Hallo, Frank&Hans,
sollte es auch das Zündschloss nicht gewesen sein, könnte ich eine weitere Erklärung beisteuern. Ich hatte an meiner R75/5 das gleiche Phänomen. Die Maschine war einwandfrei gelaufen, aber nach einer kleinen Pause leuchtete keine Kontrolllampe mehr beim Einstecken des Zündnagels (Details sind in meinem Buch unter "Erfahrungen unterwegs" im Elektrikkapitel beschrieben). Die Prüflampe zeigte zwischen Batterie-Masse und Klemme 30 am Zündschloss volle Batteriespannung, aber es floss offensichtlich kein Strom. Um ohne Schandwagen nach Hause zu kommen, legte ich eine Hilfsstrippe von Batterie-Plus zum Zündschloss Klemme 15 und siehe da - alle Kontrollleuchten brannten.
Zu Hause ging eine aufwendige Fehlersuche los. Das Zündschloss konnte ich als Fehlerquelle schnell ausschließen, blieben in meinem Fall also alle Verbindungen zwischen Batterie-Plus und Zündschloss. Und davon gibt es an der /5 einige.
Schließlich fand ich den Fehler. Es war die Steckverbindung von Klemme 30 am Anlasserelais. Beim genauen Hinschauen konnte man Grünspan zwischen Kabel und Steckverbinder erkennen, der wohl einen erheblichen Übergangswiderstand erzeugte und den Stromfluss verhinderte. So etwas hatte ich noch nie erlebt, den Elektrik-Profis wird so ein Schadensbild aber sicher bekannt sein. Daraus habe ich gelernt:
- Anliegende Spannung zwischen 2 Klemmen bedeutet noch nicht, dass da auch Strom fließt
- Zu oft wird Elektrik-Hardware wie Zündschloss, Relais u.ä. verdächtigt. Aus Erfahrung beim eigenen Schrauben, aber auch Pannenstatistiken ist dagegen bekannt, dass viel häufiger Fehler in der Verkabelung, Übergangswiderstände und mangelhafte Masseverbindungen die Fehlerursache sind
- Auch ein Topkandidat für Pannen ist generell die Batterie. So hatte ich den von Michael erwähnten abvibrierten Batteriepol auch schon. Sehr schwierig zu finden, wenn der Fehler nur ab und zu auftritt.
Viel Erfolg beim Fehlersuchen!
Gruß
Helmut