mschenk

Bäschtler & Reiseleiter
Mahlzeit!

Die HR-Naben unserer G/S verschleißen ganz gern im Bereich der Bremstrommel, und bislang gibts IMHO nur zwei Möglichkeiten, um mit diesem Thema umzugehen:
  1. Mit angepassten Bremsbelägen fahren und etwas aufwendigere HR-Montage in Kauf nehmen (geht nicht beliebig lang),
  2. Speziell angefertigte Nabe erwerben und neu einspeichen (kann vierstellig werden).
Ich hab mich jetzt mit Unterstützung von zwei weiteren Forenten %hipp% darum gekümmert, eine HR-Nabe durch flammspritzen wieder aufzuarbeiten. Ein Langzeittest läuft gerade.

Aufgespritzte Bremstrommel, bereits wieder eingespeicht:

20250902_184533-small.jpeg

Das aufgespritzte Material ist ausgesprochen hart, die Bearbeitung war nicht ganz harmlos. Bearbeitete Bremstrommel, mit Dank an Mathias:

K800_Bremsfläche fertig.JPG

Jörg hat das Rad in einer seiner G/S eingebaut und meldet, dass die Reibpaarung funktioniert. In der kommenden Saison wird er eifrig testen, und wir hoffen, dass die Oberfläche der neuen Bremstrommel intakt bleibt.

Scharmant wäre es, wenn man sich das Aus- und Einspeichen der Nabe ersparen könnte.

Wenn also eines ein komplettes HR (ohne Bereifung) mit verschlissener Trommel zur Verfügung stellen wöllte und nach Bearbeitung ebenfalls in einen Test einsteigen mag, würde ich beim Flammspritzer einmal mit komplettem Rad antreten und anfragen. Bitte meldet Euch hier oder per DN, damit wir die weitere Vorgehensweise absprechen können.

Zu den Kosten der Überholung: Für den ersten Test hat der Flammspritzer 255 Taler verlangt; wir müssten sehen, wie sich der Preis entwickelt, wenn ein gewisser Durchsatz erreicht werden kann. Sollte es wirklich klappen, das komplette Rad zu bearbeiten, kämen wir mit Nacharbeit und Versand auf geschätzte 350 Taler. Wenn Aus- und Einspeichen (mit neuen Speichen) erforderlich wird, würde ich mit 500 Talern rechnen. Das ist schon ein ziemliches Pfund.

Vielleicht mögt Ihr bei Euren Kommentaren dazu schreiben, ob so eine Aktion für Euch interessant sein könnte.
 
Hi Michel,
ist das ganze an G/S - HR gebunden? Oder käme auch ein GS - HR in Frage?
Und als Komplikation: ich hätte eines, an dem der Bremsring Risse senkrecht zur Drehrichtung aufweist.
VG
Ralf
 
Hallo Michel,
ich hatte immer die Hoffnung dass Flammspritzen ein Weg zur Rettung alter G/S
Naben sein könnte.
Und Dank für deine Initiative.
Ich vermute einen zum originalen Bremsring höheren Härtegrad des neuen Materials?

Gruß, Axel
 
ist das ganze an G/S - HR gebunden? Oder käme auch ein GS - HR in Frage?

Klar, warum nicht?

Vorbedingung ist IMHO, dass die Trommel einen Durchmesser von min. 201mm hat, damit das aufgetragene Material (nach Bearbeitung) eine Stärke von 0,5mm nicht unterschreitet.

Und als Komplikation: ich hätte eines, an dem der Bremsring Risse senkrecht zur Drehrichtung aufweist.

Versuch macht kluch.
 
Klasse Aktion, Michel.
Wäre schön wenn dieser Langzeitversuch erfolgreich wäre und die alten Naben hierdurch gerettet werden könnten.

Welcher Jörg testet denn? (im Forum gibt es ja mehr als nur einen)

VG
Guido
 
Jedenfalls musste ich mich erst einmal herantasten. Das Material ist sehr hart. Die Bremstrommeln, die ich bisher ausgedreht habe, konnte ich problemlos mit der einen Drehzahl die ich zur Verfügung hatte, ausdrehen. Bei diesem Material muss man eine ganz langsame Drehzahl (nur durch Improvisation machbar) wählen, da man sonst Hartmetall Drehmeisel schleift.
War ein Lernprozess, geht aber...
 
