Lemmy

Teilnehmer
Guten Abend,

Meine im Herbst erworbene R100RS sollte eigentlich nur die notwendigsten Zuwendungen erfahren, damit das Töff wieder stattlich da steht.
Aber es gibt mehrere kleine Baustellen, die nun heraukristallisieren, dass es in eine Vollrestauration ausartet. Der Zustand stellte sich nach der Zerlegung, als für mich nicht akzeptabel heraus... Vorallem wenn sie später mal neben der Duc in der Garage stehen soll, deren Pflegezustand um ein vielfaches besser war (beim Kauf) und ist.

Zuerst geplant war:
- Umbau auf CS
- Erneuern der notwendigen Lager
- neuer Lack (auch für die RS Verkleidung, für den Fall des Rückbaus)
- Räder glasperlen strahlen
- Bremsen überholen
- defekte Gummiteile tauschen
- Motor abdichten
- Öle tauschen

Jetzt bin ich soweit, dass alles auseinander gerissen wird, und soweit alles erneuert wird (inkl. neulackieren des Rahmens).

Das Thema hier ist auch eigentlich Gedacht, evtl Fragen abzudecken und euch auch an meinen Lösungen o.ä. teilhaben zu lassen.

Ebenso fehlt noch das ein oder andere Teil, welches zT aber auch selbst zu fertigen ist.

Bilder kommen auch noch, eins noch im Anhang, das entstand ca eine Woche nach dem Kauf.

Mit freundlichen Grüßen
Lemmy

WhatsApp Bild 2024-10-09 um 17.33.10_93009bc7.jpg
 
Hey Lemmy, schöne RS haste da ;).
Hab mir genau die gleiche letztes Jahr im Januar gekauft . Welles Baujahr häts?

Willst du den Lack komplett neu, in der gleichen Farbe oder was neues?
Habe meine nämlich auch neu lackieren lassen in Perlmuttweiss Metallic.
Kannst ja mal bei gelegenheit mein Baubericht ansehen falls du Anregungen brauchst, hab nämlich auch einige Sachen gemacht, z.B, neuere optimierte Felge vorne, aber die hast du ja schon ;).

so sieht sie jetzt aus
 
In den mo Sonderheften 18-30 ist eine Serie über die Restauration einer R100RS erschienen. Vielleicht hilft Dir das als Überblick über die möglicherweise anstehenden Arbeiten.
 
Servus Lemmy,

so ähnlich erging es mit meiner CS die ich im September gekauft habe.
Zwischenzeitlich ist aber schon eine ziemliche Summe in das Motorrad geflossen.

Getriebe Überholung, Radlager, Federbeine neu wegen ausgeleierten Federn, Gabel überholen und neue Wirth Federn rein,
Bremssättel überholen und lackieren, Neue Bremsscheiben usw. usw.
Natürlich habe ich dann alle demontierten blanken Teile poliert, die schwarzen entrostet, grundiert und mit 2 K-Lack lackiert.
Die Vergaser und der Tank sind auch zur Revision.

Der Hauptbremszylinder kommt auch neu.
Ich hätte Ihn auch überholen können, aber die Gefahr dass er danach undicht war mir zu groß. Vor allem bei neu lackierten Bremsarmaturen.
Ich versuche jede originale Schraube und Wellscheiben zu erhalten und reinige diese deshalb und baue sie wieder ein.
Da ich den Steuerkastendeckel und Anlasserdeckel pulvern lassen habe, habe ich auch gleich die Steuerkette mit Spannern erneuert, usw, usw.

Den Rahmem mache ich irgendwann ein anderes mal, weil dieser schon einmal lackiert wurde.

Mein Hauptaugenmerk bezieht sich auf die Technik, deren Instandsetzung, deren Entrostung mit Lackierung was sehr viel Zeit beansprucht.

Aber es macht mir sehr sehr viel Spaß 👍;)

Gruß Olli
 
Grüße euch,

@noai_87 Der Stuhl ist Baujahr 82, EZ 04/82. Das mit der Felge war mir tatsächlich neu, aber gut zu wissen :)
deinen Thread hatte ich sogar schon mal gefunden und überflogen (y)

@copperhead So siehts bei mir eigentlich auch aus, Technik steht im Vordergrund, aber den Zustand kann ich einfach so nicht lassen.
Die Versager sind zB schon komplett fertig, Gabelbrücke, Lampenhalter und diverse Kleinteile sind schon neu schwarz gelackt und die Gabel hat auch schon ein paar progressive Wirth Federn inkl neuem Öl bekommen.

In der Warteschleife zur neufertigung stehen im Moment, alles Edelstahl:
Schalthebelschraube
Motorachsen inkl. Muttern
Cockpitbefestigungssatz
Ölkühlerbefestigungen

Manche Originalteile lasse ich auch noch neu verzinken, kostet ja nicht die Welt.
Die Liste ist endlos, wenn mans vernünftig machen will... leider.

