Tanne

Einsteiger
Guten Abend in die Runde

Letzte Woche habe ich mit der Restauration einer 100RS begonnen. Die Maschine sieht äußerlich recht mitgenommen aus, da sie beim Vorbesitzer bei Wind und Wetter draußen stand.
Nun zum Problem. Der Motor ist soweit vom Rahmen getrennt, bis auf die vordere Motorachse. Ich gehe davon aus, dass die Achse im Motorgehäuse festkorrodiert ist.

Habe beide Achsenenden mehrmals mit Kriechöl eingesprüht und das Gehäuse von unten mit Heißluft und die Enden mit Eisspray behandelt. Mit Muttern herausziehen funktioniert nicht. Auch mit Hammer und roher Gewalt hat sich die Achse keinen Millimeter bewegt.

Hatte jemand schon mal ein ähnliches Problem? Bin für alle Lösungsansätze dankbar.

Gruß Max

20251028_173514.jpg
 
Mach mal den Rahmen und das Gehäuse richtig warm - Bunsenbrenner - so auf 80-100°C.
Immer wieder Röstlöser dran und dann zwei Muttern auf einer Seite der Motorachse kontern.
Möglich, dass die Gewindelänge nur für eine normal und eine flache Mutter oder gar nur für zwei Flachmuttern reicht.
Dann mit 6-Kant-Nuß, Knebel und Rohrverlängerung versuchen die Achse zu drehen.
Damit hast Du mehr Kraft, um die Achse zu lösen. Wenn sich sich Achse erst mal ein paar Grad drehen ließ, ist der Gammel so weit gelöst, das die Achse rausgebufft werden kann.

So habe ich das beim Gespann gemacht, da war aber a) ein Kugelbolzen mit Zweikant zum Drehen drin und das ganze sah nicht so schlimm aus wie bei Dir.

Viel Erfolg!!!
 
Nach meiner Erfahrung ist die Achse im Rahmen fest.
Rostlöser braucht Tage oder Wochen. Auf dieSeite legen und täglich wiederholen.
Dann wie oben Hitze.
Schläge.
Geduld.
Ein Schlagschrauber hann es auch lösrütteln.
Musste auch schon eine rausbohren.
Viel Erfolg.
 
:pfeif:
Ein Bekannter erwarb eine äußerst günstige, ziemlich verranzte R80 GS.
Eben jener Motorbolzen unbeweglich fest.
Rahmen mit Motor in eine mit Diesel gefüllte größere Schüssel (Kinderbadewanne) gestellt.
2 x die Woche in der Hobby-Schrauberbude seines besten Kumpels zum Feierabendbier an der Achse geruckelt, geklopft und gedreht.
Nach nur 4 Monaten ging sie dann raus. :lautlach:

Also für mich wäre solch eine Wartezeit ja niGS. :D

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du die Zylinder und Pleuel abschraubst kannst du mit einem Hammer direkter auf den Bolzen schlagen. Schlag nur von einer Seite drauf, da sich das Bolzenende dabei verdickt. Herausziehen kannst du ihn dann, wenn er sich gelöst hat, zur anderen Seite.

Gruß
Peter
 
Hallo Max,

beim Motorausbau meiner RS hat es geholfen, den Motor an der Ölwanne mit einem Scherenwagenheber etwas anzuheben.
Der Bolzen ging dann ganz leicht heraus ...

Viele Grüße und Viel Erfolg
Peter
 
Hatte auch schon zwei solche Fälle. Aus meiner Erfahrung: so fest kannst da gar nicht draufdreschen das sich was rührt... und beide Male war da auch noch ein Hilfsrahmen mit festgerostet.

Ich hab immer erstmal die Gewinde sauberbegürstet, eingefettet, zwei frische Muttern, und eine Garnitur dicke Beilagscheiben bereitgelegt. Mit Rostlöser einjauchen (bei mir Brunox...), Mutter in die eine Richtung anziehen. Dann Mutter lösen, und auf der anderen Seite das selbe Spiel. Auch mal anknallen, und über ein, zwei Tage/Nächte auf Spannung lassen. Nach und nach mehrere Beilagscheiben mit unterlegen, damit du nicht gegen das Gewindeende des Bolzens arbeitest.