Gibts von Seite das Flammspritzers schon irgendwelche Erfahrungen mit Bremsen oder war das für den auch Neuland?
 
Gibts von Seite das Flammspritzers schon irgendwelche Erfahrungen mit Bremsen oder war das für den auch Neuland?

Der Ansprechpartner gab sich sehr selbstsicher, aber das war auch einer aus dem Vertrieb 8)

Ich hab schon den Eindruck, dass die Leute dort wissen, was sie tun. Die Teile, die sie mir bei einem kurzen Rundgang gezeigt haben, sahen überzeugend aus.

Bzgl. des verwendeten Materials hatten sie keine Fragen. Ich würde beim nächsten Anlauf fragen, ob sie es auch etwas weicher hätten.
 
Der Ansprechpartner gab sich sehr selbstsicher, aber das war auch einer aus dem Vertrieb 8)
...
Dieses Auftreten gehört zum Berufsbild. Wenns dann doch Probleme gibt, "Das hatte mer noch nie..."
Ich kenne Flammspritzen als Reparaturverfahren aus der Industrie, ist eine gute Sache.
 
Vorhold und Klein setzten einen neuen Ring ein. Rabenbauer nimmt auch einen neuen Ring. Bals nimmt auch einen Ring. Und nun frage ich mich warum die nicht auch aufspritzen? Ich kann mich noch daran erinnern das Hermann es auch versucht hatte.
Manfred
 
Vorhold und Klein setzten einen neuen Ring ein. Rabenbauer nimmt auch einen neuen Ring. Bals nimmt auch einen Ring. Und nun frage ich mich warum die nicht auch aufspritzen? Ich kann mich noch daran erinnern das Hermann es auch versucht hatte.
Manfred
Weisst du zufällig, wie die das machen?
(mir fehlt die technische Phantasie, wie das gehen soll)
 
Manfred erwähnt jedes Mal beim Thema G/S-Nabe jene Firma "Vorholt und Klein".
Bereits 2020 war dort niGS mehr zu machen. Ob diese Art der "Reparatur" langfristig überhaupt hielt und somit ein Erfolg war, sei dahingestellt.
Ganz legal im Straßenverkehr zu betreiben ist eine derart überarbeitete Trommel m.M.n. im Grunde eh nicht.

Ich verlinke das Resultat meines damaligen Telefonats mit Herrn Klein:

Wie der Ring theoretisch eigentlich eingesetzt werden könnte, darüber haben wir uns damals im verlinkten Thread schon ausgiebig die Köpfe zerbrochen.

VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorhold und Klein setzten einen neuen Ring ein. Rabenbauer nimmt auch einen neuen Ring. Bals nimmt auch einen Ring. Und nun frage ich mich warum die nicht auch aufspritzen? Ich kann mich noch daran erinnern das Hermann es auch versucht hatte.
Manfred
An der oben abgebildeten Nabe der G/S? Wie soll denn da ein neuer Ring eingesetzt werden, da sind doch die Speichenaufnahmen im Weg? Meines Erachtens wurde der Bremsring ab Werk mit eingegossen.

Gruß
Marcus
 
Der Bremsring ist ein Gussteil. Und wurde mutmasslich -ein schönes deutsches Wort ;).- im Sandguss hergestellt.
Dessen Aussenseite ist (vermutlich nach einer Reinigung der Oberfläche) rauh belassen und wird in die Gussform der Alu-Nabe einigermaszen mittig eingelegt und dort - wie auch immer- fixiert.
Dann kommt die Aluschmelze in die Form, umschliesst den gusseisernen Heinrich hoffentlich dauerhaft (*) kraftschlüssig.
Nach dem Erkalten der ganzen Chose kann man den Gussring auf Masz ausdrehen.
Und fertig ist die Nabe.
(*) sustainable