gemacht.

Viele Grüße
Frank
 
..... ich habe in meiner Werkstatt so einen Billigbackofen aus dem Supermarkt für 80 € für genau solche Zwecke. Heizplatte ist auch gut ......

und ich habe für solche Zwecke eine ausrangierte Fritteuse in der Bastelbude stehen, die sollte eigentlich schon zum Verwerter. Allerdings riecht das darin erhitzte Motorenöl schon ziemlich lange ziemlich streng, weshalb das Erhitzen und darauf folgende Abkühlen nur unter freiem Himmel geschieht:D
 
Ich habe für das "Aufziehen " des unteren Lenkkopflagers auf das Lenkkopfrohr der unteren Gabelbrücke noch niiiie Wärme benutzt.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass bei BMW dort auch keine Wärme benutzt wird.

Passendes Rohr ( habe ich aus einem ollen Standrohr passend gedreht) drauf und eine feste Unterlage( Fläche am Schraubstock hinter Spannbacken) , dann draufhauen.

Vielleicht ist am Rohr erkennbar wie oft ich das schon erfolgreich durchgeführt habe ;)

Rohre sind latürnich für unterschiedliche Lagerdurchmesser.
 

Anhänge

  • 20211201_125405.jpg
    20211201_125405.jpg
    172,3 KB · Aufrufe: 92
Moin, ich habe da auch noch mal drüber nachgedacht und kam zu dem Schluss dass man das erwärmte/erweiterte Lager besser mit Nachdruck, also einem passenden Rohr auf die Lenkstange aufschlägt, es muss ja alles sehr schnell gehen, wenns heiß ist.
Nach zwei vergeblichen Baumarktbesuchen wurde ich gestern bei einer Schlosserei mit meinem Anliegen vorstellig. Ich brauche ein Eisenrohr mit 29mm innen und 33mm außen Durchmesser, damit es genau über das Lenkrohr und auf den inneren Ring des Lenkkopflagers passt. Der Meister griff in seine RestRohrSammlung und fand tatsächlich ein genau passendes Edelstahlrohr, drehte es auf beiden Seiten plan und entgratete es. Im Gespräch kamen wir natürlich auf die 90/6 zu sprechen, worauf er meinte so neumodisches Zeug ist nichts für ihn ... er hat 'alte' Motorräder. Er nannte ein paar Marken, deutsche und englische, aber außer Triumph kannte ich keine. Daraufhin führte er mich in sein kleines Museum in der Schlosserei. Dort standen vier Motorräder zw. 1920 - 1935, eben auch eine Triumph, in hervor ragenden Zustand fahrfertig zum Einsatz bereit. Selbstverständlich werden die alle noch gefahren, z.B. auf dem Schottenring oder historischen Veranstaltungen, aber auch privat.
Dann hatte er noch eine 175er Ducati von 196x sowie weitere Schätzchen. Das hätte ich nicht erwartet ... eine kleine aber feine Sammlung in der Schlosserei.

Auch er meinte, das Lager gehöre eigentlich aufgepresst. Das hört sich plausibel an. Jetzt bin ich dabei die Teile für eine Eigenbaupresse zu bestellen. Und dann mach ich nur nur Lenkkopflager :D
Gewindestangen sind bestellt, mit den Kopfplatten bin ich noch am suchen, die 2 To. Wagenheberpresse ist vorhanden. Abwarten wie's weitergeht ...
 

Anhänge

  • Lenkkopflager_IMG_5911.jpg
    Lenkkopflager_IMG_5911.jpg
    188,6 KB · Aufrufe: 83
  • Lenkkopflager_IMG_5912.jpg
    Lenkkopflager_IMG_5912.jpg
    244,6 KB · Aufrufe: 77
Dann musst du wohl mal auf vollsynthetisch umsteigen....:D

Das wäre mal ein Ansatz, im Zuge einer anstehenden Getrieberevision werde ich mal einen Ölwechsel in der Fritteuse in Betracht ziehen.
Da erinnere ich die R100S eines Freundes, die damals ausschließlich mit dem sehr teuren Synthetik-Öl der Marke mit dem großen C gefahren wurde. Der Mann war eben ein Geruchsästhet, und hinterherfahren hatte auch etwas "sinnliches":D

Oja, ein Ölfred am Mittwoch. Und mit der Thematik gabs das schon mal?
:D

Kann ich mich nicht dran erinnern
 
Von dieser Brutalimethode halte ich nix.
Bei jedem Lageraufdrücken schiebe ich einen kleinen Span vor dem Innenring vom Kugellager vor mir her. Wenn ich das so 5x gemacht habe fällt das Lager ohne Erwärmung über die Passung.
Aber jeder wie er es braucht.
Manfred
 
Hallo Jörg,

welche Getriebeinnerei soll denn im Zuge der Revision in der Frischöl-Fritteuse frittiert werden?

Werner )(-:

Hallo Werner,

ich frittiere die Rillenkugellager, bevor ich sie auf die (meist sogar vorher gekühlten) Getriebewellen stecke. Die Kunststoffdicht- bzw. Deckscheiben nehme ich vorher raus.