Vorteil ist, ich hab fast alle notwendigen Maschinen und Zeit... Falls die Saison urplötlich naht habe ich fürs Fahren immer noch zwei andere Mopeds worauf ich zurückgreifen kann, denn der Trend geht ganz klar zum dritt/viert Moped :giggle:


Nebenbei: Falls jemand einen passenden Fühler für die Öltemperaturanzeige übrig hat, immer her damit.


In diesem Sinne, schon mal danke (auch für den Zuspruch hier)
 
...zur neufertigung stehen im Moment, alles Edelstahl:
Schalthebelschraube
Motorachsen inkl. Muttern
Ich würde niGS was später mit Normalstahl verschraubt wird aus rostfreiem Stahl machen. Schon gar nicht aus "unqualifiziertem" Rundmaterial anfertigen lassen. Schrauben aus rostfreiem Stahl "leben" von einer qualifizierten Kaltverfestigung. Gerade die Motorbolzen halten auch die Sturzbügel und müssen ordentlich angezogen werden. Zerspantes rostfreies Material ist dafür nicht geeignet und frisst gern in den Gewindegängen. Zudem droht an unzugänglichen Ecken unbemerkt Kontaktkorrosion mit dem Rahmen.

Ich konnte die serienmäßigen Motorhaltebolzen meiner GS nach 210 tkm und 35 Jahren problemlos ausbauen und wieder verwenden. Auch die verzinkten Distanzscheiben waren noch in Ordnung. Warum sollte man das "verbessern" wollen?
 
@FrankR80GS die Motorbolzen stehen da auch nur unter vorbehalt, einfach weil ich dafür noch passendes Material hier liegen habe. (Ja, auch von den Materialanforderungen her, bevor der Einwand kommt.) Die werden aber auch nur neu gemacht, wenn die alten wirklich sch** aussehen, die sind noch nicht draußen... eventuell aber morgen Abend.
 
Ich habe gestern Abend alles auseinander genommen und dabei festgestellt, dass es doch immer gut ist alles zu kontrollieren.
Nach dem lösen des Faltenbalges stellte ich nämlich fest, dass eine der vier Schrauben im Faltenbalg lag... Augenscheinlich ist diese auch schon mehrmals mit rundgewandert. Des weiteren stellte sich heraus, dass die Kiste wohl lange nicht mehr wirklich heiß gefahren wurde, alle Getriebeöle sind mehr Karamell als Öl...

Die Motorachsen gingen allerdings sehr gut raus und wandern mit in die Kiste der Teile die neu verzinkt werden.

PXL_20250116_164328176.jpg PXL_20250116_135647724.jpg
 
Lasse das Zeug gut abtropfen das wird Kondenswasser sein.
Beim Getriebe erneuere die Gummimanschette vom Tachoeingang Hi.li und reinige die Entlüftungsbohrung der Batteriemasseschraube am Getriebe neben dem Tachowellenanschluss.

Gruß Olli
 
Genau,
Schraube an welcher das Masseband befestigt ist ganz raus und gleich die Bohrung darin reinigen.
Tip.

Mache viele, viele Fotos, man vergisst schneller als man denkt 🤔

20250117_223625.jpg
 
Moin,

es geht im Moment etwas schleppend, da ich kaum Zeit habe.
Allerdings hab ichs geschafft Köpfe und Zylinder zu strahlen und etwas mit feiner Schleifwatte aufzuhübschen.
In puncto Rahmen bin ich soweit, dass er zum entrosten/vorentlacken erstmal in die Elektrolyse wandert. Danach gehts mit der Schwinge zum Fachmann, strahlen und pulvern.

Auf der technischen Seite musste ich feststellen, dass die Kardanwelle durch die lose Schraube etwas Schaden genommen hat. Das Gelenk hat einen deutlichen Rastpunkt und muss getauscht werden. Lohnt sich das oder schaut man ehr nach einem Gebrauchtteil?

Gruß und danke
 
Hallo Lemmy,

eine Überholung lohnt sich auf jeden Fall, da gebrauchte Wellen meist auch einen Verschleiß am Kardangelenk aufweisen. Eine Überholung bzw. Tauschwelle kostet z.B. bei Andreas Mattern 135,- Euro, damit hat man sehr lange Ruhe.

LG
Rainer
 
Hallo Lemmy,

eine Überholung lohnt sich auf jeden Fall, da gebrauchte Wellen meist auch einen Verschleiß am Kardangelenk aufweisen. Eine Überholung bzw. Tauschwelle kostet z.B. bei Andreas Mattern 135,- Euro, damit hat man sehr lange Ruhe.

LG
Rainer
Das wäre vom Preis her ja wirklich annehmbar, ein neues Kreuzgelenk von guter Qualität sind ja allein schon 60€+

Hatte erst überlegt das selbst zu machen, aber dann müsste ich auch noch die Nuten für die Sicherungsringe eindrehen.
 
Das wäre vom Preis her ja wirklich annehmbar, ein neues Kreuzgelenk von guter Qualität sind ja allein schon 60€+

Hatte erst überlegt das selbst zu machen, aber dann müsste ich auch noch die Nuten für die Sicherungsringe eindrehen.