Irgendwann geht es dann ein wenig; dann wird das Spiel mit dem Schlagschrauber weitergespielt, und die Schritte werden mit der Zeit immer grösser. Wenn dann das erste Gewinde im Rahmen verschwindet: nochmal heiss, Rostlöser, Eisspray; und dann hat es dann auch bald aufgegeben.

Fest war es immer nur im Rahmen / Hilfsrahmen, und an den Distanzbuchsen; wenn erst mal die erste von denen raus ist hast du gewonnen! Dann kannst auch klöpfeln...

Bertl
 
Scheint ja echt ein gängiges Problem zu sein... Werde morgen nochmal mit mehr Hitze, mehr Öl und Schlagschrauber an die Sache rangehen. Natürlich nur so, dass das Gewinde nicht beschädigt wird. Wenn das nicht hilft, muss ich wohl aufs Dieselbad oder die Schraubenmethode zurückgreifen.

Vielen Dank für die vielen Ratschläge. In vielerlei Hinsicht wäre ich ohne dieses Forum aufgeschmissen. Die BMW ist wesentlich älter als ich um ehrlich zu sein. Könnte mir aber trotzdem nicht vorstellen ein modernes Motorrad zu fahren. Die Technik ist weitestgehend simpel, aber es gibt so enorm viel was einfach auf Erfahrung basiert. Danke, dass ihr diese Teilt.
 
Hallo!
Bei meiner hat damals gutes Kriechöl und ein Hammer (2 kg) geholfen. Mutter bündig auf den Bolzen und dann mit Schmackes! :D
 
Diese Achse des Grauens ist ein richtiger Endgegner! Viel Kriechöl, dann mal richtig warmmachen. Auf eine Seite habe ich eine Mutter auf geschweißt und mit dem Schlagschrauber rechts......links..... rechts....links gerüttelt. Hat eine Ewigkeit gedauert, dann rührte sich die Achse. Jahrzehntealter Gammel will ordentlich bearbeitet werden.
 
Wenn die Achse so fest und eng sitzt, wird schmieren nicht viel helfen, das würde beim einschieben wieder abgerieben.
Ich habe an meinem Mopped ähnliches erlebt, nicht ganz so schlimm.
Ich habe die Achse vom Federbein mit feinem Schleifpapier abgezogen, vor dem einsetzen trotzdem gefettet, jetzt sitzt sie saugend in der Führung.
Der Ausbau geschieht immer noch mit einem Kunststoffhammer, aber es sind nur leichte Schläge nötig.
Ob das bei der Motorachse auch funktioniert, weiß ich nicht, ist aber dasselbe Prinzip.

Fred
 
Vielleicht hilft eine Distanzbuchse/Scheiben auf den Motorbolzen und dann die Mutter drauf und festziehen. Da die Ölwanne ab ist mit einem Brenner den Gussbereich anwärmen und Mutter anziehen. Vielleicht auf der anderen Seite noch Schläge auf den Motorbolzen. Würde ich ausprobieren.
Wed
 
Noch ein alter Indianertrick zum Wiedereinbau. Die Achse ist ja großzügig dimensioniert und muss ja nicht viel halten. Ich schleife an ein paar Stellen einen Millimeter von der Rundung weg und fette die Achse.Die Vertiefung dient als Fettdepot. Dann baue ich sie ein. Das Fett in den Schleifstellen kriecht über die Jahre immer weiter und wo Fett ist, da entsteht kein Rost. Bisher alles geschmeidig.
Ich habe da allerdings keine Jahrzehnte gewartet.......da ist meine Lebenszeit zu begrenzt.
Vielleicht geht das Problem ja an meinen Enkeln vorbei.
 
