Ich möchte da ein wenig korrigieren:
-man den mechanischen Fliehkraftversteller braucht, da Helotronic keine interne ZZP-Verschiebung hat
= das ist korrekt.
-man die Geberscheibe selber fertigen muß
= das muss man nur machen, wenn man den Unterbrecherkontakt gegen eine optisch wirksame IR-Diode (o.ä.) tauschen möchte. Dann muss aber auch eine mechanische oder elektronische Zündzeitpunktverstellung installiert werden. Läßt man den U-Kontakt mit mechanischer ZZP-Verstellung, braucht man das alles nicht.
-deshalb eigentlich nur zum Ersatz von Unterbrecherzündungen geeignet ist, an denen lediglich der Zündkontakt ersetzt werden soll.
= das ist falsch.
Die Helotronik ist eine "Transistor"-Zündung, die das Signal vom Unterbrecherkontakt quasi "verstärkt", soll heißen, das der elektrische Impuls zu den Zündspulen verbessert wird. Aus der extrem schnellen Schaltgeschwindigkeit der Elektronik resultiert eine höhere Zündspannung. Sie wird zwischen U-Kontakt und Zündspule gesetzt. Sie ersetzt also nicht den U.Kontakt. Ein weiterer Vorteil, und das ist der wichtige, durch die Transistorzündung braucht der U-Kontakt nur wenige mA schalten und schleppt nicht ständig Funken mit, die zum Abbrand der Kontakte führen. Dadurch halten sie bedeutend länger.
Im Grunde ist es das gleiche Gerät wie bei der Omega Zündung - dieser rechteckige innen mit Kunstharz vergossen Alublock geschaltet nach dem dem Rotor auf der N-Welle. Omega hat es "nur" geschafft einen Chip zur Berechnung des Zündwinkels im Rotor auf extrem kleinen Raum zu verbauen(und das scheint keiner nachbauen zu können).
Drei Kabel gehen zum Rotor: Rot =(+) /Schwarz= (-) / Grau=Signal an Transitorschaltung. Alles andere (erscheint) mir als typische Transistorsteuerung.
Ich möchte mal eine grundsätzliche Betrachtung anstellen:
Frage: Warum elektronische Zündung?
1. Sie springt schlecht an! Dafür braucht man keine elektronische Zündverstellung. Die wird erst aktiv über einer Drehzahl von 1500 U/min. Soviel kickt man nicht und dreht auch der Anlasser nicht. Hier ist es aber wichtig gleich beim ersten U-Kontaktschluss einen kräftigen Funken zu machen - und das macht die Transistorzündung bevor die ZZP-Verstellung aktiv wird.
2. Weniger Spritverbrauch: Kann sein muss aber experimentell real untersucht werden. Popometer oder Tankquittungen gelten nicht. Eine gut eingestellte mechanische Zündung kann das auch.
3. Mehr Leistung/Höher Endgeschwindigkeit: Kann eigentlich nicht sein, da der verstellbare Bereich bei 3000 U/min aufhört. Danach gibt es keinen Unterschied zwischen U-kontakgesteuerter Transistorzdg und voll elektronischer Zdg.
4. Mehr Drehmoment: Könnte richtig sein - aber auch hier: messen! Nur dann kann man es glauben. Popometer gilt nicht.
Ich möchte nochmal zusammenfassen:
1. Hier wird U-Kontaktgesteuerte Transistor Zdg und vollelektronische Zdg mit ZZP-Verstellung verglichen.
2. Die vollelektronische Zündung ist normalerweise nur zwischen 1500 und 3000 U/min wirksam. ZZP-Verstellung hat mit Starten und Endgeschwindigkeit nix zu tun.
Und natürlich ... für Rennsportmaschinen und solche die es sein sollen gilt das alles nicht. Aber da müssen dann Spezis und Messmaschinen ran.
Teure(!) vollelektronische Zündung sind in unseren 30-40 Jahre alten Kisten überflüssig. Das geht auch anders. Mir ist das alles erst klar geworden, als ich Alternativen zu meiner verreckten Omega Züdg. zu suchen begann...
So nu ist das alles länger geworden als ich dachte ... aber es musste mal raus.
Nix für Ungut
Dirk