Es werden jeweils Scheiben aufgeschweißt die im Innendurchmesser etwas kleiner sind und den Seegering halten. Problem ist das ausmitteln des Kreuzgelenks damit die Welle rund läuft und nicht schlägt, bei dem Preis würde ich das aber immer den Profis machen lassen, da lohnt ein experimentieren nicht.

LG
Rainer
 
So um das andere Thema nicht weiter zu zumüllen, führe ich das ganze hier fort.
Es ging darum woran ich erkenne ob meine Köpfe bereits auf bleifrei umgerüstet sind.

@MM @wed im Anhang mal ein paar Bilder.

Nebenbei hab ich heute mal das Getriebeöl abgelassen, nicht überraschend... Cappucino kam raus.

@RainerP Danke für den Tipp, hab heute dort angerufen, Kardanwelle wird in den nächsten Wochen hingeschick.

PXL_20250220_191553143.jpg PXL_20250220_192710298.jpg PXL_20250220_192715235.jpg PXL_20250220_192753221.jpg
 
Naja was heißt der hats hinter sich, dicht ist der noch und schlecht ist die Oberfläche nicht. Außerdem hab ich die Info bekommen, dass dieser Absatz original ist.
Ich werde die Ventile für dieses Jahr erst mal nur etwas einschleifen, neue Sitze + Führungen gibts dann ggf nächsten Winter.
 
Diesen Absatz am Ventilsitz habe ich so noch nicht gesehen, sieht für mich so aus als ob der Sitz (unsachgemäß) nachgefräst wurde...

Den Verschleiß der Ventilschaftführungen kannst Du leicht einschätzen in dem Du die Ventile in den Führungen radial hin und her bewegst, wackeln die Ventile wie ein Kuhschwanz, sind die Führungen verschlissen.

LG
Rainer.
 
Ja das hab ich schon geprüft, geht noch, ist auch so nicht der erste Kopf den ich nacharbeite... Musste ich an einer meiner Ducatis auch schon aufgrund eines verbrannten Auslassventils am 4V-Kopf, bin also nciht ganz unerfahren.

Ging jetzt primär darum ob/woran man erkennt, dass auf bleifrei umgerüstet = ja/nein. Hab vom Vorbesitzer nämlich 2L Bleiersatz mitbekommen, da er sich auch nicht sicher war.

Die Ventilsitze bleiben also so erstmal, kostet mir jetzt zu viel das machen zu lassen... Am Wochenende ist nämlich der Kompressor abgeraucht, das muss auch noch bezahlt werden.
 
Ja das hab ich schon geprüft, geht noch, ist auch so nicht der erste Kopf den ich nacharbeite... Musste ich an einer meiner Ducatis auch schon aufgrund eines verbrannten Auslassventils am 4V-Kopf, bin also nciht ganz unerfahren.

Ging jetzt primär darum ob/woran man erkennt, dass auf bleifrei umgerüstet = ja/nein. Hab vom Vorbesitzer nämlich 2L Bleiersatz mitbekommen, da er sich auch nicht sicher war.

Die Ventilsitze bleiben also so erstmal, kostet mir jetzt zu viel das machen zu lassen... Am Wochenende ist nämlich der Kompressor abgeraucht, das muss auch noch bezahlt werden.

Das verstehe ich gut, die Kosten läppern sich doch schnell zu einer größeren Summe zusammen!

Ob die Sitzringe auf Bleifrei umgerüstet wurden, kann wohl so niemand sicher beantworten. Du kannst den Sitzwinkel direkt am Ventil messen, das ist einfacher, aber auch der Sitzwinkel ist kein Garant für eine Umrüstung (die Frage nach dem Sitzwinkel kam ja in dem anderen Thread auf).

LG
Rainer
 
Ob bleifrei oder nicht, der Sitzring gehört neu.
So tief wie der ist habe ich noch nie gesehen. :schock:
Der Sitz hat sich nicht durch Verschleiß so tief eingeschlagen. Hier hat wohl ein Pfuscher zu tief gefräst.

Durch den tiefen strömungsungünstigen Sitz heizt sich das Auslassventil samt Sitz auch noch übermäßig auf.

Ich würde den Kopf komplett überarbeiten lassen bevor ein Sitzring rausfällt, Ventil abreißt und ein größerer und teurer Schaden entsteht.
 
Hallo,

bei mir sind die Außlaßventile an der R100GS ca. 3 mm in die Sitze eingeschlagen.

Gruß
Walter

Hallo Walter,
das finde ich wirklich krass, das bedeutet doch, dass das Ventilspiel stetig kleiner wird und nachgestellt werden muss -- nicht ganz unkritisch beim Auslassventil :schock:

Kann das passieren wenn man Bleifrei fährt und die Ventilsitze nicht umgerüstet wurden - gibt es eine Erklärung dafür?

LG
Rainer
 
Hallo Walter,
das finde ich wirklich krass, das bedeutet doch, dass das Ventilspiel stetig kleiner wird und nachgestellt werden muss -- nicht ganz unkritisch beim Auslassventil :schock:

...
Und am Ende sogar das Gewinde nicht mehr ausreicht.