Moin, einer der besten Rostlöser ist GLIS SETRAL, ist nur leider sehr schwer zu bekommen. Vielleicht über den örtlichen Autozubehörladen oder eine Werkstatt die man häufiger besucht. Aber auch der braucht mitunter einiges an Zeit um bei verdeckten Gammelstellen sein Werk zu tun.
 
Der Motor sieht ja gruselig aus....:schock:

Was die Achse angeht, so würde ich mir eine neue kaufen, hat man die liegen kann man die alte, fest gegammelte viel hemmungsloser angehen.
So lässt sich dann ein Ende mit einer tüchtigen Zange zufassen und zu versuchen die Achse zu drehen, wird erst nicht gehen aber man muss halt immer wieder probieren, begleitet von Hammerschlägen auf die Enden. Ist hier aber schon ausreichend beschrieben worden.
Sollte sich das oder die Enden nach den Schlägen stauchen, dann hilft nur noch diese abzusägen und mit einem geeigneten Teil auszutreiben.
(Rahmen leicht abdrücken so dass ein Sägeblatt dazwischen passt)

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, hat eine Weile gedauert bis die Achse, raus aber unbrauchbar war.

Gruß
Willy
 
Die meisten Leute haben eher eine ordentliche Zange als ein Schweißgerät zur Hand, man kann den Bolzen mit ihr auch, mit Nachfassen 360° drehen, wobei aufschweißen etwas Wärme in den Bolzen bringt und ihn lockern könnte.

Gruß
Willy
 
Die meisten Leute haben eher eine ordentliche Zange als ein Schweißgerät zur Hand, man kann den Bolzen mit ihr auch, mit Nachfassen 360° drehen, wobei aufschweißen etwas Wärme in den Bolzen bringt und ihn lockern könnte. ...
Wohl wahr! Mit der üblichen kleinen Wapu braucht man in solchen Fällen allerdings gar nicht erst anfangen. Besser ist eine mindestens 1 1/2-zöllige Wapu, nach Möglichleit mit noch scharfen Zähnen.
 
Servus, ich habe die Motorbolzen mit 2mm von einer Seite ein gewisses Maß durchgebohrt, und einen Schmiernippel gesetzt, 2 Steigbohrungen genau wo der Rahmen ist ordentlich Fett rein, hat im Wintergespann gute Dienste geleistet. Feste Bolzen sind nie mehr möglich gewesen.
Das hilft aber bei 45Jahren nicht ausgebauten Bolzen wenig, das weiß ich.
 
Hallo,

festsitzende Motorbolzen hatte ich auch schon. Den Motor leicht anheben und den Bolzen mit einer Verlängerung und Hammer bearbeiten. Damit kommt man besser unter den Zylinder. Vorher die Mutter auf der Schlagseite entfernen.

Gruß
Walter
 
Ich will nicht unken - aber so wie der Motor aussieht, ist nur mit Schlagen nichts zu wollen.
Im "Besten Fall" schlägt man die Achse krumm, die verkantet und sitzt dann ganz fest.

Ein Bekannter hatte das mal an einer Ducati. Als letztes Mittel kam dann der ganze Rahmen samt Motorblock unter die Presse.
Der Motorbolzen ist damit dann auch tatsächlich heraus gekommen. Leider hat die verbogene Motorachse das Gehäuse platzen lassen.
 
Hallo,

festsitzende Motorbolzen hatte ich auch schon. Den Motor leicht anheben und den Bolzen mit einer Verlängerung und Hammer bearbeiten. Damit kommt man besser unter den Zylinder. Vorher die Mutter auf der Schlagseite entfernen.

Gruß
Walter
Wie hebt man einen Motor bei festsitzendem Bolzen an?
 
Ich sag mal so........wenn der Bolzen sich drehen lässt, ist dies bereits ein erster Teilsieg.
Ich hörte, früher half bei so einem hartnäckigen Fall viel "Geduld & Spucke". :D

VG
Guido
 
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